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Yachten und Festlieger Spezielles Forum für grössere Boote (nicht trailerbar) und dauerhaft festgemachte Hausboote. |
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#1
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Ist Enegieautarkie in Deutschland realistisch?
Hallo allerseits!
Nachdem ich lange Zeit still mitgelesen habe, möchte ich mich von nun an gerne in eurem Forum etwas aktiver beteiligen. Dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum, deswegen stelle ich mich kurz vor: Mein Name ist Janina, ich bin 34 Jahre alt, lebe in Berlin und stehe mit meiner Freundin kurz von dem Kauf eines alten hölländischen Stahlverdrängers (15m). Unser Traum ist es, das Schiff mit der Zeit soweit auszubauen, dass man darauf autark leben kann, sich also zu (fast) keinem Zeitpunkt Gedanken über Strom oder Wasser machen muss. Davon sind wir, wenn es tatsächlich zu dem Kauf kommt noch ganz weit entfernt. Erstmal muss mein Vater nämlich die gesamte Elektrik überholen, welche nur aus einem dicken Kabelknoten besteht. Zum Glück habe ich jemanden in der Familie, der das kann! Aber was wäre man ohne eine Vision! Und es kann sicherlich nicht schaden, schon vor dem Überhohlen der Elektrik eine Idee zu haben, wie unsere zukünftige Autarkie aussehen könnte. Dann können wir da schon drauf hin arbeiten. Vielleicht gibt es hier jemanden im Forum, der ohne Strom und Wasseranschluss ganzjährig auf einem Boot wohnt? Über Tipps würde ich mich riesig freuen. 1. Wie viel Kilowatt muss man im Monat oder am Tag im Durchschnitt rechnen, um zu zweit sparsam über die Runden zu kommen? (Licht, Pumpen, Filteranlage, Kühlschrank, Handys, Laptop, Ventilator im Bad, Alarmanlage) kein Boiler oder Heizung! 2. Macht es Sinn in Berliner Binnengewässern auch Windenergie in Betracht zu ziehen? Mir gefällt besonders der Silent Wind 400W. 3. Ich habe flexible Solarmodule mit 166W entdeckt. Würden 3 Stück davon für unser Vorhaben vielleicht schon ausreichen? 4. Welches Filtersystem empfehlt ihr, um aus Spreewasser, Trinkwasser zu generieren? 5. Welche Wasseraufbereitung wäre zum Duschen und kochen notwendig? Ich freue mich sehr auf eure Antworten. Bin gespannt! Janina |
#2
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Also autark auszukommen ist schwieriger als man denkt.
ich habe mir eine Exeltabelle gemacht in der ich alle Verbraucher (Pumpen, Kühlschrank, Beleuchtung,Laptop,....) eingetragen habe und habe ausgerechnet, dass ich in 48h ungefähr 200AH an Energie verbrauche. Ich wollte mir eine Solaranlage aufs Boot bauen die mir von Montags-Freitags die Baterien lädt um dann am Wochendende das Boot autark zu nutzen. bei der Anlage kamm ich auf eine Solarzelle von ca 60x30 cm und finde eigelich keinen geeigneten Platz wo ich diese vernünftig verbauen kann. Die Rechnung musst du im Prinzip auch auf machen. Welcher Verbraucher läuft wie Lange und zieht dabei wieviel strom. wo kann ich Energie beziehen und wieviel. Wenn du autark Wasser machen willst brauchst du eine Entsprechende Filteranlage (suchfunktion) und diese braucht jaauch Energie. Halte es nicht ganz unmöglich aber sehr schwierig zu realiesieren. Einfach mal ne liste mit allen Verbrauchern machen die Leistung (Typenschild, Katalogangaben) und den Stromverbrauch berechnen (Leistung/Spannung), mit der einschaltdauer in 24h multiplizieren ( EDin% x Strom inA x 24h= Stromverbrauch in AH) Die ganzen VErbraucher zusammenzählen und schon hat man den ungefähren Tagesverbrauch. Dann ist es einfach diesen Tagesveerbrauch mit den geeigneten Mitteln der Erzeugung gegen zu rechnen. Aber lass dich nicht entmutigen. Vielleicht gibt es möglichkeiten die ich nicht sehe oder nicht kenne. Am Neckar fährt in Heidelberg die "Neckarsonne". Ein Solarschiff das auschließlich durch die Solarzellen an Bord angetrieben wird..... und Nachts an 2x 64A Landstromanschlüssen hängt
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Gruß Volker *************************************** und immer `ne Handbreit Sprit im Tank http://www.msv-germersheim.de Bin hier zu finden Inoffizielle Boote-Forum Map
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#3
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Die Solarmodule reichen ja nicht einmal für einen Föhn. Du brauchst also Batterien!
Wenn Du sehr sparsam mit dem Strom umgehst, dürfte es aber trotzdem möglich sein. Wenn Du in einem fließenden Gewässer liegst, kannst Du auch die Wasserkraft ausnutzen.
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Watt de een sien Uul, is de anner sien Nachtigall! Es grüßt Euch: Olaf
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#4
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Sehr viel hängt vom Kühlschrank ab, der braucht den meisten Strom.
Binnen das Flußwasser zum kochen aufzubereiten halte ich für viel zu viel Aufwand, wenn man bedenkt wie leicht man an gutes Trinkwasser kommt.
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#5
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Oh Danke! Hatte gar nicht so schnell mit Antworten gerechnet! Da sind ja schon wertvolle Tipps dabei.
Ich werde am Wochenende mal alle Verbraucher und deren Stromverbrauch auflisten und sehen was dabei rauskommt. Die Batterien hatte ich vergessen zu erwähen: an Bord sind 2 100Ah Batterien. Wie viel sind 200Ampere, ist das viel?? Das mit der Wasser kraft klingt sehr interessant, ob die Spree wohl ausreicht, um Wasserkraft zu nutzen? Das Schiff wird auf der Spree liegen. DANKE |
#6
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Wenn du mir deine Emailadresse schickst kann ich dir gerne die Exeltabbel zur verfügung stellen. dann kannst du gern mal ein bischen rumrechnen.
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Gruß Volker *************************************** und immer `ne Handbreit Sprit im Tank http://www.msv-germersheim.de Bin hier zu finden Inoffizielle Boote-Forum Map
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#7
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Erst einmal wünsche ich Dir viel Spaß und Durchhaltevermögen für Dein Projekt.
Wie Volker schon geschrieben hat, wirst Du um eine detaillierte Berechnung der Verbraucher nicht herum kommen. Ich denke hier ist es genau so, wie Du auch im Haus auf eine gute Energiebilanz kommst und dazu zählt zuerst die Verbraucher zu optimieren (z.B. alles auf LED-Beleuchtung umstellen). Vor dem Versuch das Boot zu heizen solltest Du mal überlegen, wie weit es sich vorher dämmen lässt. Trinkwasser kannst Du im Prinzip auch aus Regenwasser gewinnen.
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur!
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#8
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Nö, 200 Ah sind garnix (für die von Dir angestrebte Dimension). Wobei ich den Weg über Solarzellen - sofern ausreichend Platz dafür ist - schon für sinnvoll halte. Die liefern aber nachts keinen Strom, von Herbst bis Frühjahr auch nicht so viel. Wobei Du da ja auch den Kühlschrank nicht wirklich brauchst. Letzten Herbst erst hatte ich prima kaltes Bier im Kühlschrank. Dabei war der garnicht an
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur!
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#9
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Zitat:
Radio 2 A 10h Betrieb = 20 AH Kühlschrank 4A 24H Betrieb = 96AH ... Eischaltdauer des Kühlschrankes ungefähr 30% = 32AH Licht pro Lampe 1A; 6 Lampen im Boot 2h Betrieb = 12AH . . . Nur 3 Verbrauchern und ich habe schon 64AH verbraucht in 24h aus einer 100AH Batterie kann man ungefähr 50-60% entnehmen (Also nicht der Angabe der Batteier glauben).
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#10
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Ok, so langsam wird mir die Dimension bewusst...wie wäre es mit der Bilge als Kühlschrankersatz? Hat jemand damit erfahrungen? Dann würde ich den Kühlschrank gerne streichen. Und dafür bessere Batterien.
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#11
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Wird nicht klappen. Mein Ziel ist es normalerweise, dass ich abends ein kaltes Bier habe. Wenn Du auf dem Boot wohnen willst, musst Du ja Lebensmittel kühlen können.
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur! |
#12
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hier ein Text den ich Nin gerade per PN geschrieben habe
ich wünsche dir viel Spass bei deinem Projekt und ich finde es intresannt was du probierst. Ich finde heute wird mit Energie viel zu verschwenderisch umgegangen. Man steckt halt den Stecker in die Dose und schaltet ein Gerät ein ohne darüber nachzudenken. Dein Projekt wird dir beim berechnen aufzeigen wie schwer dies tatsächlich ist und wieviel Strom wir verschwenden.... Ich möchte dies noch durch eine persönliche erfahrung (ohne Strom) ausweiten. Wir waren mit unserer Feuerwehr auf einem Ausflug beim Feuerwehrmuseum Fuld und durften dort eine alte Feuerwehrpumpe Bedienen. Also 12 Mann an die Handpumpe und Hebel rauf und runter. An einer Säule kommten wir ablesen wieviel Druck und durchfluss wir erzeugen. Um eine annehmbare Föderleistung zu erzeugen, mussten wir schon ganz schön ackern und ich frage mich echt warum es in Deutschland so viele schöne Altstädte gint wenn man weiß wie die Leute früher bei solchen Aktionen ackern mussten.
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#13
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Die Bilge ist nur so kalt wie das umgebende Wasser... Wir haten dieses Jahr gemütliche 24°C Wassertemperatur bei uns im Hafen.
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#14
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Zitat:
Zitat:
Im Winter keine schlechte Idee, im Sommer eher weniger besonders. Aber im Sommer hast du genug Sonnenstrom für einen Kühli. |
#15
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Gut, ein kaltes Bier sollte schon drin sein. Also kommt der Kühlschrank ab sofort wieder mit in die Rechnung!
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#16
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1080 W installierte Leistung, 440 Ah Batterien, Trinkwasseraufbereitung aus Flußwasser, Windrad (würde ich nie wieder machen). Im Sommer funzt es, im Winter zu wenig Solarstrom. Für weitere Fragen bitte per PN oder im Winter 17/18 in Berlin beim MC Grünau.
Ich lebe ganzjährig auf dem Boot. Weitere Infos s.u. auf meinem Blog
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Liebe Grüße Lalao0 - Hartwig Hier geht´s zum Blog http://wavuvi.over-blog.com/ Hier kann sinnvoll Geld gespendet werden https://arche-stendal.de/unterstuetz...fuer-container WAVUVI steht wegen Neuanschaffung zum Verkauf. VB 70k Euro
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#17
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Du brauchst aber auch Landstrom..... Also nicht 100% autark
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#18
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HEHEHE! Du hast Recht! Im Winter wird die Bilge mein Kühlschrank, im Sommer der Kühlschrank...wieso bin ich da nicht vorher drauf gekommen!!! Thank you!
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#19
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Volker, isch hunn noch een Generator, wenns bressierd.
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Liebe Grüße Lalao0 - Hartwig Hier geht´s zum Blog http://wavuvi.over-blog.com/ Hier kann sinnvoll Geld gespendet werden https://arche-stendal.de/unterstuetz...fuer-container WAVUVI steht wegen Neuanschaffung zum Verkauf. VB 70k Euro |
#20
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Hajo meinte ich ja... du könntest ja auch deinen Hauptmotor starten um die Energie zu erzeugen....
Der Generatort ist 100% teurrer als mal das Lanskabel einzustecken (Spritverbrauch)
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#21
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Flusswasser ist bei dem angepeilten Liegeplatz keine gute Idee, in der Spree ist das Schwimmen aus gesundheitlichen Gründen nicht ratsam ... Beim Flussschwimmen, einer Aktion, mit der für ein Flussbad in der Spree geworben wurde, riet man davon ab, Grund und Uferwände zu berühren. Also - Papa mit Transporter und IBC ranpfeifen ...
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#22
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lalaoO, das ist ein Zufall, ich was gestern bei meiner Recherche auf deinem Blog. Super interessant! Ich schreibe dir eine PN.
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#23
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Komplett Autark wird schwierig in unseren Breiten. Der Strombedarf hängt von Deinen Mindestbedürfnissen ab und damit denke ich bereits an die Haltbarkeit von Lebensmitteln durch Kühlung, Pumpen für die Wasserversorgung und ggf. Aufbereitung. Das Licht tut sein übrigens obendrauf. Das mit der Auflistung von Verbrauchern ist schon eine gute Sache für den Anfang, nur solltest Du Mittelwerte nehmen und nicht die Leistung auf dem Typenschild. Der Faktor 0,6 - 0,8 ist meist ein guter Ansatz. Nun musst Du noch die tägliche Nutzungsdauer drüberlegen und schon wirst Du vermutlich an einem Punkt gelangen, an dem die 2x100Ah für maximal einen Tag reichen und Du innerhalb der gleichen zeit die Energie wieder über PV Module oder Windgeneratoren in die Batterien hineinbekommen muss. Zudem sollten die Batterien nicht komplett entladen werden, sonst ist die Lebensdauer entsprechend eingeschränkt.
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#24
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Hehehe, was hälst du von Umkehrosmoseanlagen? Müssten da nicht alle Schadstoffe rausgefiltert sein?
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#25
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Alle 2 bis 3 Monate Filterwechsel plus Vorfilteranlage. Rund 50 €. Osmoseanlage mit 500 gph Haltbarkeit etwa 1 Winter, dann ist die Pumpe i.A.. Tagesverbrauch im Schnitt 60 l (2 Pers. Duschen, Kochen, Waschen usw.)
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