Umbau-Refit von 15m auf 18m Länge unseres Ex-Schleppers für wirtschaftliches Reisen

[MV-Zausel]

Zitat von T-Technik

[B]

Zum Profil : Was würde denn die Fishtail genau verbessern ?

Anfertigen ist kein Problem .

Hallo!
Das Fishtail-Profil entfaltet seine Wirkung am besten bei Hafenmanövern. 45° Ruder sind schon nicht schlecht.
Ab nem Winkel von ca 60° wirkt das Fishtail-Ruder quasi nur noch als Querstrahler.... der Anteil, der in Vorwärtsschub umgesetzt wird mag dann noch bei ca. 10% liegen; der Rest ist Querschub.

Kann man hier im Video eindrucksvoll sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=rhDopwxTCbg&t=85s

Am Drehpunkt des Schleppers kannst du ohne weiteres nicht so viel ändern, aber du kannst deine Ruderkraft bei Manövern deutlich erhöhen.

Bei Geradeausfahrt wird die Kurstreue ebenfalls besser.

Gruß
Guido

[Startpilot]

Hier mal ein paar Denkansätze zum Thema Fishtail,
der erste sogar bei einem alten Schlepper:

http://www.y8122.nl/foto-album/techn...uwe-roer-y8122

http://boekel.nu/foto/10/2010-11boot/image25.htm

https://www.becker-marine-systems.co...ng-rudder.html

[Startpilot]

Zwei Dinge fallen auf:

- das Fishtailruder ist auf den ersten Blick relativ breit im Querschnitt bezogen auf die Länge
- es hat relativ viel Vorruder (Fläche vor der Achse)

Ob bzw. wieviel es bremst, ist eher akademisch. Ich habe es nicht gespürt.

Kursstabilität super und wie oben beschrieben fast ein 90 Grad Drehverhalten, auch bei (bei mir) ca. 50-60 Grad Rudereinschlag

[Bodenseeoldi]

Guten Morgen Tommy,
es wurde schon weiter oben erwähnt, aber auf den Bilder ist es ned so genau ersichtlich, ist dein Rumpf genietet oder geschweisst?

[T-Technik]

Hallo Christoph,

ich finde beides vor . Das Boot wurde vor 99 Jahren genietet.
Nachträgliche Umbauten, geschätzt 1960-1980 geschweißt .


Hallo auch alle anderen BF-ler zusammen,

mit dem Ruderblatt habt ihr mich sehr neugierig gemacht .
Zwar kannte ich die Form schon, nicht aber, dass es so steigende
Vorteile bringt .

Wo sind denn die Nachteile ? Außer den höheren Fertigungskosten .


Anbei mal Bilder von heute :

Hard Bb = 45° bei 1000 1/min Motoren n .

Auch kaum vorwärts Fahrt .
Würde ich mehr Power geben, 0 vorwärts .


Jedenfalls komme ich später unbedingt darauf zurück,
wenn es soweit ist .

Spannende Sache !!!


Grüße : TOMMI

[MV-Zausel]

Zitat von T-Technik

mit dem Ruderblatt habt ihr mich sehr neugierig gemacht .

Wo sind denn die Nachteile ? Außer den höheren Fertigungskosten .

Gravierende Nachteile fallen mir nicht ein.
Der geringfügig höhere Strömungswiderstand macht wohl nix....
Jedoch treten im Bereich deines Ruderstevens höhere Belastungen auf. Die Ruderpumpe muss etwas mehr Arbeit verrichten... aber das dürfte in Puncto Dimensionierung kein großes Problem darstellen....

Dann erstmal frohes Schaffen!

[T-Technik]

Hallo BF- u. Bootsfreunde zusammen .


Gestern auf dem Wasser und auch danach habe ich mir nochmal Gedanken
über die Ruderanlage gemacht .

Selbst mit bereits dem einfachen Ruderblatt drehe ich auf der Stelle .

Primär strebe ich das Fishtail-Profil aber an um besseres Ansprechen
und Laufeigenschaften zu verbessern .


Unabhängig hiervon aber folgende Frage :

Was berechtigt überhaupt noch ein Becker-Ruder mit höheren Aufwand und Kosten ?



Grüße : TOMMI

[Startpilot]

Zitat von T-Technik

Was berechtigt überhaupt noch ein Becker-Ruder mit höheren Aufwand und Kosten ?

Im privaten Bereich würde ich kein Beckerruder wählen.
Es hat bewegliche Teile, und damit Verschleiss bzw Korrosion an den Lagerstellen, wenn nicht alles antikorrosiv ausgeführt ist.
Was dann aber auch wieder galvanische Schutzmassnahmen bedingt..

Aber zurück:
Ich habe -wie eher gepostet- ein Fishtailruder gebaut. Da mich der originale Querschnitt etwas verschreckt hat, habe ich es etwas schlanker ausgeführt.
Nochmals, ich war äusserst zufrieden.
Mein Augenmerk galt aber auch einer Optimierung des Ruderausschlags.
Es hält sich die Mär, dass alles über 45Grad einen schlechten Wirkungsgrad hat.
Strömungstechnisch mag das stimmen. Die Praxis beweist aber, dass Ruderausschläge bis zu 90Grad durchaus vorkommen und gewollt sind, unter bewusster Inkaufnahme eines schlechteren Ruderwirkungsgrades.
Es geht ums Manövrieren bei langsamer Fahrt, und dabei hilft es.

Schau mal in die Binnenschiffahrt, fast alle können ihr Ruder >70Grad legen, bis der Tunnel fast zu ist.
Theoretisch kannst Du mit Fishtail und 90Grad-Auschlag sogar leicht rückwärts fahren.

Ich hatte es übrigens mit doppelten, einfachwirkenden Zylindern gelöst.

[T-Technik]

Soweit ja alles verstanden Dirk .


Nur nochmal : Was berechtigt den hohen Aufwand des Becker-Ruders ?


Ist ja dann folglich völlig verfehlt .



Grüße : TOMMI

[T-Technik]

So, ......... , Freunde des BF und vieler Boote .


Dank schneller und spitzenmäßiger Hilfe von Helle konnte ich nun die alte Zeichnung,
Drauf- und Seitenansicht, in unser CAD einpflegen und bearbeiten . , .......... .

Ich habe schon einmal die Aufbauten entfernt, innen entkernt,
sowie durchgesägt und verlängert .


Nun 18 m lang, immernoch 3,26 - breit .


Der Steven war auch gemäß Zeichnungsvorlage nicht so steil wie
in Wahrheit am Boot selber . Auch dies ist hier nun nachgebessert .


Jedenfalls kann ich jetzt optimal am Rechner planen und anschauen
op was Gescheites dabei heraus kommen wird .


Vielen, herzlichen Dank nochmal hierfür Helle !!!


Unten eine kleine Kopie in geringer Qualität .



Grüße : TOMMI

[T-Technik]

So, weitere Vorbereitungen sind gestartet .


Kürzlich sind zwei alte Anhänger-Fahrgestelle hier eingetroffen .
Bei Aachen erworben, die günstigste Möglichkeit an Achsen zu kommen die :

1. Mit der Räderkombination möglichst tief liegen .

2. Eine recht hohe Traglast haben .


Sie schauen recht abgerockt aus, aber Reifen, Lager u. Bremsen sind gut einsetzbar und funktionsfähig .

Richtig, Material für den Hof- u. Hallentrailer - Sonderbau .

Bald wollen 30 t später 40 t und viel später 80 t bewegt werden .


Sie tragen alle 11,55 t im Strassenbetrieb bis 105 kmh 10 to .

Gemäß Telefonat mit dem Hersteller BERGISCHE ACHSEN kann ist diese
bis 10 kmh bis zu 40 % auflasten .

Folglich solide 15 t Achsen für unseren Zweck .

Die Reifen erlauben hier dann sogar bis zu 18,54 to .


Anbei ein paar Bilder vom drehen und Demontage .



Grüße : TOMMI

[Dicke Lippe]

Kopf hoch!

Wünsche ich Dir ab heute in den folgenden Wochen und lese weiter gespannt und begeistert mit!

[T-Technik]

Hallo alle hier zusammen .


Was das Boot technisch, Umbau-Refit betrifft, geht es ja nun hier weiter,
Wasser ade ............ :

Wer noch Fragen in Bezug auf Reise, Fahrt hat,
diese werde ich gerne auch noch hier beantworten :

https://www.boote-forum.de/showthrea...281541&page=10


Am letzten Montag, 13.07.2020 , ein Tag vor der Helling,
organisierte ich Behälter für in Summe 1000 L ,
sowie 1000 kg lebende Menschen .

Keine Sorge, alle aus engstem Umfeld, im laufendem Kontakt .
Nur das mir jetzt nicht eine C-Diskussion entbrennt !


Das Schiff liegt ... lag eh vorne zu hoch . Dies geschuldet der
zu leichten Hauptmaschine, geschätzt 600 kg .
Der originale Dieselmotor 1921-1972 wog 5 t .


Ich beschreibe jetzt nur mal die Arbeitsschritte an diesem Tag :

1. Bestimmen der Messstellen, Referenz .

Bug = Höhe WL bis obere Ende des Stevens .
Heck = Montierte Leisten mit Gliedermaßstab zum Wasser .

Jetzt ließen sich gut Änderungen des Eintauchen an beiden Schiffsenden ablesen .
Ein Anpassen des Lotes war nicht nötig, da die Winkeländerung
zu gering im Verhältnis waren .


2. Ermitteln, wo ist der aktuelle Gleichgewichtspunkt in Längsachse .

D.h.

Das Boot bekommt etwas Gewicht, taucht aber am Bug u. Heck gleichmäßig ein .

Natürlich, dieser Punkt wird sich bei Mehrbelastung verschieben,
aber vorerst egal .


3. 600 kg Wasserballast in der Bugkabine an bestimmter Stelle eingebracht .


4. Punkt 2 wiederholt .


5. 6 Menschenpaare gebildet, alle immer unverändert, die schwehrsten mittig . Summe gut 1000 kg .


6. Auf Step 4. ausgerichtet .

7. Alle immer je einen Meter weiter zum Bug .

8. Nun von 4. alle immer je einen Meter zum Heck .


Alle Schritte abgelesen und Eintauchwerte an Bug u. Heck notiert .


9. Zum Schluß die Kränkungsmessung mit 1000 kg an der Außenkante .

Gemittelt 9° , für nur gut 3m Rumpfbreite Rundspannt nicht schlecht .


Alle Daten kommen noch in die Exel-Tabelle und ich denke eine gute
Grundlage zum Umbau zu haben .



Grüße : TOMMI

[T-Technik]

Mit dem Wetter war es ja prima gelaufen,
der Rhein-Pegel machte auch nicht schlapp .

So ging es am 14.07.2020 entspannt auf die Helling .

Erste Durchsichtung und dann erst mal die ganzen Trittbrettfahrer entfernen .
Wir kratzten 14 10 L Eimer im Schnitt 1/2 - 3/4 voll zusammen .

Muscheln für ein großes Buffet .


An dieser Stelle vielen Dank auch an Stefan ( Robby19Feet ) .

An die Lux-Werft sowieso !



Grüße : TOMMI

[schimi]

Auf Bild 8 und 9 sehe ich am Bug eine Edelstahlstange.
Das habe ich noch nie gesehen. Welchen Zweck hat die.

[Emotion]

Zitat von schimi

Auf Bild 8 und 9 sehe ich am Bug eine Edelstahlstange.
Das habe ich noch nie gesehen. Welchen Zweck hat die.

Ich denke das ist ein Kabelkanal für den echolotgeber unten

[T-Technik]

Ja genau .

Die alten Geräte wie Autopilot und auch das Echolot klappten nicht
sicher und zuverlässig .

Um an eine gute, schnelle Lösung zu kommen beschaffte ich den
Garmin Striker Plus 4 , einem kompaktem, günstigen Gerät mit Geber
und Halterung fürs beides .

Das Geberkabel hatte ich deutlich verlängert und zum Schutz durch
das VA-Rohr am Steven verlegt .
Dieses vorab im Betrieb gebogen, 3 Klammern geschweißt und mit
M8 Gewinde versehen .

Die Klammer für den Geber selbst ist massiver und besitzt 2 Schrauben .

Das ganze konnte ich so im u. unter Wasser montieren u. einrichten .

Nun gab es zuverlässige Tiefenangabe und Wasser-Temp. .


Das letzte Bild stammt aus dem WWW . Hat kein Foto von Bord parat .
Nur halt das erste bei Nacht .


Grüße : TOMMI

[hein mk]

Moin Tommi
Bei so einem aufwendigem Umbau werden dann für das Echolt uind andre Unterwassergeräte sicher Plätze für anständige gerätebrunnen gefunden werden,weil da vörn annen Steven ist das ja doch etwas Treibgutgefärdet.
Der Umbau ist ein schiffbaulich interesantes Vorhaben.Da wird die Längsfestigkeit bei gleicher Freibordhöhe,zu mal bei dem schlanken Schiff,einiges an Überlegung erfordern.Man kann da sicher mit Stringern vernüftigen Aufbauseitenwänden und ein zwei Schotten einiges regeln.
Ich sehe da keine Niete aber an-und abliegende Gänge,würde mich mal interessieren ob das innen an den spanten durch Füllstücke ausgeglichen wurde.Wenn das Schiff verlängert wird sollte man die vorhandene Bauweise so gut wie möglich fortsetzen,nicht wegen der Festigkeit sondern weil es besser aussieht.Wo bei ist schon seltsam an-und abliegende Gänge kenne ich nur von der Nietbauweise,ansonsten haben die Niederländer früher auch gerne mit gejoggelten Nähten gearbeitet.
gruss hein

[T-Technik]

Das ist klar Hein, alles im Rumpf integriert.
Die jetzige Lösung war ja nur vorläufig, einfach, schnell u. günstig,
hat in 60 cm u.W. bisher alles überstanden .

Auch die Rohrkühlung möchte ich auf Rumpfflächenkühlung ändern .

Wegen der Längsfestigkeit mache ich mir keinerlei Sorgen,
selbst wenn der Rumpf nur halb so hoch wäre und in der Mitte
an nur einer Stelle aufliegen würde .


Die beiden unten liegenden Träger haben ordentliche Gurthöhe
und Wandstärken von 20 mm .
Im Bereich Maschinenraum stand da mal ein mächtiger Dieselmotor drauf .
Ein äußerst starkes Rückgrat .

Das später alles zu trennen, Länge ergänzen und wieder verschweißen
wird schon Arbeit, aber ich freue mich darauf .


Grüße : TOMMI

[hein mk]

Moin Tommi
Na dann wird das wohl alles klar gehen,habe gerasde noch mal gesehe,dass dasd Schiff doch in Nietbauweise hergestellt wurde.Wirst du die Verlängerungssektion dann ähnlich gestalten aber in Schweissbauweise?Ist ja einiges an Mehrarbeit.
gruss hein

[T-Technik]

Möchte ich erst entscheiden wenn diese Schritte dran kommen .

Nächste Woche geht es erst mal mit dem Hochdruckreiniger zu Leibe .
Dann werden zwei Transportrahmen für den Schwertransport gefertigt .

In zwei Wochen soll das Schiff zu uns aufs Betriebsgelände kommen .
Vorab noch Brennstoff raus u. das ein u. andere von Bord .

Das Seuerhaus kommt ebenfalls vorab runter .


Grüße : TOMMI

[Chevyoli]

Ein sehr schöner Rumpf das muss hier mal gesagt werden ..Klasse

[stefan307]

Respekt Tommi so hat das Hand und Fuß! Um deine räumlichen und technischen Möglichkeiten kann man dich nur beneiden. Viel Erfolg das verspricht seit langem mal wieder ein toller Stahlbau Thread zu werden...
MFG S

[torsti58]

Achtet doch bitte auf die Bildgrösse die ihr hier postet, nach dem einstellen einfach mal kontrollieren.
Ich habe die übergroßen Bilder entfernt.

[T-Technik]

Nochmals Danke Torsten für das Aufräumen !!!

Es gibt Dinge, die einfach voll daneben und vorbei am Thema sind .

...... . . .. . . .


So, neben noch so einigen schönen Momenten an Bord,
geht es nun weiter .

Heute haben wir die Transport-Sondergenehmigung erhalten .
Die Fahrt darf am Tag zwischen 9:00 u. 15:00 stattfinden .

Da das Steuerhaus vorab runter kommt, ist die Entkernung gestartet .

Das Schiff hat kein Nav-Licht, Radar, Funk, Echolot, ............. , Musik mehr .

Steuerrad u. Flaggenstock sind an sicherem Ort eingelagert .
Ist der Dampfer nun entweiht ???

Trotzdem, übernachten mit Dusche u. Galley klappt noch prima .


Beim Zerlegen zeigen sich die baulichen Schlampereien,
die es immer zu vermeiden gilt .
Isolierung mit großen Lücken, Spalten z.B. .

Nachträgliche Schweißarbeiten mit Schmor u. Brandschäden .
Da haben die damals Glück gehabt, hätte auch anders aus gehen können .


Aber auch gute Dinge kommen hervor, z.B. die solide Steuerungshydraulik .


Anbei ein paar Bilder von heute :



Grüße : TOMMI