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Deutschland Alles rund um Deutschland. Nordsee, Ostsee, Binnen. |
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Logbuch Tag 26 | 03.09.21 | Ankern auf dem Breitlingsee an der Kanincheninsel
Wetter: Sonne, 23 Grad Motorstunden: 7:00 Std. Tagesstrecke: 67,9 km, drei Schleusen Durchschnittliche Geschwindigkeit: 10,9 km/h Höchstgeschwindigkeit: 13,5 km/h https://www.google.com/maps/d/u/0/ed...oj&usp=sharing Der Tag auf der Stern beginnt um 7 Uhr. Wie immer tut sich die Crew schwer mit dem Aufstehen, aber das kennt man ja. Draußen herrscht wieder dichter Frühnebel, trotzdem soll es heute auf die letzte längere Tagesetappe gehen. Morgenstimmung an Deck Um 7.30 Uhr schalte ich das Funkgerät ein und gehe auf den Kanal der Schleuse Hohenwarthe, um zu hören was los ist. Durch AIS sehe ich, daß gerade ein Binnenschiff über die Trogbrücke zur Schleuse fährt. So sieht die Elbe bei Tageslicht von der Trogbrücke aus Ich funke den freundlichen Schleusenmeester mal an und melde Bedarf an. Der checkt auch die Lage und meint: „Macht hin und kommt mal über die Brücke rüber.“ Also Blitzstart. Nur 50% der Crew schafft es an Deck und macht die Leinen los. Durch den Nebel nach Osten der aufgehenden Sonne entgegen Unter Radar biege ich auf den Mittellandkanal ein und steuere auf die Trogbrücke zu. Nichts zu sehen außer einer weißen Wand. Roland hilft beim Navigieren vom Gangbord aus und hält ebenfalls mit Ausschau. So schaffen wir bis zur Sportbootwartestelle vor der Schleuse. Zeit wenigstens mal einen Kaffee zu machen. Von hinten kommt die Luca auf, dieser folgen wir in die Schleuse an Schwimmpoller Nr.2, wie vom Schleusenmeester angesagt. In der Schleusenkammer Routiniert geht’s nach unten und wir können nun die Fahrt auf dem Elbe-Havel-Kanal fortsetzen. Der Tagesbefehl lautet ab nun: "Folge der Luca!" Dieses alte Binnenschiff begeistert uns mit seinem Motorsound. Tuff-Tuff-Tuff im Sekundentakt und immer wieder ein Spektakel, wenn der Motor mit Druckluft angeblasen wird oder vom Vorwärts- auf den Rückwärtsgang umgeschaltet. Es gibt ein Frühstück togo, in dem wir frühstücken und uns bei Fahren abwechseln. So geht’s stramm auf die Schleuse Zerben zu. Ausfahrt Auch hier begrüßt uns eine überaus freundliche Schleusenmeesterin und lässt uns direkt hinter dem Binnenschiff, dem wir gefolgt waren, einfahren. Auf`m Kaaanal In Genthin endet die Reise für die Luca und wir ziehen vorbei. Wie schon in Burg ist auch in Genthin kein Stop vorgesehen, denn wir haben einen engen Terminplan. Inzwischen war die Sonne am Himmel und so war das Vorderdeck wieder beliebter Aufenthaltsort in den Schichtpausen. Letzte Schleuse des Tages war Wusterwitz. Die Crew hatte mächtig zu kämpfen um das Boot an der Schleusenwand zu halten, weil der Wind uns abtrieb und das Umlegen der Leinen in einer Schleuse ohne Schwimmpoller schon fast ungewohnt war. Aber auch diese Schleuse meisterten wir und konnten zur Belohnung kurz darauf in den Wendsee einfahren. Tolles Gefühl nach einigen Hundert Kilometern Kanal mal wieder viel Wasser um sich rum zu haben. Ist so ein wenig das gleiche Gefühl, wie wenn man einen Fluß runter fährt und an der Mündung das Meer erreicht. Roland hat das Steuer übernommen und folgt dem grünen Tonnenstrich. Er lässt sich auch nicht durch den zahlreichen anderen Sportbootverkehr oder die kreuzenden Segler vom Kurs abbringen und steuert routiniert den Ankerplatz an der Kanincheninsel an. Um 16.30 Uhr fällt der Anker. Angekommen. Die Crew hüpft ins Wasser und ich mache das Takacat klar. Dies dient später am Abend als Tender rüber zum Biergarten Malge. Die Crew hat eine Freischicht und genehmigt sich dort ein Abendessen. Ich sitze ab 18 Uhr bis 20.30 Uhr in einer Videokonferenz. Leider ist es um 20.30 Uhr nun schon fast dunkel und so können wir wieder gemeinsam die Sonne beim Untergehen am Horizont beobachten. Ein weiterer schöner Tag auf dem Wasser geht zu Ende und mit einem Schlummerdrunk hüpfen wir irgendwann in die Koje. Klaus, der nun langsam das Urlaubsende kommen sieht Geändert von Fronmobil (04.09.2021 um 09:11 Uhr) |
#552
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Um die etwas gefärbte Wahrnehmung des Skippers mal ein wenig gradezurücken: die äusserst motivierte Crew erscheint hier selbstständig und voller Elan zum Dienst, wenn gewünscht auch mitten in der Nacht! Wobei das natürlich völlig unnötig ist.
Es gehört ja auch zur Aufgabe des Schiffsführers die Crew zu motivieren, oder? Wobei sich Klaus da wiklich bemüht, zumindest was das kulinarische angeht, da ist der Skipper hier echt gut.
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Liebe Grüße von der Lahn, Roland
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Welche Tour fandst Du insgesamt besser? „Oben rum“, die Elbe lang Tangermünde etc. oder „unten rum“?
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Sorry, ich muss los, die Plicht ruft! Für mich ist das übrigens kein Ruhestand, das sind die ewigen Yachtgründe!
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Zitat:
Der Skipper hat sich die falsche Schleusenwand ausgesucht. Die Backbordseite wäre aufgrund der Windrichtung die unproblematische gewesen. |
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Ich vermute, diese Kanäle dort sind ihm nach seiner Nordseeerfahrung etwas zu reizarm, als dass er viel Zeit dort verbringen muss.
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Viele Grüße, Carola |
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Moin zusammen,
wir liegen in Potsdam vor Anker. Meine beiden Crew-Mitglieder gehen heute von Bord und versuchen mit der Bahn nach Hause zu kommen. Ich werde heute noch einen Schlußbericht posten. https://www.google.com/maps/d/u/0/ed...&usp=sharingnn Die Arbeitsleistung der Crew schon mal vorweg: Ab Hamburg waren es 400 km, 39,5 Stunden unter Motor und es wurden 8 Schleusen (incl. einem Hebewerk) befahren. Also eine ganz normale Arbeitswoche , Überstunden und Erschwerniszuschläge können nicht geltend gemacht werden. Geändert von Fronmobil (05.09.2021 um 08:05 Uhr) |
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Zitat:
Der ESK hat den Vorteil das man entspannt flott fahren kann, jedoch kann es an den Schleusen zu Wartezeiten kommen. Zu Berg würde ich als Verdrängerfahrer immer den ESK nehmen. Die Elbe hat landschaftlich mehr zu bieten, dauert ein Tag länger und man muss konzentrierter steuern. |
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Vor dem Urlaubsende ...
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Gab es eigentlich eine Begegnung zwischen der bergfahrenden Stern und der talfahrenden Tremonia 2.0 auf der UHW?
Matthias
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Logbuch Tag 27 | 04.09.21 | Ankern in der Hinterkappe bei Potsdam
Wetter: Sonne, 22 Grad Motorstunden: 6:00 Std. 15 Min. Tagesstrecke: 59,5 km, eine Schleuse Durchschnittliche Geschwindigkeit: 10,2 km/h Höchstgeschwindigkeit: 12,8 km/h https://www.google.com/maps/d/u/0/ed...oj&usp=sharing Am letzten Reisetag ist für die Crew ausschlafen angesagt. Erst um 11 Uhr muss der Anker gelichtet werden. Aufgrund der Bastelkünste von Roland funktioniert das angekoppelte Bedienelement an der Ankerwinsch. Es wird jedoch wohl nur ein Provisorium sein und eine neue „Fernbedienung“ muss her. Jedoch freut sich die Crew sehr darüber, daß sie die Ankerkette nicht manuell hochkurbeln musste. Roland kann am Ankerplatz ein paar Manöver mit der Stern fahren, um ein noch besseres Gefühl für das große Boot und den Wellenantrieb zu bekommen. Dann geht es Richtung Niedere Havel und zur Innenstadt von Brandenburg/Havel. Wir grüßen RG69 mit Familie an seinem Liegeplatz, an der Vorstadtschleuse kommt uns Schimmi entgegen und an Turbolix-Peter fahren wir wohl auch vorbei. Man merkt, die Stern kommt in ihr Heimatrevier nach Hause. Aus touristischen Gründen machen wir einen Abstecher in die Näthewinde und drehen eine kurze Runde in den Beetzsee und besuchen Fritze Bollmann. Nach der letzten Schleusung, in der ich wegen einem ungeduldigen Charterer beim Ausfahren, kurzzeitig Puls bekam , ging es über Ketzin nach Werder/Havel. Ein kleines Hungergefühl ließ uns in den Abzweig Havelauen abbiegen und kurz beim Italiener „La Riva“ anlegen. Pizza für alle, besonders natürlich für die weltbeste Crew überhaupt. Im Abendlicht machen wir dann noch eine Genussfahrt bis nach Potsdam, um uns zur letzten Übernachtung einen Ankerplatz in der Hinterkappe zu suchen. Klaus, der keine Tremonia 2.0 gesichtet hat Geändert von Fronmobil (05.09.2021 um 23:02 Uhr) |
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Logbuch Tag 28 | 05.09.21 | Heimathafen
Wetter: überwiegend Sonne, 22 Grad Motorstunden: 2:00 Std. Tagesstrecke: 19,8 km https://www.google.com/maps/d/u/0/ed...oj&usp=sharing Die Stern kehrt in ihren Heimathafen zurück. Am Sonntagvormittag nehmen wir auch noch die letzten Kilometer unter den Kiel und sind gegen 12 Uhr wohlbehalten zurück im Heimathafen. Ich bringe Roland mit dem Auto zum Bahnhof und kümmere mich an Bord zum Ende des Törns noch um das ein oder andere. Bleiben die Törndaten: 99 Motorstunden 1.071 km Gesamtstrecke 28 Tage insgesamt, davon 20 Fahrtage, 8 Hafentage und 4 mal wurde geankert Fazit: Auch wenn das erklärte Törnziel „Helgoland“ nicht erreicht wurde, waren es schöne vier Wochen auf Havel und Elbe. Dabei konnte die Elbe durchgängig von Magdeburg bis Cuxhaven zu Tal befahren werden und einige sehr schöne kleine Häfen neu angelaufen werden. Höhepunkt ganz klar der Aufenthalt in Hamburg und die Möglichkeit den Hamburger Hafen auf eigenem Kiel zu erkunden. Drei Wochen war ich alleine unterwegs, umso schöner war es in der vierten Woche in Gemeinschaft durch die Kanäle zurück zu fahren. Vielen Dank an alle BFler die ich auf meinem Törn treffen durfte und nochmals herzlichen Dank an alle Nordsee-Experten, die mir bei der Planung geholfen haben und die Fahrt nach Helgoland mit ermöglichen wollten. Klaus, der damit fertig hat Geändert von Fronmobil (06.09.2021 um 09:32 Uhr) |
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Super lebhafter Bericht!
Danke dass Du uns an Deinem Törn teilhaben ließest. Ich selbst bin auch gerade von meinem 8-Tageausflug auf dem Rhein und etwas Ruhr zurück gekommen. Freu mich schon auf einen Eurer Stammtische im nächsten Jahr
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Grüße aus Regensburg Holger
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Ich würde es wieder tun.......
Also der my Stern mit Captain k bei der törnplanung bei Wind Wetter und Tiden Prognosen beratend zur Seite zu stehen. Diese Woche plane ich für mich selbst. Der Plan vor drei Wochen war nochmal Nord Friesland. Sylt Amrum und über Helgoland zurück. Was wurde es nicht? Sylt Amrum Helgoland. Dafür hatten wir gestern einen super Törn Bach Norderney. Am Dienstag soll es dann nach langeoog gehen. Samstag über Wangerooge um Montag oder Dienstag zurück in Hooksiel zu sein war der Plan. Da wir wegen unseres Tiefgangs immer außen rum müssen werden wir gegen Ende verkürzen müssen. Bleibt die Frage ob es so kommt Also Klaus, du kannst den nächsten Faden öffnen. Fronmobil s Angriff auf Helgoland 2022 |
#565
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Toller Törn! Sensationeller Bericht mit wunderschönen Fotos! Viele träumen von weiträumigen Bootsreisen, manche sprechen oder schreiben darüber ... Du Klaus machst es! Großer Respekt!!!
Lg, Saint-Ex
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Lg, Saint-Ex “Überlegen macht überlegen“ Der Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry (*29.6.1900, † 31.7.1944 während Aufklärungsflug über dem Golf du Lion bei der Île de Riou)
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#566
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Toller Bericht,
unterlegt mit schönen Bildern, machte Laune.
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Grüße Klaus Die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand!
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Klaus, dankeKlasse Bericht, wie immer. Ich fühle mich dabei immer so lebhaft integriert, als sitze ich selbst auch auf der Stern. Man spürt schon Deine berufliche Erfahrung in Bildersprache LG Jasko, der nächstes Jahr auch wieder die Elbe zu Tal fahren möchte
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#568
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auch von mir als einem vergleichsweisen Anfänger hier ein herzliches Danke und große Anerkennung für einen an-'törnenden' Törnbericht, der durch seine Lebendigkeit und die Art von Diktion und Darstellung ebenso mitnimmt, wie mit den Bildern ...
so werden Träume angeregt .... salute Wolf
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Gruß Wolf Hoffentlich immer ausreichend zu klagen
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#569
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Nachtrag:
Absofort heißt Roland, auch bekannt als Käpt'n Rook, bei mir nicht mehr liebevoll "Hafenlieger" , sondern er trägt den Titel 1. stellvertretender Steuermann der MY Stern h.c. (ehrenhalber) in Anerkennung seiner Leistung beim stundenlangen Geradeausfahren im Elbe-Seiten-Kanal und Elbe-Havel-Kanal. Als Zeichen der Anerkennung und zum Gedenken, wieviel Kilometer man an einem Tag und in einer Woche schaffen kann, hat er von mir ein Paar Steuermannsocken in rot/grün überreicht bekommen. |
#570
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beschriftet mit L und R
Gesendet von iPhone mit Tapatalk
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Gruss aus Lüneburg von Peter |
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Da fällt mir die uralte Erzählung über den Admiral der Kaiserlichen Marine ein, der in der ganzen Flotte wegen seiner tollkühnen Manöver und der Souveränität seiner Kommandos berühmt war. Es fiel nur auf, dass er immer kurz vor einem wichtigen Kommando für wenige Augenblicke in seiner Koje verschwand, um dann sofort wieder auf der Brücke zu erscheinen. Nach seiner Verabschiedung aus dem aktiven Dienst entdeckte ein Werftarbeiter in seiner Koje hinter dem Schrank einen kleinen Zettel. Wollt Ihr wissen, was draufstand?
Matthias
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#572
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Links = Backbord
Rechts = Steuerbord ? |
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Der Überlieferung nach stand da "Backbord ist links! Steuerbord ist rechts!"
Matthias
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#574
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Auf Minchen ist der Backofen links und das Steuer rechts, keine Probleme
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Volker, der irgenwann auf´s Meer will.... Minchen war ein gutes Schiff, es kühlte mein Bier, backte Brötchen auf und durch die Gegend fuhr es mich auch new boat coming soon
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#575
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Zitat:
Das waren dann bestimmt die Socken des Käptens der die 4 Wochen darin gestanden hat
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative
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