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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #576  
Alt 14.10.2017, 19:33
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Meine Fortschritte waren ja ziemlich mickrig in der letzten Zeit und der Rumpf sah beinahe immer gleich aus, deshalb gab es keine Berichte.

Außerdem habe ich mal wieder Nebenarbeiten erledigt: ich muss die "Werfthalle 1" um einen guten Meter verlängern, damit ich am Steven vernünftig arbeiten kann. Heute konnte ich in der offenen Tür arbeiten, weil das Wetter entsprechend war. Aber noch vor wenigen Tagen war gar nicht daran zu denken. Deshalb habe ich begonnen, provisorische Wände (plus Decke und Fußboden) für die Erweiterungskiste zu bauen, die ich dann in die offene Tür setze. Rahmen aus Holzleisten, Sperrholzreste, Styroporplatten und Glasgewebe mit Epoxi, alles "quick and dirty", weil Provisorium. Das ging ganz und gar miserabel. Ich hatte an einem Probestück erfolgreich getestet, dass sich das Glasgewebe direkt auf raues Styropor kleben lässt, aber am Bauobjekt selbst zeigte das Gewebe keinerlei Neigung, sich am Styro festzuhalten. Ebensowenig am Holzrahmen, weil ich meinte, auf das Primern verzichten und auf das offenporige Holz kleben zu können. Wieder was gelernt.

Zurück zum Boot: die zweite Schicht Bodenplanken ist jetzt komplett. Ränder sind besäumt und Klebefugen und Stevenbereich verschliffen. Feinarbeiten sind sicherlich noch vonnöten. Beim Ausarbeiten der Fläche für das äußere Kielholz habe ich erstmal nach knapp 140 cm Schluss gemacht. Das sollte eigentlich reichen, ich bin mir aber noch nicht sicher.

@ Jens
Du hast doch, glaube ich, auch 220er Glasgewebe verwendet. Auf welchen Radius hast du die Kanten gerundet?
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  #577  
Alt 14.10.2017, 19:53
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Hallo Günter,

ich habe Deinen Bericht zu spät gelesen...
Morgen kann ich Dir den Radius sagen; wobei ich den nicht durchgängig gleich habe.
Da ich beabsichtige, ein Edelstahlband am Steven vorn herunter bis ca. 1500mm auf den Kiel (...blödes Deutsch -sorry) zu schrauben, habe ich diesen Bereich abgeplattet.

Ich beschreibe das morgen nocheinmal genauer, bin heute irgendwie biss´l kaputt.
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Jens

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Alt 14.10.2017, 19:57
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Hallo Günter,

sieht doch super aus ! Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wenn ich die Rümpfe, auch den von Jens, so von vorne sehe, das hat schon was...

Schönes Wochenende!


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LG, Holger

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  #579  
Alt 14.10.2017, 22:08
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Zitat:
Zitat von Blitzeblau Beitrag anzeigen
[...] Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wenn ich die Rümpfe, auch den von Jens, so von vorne sehe, das hat schon was...
Doch, doch, gewiss. Es ist schon ein bisschen herzerwärmend, wenn sich endlich aus all diesen etwas blöde aussehenden verklebten und überstehenden "Brettchen" ein strakender Rumpf mit gefälligen Kurven herausschält.
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  #580  
Alt 14.10.2017, 22:11
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...stimmt!!!...
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Alt 14.10.2017, 22:11
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Zitat:
Zitat von shakalboot Beitrag anzeigen
[...]
Ich beschreibe das morgen nocheinmal genauer, bin heute irgendwie biss´l kaputt.
Es hat keine Eile, Jens. Es geht nur darum, dass ich noch nie Glasgewebe "um die Ecke" laminiert habe. Einerseits weiß ich, dass eine scharfe Kante nicht funktioniert, andererseits will ich sie nicht zu sehr verrunden.
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  #582  
Alt 15.10.2017, 11:52
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Mahlzeit allerseits,

ich war gerade nocheinmal nach den Verrundungen an Kiel, Kimmweger und der Abrißkante am Spiegel gucken.

Da die Aufkimmung sich von 41,18° an BH 1 bis auf 11,71° am BH 6 ändert, ist es schwer eine einheitlich Verrundung am Kiel hinzubekommen.

Ich habe dabei auf eine strakende Kiellinie geachtet und bin so auf folgende Radien gekommen:

BH 1 R 17
Bh 2 R 19
Bh 3 R 21
BH 4 R 22
BH 5 R 25
BH 6 R 28

An BH 6 ist es eigentlich "wurscht" ob da nun R 17 oder R28 anliegt, die Differenz beträgt 0,2mm in der Höhe !!
an BH 1 sind es aber 7mm...
Die strakende Linie war mir wichtig und so hatten sich die Radien ergeben.

Am Kimmweger ist ist nahezu gleichbleibend bei R 10 und die Abrißkante Spiegel/Bopdenplanken habe ich mit R 8 geschliffen.

Weniger als Radius 8 würde ich beim Laminieren von 220 er Gewebe, auch wenn es Köper ist, nicht machen!

Wichtig ist das "X-el" Bodenplanke/Seitenplanke/Spiegel...
da habe ich das Glasgewebe zuerst von der Bodenplanke über die Kimm zur Seitenplanke gelegt, weiter von der der Bodenplanke zum Spiegel und an der Ecke ("X-el") zur Seitenplanke das sich ergebende Dreieck aus dem Gewebe herausgeschnitten.
Aber nur so weit, daß noch ca 5mm Gewebe über die Ecke zu ziehen geht.
Dann wechselseitig das Gewebe auf den Spiegel geklappt und festlaminiert.

Den minimalen Überstand kann man dann "sachte" verschleifen - aber nur so viel, daß kein Sperrholz herausguckt!.
Am Spiegel kann dann der Rest mit Epoxi/Microballons verspachtelt werden.

Vielleicht noch ein Wort zu meiner Abplattung am Steven...
die beginnt in der Höhe, wo sich Seiten- und Bodenplanke trifft und läuft bis ca. 1000 mm in den Kiel hinein - wird da aber schon wieder "rund".
d.h. das Edelstahl-Kielband muß in diesem Bereich auch "rund gebogen" werden, bzw. mittels Abkantbank in diesen Radius R 17 gebracht werden.


edit: hab die Grafiken nochmal verändert, die waren vorher zu klein.
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Geändert von shakalboot (15.10.2017 um 13:45 Uhr)
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Alt 15.10.2017, 23:52
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Danke, Jens. Ich hätte die empfehlenswerten Radien deutlich niedriger eingeschätzt und es wahrscheinlich mit 5 mm versucht.

Du hast ja dann am Kiel deutlich größere Radien angesetzt, als an der Kimm. Ergab sich das aus der Höhenlage der Kielleiste, weil du von dort den Strak aufgenommen hast, oder gibt es noch andere Gründe (Kielrollen auf dem Trailer, Folgen möglicher Grundberührung o. Ä.)?
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Gruß, Günter

Geändert von Heimfried (16.10.2017 um 09:41 Uhr)
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  #584  
Alt 16.10.2017, 10:24
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Guten Morgen Günter,

es ist sicher möglich 220 er Glasgewebe über einen kleineren Radius zu laminieren, aber das Risiko, daß sich das Glas dann so gaaanz sachte wieder von den Planken abhebt, wäre mir zu groß.

Die Überlegung wegen den Kielradien ist richtig; einerseits die strakende Kiellinie und was mir eigentlich noch wichtiger war, - eine "Laufsohle" für die Kielrollen.
Die Gesamtlast des Bootes verteilt sich dann auf dem Trailer auf 10 Kielrollen.
Mir ist die Gefahr zu groß, daß sich die Kielrollen in einen "spitzen" Kiel eindrücken, bzw. daß ein zu "spitzer" Kiel die Rollen zerstört.

Klar könnte man zusätzlich beim Transport eine Lastverteilung durch Langauflagen erreichen...
doch diese würden die Last auf die Bodenplanken übertragen - und da ist mir die Lastaufnahme über den bedeutend stabileren Kiel lieber.

Es kann sein, daß ein "spitzer" Kiel eine höhere Kursstabilität mit sich bringt...
doch die o.g. Gründe waren mir wichtiger.
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Jens

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Alt 16.10.2017, 21:19
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Heute habe ich geräumt, geräumt, geräumt.

Dann das Brückendeck gedreht und die bisher unten liegende Seite angeschliffen, damit ich sie laminieren kann. Bis Donnerstag darf ich ja nach den Vorhersagen noch mit gutem Wetter rechnen, ich hoffe, dass ich bis dahin das Brückendeck soweit fertig habe, dass es in die Winterruhe entlassen werden kann. Danach werde ich wohl im Werftzelt bis zum Frühjahr nichts Nennenswertes mehr besehen können. Schon heute war – nach einem sehr warmen Tag – um 18 Uhr die Dämmerung da und es wurde sehr schnell ungemütlich kühl. Zum Glück habe ich ja noch die "Werfthalle 1", die ich etwas wärmen kann. Deshalb ist also meine Bootsbausaison noch nicht beendet.
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Geändert von Heimfried (16.10.2017 um 21:24 Uhr)
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Alt 18.10.2017, 08:58
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Guten Morgen Günter,

eine kleine Ergänzung vielleicht noch zu den Radien.
Sollte es notwendig sein, eine wirklich scharfe "Abrißkante" von den Bodenplanken zum Spiegel zu erhalten, ist die Methode, wie ich sie damals bei meinem Hexlein gemacht hatte, eine Alternative. (https://www.boote-forum.de/showthrea...9&#post4264969)
Allerdings besteht das Außenlaminat aus zwei Lagen 450er Glasgelege...und das hätte sich massiv geweigert, um einen Radius von 10mm trapiert zu werden. Der Radius war ca. 20 mm.
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Alt 18.10.2017, 10:25
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Danke, Jens,
deine Beiträge zum Ibis hatte ich neulich schon mal gelesen und meine vorher angestellten technischen Überlegungen zu diesem Thema waren die gleichen. Aber deine verlinkten Beiträge zeigen natürlich nicht nur, was man machen sollte, sondern eben auch, wie man das macht, was mir sehr hilft.

Aber im Moment sehe ich mein Projekt ja nicht nur formal als Verdränger, sondern auch als gewolltes "Langsamfahrboot". Deshalb sind Abrisskanten für mich derzeit nicht wirklich ein Thema. Das kann sich freilich ändern, weil schärfere Kanten ja auch unter ganz anderen Gesichtspunkten vorteilhaft sein könnten.
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Alt 18.10.2017, 21:34
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Ich habe vermutlich Glasgewebe gekauft, welches mal einen Schlag bekommen hat (ich denke, die Rolle ist auf die Stirnseite gefallen und wurde gestaucht). Kein Drama, aber das erschwert das Arbeiten mit dem Gewebe. Und ich habe mangels Erfahrungen nicht reklamiert.

Entsprechend der Materialliste des Konstrukteurs habe ich 120 m² Glasgewebe, 220 g/m², gekauft. Es wurde mit einem Paketdienst geliefert und an dem Packstück (fast 30 kg) war außen nichts auffällig. Beim Öffnen zeigte sich auch, dass die Enden der Rolle gut gepolstert lagen und dass auch innen keine Beschädigung zu erkennen war. Die Rolle mit dem Glasgewebe war noch in eine Folie eingehüllt, die ich dann öffnete. Dabei wurde an einem Ende der Rolle ein leichtes Wellenmuster sichtbar Bild 1), dem ich weiter keine Beachtung geschenkt habe, weil Stoff (damit meine ich jetzt normale Textilien) streicht man einfach glatt. Leichte "Stellen mit Wellen" gab es auch im Bereich der Rollenmitte, aber das sah mir nach Druckstellen aus, die vom Tragen der Rolle herrühren würden.

Bei ersten Abrollen zum Laminieren zeigte sich auch, dass auf der gestauchten Seite die Kante nicht glatt lag, sondern irgendwie krumpelig (Bild 2). So wie Textilien werden, wenn mit zu starker Fadenspannung genäht wurde. Beim Laminieren hat sich aber alles, was nicht glatt war, vollständig eben anrollen lassen. Das war die Entwarnung für mich.

Leider habe ich erst mit Verzögerung festgestellt, dass das Glasgewebe später doch wieder beult (im Zehntelmillimeterbereich), weil das Epoxi nicht schnell genug fest wird, um das Gewebe in der ebenen Position, die ich durch die Walze erzwungen hatte, festzuhalten.

Heute hat sich wohl die deutlichste Verwerfung ergeben (Bild 3), die ich aber nicht näher untersuchen konnte, das sie mitten in der laminierten Fläche liegt. Morgen schaue ich mir das genauer an.
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Alt 18.10.2017, 22:02
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Die Kante straff ziehen bringt nichts?
Es sieht fast so aus, als wären die Randfäden zu straff.
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Geändert von shakalboot (18.10.2017 um 22:30 Uhr)
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Alt 18.10.2017, 22:34
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Straffziehen bringt Abhilfe auf einer Teilstrecke und für den Moment, hinterher krumpelt es schleichend wieder und es entstehen die gezeigten Randbeulen. Was mir eingefallen ist, ich aber bisher noch nicht probiert habe, ist, wenige längslaufende Randfäden herauszuziehen.
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Geändert von Heimfried (18.10.2017 um 23:25 Uhr)
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  #591  
Alt 19.10.2017, 03:45
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Hallo Heimfried,
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Was mir eingefallen ist, ich aber bisher noch nicht probiert habe, ist, wenige längslaufende Randfäden herauszuziehen.
lass das bleiben und hol Dir ein Rollmesser, wie Jens es gezeigt hat, mit dem Du die fehlerhafte Kante (und etwas darüber hinaus) abschneiden kannst - "Stoffe" haben ein Gedächtnis. Außerdem sind einzelne Glasfäden ein elendes Gefuddel,

Grüße Dietrich
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Alt 19.10.2017, 13:45
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Seitliches Einschneiden kann auch helfen und dann die beiden Schnittkanten übereinanderlegen.
Das wird ja vermutlich eh in einem doppelt liegenden Bereich sein, da sollte so ein Schnitt von ca. 3 cm kein Unheil anrichten.
Wenn ausgehärtet, ein bisschen anschleifen, dann fällt das auch nicht mehr auf.
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  #593  
Alt 19.10.2017, 14:44
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Trotz Dietrichs Warnung habe ich heute auf der betroffenen Seite der Glasgewebebahn 2 Kettfäden vorsichtig herausgezogen. Zwei deshalb, weil ich es nicht geschafft habe, den Anfang nur eines Fadens zu erwischen.

Das Resultat sah gut aus (Krumpf-Spannung weg) und auch das Epoxieren ging deutlich besser. Bleibt natürlich noch abzuwarten, wie es aussieht, wenn es fest ist – da habe ich ja schon unangenehme Überraschungen erlebt.

Ich habe auf dieser Seite des Brückendecks, Jens' Empfehlung folgend, in die jeweils zweite Epoxi-Schicht das Entlüftungsmittel HP-BEL51 in das Epoxi eingerührt, da ich ja auf der anderen Seite viel erstarrte Bläschen hatte, die kleine "Pickel" erzeugten. Das Resultat war allerdings nicht überzeugend. Nach den ersten beiden Bahnen konnte ich am nächsten Tag feststellen, dass im größeren Teil der Fläche die Pickel genauso da waren, wie vorher, sich allerdings gebietsweise ablösten mit Kratern, die mir eher noch weniger gefielen. Nur in einem kleinen Gebiet habe ich das erwünschte Ergebnis gefunden: keine Pickel, keine Löcher; die ehemaligen Bläschenstellen waren zwar sichtbar (Oberflächeneffekt), aber die Fingerspitzen bezeugten eine einwandfrei glatte Oberfläche.

Ich habe dieses uneinheitliche Ergebnis darauf zrückgeführt, dass es mir mit dem Holzstäbchen nicht gelungen ist, das Zusatzmittel in der Harzkomponente homogen zu verteilen. Das Harz ist ja recht zähflüssig und spezifisch schwerer als Wasser, das Zusatzmittel ist sehr dünnflüssig (vielleicht wie Spiritus) und leichter als Wasser. Zwei Milliliter davon auf 200 g Harz gegeben, führen natürlich dazu, dass das Mittel obenaufliegt und es unterzurühren und gleichmäßig zu verteilen ist von Hand nicht einfach, da man ja auch keine optische Kontrolle hat.

Gestern habe ich daraufhin einen Drahthaken gebogen und den in den Akkuschrauber gespannt, damit ich den Zusatzstoff verquirlen kann. Das Rühren machte einen guten Eindruck und ich hatte nicht die geringsten Zzweifel daran, das Mittel einwandfrei verteilt wurde. Das Ergebnis heute war allerding nicht besser, als das gestrige.
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Hallo Günter,

der Systementlüfter ist jetzt kein Allheilmittel gegen alle Lüftbläschen. Er soll die Bläschen und Schaumbildung im Ansatz verhindern -ja, aber was durch die Rolle an Luftbläschen in die Oberfläche gebracht wird, schafft er micht mehr.

Ich gebe den Systementlüfter immer in die Harzkomponente.
Hast Du nachdem Rollen die Oberfläche verschlichtet?
Wie ich schon geschrieben hatte, ich verwende einen breiten Lasurpinsel, in den Videos wird ein Schaumpinsel vorgeschlagen.
http://www.bootsservice-behnke.de/co...56_Rollen.html

...ein gebogener Draht am Akkuschrauber kann meines Erachtens keinen Propellermischer ersetzen.
Die Propellermischer (Flügel Farbmischer) aus dem Baumarkt gehen bedingt...
1. der Kunststoffpropeller ergibt sich irgendwann gegenüber dem Aceton
2. durch die Propellerachse wird nicht sofort ganz bis zum Boden des Gefäßes durchgemischt...das dauert einige Zeit, sollte aber auch in 20 sec. durchgemischt sein.

Ich habe mir so´n Teil aus einer alten 6mm Achse und einem 1mm dicken Blech selbst hergestell.
Das Blech ist ~60 x 40 mm, an den Ecken abgerundet und und über die Diagonale nach oben gebogen - wie ein einfacher Propeller.
In die Mitte des Bleches ist die 6mm Achse geschweißt.
Vorteil: Aceton kann dem nix, hängt doch mal Epoxy dran, meißtens an der Achse, ist es schnell mit Flex und Fächerscheibe entfernt
und der Propeller kann flach auf den Boden des Bechers gestellt werden und saugt somit alle Komponenten an und vermischt sie ordentlich. Durch die Drehrichtungsänderung des Schraubers kann man auch das Harzgemisch von der Oberfläche nach unten mischen (...was die eigentlich richtige Drehrichtung wäre - es spritzt nichts raus)
Auch die Randbereiche des Mischbechers werden so mit "abgesaugt" und vermischt.



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Moin Günter. Ich weiß ja nicht, ob es Dein Problem löst. Aber das Phänomen der Blasen und Pickel war schlagartig vorbei, als ich mir angewöhnt habe, mich streng an die Regel der fallenden Temperaturen zu halten. Wenn ich also in meiner Garage laminieren muss, deren Temperatur ich nur unwesentlich beeinflussen kann, bin ich erst um 15 Uhr angefangen, wenn also die Höchsttemperatur überschritten ist. Dann gingen auch größere Flächen problemlos. Der Nachteil ist, zumindest wenn man nass in nass arbeiten will, dass man sich den Abend um die Ohren schlagen muss und ggf. einen Teil der Nacht.

Kleinere Teile kann ich in der beheizbaren Werkstatt machen. Da achte ich darauf, dass ich erst ordentlich einheize und dann die Temperaturen langsam absenke.

Alles problemlos mit Standard-Epoxyd von Behnke, Matte mit 280 Gramm, aufgetragen mit billigster Schaumstoffrolle und ohne jeden Zusatz.
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Carlos

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Alt 19.10.2017, 22:03
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Heimfried Heimfried ist gerade online
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Danke Carlos,
diesen Punkt kenne ich schon längere Zeit. Ich denke aber nicht, dass das eine Rolle spielt in meinen Fällen. Wenn ich das richtig im Kopf habe, habe ich stets bei fallenden Temperaturen gearbeitet, eine Ausnahme war heute.

Es geht bei dieser Regel aber um die Ausdehnung der Porenluft im Sperrholz, die durch die Zunahme der Werkstofftemperatur entsteht. Diese Luft geht dann in das darüberstehende flüssige Epoxi über und bildet die Bläschen. Die Laminate, von denen ich hier spreche, hatten aber bereits vor längerer Zeit eine doppelte Epoxischicht bekommen. Damit müßten die Poren bereits vor dem Laminieren sicher verschlossen gewesen sein.

!

Gerade jetzt beim Schreiben merke ich, woher vermutlich der Wind weht. Ich lege das Glasgewebe trocken auf den versiegelten Untergrund, streiche es glatt, so gut es geht, und trage dann Epoxi mit der Rolle auf. Zuerst habe ich das Epoxi mit der Rolle aus der Lackwanne geholt, bei den letzten Bahnen habe ich das Epoxi in mehreren Spuren auf das Gewebe gegossen und dann mit der Rolle weiter verteilt. Wenn diese erste Schicht weitgehend gleichmäßig verteilt ist, warte ich 4 Stunden und trage die zweite Schicht Epoxi auf.

Die zweite Schicht ist am Ende des Auftrags oben dicht und glänzend, aber noch nicht spiegelglatt, weil die Textur der Rolle ihre Spuren hinterlässt. Jedenfalls sind zu diesem Zeitpunkt keine Bläschen vorhanden, also würde auch der Einsatz eines Schlichtpinsels leerlaufen.

Ich denke seit wenigen Minuten, dass sich der folgende Prozess abspielt: Beim Aufbringen der ersten Epoxischicht, mit der ich das Glasgewebe "anklebe", entstehen beim "Wegdrücken" von Lufteinschlüssen durch kräftiges, mehrfaches Überrollen mit der Veloursrolle winzige Bläschen fein verteilter Luft, die nur als kleine Trübung des Epoxis der unteren Schicht erkennbar ist. Da diese Trübungsbläschen winzig sind, schaffen sie es nicht, innerhalb der 4 Stunden durch das zähe Harz nach oben zu steigen. Wenn ich dann die zweite Schicht auftrage, knete ich natürlich auch noch ein bisschen an der unteren Schicht herum und öffne wahrscheinlich einen Teil der Trübungsbläschen. Da das Harz zäh ist, können die sich aber erst nach weiteren Stunden zu größeren Bläschen vereinigen und aufsteigen.
Dann ist aber das Harz bereits soweit angesteift, dass die Bläschen gar nicht mehr platzen oder auch die Stellen, an denen Bläschen gerade noch platzen konnten, sich nicht mehr glättern (verfließen) können.

Ich muss also zukünftig anders mit Lufteinschlüssen umgehen.
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Gruß, Günter

Geändert von Heimfried (19.10.2017 um 22:08 Uhr)
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Alt 19.10.2017, 22:48
karlstatt karlstatt ist offline
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Könnte es sein, dass Deine erste Schicht zu dick ist? Eigentlich soll es nur so viel sein, dass die Matte durchsichtig ist, nicht mehr, und sich mit dem Holz verbinden kann. Gerade bei dem 280- Gramm- Gewebe neigt man zu reichlich Epoxid. Vier Stunden Wartezeit erscheinen mir auch rin bisschen wenig, je nach Temperatur.

Ich habe für die zweite und dritte Deckschicht gerne ein dickflüssigeres Harz von Behnke genommen. Bei 280 Gramm braucht man schon einen ordentlichen Auftrag, um die Wabe zu füllen.

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Carlos

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Alt 20.10.2017, 06:52
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Warum legst du das Glas trocken auf?
Mir wurde beigebracht erst mit Harz vorzurollern, dann Glas, dieses festzurollern und dann zu sättigen und zu entlüften.
Richtig gemacht zieht das Glas auch das Harz nicht raus und Luftblase haben kaum Chancen.
Nebenbei, wenn du trocken auflegst muss das Harz erst duchs Glas, beim vorrollern ist es schon da und die Arbeit geht wesentlich schneller.
Grüße
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Marco,



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Alt 20.10.2017, 07:43
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Moin Marco,

ich hänge mich mal rein...
Günter arbeitet, wie ich auch, allein und da fehlen oft die Hände, die die Rolle mit dem Gewebe halten oder nur führen.
Das Brückendeck hat eine Breite von 2500 mm - und da ist es mit "vorimpregnieren" etwas kompliziert, wenn dann, auf die waagerecht liegende Platte, das Gewebe allein aufgelegt werden muß...denn, wenn es einmal auf dem nassen Sperrholz liegt, liegt es. Kleine Korrekturen sind nur möglich, solange das Gewebe trocken ist.
Außerdem ist es Köper!! Das wird schnell zur "Gummipelle".

Dein Vorschlag funktioniert bei kleineren Flächen...das Brückendeck ist dazu noch 6000mm lang!!
...es sei denn, die Platte würde senkrecht stehen und man hat die Abrollvorrichtung mit dem Gewebe über der Platte hängen...
Ich denke mal, Günters Problem ist das Verteilen des Epoxidharzes mit der Rolle.
Die Methode, daß Harz aufzugießen und mit einem Spachtel, Rakel oder "Scheibenwischer" zu verteilen, mindert die Gefahr, Luftbläschen einzubringen.

P.s. Das Sperrholz ist bereits vorimpregniert, ausgehärtet und geschliffen...also kann auch aus dem Holz keine Luft mehr entweichen und der Harzbedarf des Holzes erfolgt somit auch nicht durch das Gewebe hindurch.

edit: vielleicht noch ein Tip zu Tränken des Gewebes:

wie gesagt, ich gieße das Epoxidharzgemisch auf waagerechte Flächen aus einer flachen Schale aus und streiche es mit dem Kuststoffspachtel mit einer " Bewegung einer liegenden Acht" im Gewebe breit. Fehlt etwas Epoxi, tauche ich nur mit dem Spachtel kurz in die flache Schale und hab so genügend Epoxi um im Gewebe eine Sättigung zu erreichen.
Die Sättigung darf nur so viel Epoxi haben, daß die Struktur des Gewebes noch zu sehen ist; es hat dann einen leicht seidenmatten Glanz.
Glänzt es zuu sehr (wie eine Stelle im Bild), ist zu viel Harz drauf...also nocheinmal mit dem Spachtel in die noch nicht getränketen Bereiche ziehen.
Aber auch bei dieser ersten Schicht verschlichte ich.
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Ich verteile immer das Harz mit einem Kunststoffspachtel und "massiere" dann das Harz mit den doppeltbegummihandschuhten Händen ein. Das hat beim 3. und 4. Boot sehr gut funktioniert und sieht dann so aus wie auf dem Bild von Jens. Wenn ich feststelle, dass irgendwo zu wenig Harz hingekommen ist, werden die Fingerspitzen kurz ins Harz getaucht und massierend nachappliziert.
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Geändert von Tippe (20.10.2017 um 09:46 Uhr)
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