Wunderschöne 1971 Chris Craft - was tun?

[gbeck]

"sicher" beantworten können es eben nur die Stellen, die es am Ende zu entscheiden haben.
Zum Thema Schweiz > EU könnte jedoch ein Landratsamt am BS eher etwas qualifiziertes sagen, da derartige Besitzwechsel bei denen wohl an der Tagesosordnung liegen, als ein WSA in Duisburg oder sonstwo.

Event. könnte am BS über den Besitzwechsel CH > DE der Zeitpunkt des Inverkehrbringens ausgehebelt werden, was dann eine ganz normale Zulassung irgendwo anders möglich macht.

nur so als einen Weg, über die man mit dem Landratsamt am BS mal telefonieren könnte.

[Fraenkie]

Zitat von billi

............
Wenn er mit Schweizer Anmeldung über den Bodensee fährt hat dies nichts mit einer Einfuhr und somit nichts mit Inverkehrbringung zu tun.

Ich meinte schon ummelden. Aus Kreuzlingen (CH), nach Konstanz (D) --zum Beispiel.

[billi]

So ich hab jetzt mal Anrufe getätigt alle sehr auskunftsfreudig:

WSA Heidelberg: Nach der "alten" Regelung CE Pflichtig. Nach der neuen ist die 'CE-Pflicht auf den Importeur übergegangen und wird beim WSA nicht mehr kontrolliert. Wenn Sie es über die Grenze bringen bekommen sie es zugelassen. (Dokumente lt. Anmeldebogen sollten halt dabei sein). Er meinte noch das er es nicht riskieren würde

Zoll Mannheim: CE Pflichtig keine Einfuhr ohne CE... Er Meinte noch das dies anders ist wie bei einem PKW der würde als Antiquität durchgehen....

Zoll Weil am Rhein (Autobahn): Wir kontrollieren kein CE....

jetzt sind wir so schlau wie vorher.

Wenn allerdings der Verkäufer das Boot nach Deutschland bringen würde und erst hier der Kauf abgewickelt würde..... (sieh WSA Heidelberg)

[Esperanza_3]

Huii, mir schwirrt der Kopf.... Ich frage heute die Werft - mal sehen, ob die mehr wissen.

@Fraenkie: der Liegeplatz ist mit dem Besitzer bzw dessen Familie verknüpft. Aufgrund der hohen Kosten und des Nichtgebrauchs des Bootes ist der leider weg.

[Sandman]

Entschuldigt bitte, aber es ist mehr als eindeutig und ist bis zum Erbrechen in anderen Bereichen schon durch diskutiert worden.

1. Wird das Boot von CH in die EU verkauft, dann wird es das erste Mal in Verkehr gebracht und damit CE pflichtig.

2. Nur weil irgendeine Behörde in D die CE Zertifikation bei der Zulassung nicht mehr überprüft, heißt das nicht, dass ein EU weites Gesetz nicht mehr gilt.

3. Die CE Zertifikation kann sehr wohl durch den Zoll gefordert werden.

Mich wundert es, dass sich immer wieder wer findet und herum poltert, dass es keine CE Pflicht mehr gäbe. Die CE Zertifikation betrifft ja nahezu alle technischen Geräte, die in der EU in Verkehr gebracht werden, nicht nur Boote.



Grüße

Sandman

[billi]

Zitat von Sandman

Entschuldigt bitte, aber es ist mehr als eindeutig und ist bis zum Erbrechen in anderen Bereichen schon durch diskutiert worden.

1. Wird das Boot von CH in die EU verkauft, dann wird es das erste Mal in Verkehr gebracht und damit CE pflichtig.

2. Nur weil irgendeine Behörde in D die CE Zertifikation bei der Zulassung nicht mehr überprüft, heißt das nicht, dass ein EU weites Gesetz nicht mehr gilt.

3. Die CE Zertifikation kann sehr wohl durch den Zoll gefordert werden.

Mich wundert es, dass sich immer wieder wer findet und herum poltert, dass es keine CE Pflicht mehr gäbe. Die CE Zertifikation betrifft ja nahezu alle technischen Geräte, die in der EU in Verkehr gebracht werden, nicht nur Boote.



Grüße

Sandman

Der Meinung bin ich auch... ich bin da ganz bei dir.
So auch die Meinung des Zolls Mannheim.

[gbeck]

Zitat von Esperanza_3

Huii, mir schwirrt der Kopf.... Ich frage heute die Werft - mal sehen, ob die mehr wissen.

@Fraenkie: der Liegeplatz ist mit dem Besitzer bzw dessen Familie verknüpft. Aufgrund der hohen Kosten und des Nichtgebrauchs des Bootes ist der leider weg.

Lass Dich nicht verrückt machen und frag die Fachleute direkt am Bodensee.
Werften, Landratsamt etc. sind da die richtigen Adressen.

Auch wenn hier manch einer scheinbar nen Oberstudienrat gefrühstückt hat, so ist euer Oldiboot aufgrund von Alter,
der Besonderheiten am BS und möglicher Schweizer Abkommen mit der EU nicht in die Standart-Schubladen der vielen Diskussionen hier im Forum zu stecken.

Nen paar nette Gespräche mit den richtigen Leuten kann hier event. doch einiges mehr an Ertrag raus holen.

Du hast ja nichts zu verlieren dabei und kannst danach ganz entspannt und mit fundierten Wissen das Boot zu einem realen Wert verkaufen.

[derausdemnorden]

Hmmmm, das Boot ist sicher nicht auf dem Luftweg von den US
in die Schweiz gekommen. Ergo muss es schon mal in einem EU
Land gewesen sein, dort transportiert (im Verkehr) und somit
sollte es legal sein das Boot in die EU zurückzubringen.

Ja, ich weiß es 1971 noch nicht die EU in seiner heutigen Form gab.

[Gerd-RS]

Leider konnte ich heute keine telefonische Auskunft mehr beim WSA Duisburg bekommen. Dafür fand ich aber auf deren Webseite das Formular zur Anmeldung eines Kleinfahrzeuges. Und da ist - man sehe und staune - unter Punkt 22 das Wort "Konformitätserklärung" explizid gekennzeichnet und durchgestrichen!

Nochmal: Die Hervorhebung und Durchstreichung ist nicht von mir, sondern vom WSA in dem Formular vorgenommen worden.

Das sagt mir, dass für die Boostanmeldung beim WSA Duisburg keine Konformitätserklärung (CE-Zertifikat) benötigt wird.

Was aber natürlich nicht bedeuten muss, dass bei der Einfuhr aus der Schweiz der deutsche Zoll doch ein CE-Zertifikat verlangt?!

Gruss


Gerd

[billi]

Zitat von Gerd-RS

Leider konnte ich heute keine telefonische Auskunft mehr beim WSA Duisburg bekommen. Dafür fand ich aber auf deren Webseite das Formular zur Anmeldung eines Kleinfahrzeuges. Und da ist - man sehe und staune - unter Punkt 22 das Wort "Konformitätserklärung" explizid gekennzeichnet und durchgestrichen!

Nochmal: Die Hervorhebung und Durchstreichung ist nicht von mir, sondern vom WSA in dem Formular vorgenommen worden.

Das sagt mir, dass für die Boostanmeldung beim WSA Duisburg keine Konformitätserklärung (CE-Zertifikat) benötigt wird.

Was aber natürlich nicht bedeuten muss, dass bei der Einfuhr aus der Schweiz der deutsche Zoll doch ein CE-Zertifikat verlangt?!

Gruss


Gerd

Die Konformitätserklärung wird seit Dezember oder November 2016 in keinem WSA mehr benötigt.
Die CE ist auf den importeur umgewälzt worden.

Das ganz kann man im Produktsicherheitsgesetz nachlesen.

[Gerd-RS]

Zitat von billi

Die Konformitätserklärung wird seit Dezember oder November 2016 in keinem WSA mehr benötigt.
Die CE ist auf den importeur umgewälzt worden.

Das ganz kann man im Produktsicherheitsgesetz nachlesen.

Ja Volker,

das Problem bleibt also der Zoll, der beim Import ein CE-Zertifikat verlangen kann.

Daraus ergibt sich dann wieder die Frage, welches Zollamt zuständig ist:

Das am Heimatort des Importeurs oder das an der Grenze? Mal sehen, ob ich das herausbekomme und es wegen a) des Alters des Schiffes (Stichwort Bestandsschutz) und b) wegen eventueller Ausnahmen im Warenverkehr CH - EU Verhandlungsspielraum beim Zoll gibt.

Gruss


Gerd

[billi]

Selbst beim Zoll gibt es wohl unterschiedliche Auffassungen.. siehe #53...

Beim Grenzübertritt musst du ja die Anmeldung machen um die Mehrwersteuer zu entrichten. Dort müsste meiner Meinung nach auch die CE Kontrolliert werden....

[Emotion]

Naja er macht mir dem Boot Urlaub in D und lässt es halt hier.....in Ch als Brennholz abmelden......

Ja das wäre Betrug

[herrmic]

Zitat von Emotion

Naja er macht mir dem Boot Urlaub in D und lässt es halt hier.....in Ch als Brennholz abmelden......

Ja das wäre Betrug

Hendrik, Hendrik

du schreibst aber auch immer was.

[Gerd-RS]

Zitat von Emotion

Naja er macht mir dem Boot Urlaub in D und lässt es halt hier.....in Ch als Brennholz abmelden......

Ja das wäre Betrug

Betrug wäre es erst, wenn man dem deutschen Zoll verschweigen würde, dass eine Ladung Brennholz aus der Schweiz importiert wurde.

Meldet man es beim Zoll an, müsste man "Brennholz" versteuern und verzollen. Das geht sicher ohne CE. Aber ob man aus "Brennholz" hier wieder ein Schiff machen und anmelden kann? Dann bringt man ja ein aus Receycling-Material neu hergestelltes Produkt in Verkehr und dazu braucht man dann wieder die CE.

Oder könnte man ernsthaft ein Refit auf Basis der alten Chris Craft als "Selbstbau" betrachten, der keine CE braucht?

Es lebe die deutsch-europäische Bürokratie!


Gruss


Gerd

[herrmic]

Hendrik die Binnenländer verstehen deinen Gedankengang nicht.

[gbeck]

Zitat von herrmic

Hendrik die Binnenländer verstehen deinen Gedankengang nicht.

Im Binnenland gibbet aber s.g. Scheunenfunde.....
Da inzwischen bei Anmeldung nicht mehr nach CE-Gedöhnse gefragt wird ist es doch sehr weit her geholt, dass in Fall der Fälle bei einem 45 Jahre alten Schätzchen jemand versucht einem aus CE nen Strick drehen zu wollen....

[Gerd-RS]

Zitat von gbeck

Im Binnenland gibbet aber s.g. Scheunenfunde.....
Da inzwischen bei Anmeldung nicht mehr nach CE-Gedöhnse gefragt wird ist es doch sehr weit her geholt, dass in Fall der Fälle bei einem 45 Jahre alten Schätzchen jemand versucht einem aus CE nen Strick drehen zu wollen....

Georg,

das sehe ich eigentlich auch so. Aber Zöllner sind nun mal Zöllner, die nicht nur darauf achten, dass der Staat Steuern und Zölle bekommt, sondern in diesem Fall eben auch darauf, dass bestimmt EU-Vorgaben eingehalten werden.

Natürlich könnte man angesichts des Alters "ein Auge zudrücken" - aber wer garantiert mir das? Leider ist es häufig so, dass bürokratische Vorschriften wenig mit gesundem Menschenverstand zu tun haben.

Gruss


Gerd

[herrmic]

Zitat von gbeck

Im Binnenland gibbet aber s.g. Scheunenfunde.....

Gibts auch an der Küste.

Bei Kumpel Egon im Nachbardorf steht son Teil seit 30 Jahren trocken in der Scheune.

Das du uns verstehst war mir klar.

[gbeck]

Zitat von Gerd-RS

Georg,

das sehe ich eigentlich auch so. Aber Zöllner sind nun mal Zöllner, die nicht nur darauf achten, dass der Staat Steuern und Zölle bekommt, sondern in diesem Fall eben auch darauf, dass bestimmt EU-Vorgaben eingehalten werden.

Natürlich könnte man angesichts des Alters "ein Auge zudrücken" - aber wer garantiert mir das? Leider ist es häufig so, dass bürokratische Vorschriften wenig mit gesundem Menschenverstand zu tun haben.

Gruss


Gerd

genau aus diesen Gründen würde ich bei ernsthaftem Interesse immer persönlich vorsprechen, denen die Geschichte von Tod des Altbesitzers erzählen und mit ihnen zusammen eine Lösung suchen für das Problem.
Deshalb wären es bei mir auch die Stellen direkt am BS, da ich mir kaum vorstellen kann, dass solche Fälle noch nie vorgekommen sind.

Auch Zöllner sind Menschen, mit denen man eigentlich immer gut klar kommt. Meist besser als mit manchen Forenschreibern, die solche Szenarien noch nie selber abgewickelt haben und nur Mutmaßungen verbreiten.

[Esperanza_3]

Also, ich habe inzwischen mit der Werft gesprochen. Die kennen sich vor allen mit Import aus und sind für Export auch nicht sattelfest. Sie empfehlen, sämtliche Infos inkl Bild direkt mit der entsprechenden Zollbehörde abzuklären (so wie von Georg vorgeschlagen). Da ich nicht weiss, wo ein potentieller Käufer den Grenzübertritt machen wird, ist es für mich fast unmöglich, sämtliche Antworten rauszufinden. Und es scheint ja auch sehr individuell verschieden zu sein, wie die Zollbeamten den Fall handhaben...

Zur Info, falls das noch etwas hilft: das Boot wurde ursprünglich in Italien gebaut und dann in die Schweiz importiert (nicht durch meinen Vater, sondern durch einen Vorbesitzer)

[klaus51]

Das hört sich doch schon mal gut an, Italien ist ja seit 1.1.1958 Mitglied der EU und damit wäre ja das Boot im EU-Raum zugelassen/gebaut worden.

[stingray220]

- Boot ist in der Schweiz zugelassen
- Schweiz ist nicht EU
- wird ein Boot aus der Schweiz ausgeführt muss die Mehrwertsteuer für den
Wert des Bootes bei der Einfuhr in die EU bezahlt werden
- Egal woher das Boot vorher kam

- als das Neuboot in die Schweiz eingeführt wurde musste die damalige
Umsatzsteuer dort bezahlt werden

Das ist ein ganz normaler Werdegang

[Emotion]

Zitat von Gerd-RS

Georg,

das sehe ich eigentlich auch so. Aber Zöllner sind nun mal Zöllner, die nicht nur darauf achten, dass der Staat Steuern und Zölle bekommt, sondern in diesem Fall eben auch darauf, dass bestimmt EU-Vorgaben eingehalten werden.

Natürlich könnte man angesichts des Alters "ein Auge zudrücken" - aber wer garantiert mir das? Leider ist es häufig so, dass bürokratische Vorschriften wenig mit gesundem Menschenverstand zu tun haben.

Gruss


Gerd

Wenn er als Schweizer mit dem Boot nach Deutschland fährt und es hier lässt interessiert es den Zoll nicht. Dann in der Schweiz abmelden als Brennholz ( Verschrottung).

[gbeck]

Die Frage war aber, ob z.B. bei Einfuhr vom Zoll auch dieser Ce-Kram gefordert wird mit den Hinweisen auf Bj. 1971.
Dazu sollte man direkt vor Ort vorsprechen