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Woanders Für die anderen schönen Reviere! |
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#76
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und ich nach noch, heimlich seit ihr uns hinterher....mein Gefühl trübte mich nicht, das Wetter bestätigte es
Dazu habe ich es jetzt schwarz auf weiß. Nu los weiter ich bin neugierig
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#77
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Tag 2, Dienstag 19.07.2022
Von Rendsburg über den NOK nach Bagenkop Der Wecker steht auf 6:30 Uhr. Wir wollen nicht zu spät im Zielhafen ankommen. Wir sind das erste mal in der Dänischen Hauptsaison mit dem Boot in Dänemark unterwegs und haben noch kein Gefühl ab wann und wie voll die Häfen sein werden. Es geht ab zum Bäcker in die Stadt zum Frühstücken und um 8:30 Uhr lichten wir die Fallen ääähh Ankern wir die Leinen oder so ähnlich. Die Kanalfahrt ist weiterhin ok aber recht ereignislos. Das Polizei-RIB macht noch mehr Welle als wir (und unsere Über-Rumpfgeschwindigkeits-Welle ist schon beachtlich für unsere Bootsgröße)... ...es kommen uns weiterhin ein Berufler nach dem andern entgegen (wie jede künstliche Wasserstraße auf der Welt rühmt sich natürlich auch der NOK "eine der meist befahrenen" zu sein)... ... aber auch Besonderheiten, wie das Polnische Segelschulschiff Iskra gibt es zu bewundern mit den Anfängern in den Wanten. So vergeht die die Zeit einigermaßen schnell und nach 2,5 Stunden kommen wir an der Schleuse in Kiel an, wo bereits 6 Berufler beim Warten auf die Schleuse den Kanal verstopfen. Wir befürchten, dass es eine lange Wartezeit geben wird. Also machen wir am Wartesteg fest und den Motor aus. Der sehr nette Schleusenwärter hält uns Sportboote proaktiv(!) auf dem laufenden wie der aktuelle Stand ist und nach nur 30 Minuten Wartezeit dürfen wir mit rein in die große Schleuse zum Berufler. Ich habe mich schon immer gefragt, ob die großen Schiffe wirklich ganz an den Schwimmsteg rangehen. Da wir auf derselben Seite liegen kann ich es die Frage für mich auflösen: Yepp, tun sie. Die Stege sind anscheinend stabiler als ich dachte. Leider wird der Ausflug zu Fuß zum Berufler zum Stillen meines Wissenshungers prompt bestraft. Als sich die Tore öffnen gehe ich wieder an Bord, nur um dort zu bemerken, dass ich Teer oder vermutlich eher Altöl unter den Schuhen habe. Mein schönes nagelneues SeaDek hat diverse hässliche schwarze Flecken, die auch mit keinem der uns zur Verfügung stehenden Mittel wieder rausgehen. Naja, zum Glück kann ich mich über sowas nie lange aufregen und erfreue mich stattdessen des Blicks auf die Kieler Förde, der vor allem eines bedeutet: der Kanal ist vorbei, ab jetzt geht es endlich in die See! Jetzt spielen wir den Vorteil eines Gleiters voll aus. Wir fahren kurz in 15 Minuten nach Strande, um für "nur" 2,39 Euro pro Liter vollzutanken (wir haben allerdings auch schon Euro 2,89 gezahlt auf dem letzten Törn). Unser Verlangen nach einem Dänischen Hafen ist so groß, dass wir weiter wollen. Ziel: Bagenkop auf der langen Insel Langeland. Laut MarDan-Martin soll es hier tolles Hafenkino geben und laut Fronmobil-Klaus sogar schön sein. Also spielen wir wieder den Vorteil eines Gleiters aus und es geht es in Marschfahrt in einer tollen Überfahrt fast ohne Welle... ...in lächerlichen 1:15 Stunden nach Bagenkop, wo wir um 13:46 Uhr nach insgesamt 51sm / 95 km und nach insgesamt 5:16 Stunden (inkl. Tanken) im proppevollen Hafen so gerade eben noch eine der letzten beiden freien Boxen bekommen. ... to be continued .
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (16.08.2022 um 00:13 Uhr)
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#78
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da sehe ich doch den roten Frachter, das polnische segelschulschiff mit den Matrosen in den warten...... Moment mal.....das Datum....wir sind am selben Tag los, ich habe den Polen auf Höhe Rendsburg gehabt. ich war nur wenige stunden hinter dir.....höhe Rendsburg etwa 11.30...
Geändert von paulemeier1 (15.08.2022 um 15:41 Uhr)
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#79
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...weiter geht es.
Wir sind also in Bagenkop angekommen und sind begeistert. Es ist wirklich wunderschön hier im Hafen. Die roten Häuser erinnern an Ebeltoft und verbreiten einen tolles skandinavisches Flair. Direkt neben dem Hafen ist eine tolle Bucht zum schwimmen und Ankern. Der Brand hinten hatte uns auf der Anfahrt zu Bagenkop etwas Sorgen gemacht und wir haben tatsächlich überlegt lieber Marstal anzulaufen. Nicht, dass der ganze Gestank noch in den Hafen zieht. Wir dachten eigentlich, dass wäre ein Wald- oder Steppenbrand. Da es aber auf den Inseln auch später des Öfteren brannte haben wir uns von einem Dänischen Pärchen belehren lassen, dass spezielle Anbau-Felder abgebrannt werden dürfen (und dass es wohl auch gerne mal "aus Versehen" mit Feldern passiert, bei den es eigentlich nicht erlaubt ist ). Wo war ich stehen geblieben? Ach ja: die Bucht. So hübsch sie auch aussieht, so vermoddert und veralgt ist sie leider. Am Anfang sinkt man Knietief in Modder ein, sodass extra eine Wasserbrücke gebaut wurde, um von dort in den sandigen Teil der Bucht zum Schwimmen zu gelangen. Wir gehen weiter durch den Hafen und lernen, dass hier anscheinend viele Deutsche Touristen vorbeikommen. Dann wird der wichtigste Tagespunkt eines jeden ersten Anlandens im ersten Dänischen Hafen abgearbeitet... Dänische Süßigkeiten kaufen. Wir trinken wohlverdiente (aber warme) Anlegebier, gucken den Seglern beim Päckchen-Bilden leider ohne Hafenkino zu (seit 14 Uhr ist keine Box mehr frei), genießen den Blick über den schönen Hafen und zur schönen Kirche. Wir essen zum Abendbrot Fischfrikadellen und einen sensationellen Tomaten-Chilli-Salat. Die Salate in Dänischen Supermärkten sind wirklich herausragen gut, was vor allem daran liegt, dass die Saucen extra verpackt sind, sodass alles knackig bleibt und Biss hat . Später begeben uns auf den "Leuchtturm" im Hafen, ein kostenloser Aussichtsturm mit tollen Blick. Auch spät Abends genießen wir weiterhin das warme Wetter, den schönen Hafen und die tolle Lichtstimmung... ...und gehen weit nach Mitternacht sehr sehr glücklich ins Bett ääähhh Zelt. .
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (15.08.2022 um 17:50 Uhr) |
#80
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Zitat:
Oha, krass. Darum war das Wetter also so gut im Kanal. Wir haben das Schulschiff kurz vor dem Flemhuder See um ca. 10 Uhr passiert.
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (15.08.2022 um 16:04 Uhr)
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#81
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Tag 3, Mittwoch 20.07.2022
Hafentag Bagenkop Wir haben bei unserem letzten Törn mit dem Schlauchboot gelernt, dass wir zwei Übernachtungen in einem Hafen als Ideal empfinden. Ein Tag vor Ort ist zu gehetzt und anstrengend (wir müssen ja jedes Mal unser Zelt, Liegefläche, Schlafsäcke, Luftmatratzen etc. je eine Stunde Auf- und Abbauen) und drei Tage geben die meisten Orte nicht her. Wir sind keine Strandmenschen und rumgammeln wird uns meist auch schnell über. Wir brauchen also etwas um den Tag sinnvoll zu gestalten. Zur Not geht das natürlich auch mit Alkohol. Eigentlich wollten wir heute spazieren gehen. Aber da haben wir nicht damit gerechnet, dass paulemeier1 so nah ist. Das Wetter ist gut. Zu gut. Es sind 35 Grad und kaum ein Lüftchen weht. Normalerweise macht mir sowas nichts aus. Ich bin erfahrener Südostasien Reisender und gehe dort auch bei 42 Grad und 100% Luftfeuchtigkeit 8 Stunden lang spazieren. Aber heute bin ich völlig platt. Die Hitze drückt auf mir wie eine tonnenschwere Last. Ich schaffe es nicht einmal zu Strand um mich dort im Wasser abzukühlen. Statt dessen schütte ich mir kaltes Wasser in Nacken, was aber auch nicht hilft. Ich habe keinen Antrieb. So vergeht der Tag im Schatten sitzend und leidend ohne etwas zu tun. Meine Frau ist von der Hitzte unbeeindruckt. Um zu beweisen was für ein Waschlappen ich bin geht sie sogar in der größten Hitze mit dem Hafenwagen zur knapp 1km entfernten Tankstelle und füllt unserer Kanister mit 40 Liter Benzin auf. Naja ein klein bisschen was habe ich vor der größten Hitze dann doch auch noch mit unternommen: Wir bewunderten die wohl individuellste Kabbenrennbahn Dänemarks. Ihr erinnert Euch von meinem letzten Törnbericht: die Dänen "angeln" wie verrückt Krabben um sie dann Rennen laufen zu lassen. Erwachsenen werden zu Kleinkindern und quieken vor Freude sobald sie Krebse im Wasser sehen. Das ist echt ein unglaublicher Volkssport hier. Naja, auf jeden Fall bewundern wir die tolle Krabbenrehnbahn: Ein Nachbau des Schiffes "Mary" von der in Dänemark erfundenen Comic-Figur "Petzi", die hier "Rasmus Klump" heißt. Wat ein Name. Das alles lernen wir von der mehrsprachigen Informationstafel neben dem Schiff. Dafür liebe ich die Dänischen Häfen. Hier wird versucht seinen Gästen den Aufenthalt so toll wie möglich zu gestalten. Ich versuche mich in der Eisdiele an dem Tipp von Martin und Fru, der Spezialität "Churros". Ich finde aber deutsches Schmalzgebäck ehrlicherweise besser. Vielleicht lag es auch nur an der Hitze. Ich verkrieche mich in den Schatten der hervorragenden Hafen-/Grill-Häuschen, die gegen Wind und Sonne in alle Richtungen Schutz bieten. Irgendeine Hütte passt immer zur Wetterlage. Wieder so etwas was die Dänischen Häfen so gut macht. Ok, statt der Pflasterung könnte man auch netten Rasen benutzen. Aber mit grün haben die Dänen es nicht so. Sie sind halt Stein-Fetischisten. Abends versuche ich noch kalt zu duschen, was in der aufgestauten Hitze des Duschgebäudes auch keine funktionierende Freude ist. Der Tag vergeht und war (für mich) kein schöner. Ich stelle fest: ich sollte vorsichtig sein mit meinen Wünschen nach gutem Wetter in der Ostsee. A pro pos Duschgebäude: der Hafen ist wirklich toll, grandios. Aber die Sanitäranlagen sollten doch langsam mal neu gemacht werden. P.S. Das hat ja gut geklappt mit meinem Vorsatz die Hafentage kürzer zu gestalten. .
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (15.08.2022 um 20:28 Uhr) |
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So, das war es für heute. Ich gehe erstmal Grillen im Garten bevor die Gewitter in Hamburg anrauschen.
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Beste Grüße Volker |
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voll goil, genau son Weichei wie ich oder besser ein Bruder im Geiste....
ist schon sehr hilfreich wenn man unpassendes Wetter einfach auf nen anderen Foristen schieben kann. So etwas ist mir natürlich total fremd, so etwas mache ich niemals. |
#84
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Zitat:
So alle 10 Jahre werden sie getauscht und tun dann häufig ihren Dienst in diversen Sporthäfen als Schwimmstege.
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#85
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Tag 4, Donnerstag 21.07.2022
Von Bagenkop nach Karrebæksminde Die Wettervorhersage sagt, dass wir die nächsten 2-3 Tage eingeweht sein werden. Heute kann man aber noch fahren. Wir wollen weiter nach Karrebæksminde im Nordosten des Smålandsfahrwassers. Dort soll erstens das Wetter besser sein als in der Dänischen Südsee (mehr Sonne weniger Wind, vermutlich ist Paule gerade da ) und zweitens hat es eine gute Infrastruktur, was bei unserer Reiseform (keine Kühlung für Vorräte) beim eingeweht sein wichtig ist. Der Dänische Wetterdienst DMI sagte am Vorabend für heute Morgen Westwind voraus, alle anderen (Windfinder, Windy etc.) sagen Nord. Es ist West. Der DMI hat wie sooft gewonnen. Es ist aber ein heftiges West. Bft 5, viel früher als angesagt (wir hatten extra den Wecker auf 7 Uhr gestellt ). Gischt spritzt über die Hafenmole. Vor dem Hafen sind 1,5m Wellen, die schon brechen. Das wird ja eine schöne Fahrt werden. Wir legen um ca. 9 Uhr ab (ca. weil Log zu spät gestartet ). Wir müssen erst gegenan, dann nach Süden sodass die Wellen seitlich kommen. Wir werden klatschnass. Fotos gibt es nicht, da ich alle Hände brauchte um mich festzuhalten. Erst als wir um die Nase von Langeland rum sind - und somit im Osten der Insel unter Landschutz - wird es besser. Wir versuchen kurz den direkten Weg über die offene See zu fahren. Ohne Landschutz von Langeland wird die Welle aber schnell wieder zickig. Da haben wir keine Lust zu. Also fahren wir Langeland bei nahezu Null Welle komplett an der Küste hoch und genießen den offenen Blick auf den großen Belt. Unter Landschutz zu fahren bedeutet lediglich 8sm / 15km mehr Strecke, ist somit nur 20 Minuten länger, hat aber dafür den Vorteil dass wir auf dem Weg auf Omø Benzin tanken können. Im Norden Langelands biegen wir nach Steuerbord Richtung Omø ab und kommen an diesem von Kormoranen gekaperten Turm vorbei. Das sieht fast aus wie ein Kunstwerk. Die Welle nimmt schnell wieder auf 50cm und mehr zu. Auf Omø angekommen tanken wir. Mir wurde vorab per Email vom Hafen bestätigt, dass es auf dieser Mini-Insel erstaunlicherweise auch Benzin gibt. Gab es auch. Aber nicht von der Zapfsäule sondern von einem fahrbaren Wagen mit Schüttelschlauch. Egal, voll ist voll. Kurz zucken wir, ob wir nicht auf Omø bleiben sollen. Wir kennen und mögen die Insel sehr und es macht sich hier gleich ein wohliges Gefühl der Entspannung breit. Wir bleiben aber standhaft und wollen neues Entdecken. Also auf nach Karrebæksminde. Der Wind nimmt wieder zu und die Welle wird nochmals höher, kommt aber von hinten, sodass wir sie absurfen können. Wir genießen den Blick auf die schöne Südküste von Seeland... ..und kommen nach einer spannenden, tollen und abwechslungsreichen Überfahrt in Karrebæksminde an. Dort gibt es drei Häfen. Wir gehen zuerst in den schon recht vollen Außenhafen im Westen. Dort ist es vom Westwind aber dermaßen kappelig, dass wir weiter durch den Kanal in den inneren Hafen fahren, wo wir problemlos eine Platz bekommen. Wir sind inkl. Tanken nach ca. 3:40 Stunden und ca. 60sm / 111km fest. Uns gefällt es hier auf Anhieb. Direkt am Hafen gibt es eine Streetfood Ecke (ohne Steine als Untergrund!!11!eins! )... .... am Kanal sind viele Restaurants, Räuchereien, allgemein viel Fisch, Eisläden... ... und der Strand hat was von Miami Beach, mit Palmen... ... und ist propevoll. Ich glaube ich habe vorher noch nie einen vollen Dänischen Strand gesehen. Karrebæksminde ist das Hauptausflugsziel der nahegelegen Stadt Næstved und im Süden von einer riesigen Ferienhaussiedlung umgeben. Deshalb ist hier sehr viel los, was den Tourismus angeht. Wir gehen ein bisschen spazieren und bewundern die lustig dekorierte Brücke. Das soll eine Heuschrecke darstellen. Ich finde das Teil cool. Und wenn sie aufklappt kommen sofort Blues Brother Fantasien in mir hoch. Her mit dem Polizeiwagen. In Karrebæksminde wird sich um Hunde in verschiedenen Größen und um Raucher gleichermaßen gekümmert. Abends Essen wir eine herausragend gute Pizza von der Streetfood Ecke... ...und lassen den Abend am Kanal sitzend bei Anlegeschlücken ausklingen. Ein toller Tag. .
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (16.08.2022 um 11:07 Uhr) |
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Tag 5, Freitag 22.07.2022
Hafentag Karrebæksminde Wir schlafen tatsächlich aus bis 10 Uhr (in Worten Zehn). Wow! Wir Frühstücken gemütlich und ausgiebig im Seglerheim. Der Hafen ist ein bisschen weniger schön als ich dachte bzw. als im Hafenführer vom NV Verlag beschrieben. Man guckt viel auf Parkplätze und es ist irgendwie alles nicht ganz so mit Liebe gepflegt, wie man es von anderen dänischen Häfen kennt . Dafür ist aber viel auf den Stegen los. Es gibt immer etwas zu gucken. Wir Packen im Havn unseren "Wanderrucksack" (Sonnencreme, Sonnenbrille, Wasser, Mütze etc.)... ...und gehen ausführlich im Ort spazieren. Wir lernen dabei die verschiedenen "Hav" kennen: Hav = Meer Havn = Hafen Have = Garten Havet = Ozean Wir sehen lustige krumme Häuschen... ... und ein Blick über die Hafenmole verrät uns, dass wir heute nicht da draußen sein wollen. Da sein Auto Gassi zu führen (rumfahren, anhalten, aus dem Auto rausglotzen) ein Hobby der Dänen ist (vor allem der älteren Herren), wird nochmal daran erinnert, dass es ein gefährliches Hobby ist. Am Kanal sieht man ein weiteres Miami Halover Inlet: Der Kanal hat 4 Knoten Strömung und es herrscht gefühlt den ganzen Tag Strömung gegen Wind. Da baut sich dauerhaft eine krasse Welle auf. Hier ein Video von mir von der Welle: https://youtu.be/wmaGolxPEEE Im Gegensatz zu Miami traut sich aber keiner mit seinem Boot durch den Kanal. Lediglich ein Segler fuhr raus. Der wurde später draußen auf der See aber von der Welle dermaßen verprügelt, dass er es vermutlich bereut hat rauszufahren. Die Kiter wiederum erfreut der stramme Wind. Wir gehen weiter spazieren und bewundern an verschiedenen Ecken die Dänische Sucht nach Loppemarkeds. Es gibt in Karrebæksminde wirklich viele schöne Ecken... ...und im Supermark eine große Abteilung an Damenhandtaschen (Wein in 3 Liter Schläuchen für unterwegs ). Abends Essen wir etwas Thailändisches aus der Streetfood Ecke. Die beiden Betreiberinnen waren sogar echte Thailänderinnen. Das muss ja schmecken, freuen wir uns. Aber da waren sie wieder unsere drei Probleme mit Essen in Dänemark. Das hatte mit Thailändisch nichts zu tun (wir waren schon etliche male in Thailand und wissen wie es gefälligst zu schmecken hat ). Die Dänische Variante: bloß keine Gewürze, bloß nicht zuviel Geschmack und ja keine Schärfe. Dänemark und Essen ist und bleibt für uns ein schwieriges Thema. In 99,9% der Läden wird alles frittiert (was nicht so unseres ist) und immer mit Pommes serviert und es gibt sowieso immer Hotdog und Burger und wenn es mal nicht frittiertes gibt wird es labberig im Geschmack angerichtet. Ein weiteres Beispiel ist Dänischer Kartoffelsalat. Nur Kartoffen und Majo verrühren macht doch noch keinen Salat. Etwas Geschmack darf auch ran. Als Belohnung ist das Essen dann auch noch richtig derbe teuer. So, das Bashing musste mal dringend raus aus mir. Ein - trotz mittelmäßigem Essen - sehr sehr schöner Tag geht zu ende. .
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (16.08.2022 um 14:05 Uhr) |
#87
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Tag 6, Samstag 23.07.2022
Hafentag in Karrebæksminde / Næstved Eigentlich wären wir heute gerne weiter gefahren. Aber angesagte Bft 5 mit Böen 7 (die dann später doch eher eine 4 waren) und die krasse Welle von gestern haben uns davon Abstand nehmen lassen. Als Belohnung haben wieder bis 9 Uhr geschlafen. Nach dem Frühstück sehen wir, dass auch größere Schiffe durch den kleinen Kanal fahren. Was machen wir heute? Die Wettervorhersage ist leider schlechter geworden. Es soll jetzt doch im Laufe des Tages regnen. Wir sind doch extra hierher gefahren, da es hier nicht regnen soll. Ist paulemeier1 schon wieder weitergefahren? Karrebæksminde ist toll aber auch recht klein und so haben wir alles schon zweimal besucht. Noch einen Tag mehr gibt Karrebæksminde nicht her (das reimt sich sogar ). Also beschließen wir mit dem Bus nach Næstved zu fahren. Regen ist in einer geschützten Stadt auch besser abzuwettern als bei Bft 4-5 im Karrebæksminde. Næstved hat wirklich eine sehr schöne Altstadt mit der beeindruckenden gotische Kirche St. Peter. Und auch viele weitere schönes Häuser. Ob es hier Wein gibt? Ich beschließe, dass meine Haarlänge unpraktisch für einen solchen Törn ist, gehe zum arabischen Friseur und bestellen die Radikal-Kur: einmal Fasson, 12mm. Dann fängt es wie vorhergesagt fies zu Nieseln an. Wir verkriechen uns in den Pub "Step Inn", der einen regengeschützten sehr schönen Biergarten hat. Das Publikum war aber erstaunlicherweise eher unteres Eckkneipen Niveau. Als dann auch noch der Fernseher über unseren Köpfen angemacht wurde, um in voller Lautstärke das langweilige Fahrradfahren (Tour de France) anzugucken, beschließen wir einen Laden weiter zu ziehen. Ab ins "The old Irish Pub". Der Laden ist genau wie die typischen Londoner Pubs neben den Fußballstadien an Spieltagen: alles klebt von altem Bier (Tische, Sitze, Fußboden), die Klos sind Bäähh... ... und die Gläser werden anscheinend nicht so häufig gereinigt. Da fühlen wir uns doch gleich an alte Zeiten erinnert, als wir ein bis zweimal im Jahr für Wochenenden nach London geflogen sind, um uns Premier League Spiele anzugucken und danach in den siffigen Stadion-Pubs zu versacken. Kurz: uns gefällt es hier. Bevor wir versacken sind wir aber vernünftig und fahren mit dem Bus wieder zurück zum Hafen. Auf dem Weg sehen wir noch die Zugangsregeln für den Nachtclub "Crazy Daisy": keine Tatoos an Hand, Hals oder Gesicht. Unter 25 Jahren muss man Eintritt zahlen, darüber ist es frei. Das scheint hier eine harte Stadt zu sein. Abends Essen wir wieder die gute Pizza. Obwohl wir einen Tag länger bleiben mussten als geplant, war das ein guter Tag und insgesamt ein toller Aufenthalt in Karrebæksminde und Næstved. Zum Abschluss für Karrebæksminde deshalb nachfolgend noch einmal die lustige Græshoppebroen von der Seite. .
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (16.08.2022 um 15:24 Uhr) |
#88
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Tag 7, Sonntag 24.07.2022
Von Karrebæksminde nach Vejrø Wecker 8 Uhr, schönes Frühstück (Seglerheime sind für uns Gold wert), schönes Wetter, los geht es. Auf Wiedersehen Karrebæksminde. Draußen steht eine Welle von 30-40cm, die uns nicht weiter tangiert. Die kurze Überfahrt ist ja sowieso nur ein Mini-Hopp. Es lohnt sich kaum den Motor anzuschmeißen. Der wird ja garnicht richtig warm. Vielleicht sollten wir paddeln. Es geht heute nach Vejrø. Ein dänischer Motorbootfahrer hat uns später belehrt, dass man es "Veiarö" ausspricht. Es kann aber auch sein, dass er uns verarscht hat. Ich glaube es gibt keinen anderen Ort, der uns sooft empfohlen wurde wie diese Insel. Sowohl hier im Forum als auch von Seglern unterwegs. Nach 13sm / 23km und ungefähr 60 Minuten (Log zu spät gestartet ) liegen wir um 11 Uhr fest im Hafen. Spoiler Alert: uns hat es nicht so gefallen. Bitte nicht böse sein und trotzdem weiter Tipps geben! Manchmal passt es halt und manchmal nicht. Die Insel hat uns von vornherein auf dem falschen Fuß erwischt und hatte sowieso einen schweren Start, weil ich die knapp Euro 50,- Liegeplatzgebühr für ein 5,85m Boot weiterhin frech finde. Aber der Reihe nach: Vejrø hat sich selbst vor ein paar Jahren noch als den "5 Sterne Hafen" bezeichnet und nimmt ja auch den entsprechenden Preis. Inzwischen werben sie statt mit Luxus aber mit Nachhaltig. Was uns konkret nicht gefallen hat:
Um nicht nur zu meckern hier die Sachen die uns gefallen haben:
Insgesamt können wir uns die Insel bei dem Preis nur schön trinken, was wir deshalb auch ausführlich auf unserem gemütlichen Platz machen. Zwischendurch geht es zum Boot, neues Bier holen. Aber was ist das? Das Boot ist in einem Loch verschwunden. Gefühlt 1m Wasser fehlt und die Funkantenne ist auf einmal auf 1cm am Steg dran. Wir justieren die Leinen neu. Mien Fru kommt aber kaum noch von oder an Bord und holt sich bei einen Abstieg Schürfwunden am Bein (was wir zur Abwechselung mal nicht dem Hafen ankreiden ). Abends zeigt uns die Insel dann, dass sie uns wirklich nicht gefallen will. Da ja alles inklusive ist - auch Feuerholz - fühlen sich alle bemüßigt, das teure Hafengeld wieder rein zu holen. Im gesamten Hafen werden Lagerfeuer angemacht, bestimmt 10-15 Stück. Wie die Verrückten karren alle Holzscheite mit der Schubkarre an, um daraus in stundenlanger Prozedur etwas Glut zum Grillen zu machen. Da das Holz aber anscheinend nicht voll abgehangen ist qualmt es wie blöde. Der Geruch geht uns nach drei Stunden auf den Sack. Alles stinkt. Die Klamotten, das Boot, selbst die Sanitäranlagen. Der Hafen ist in einer dichten Qualmwolke eingehüllt. Es wurden mindestens 3 ganze Bäume verbrannt an dem Abend, nur damit jeder am Ende zwei Würstchen darauf grillt. Sehr nachhaltig. Da könnte man lieber zentrale Grills befeuern, so wie es auch in anderen Häfen gemacht wird. Das ist auch geselliger. Hier haben sich alle separiert. Puhh, das war es dann auch schon mit Vejrø-Bashing. Wie gesagt: bitte bitte nicht böse sein mit mir, dass uns Euer Tipp nicht gefallen hat. Das passiert halt mal und ist keine Beinbruch. Wir haben es halt so erlebt wie oben beschrieben. Vielleicht wäre es an einem anderen Tag auch anders gelaufen. .
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (16.08.2022 um 21:38 Uhr) |
#89
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Tag 8, Montag 25.07.2022
Von Vejrø nach Nykøbing Falster Wir stehen um 8 Uhr auf. Lagerfeuer in der Nase. Dass wir auf Vejrø keinen zweiten Tag geblieben sind könnt ihr euch wahrscheinlich denken. Morgen und Übermorgen soll wieder viel Wind sein. Deshalb wollen wir in einen größeren Ort, wo man auch 2-3 Tage etwas unternehmen kann. Die Wahl fällt auf Nykøbing Falster. Um 10:11 Uhr sind die Leinen los (tatsächlich das Log rechtzeitig angemacht ). Draußen erwartet uns neben wenig Sicht vor allem auch ein garstige Welle, bestimmt 70-80cm hoch und nervig. Da ist bestimmt Vejrø dran Schuld. Dann ist passiert was nicht passieren darf: ich drücke schnell in Panik die MOB Taste. DSC Alarm und Mayday Funkspruch sollen gleich folgen... doch der Skipper erinnert sich besonnen: zuerst soll man sicherstellen, dass man den über Bord gegangenen nicht aus den Augen verliert. Also 180 Grad Wende, ich sehe sie im Wasser und fahre ein MOB Manöver. Das MOB Manöver klappt zum Glück reibungslos. Mien Fru holt mein Cappy mit dem Pekhaken wieder an Bord und es kann weiter gehen. Es war also eher ein COB Manöver. Die Welle wird etwas weniger aber nervt weiterhin. Wir laufen in den Guldborg Sund ein. Eigentlich ist er ganz schön, aber durch das enge Fahrwasser muss ich sehr beim navigieren aufpassen, sodass ich nicht alles mitbekomme. Und irgendwie steht hier auch eine komische Welle querab (daran zu erkennen, dass es nicht möglich war bei dem Geschaukel ein gerades Foto zu machen). Von weitem sehen wir dann auch Nykøbing. Naja, sehr einladend sieht es ja nicht gerade aus. Der Hafen wird von drei verschiedenen Clubs betrieben, die sich die Sani Anlagen teilen aber jeweils eigenen Clubhäuser haben. Um als Gastlieger die Vereine auseinander halten zu können, sind die Stege farblich markiert. Wir wollen zum Seglerverein "Sejlforeningen Vikingen" (blaue Liegeplätze), da dieser ein Vereinsheim auf den Stegen mit Blick auf den Fjord hat und wir uns ja sowieso wie echte Wikinger fühlen. Die Wahl sollte sich als goldrichtig herausstellen. Wir bekommen einen perfekten Platz direkt am Clubhaus. Es hilft uns sofort jemand bei den Leinen (leider wirklich selten bei unserer Bootsgröße) und heißt uns willkommen. So soll das sein, da fühlt man sich sofort wohl. Nach 2:10 Stunden und 26sm / 45km machen wir um 12:21 Uhr fest. Wir gucken uns erstmal das Clubhaus an, welches ein einziger Traum ist. Perfekt ausgestattete Küche, ein toller Blick auf zwei Seiten auf den Fjord (und extra dafür viele Fenster)... ... wettergeschütze Plätze draußen mit Bänken mit Rückenlehnen... ...ein kostenloser Gasgrill und kostenlose Fahrräder. Ein Träumchen. Und das ganze für den halben Preis von Vejrø (jetzt bin ich aber wirklich fertig mit dem Bashing ). Wir gehen erstmal zum etwas entfernt liegenden Supermarkt, sehen im Hafen nette bewohnte, angeleinte, schwimmende Enten-Hütten... ...und eine Sportanlage im Fjord. Durch den zentralen Treffpunkt am Clubhaus ist der Hafen super gesellig. Man kommt mit vielen Seglern ins Gespräch, trifft sie mehrmals am Tag wieder und fühlt sich mit der Zeit immer mehr miteinander verbunden. Wir betreiben Hafenschnack mit dem Eigner dieses Trimarans, der bis 25 Knoten macht. Die große Kinderschar im Hafen spielt Segeln mit Regenschirmen, was sie zu einem erstaunlichen Tempo beflügelt. Abends zieht ein Regengebiet durch. Da es aber warm ist finden wir es sogar gemütlich. Wir sitzen draußen im überdachten Bereich vor Regen geschützt und Essen eine leckere Lasagne. Dieser Bootsfahrer fand den Regen wahrscheinlich weniger gemütlich als wir. Es ist eine ganz tolle Stimmung. Wir unterhalten uns stundenlang mit einem Segler, der auch gerade eine Auszeit macht. Er hat auch noch nie soviel Wind in der Ostsee erlebt, wie wir es vor allem im Juni hatten (und jetzt püstert es auch schon wieder). Es gibt einen tollen Sonnenuntergang und wir gehen sehr glücklich ins Bettchen. .
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (16.08.2022 um 18:39 Uhr) |
#90
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Zitat:
unbestimmt Singular: bro (eine Brücke / ein Steg) hus (ein Haus) bestimmt Singular: broen (die Brücke), huset (das Haus) unbestimmt Plural: broer (Brücken), huser (Häuser) bestimmt Plural: broerne (die Brücken), huserne (die Häuser) Es gibt nur wenige weibliche Nomen, das Meiste ist sächlich. Und in dein Vejrø-Bashing kann ich nur einstimmen. Teuer und unfreundlich... |
#91
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Zitat:
Cool, danke Klaus. Wieder was gelernt. Wir finden dänisch immer recht leicht zu lesen und können uns viel tatsächlich durch Logik erschließen (z.B. boblebad = Whirpool, lystbådehavn = Lustboothafen (Sportboothafen) usw.). Aber sobald die Dänen die Sprache sprechen verstehen wir kein Wort mehr. Das Gesprochene scheint mit dem Geschriebenen nichts mehr gemeinsam zu haben.
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (17.08.2022 um 09:47 Uhr) |
#92
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Tag 9, Dienstag 26.07.2022
Hafentag Nykøbing Falster Lange schlafen, Frühstück mit Blick auf den Fjord (gelobet sei ein Seglerheim mit Kühlschrank), Rumgammeln. So soll es sein, ein guter Tagesbeginn. Als wir genug gegammelt haben geht es auf in die Stadt. Das dänische Wort "gammel" heißt übersetzt "alt", rumgammeln heißt also bei Rum älter werden . Auf in die Stadt. Das Wetter ist sehr windig aber nicht kalt. Kein Vergleich zu unserem ersten Törn im Juni, wo wir doch das ein oder andere mal gefröstelt haben. Die Stadt bietet einige schöne Häuser... ... ist vor allem aber erstaunlich belebt für 16.000 Einwohner. Es ist wirklich viel los in der großen Fußgängerzone. Die Altstadt ist vielleicht nicht so schön wie andere, hat durch seine Belebtheit aber irgendwie ein tolles Flair und irgendwie eine ganz eigene Entspanntheit. Es ist für Dienstag Mittag wirklich voll... ... und auf dem Marktplatz wird den ganzen Tag Livemusik gespielt. Dabei hören wir zum dritten mal auf dieser Reise Live vorgetragen einen dänischen Song, der die Textzeile "Intercity Hamburg" oder so beinhaltet. Google kennt das Lied nicht und auch unsere Dänische Freundin konnte uns nicht weiter helfen. Wer den Namen kennt: her damit. Wir kommen an einem riesigen Traum-Geschäft vorbei, das mich zwingt meine Vorräte wieder aufzustocken. Ich bemerke bei dieser Werbung, dass die Insel Falster wie Afrika aussieht. Zum Abschluss gehen wir noch in den Supermarkt. Die dänischen Supermärkte haben übrigens auch in kleinen Orten grundsätzlich 7 Tage die Woche geöffnet ("alle dage"). Dabei fällt einem häufig ins Auge, dass sehr junge Menschen an den Kassen sitzen. Durch unsere dänische Freundin wissen wir, dass man Jugendliche unter 18 sehr gerne einsetzt, da man diesen weniger zahlen muss (bzw. weniger Abgaben zahlt) und so das "alle dage" finanziell und arbeitstechnisch hinbekommt. Interessanterweise werden die 14 Jährigen aber auch gleich an die Kasse gesetzt, wo man sie in Deutschland eher als Regal-Einräumer benutzen würde. Der Sohn unserer Freundin hat mit 16 Jahren sogar den Supermarkt Schlüssel bekommen und morgens alleine auf oder abends alleine zu gemacht. Das wäre in Deutschland vermutlich undenkbar. Ich finde das cool. So lernen die Kleinen früh Verantwortung. Nachmittag sitzen wir auf unserer Lieblings Terrasse und gucken auf den Hafen und Fjord. Laut Windmesser am Klubhaus haben wir Böen 8. Aber man kann im Windschutz des Klubhauses problemlos draußen sitzen. Ich kaufe beim kleinen Fischgeschäft am Hafen den besten Lachs den ich jemals bekommen habe und grille ihn (nicht ohne zuvor Teile als Sashimi zu genießen ). Abends lädt uns ein sympathisches dänischen Seglerpaar in unserem Alter ein, uns mit an "ihrem" Tisch auf der Klubheim-Terrasse zu setzen. Wir unterhalten uns lange (auf englisch, da sie sagt, dass sie beim Deutschunterricht in der Schule immer eingeschlafen ist ). Wir lernen, Hafenkino heißt auf Dänisch: Hafenkino. Im Dänischen gab es kein eigenes Wort dafür und da haben sie das Deutsche übernommen. Wir verstehen uns sehr gut und die Gespräche werden tiefer gehend. Wir reden über den Mauerfall, lernen, dass viele DDR Bürger nach Gedser gekommen sind, um sich den Westen anzugucken. Da in Gedser aber tote Hose ist, war das den Dänen so peinlich, dass sie schnell eine stillgelegte Bahn reaktiviert haben um alle kostenlos nach Nykøbing zu fahren. Wir unterhalten uns darüber, dass die Häfen und Stege in Dänemark mehr oder weniger ein öffentlicher Raum sind, die auch selbstverständlich von Nicht-Bootfahrern zum spazieren gehen und gucken benutzt werden dürfen. In Deutschland hingegen schottet man die Häfen mit Türen ab. Das war ein sehr schöner Tag, der mit einer tollen Unterhaltung spät endete. .
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (17.08.2022 um 23:33 Uhr) |
#93
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Tag 10, Mittwoch 27.07.2022
Noch ein Hafentag Nykøbing Falster Eigentlich wollten wir heute gerne weiter, da zwei Nächte pro Hafen ja unser gewünschtes Optimum ist. Aber der Wettergott sagt: nein. Bft 5 und starke Böen am Morgen. paulemeier1 entflieht immer weiter und unser episches Battle, ob mein Wetterpech oder sein Wetterglück gewinnt kann so nicht ausgefochten werden. Wir lernen im Gästebuch des Klubhauses, dass die digital native Generation so ganz neue Probleme mit der Rechtschreibung hat. Wir gehen erstmal zur Straßentankstelle und füllen 40 Liter nach. Es gibt zwar auch eine Bunkerstation. Die ist aber hinter einer selbst zu bedienenden Klappbrücke und ich sehe uns vor meinem geistigen Auge schon dahinter festhängen. Ok ok, ertappt, der Hauptgrund ist, dass wir so morgen 30 Minuten länger schlafen können, weil wir nicht mehr tanken müssen. Wir gehen in das "Museum Obscrurum" und fühlen uns prächtig unterhalten. Achtung: schreckhafte Gemüter sollten schnell weiter scrollen (ich stelle die Fotos mal in kleiner zum Raufklicken ein). . . . . . . . . . . . . . Wir gehen ein wenig spazieren und in der Stadt bummel. Abends geht es wieder auf unsere lieb gewonnenen Terrasse. Das Dänische Pärchen ist auch noch da und - ihr ahnt es - es wurde wieder ein später Abend mit tollen Gesprächen. Tiefsinnig politisch aber auch mit so wichtigen Themen wie "warum haben Dänen ein so prüdes Verhältnis zu Nacktheit". Ein interessanter Tag geht schön zu Ende. .
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (17.08.2022 um 13:56 Uhr) |
#94
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Tag 11, Donnerstag 28.07.2022
Nykøbing Falster - Klintholm Heute geht es weiter nach Klintholm, dem Møns Klint entgegen. Vielen Dank Nykøbing, obwohl keine absolute Schönheit haben wir uns sehr sehr wohl bei Dir gefühlt. Vielen Dank Segelverein Vikingen. Ihr habt das beste Klubhaus ever! Vielen Dank an das Dänische Pärchen und auch alle anderen mit uns eingewehten Segler für die unterhaltsamen Gespräche und das tolle Miteinander! Wir bauen unser Zelt ab, was wie immer dauert, weil unendlich viele Seesäcke zur Wasserabwehr gefüllt (Schlafsäcke, Kissen etc.) und hin- und her geräumt werden müssen.... ...und legen um 8:57 Uhr ab. Die Überfahrt nach Klintholm ist toll. Erst fahren wir den Fjord entlang... ...umrunden die Landzunge bei Gedser und befinden uns somit am südlichsten Punkt Skandinaviens! Wir fahren die Küste von Falster und Møn hoch. Hier steht eine für die Ostsee untypische Welle. Recht hoch aber sehr lang (nicht die typische kurze Hackwelle). Eigentlich musste das aufgrund der Länge Dünung sein. Aber wo kommt die her im Landschutz und bei Westwind die letzten Tage? Egal, auf jeden Fall macht es Spaß sie zu reiten. Aber gerade Fotos kann man trotzdem nicht machen. Wir kommen in Klintholm an und der Hafen ist noch schön leer. Also wird erstmal ohne Zeitdruck an der Bunkerstation vollgetankt. Wir haben zwar noch genug Benzin; aber Haben ist besser als Brauchen. Ein verzweifelter Segler bittet uns von der Wasserseite seine runtergerutschten Leinen an der Dalbe hoch zu legen. Ein Klacks für uns. Mien Fru fragt den Hafenmeister nach einem guten Platz. Die Boxen sind alle recht groß und wir wollen sie keinem größeren Sportboot Wegnehmen, so es anders geht. Als Belohnung bucksiert uns der Hafenmeister in die letzte Ecke im Fischereihafen. Ich wollte aber lieber in den Gasthafen, weil dort mehr los ist (Hafenkino, Hafenschnack etc.). Um 12:01 Uhr liegen wir nach 3:04 Stunden (inkl. Tanken) und 45sm / 84 km fest. Irgendwie gefällt und der Hafen Klintholm aber nicht. Es herrscht eine komische Stimmung. Es ist zwar schön belebt, aber durch das DanCenter und den Campingplatz ist ein merkwürdiges Publikum im Hafen. Eine Mischung aus Ballermann, Campingplatz, Ferienlager und Möchtegern-Hipp. Der Hafenmeister sammelt den ganzen Tag Pfand Dosen aus dem Mülleimern. Wir fühlen uns nicht richtig wohl und die Klos im Fischereihafen sind auch noch igitt. Auch den letzten sinnvollen Bus zum Klint verpassen wir. Läuft. Hmmmm, was nu? Wir gehen erstmal zur Streetfood Corner. Es gibt viele Stände aber natürlich frittieren alle. Da haben wir mal wieder keine Lust drauf. Wir gehen in den Gasthafen in der Hoffnung, dort Bänke Grills und Hafenflair zu finden. Denkste. Der Hafen sieht zwar ganz nett aus... ...hat aber Null Aufenthaltsqualität. Es gibt nur ein paar wenige Bänke an den Stegen in praller Sonne und ohne Windschutz. Zumindest der Strand ist nett, hilft aber nicht, wenn man kein Strandmensch ist. Für den offiziell in der Hafenübersicht eingezeichneten "Grillplatz" fehlen mir die Worte. Grillen hier? Nööö. Einen Ortskern oder sowas zum Angucken gibt es hier auch nicht. Die Entscheidung ist gefallen: Hier gefällt es uns nicht, wir bleiben nur eine Nacht. Wir haben sowieso überlegt, ob wir das Klint von der Landseite überhaupt angucken wollen. So hat uns das Schicksal die Entscheidung abgenommen. Einzig die Bar im Hafen ist wirklich nett und versöhnt uns ein wenig. Abends lungert dann auch noch ein verhaltensauffälliger Typ stundenlang vor unserem Boot rum. Er ist offensichtlich auf irgendetwas drauf und führt Selbstgespräche. Nein, wohl fühlen wir uns hier nicht. .
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (17.08.2022 um 23:39 Uhr) |
#95
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Tag 12 Freitag 29.07.2022
Von Klintholm zum Møns Klint und weiter nach Skanör (Schweden) Morgens lungern schon wieder unangenehme Leute vor unserem Boot rum. Der Abschied aus Klintholm fällt leicht. Um ca. 9 Uhr (Log zu spät gestartet ) machen wir die Leinen los. Wir umrunden Møn... ..und dann kommt auch schon die Klippe zum Vorschein. Die Gefahr bei solchen Sehenswürdigkeiten die man schon seit Jahren sehen möchte ist ja immer, dass man sie sich vorab vorstellt aber die Wirklichkeit dieses Innere Bild dann nicht bedienen kann. Beim Møns Klint ist es bei uns zum Glück nicht so. Wir finden es traumhaft schön und sehr beeindruckend! Wir tuckern eine dreiviertel Stunde im Hafengang das komplette Klint ab und erfreuen uns daran. to be continued... .
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Beste Grüße Volker |
#96
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Macht der Erklarbär doch gerne
Zitat:
Aber soooo schlimm ist es auch nicht.
Hvad hedder du? Jeg hedder Klaus. (Wie heißt Du? Ich heiße Klaus.) ==> Wäl hiller du? Jei hiller Klaus. Viel Spaß! Geändert von stenner (17.08.2022 um 15:01 Uhr)
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#97
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...nachdem das Klint ausführlich beachtet wurde geht es weiter nach Schweden, Skanör.
Die dumme Autonavigation von Navionics will mich schräg durch ein Verkehrstrennungsgebiet führen. Naja, genau deshalb kontrolliert man ja die ausgegebene Strecke nochmal ausführlich. Dabei sehe ich, dass es hier doch tatsächlich ein TSS mit Kreisverkehr gibt. Sowas habe ich noch nicht gesehen. In der Mitte ist ein Leuchtturm. Da man TSS ja immer im 90 Grad Winkel queren muss hieße das hier einen garantierten Zusammenstoß mit dem Turm. Die Gastflagge wird gewechselt... ...und wir fliegen mit 23 Knoten Skanör entgegen und haben den Hafen auch bald in Sicht. User dingsda -Markus schrieb uns schon am Vorabend, dass er gerade dort sei und dass es außergewöhnlich voll ist. Bei Ankunft um 11:15 Uhr sehen wir auch schon die Päckchen in der Hafeneinfahrt . Oh oh, kein gutes Zeichen. Wir wollen erstmal nach einer freien Box suchen. Markus sieht uns vom Steg aus und ruft uns zu, dass wir das garnicht erst zu versuchen brauchen. Es ist alles voll. Er weist uns mit den Worten "die beiden Boote habe ich noch nie fahren sehen" auf einen sehr individuellen Platz ein. Hier blockieren wir gleich zwei bis drei Boote, kommen aber zumindest von Bord. Ins Päckchen gehen können/wollen wir nicht. Wir kommen dann nicht von Bord und seitlich liegen ist für das Zelt suboptimal. Wir überlegen noch den Platz von Markus auf der Stirnseite eines Stegs zu übernehmen, haben aber die Sorge, das noch jemand versucht an uns ran zu gehen. Also muss das so gehen, auch wenn ein ungutes Gefühl bleibt, da Verholen mit Zelt drauf auch nicht wirklich gut geht. Wir hängen unsere Handynummern ans Boot und hoffen, dass niemand anruft. Am Abend geht dann auch tatsächlich der Eigner vom roten RIB auf sein Boot. Meine Frau ist zufällig gerade da und fragt, ob er denn los wolle. Er guckt sich die Situation an, sagt er wolle nur was holen und wir sollen so lange bleiben wie wir wollen. Top Reaktion. Ich kann mir lebhaft vorstellen, was in einem deutschen Hafen für ein Geschreie losgegangen wäre. Aber ich bin schon wieder zu schnell. Zurück zum Anfang. Also wir legen auf unserem individuellen Platz an und liegen um 11:27 Uhr nach ca. 35sm / 64 km und ca. 2:30 Stunden Fahrt (mit Tuckern am Klint) fest. Markus lädt uns an Bord seines Bootes zu einem Anlegeschluck ein und wir Unterhalten uns ausgiebig. Vielen Dank nochmal für alles! Wir erfahren, dass er den Hafen auch noch nicht so voll erlebt hat. Päckchen überall. Sobald eine Box am Morgen frei wurde, hat sie sich ein Päckchen-Lieger geholt. Deshalb war selbst bei unserer frühen Ankunft keine Box zu bekommen. Irgendwann muss Markus los und wir wollen ja auch noch was von Skanör sehen. Wir verabschieden uns und gehen erstmal auf Toilette. Wow, hier kann man vom Boden essen. Im Hafen ist richtig viel Trubel. Unendlich viele Leute sind auf den Stegen, am Strand und in den vielen Restaurants unterwegs. Wir gucken uns den schönen Strand am Hafen an... ... nur um auf den Weg zum - leider etwas weiter entfernten - Supermarkt festzustellen, dass es zusätzlich noch eine riesige Badebucht mit schönen bunten Häuschen gibt. Der Weg zum Supermarkt bietet aber auch Blicke auf grünes Hinterland. Beim Supermarkt bekommen wir, was es in Dänemark leider kaum und schon garnicht beim Bäcker gibt: belegte Brötchen / Baguettes. Wir nehmen uns sie als Nachmittagssnack mit zum Boot. Die waren sensationell gut! Sensationell war aber auch der Ort, an dem im Supermarkt die Bio-Limetten angeboten wurden. Zusammen im Regal mit Fleischstangen. Wir fläzen uns auf die Kaimauer und genießen stundenlang das herrliche Hafenkino. Eine Kakophonie von Seitenstrahl Rudern. Krass wieviele Boote doch noch in den sowieso schon überfüllten Hafen gehen. 5er-Päckchen, quer vor Dalben legen. Alles was nach Wasser aussieht wird belegt. Wir genießen den schönen Sonnenuntergang. Abends geht am Hafen auf einmal laute Musik los. Ich meine nicht laut sondern richtig laut. Der ganze Hafen ist beschallt. Zumindest ist es ordentlicher Club Sound, da kann ich mit leben. Wir gucken uns an, wo die Musik herkommt. Und siehe da. Die vielen Restaurants am Hafen sind proppevoll und mausern sich nach dem Essen offensichtlich gleich noch in eine Disko/Nachtclub. Feiern können die Schweden. Das haben wir schon bei anderen Gelegenheiten mitbekommen dürfen. Die Musik beschallt den Hafen dann auch tatsächlich noch bis 2 Uhr morgens (wieder etwas was in Deutschland nicht denkbar wäre) und wiegt uns in den Schlaf. Ein schöner Tag. .
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (17.08.2022 um 23:45 Uhr) |
#98
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Tag 13, Samstag 30.07.2022
Von Skanör nach Ven oder Helsingør Über Nacht bildeten sich Dreier Päckchen vor den Dalben. Wir finden Skanör cool aber da es keinen echten Ortskern zu besichtigen gibt, muss man entweder Lust auf Strand oder Hafenkino haben. Hafenkino hatten wir gestern stundenlang und am Strand bruzeln ist nicht so unsers. Also beschließen wir weiter zu fahren, auch ob unserer Liegeplatzsituation. Markus hat uns gestern noch viele Tipps gegeben wo wir als nächstes hin können. Eigentlich wollten wir heute nach Dragør. Aber jetzt ist uns das Ziel doch zu nah. Wir haben Lust auf Bootfahren. Kopenhagen haben wir schon vor dem Törn ausgeschlossen und unsere Meinung nicht geändert. Für so eine Stadt benötigen wir mindestens 7 Tage. Wir tauchen tief ein in Großstadturlaube. Einfach nur zwei Tage Sehenswürdigkeiten abgrasen mögen wir nicht. Kopenhagen wird also irgendwann anders ein alleiniges Ziel einer Reise sein. Wir einigen uns auf die schwedische Insel Ven, wissen aber auch, dass der Hafen voll sein kann. In dem Fall geht es weiter nach Helsingør. Gesägt, tun getan. Um 9:24 Uhr stechen wir in See. Uns kommt ein Öltanker entgegen, der komplett leer ist, wodurch seine Schraube aus dem Wasser guckt. Auf dem Weg nach Ven gehen wir kurz in den Hafen der Festungsinsel "Flakfortet" bei Kopenhagen. Es sieht hier cool aus und wir tuckern den Hafen einmal komplett ab. Jedwedes Anlegen wird aber sofort mit 130 Kronen / 18 Euro bedacht . Sooo spannend sieht das dann auch nicht aus. Also fahren wir weiter, freuen uns aber die Insel vom Wasser aus begutachtet zu haben. Weiter geht es. Wir versuchen uns am Hafen Kyrbacken auf der Insel Ven. Der Hafen sieht herzzerreißend niedlich aus. Aber in der Einfahrt begrüßen uns schon die Päckchen und so ist folgerichtig auch keine einziges Plätzchen für uns frei. Der Hafen kommt auf unsere Liste für spätere Ziele und es geht weiter nach Helsingør, wo uns die schöne Kronburg schon freundlich zuwinkt. Der Hafen ist einer der größten Dänemarks und das merkt man auch gleich bei der Einfahrt: Ein riesiges Labyrinth aus gefühlt hunderten Hafenbecken. Viele Plätze sind aber anscheinend nicht frei (zumindest nicht weiter Innen wo wir hin wollen (Toilettennähe )). Wir ergattern aber noch einen guten Platz und liegen nach 2:40 Stunden (inkl. Flakfortet und Ven) und 41sm / 76km um 12:05 Uhr vertäut in der Box. Der Hafen gefällt uns auf Anhieb. Es ist ordentlich Trubel auf den Stegen und auf der Promenade davor. Für des Dänen liebstes Hobby ist sogar extra ein Krabben-Becken angelegt worden... ...und der Müll wird hier in Kunst verwandelt. Es sollen nur 24 Grad sein, fühlt sich aber an wie 34. Wir gehen in die 20 Minuten entfernte Altstadt. Auf dem Weg kommen wir an einem riesigen Indoor-Street-Food Markt vorbei, der aus mehren Hallen besteht. Proppevoll Wo kommen all die Leute her bei 47.000 Einwohnern? Wir erfreuen uns an glücklichen, tanzenden Mädchen. Und sind fast erschlagen davon, wieviel in der Stadt los ist. Voll, voller, proppevoller, toll toll toll. Alle Restaurants und Cafés sind gefüllt... .... es gibt Plätze mit Tischen und Stühle die sich von der Gastro außenrum geteilt werden. Irgendwo was holen, irgendeinen Platz greifen. Fertig. So unkomliziert mag ich es. Die riiiiesige Fußgängerzone ist auch proppevoll. Es fließt Energie durch die Straßen. Auch rauschen im Minutentakt Fähren aus Schweden an und wir lernen, dass man hier als Spirituosenverkäufer stinkereich sein muss, weil die Schweden zu hunderten die Geschäfte plündern. Wir finden die Stadt richtig richtig cool. Wir freuen uns über unsere Entscheidung, Kopenhagen nicht in den Törn einzubeziehen. Sonst hätten wir vermutlich niemals Helsingør kennengelernt (und Kopenhagen werden wir ja so oder so noch bereisen). Wir heben uns die erstaunlich große Altstadt für morgen auf (dass wir hier bleiben ist beschlossene Sache), gehen zurück in den Hafen und kaufen zur Abwechselung mal etwas frittiertes im guten Hafenimbiss: Schollenfilet mit Pommes. Die Scholle ist super lecker und die Pommes sind gut. Das reicht dann aber auch wieder für die nächsten Tage an Friteuse. Ein toller Tag geht im Hafen sitzend zu Ende. Wir sind glücklich. .
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (17.08.2022 um 23:49 Uhr)
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#99
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Tag 14, Sonntag 31.07.2022
Hafentag Helsingør Heute ist Sonntag. Und obwohl die Supermärkte ständig und immer geöffnet sind, werden in den Fußgänger Zonen gerne bereits Samstag um 15 Uhr der Bürgersteig hochgeklappt und auch am Sonntag oben gelassen. Das passt uns heute ganz gut, weil wir auch was von der Stadt sehen wollen und nicht nur Millionen Menschen. Es geht auf in die Altstadt. Wir gucken uns das schöne ehemalige Kloster mit der angeschlossenen St Mariæ Kirche an, die bis ins 16. Jahrhundert von der Deutschen Gemeinde in der Stadt betrieben wurde, weshalb tatsächlich der Altar, fast alle Gemälde und die im Boden eingelassenen Grabmäler auf Deutsch beschriftet sind. Wir lernen auch, dass die Kirche in Dänemark modern ist und man seine Kollekte per Mobile Pay zahlen kann. Durch die Straßen schlendernd lernen wir zudem, dass Absinth gefährlich ist... ...aber nicht so gefährlich wie der Katholizismus vor dem uns die Evangelische Kirche auf diesem Bild gerettet hat. Wir lernen weiterhin, dass dieser Herr Volker ääähhh Holger Danske heißt und nach einer Dänischen Legende im Keller vom Schloss Kronborg ruht bis Dänemark in höchster Not ist. Dann erwacht er und rettet das Dänische Reich. Die Altstadt ist wirklich riesig und besteht neben trubeligen Geschäftsstraßen (die auch am Sonntag noch trubeln) auch aus vielen niedlichen Altstadt-Gassen. Wir wandern Richtung Schloss Kronborg und bestaunen das zum Schifffahrtsmuseum gehörende Café in einem alten Dock. An der Burg angekommen entscheiden wir uns, nicht hinein zu gehen. Erstens ist es schon spät und sie macht bald zu und zweitens ist das Wetter viel zu schön um drinnen zu sein. Wir gucken uns also lediglich die Bereiche an, die man ohne Eintritt betreten darf. Uns gefällt es besonders auf der Außenmauer mit Blick über den Öresund. Wir kommen an einem Restaurant vorbei und haben spontan Lust auf Asiatisches Essen. Aber der Aufsteller vor dem Restaurant schreckt uns ab. Wieso ist das Signature Gericht eines Asiatischen Restaurants ein Hacksteak auf Pommes. Wir beschließen also uns statt dessen kleine Leckereien (Stremellachs, frische Salate etc.) vom Supermarkt zu holen und im Hafen an den reichlich vorhandenen Tischen und Bänken zu Essen. Bei gefühlt 45 Grad ist kaltes Essen vielleicht sowieso besser. Im Hafen essend müssen wir unser Essen aber aufmerksam gegen diese Gefahr verteidigen. Ein toller Tag geht zu Ende. Wir sind weiterhin begeistert von der Stadt und erteilen ihr das Prädikat "lebenswert", was bei uns selten bei Städten unter 1 Millionen Einwohner passiert. Die Stadt wirkt aber auch viel viel größer als Ihrer Einwohnerzahl von 47.000. Danke Markus für den Tipp. Ein toller Tag. .
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Beste Grüße Volker Geändert von Tuuut (17.08.2022 um 23:57 Uhr)
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#100
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keine Ahnung ob ich hier gerade ne Atschbombe vom 5er mache aus Unhöflichkeit. Wenn ja bitte ich schonmal um Entschuldigung. Offenbar schreibt man nichts in Törnberichten? bei mir kam auch fast keine Reaktion, nur wenn ich spät war grins
Aber Dein Bericht ist gerade für mich besonders groß. Zum einen habe ich ja da ne menge auch gesehen, zum anderen sehe ich gerade was wir für Glück wir hatten. Skanör mittags um eins ne Box, Kirkbacken war bei uns um drei noch leer....ist übrigens ein Traum...aber das habt ihr ja gesehen. Ihr könnt euch allerdings nur unten am Hafen versorgen, alles andere ist sehr weit wenn euch der Ica in Skanör schon weit vorkam. Ach je, dazu sehe ich weiß wie gut unser Wetter im Vergleich zu Euch war ihr wollt nächstes Jahr nach Kopenhagen? bitte nochmal den letzten Absatz in meinem Bericht lesen, Biiiiiitte |
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