#1201
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Nein, ich habe noch nicht entschieden, wie die Leitungsstränge laufen und ob ich mit den Batterien in beide Rümpfe gehe. Natürlich würde ich es bevorzugen, wenn ich die Batterien in nur einem Rumpf unterbringen könnte. Da Wasser-/Abwassertanks wegen der Lage der Galley ("Küche") und des WCs in den Backbordrumpf kommen, würde ich gern die Batterien nur im Steuerbordrumpf ansiedeln. Da ich mich aber nicht in der Lage sehe, abzuschätzen, ob ich mit dem einseitig problemlos unterzubringenden Batteriegewicht eine akzeptable, praxisgerechte Reichweite und Geschwindigkeit des Bootes erreichen kann, muss ich damit rechnen, dass ich auch backbords noch Batterien einzubauen habe.
Nähere Pläne dazu gibt es noch nicht.
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Gruß, Günter Geändert von Heimfried (19.10.2018 um 18:09 Uhr) Grund: ortho
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#1202
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Was ich in diesem Jahr in Bezug auf den Bau meines ECO62 geschafft habe, ist nicht gerade umwerfend. Ich hatte gehofft, wesentlich weiter zu sein - naja, is nich.
Im Moment "hab' ich Rücken", es geht gar nicht weiter am Boot. Ich spüre darüberhinaus auch generell eine gravierend nachlassende Leistungsfähigkeit, mal sehen, ob das so bleibt. Ich bin aber nicht niedergeschlagen, habe halt eine Denkpause - Pause nicht vom Denken, sondern zum Denken! Und wenn die Gedanken ins Kraut schießen, kann das zu wichtigen Einsichten führen, aber man kann sich auch mit (gebremstem) Volldampf in die Sackgasse bewegen oder im Kreis laufen. Im Zusammenhang mit dem Lesen des Vellinga-Buches "Hydrofoils" habe ich einige Strömungswiderstandsberechnungen gemacht. Das hatte ich früher auch schon (weiter oben ist schon mal die Seitenwindproblematik mit Drift und Krängungsmoment kurz diskutiert worden), aber jetzt habe ich dem Thema etwas mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Und vor allem ist mir jetzt stärker im Bewusstsein, dass ich die Windkräfte nicht so einfach abtun sollte mit der Feststellung "ich will ja gar nicht schnell fahren". Den Strömungswiderstand im Wasser bestimme ich ja tatsächlich weitgehend selbst durch die Wahl der Geschwindigkeit. Aber der Wind fragt halt nicht, ob er auch mal von vorn blasen darf. Ich habe gut 5 m² Frontalfläche, die nicht gerade windschlüpfrig ist und einen gewollt schwachen Antrieb. Den Antrieb will ich nicht (wesentlich) verstärken, dann bleibt nur, am cw-Wert (Widerstandsbeiwert) zu arbeiten. Deshalb bin ich gerade dabei, mir zu überlegen, ob ich das Überwasserschiff in seiner Form stark verändere, um den Widerstand zu verringern, (eventuell auch in seiner Konstruktion). Vielleicht ist das ja alles nur für die Tonne, mal sehen.
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Gruß, Günter
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#1203
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Vorab gute Besserung!!!
Zitat:
Und dann schau' mal, was Amazon zu "Stromlinienform" alles so anbietet...(besonders die Abflußrinne! ): https://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&keywords=stromlinien&tag=hyddemsn-21&index=aps&hvadid=80333100323455&hvqmt=p&hvbmt=b p&hvdev=c&ref=pd_sl_848gwi2pv3_p Bzgl. deiner Zweifel über geleistete Arbeit: DIE bezweifele ich (doppelte Negation, also...). Nach deinen ausführlichen Berichten hast du Maximales geleistet. Und schließlich ist ein Hausboot nicht ein Kanadier, der sich im workshop innerhalb einer Woche zusammenkleben läßt. ALSO: Kopf hoch, Rücken gerade, Zähne zusammenbeißen, viel bewegen (schleifen????? ).
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"Be strong, O paddle! be brave, canoe! The reckless waves you must plunge into. Reel, reel, On your trembling keel, But never a fear my craft will feel." von E. Pauline Johnson
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#1204
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Ohjee... da kann ich im Augenblick auch ein Liedchen davon singen . Der einzige Unterschied: ich hab mir den Rücken beim Ausbau unserer Dachgalerie geholt.
Zu Deinen Überlegungen: ich weiß ja mittlerweile, dass ich Dich kaum davon abhalten kann, den Dingen mathematisch nachzugehen. Aber das Bauchgefühl des Praktikers in mir würde eher an einer anderen Schraube drehen, als der Strömungstechnik. Vor allem, da man bei den Stellgrößen doch sehr eingeschränkt ist. Die Stirnfläche selbst lässt sich ja kaum beeinflussen. Und eine strömungsgünstige Form ließe sich nur mit immens viel Aufwand herbeiführen. Funktionalität und Design sollten dabei schließlich auch gewahrt bleiben. Hinzu kommt, dass ich - soweit ich mir Dein angestrebtes Fahrgebiet vorstellen kann - auch gar nicht so den Fahrt- oder Gegenwind als Deinen größten Feind sehe, sondern eher den Seitenwind. Gerade in engeren Kanälen oder beim An- und Ablegen kann einem der das Leben schnell schwermachen. Als Flybridge erprobter Skipper weiß ich, wovon ich rede. Und glaub mir eines: mit sanften Schüben stellt man so einer Seitenwind-Abdrift nichts entgegen. Da helfen oftmal nur wirklich beherzte (entgegengesetzte) Schübe auf beide Props, um wieder Stabilität in's System zu kriegen. Kurzum: ich würde mir an Deiner Stelle eher noch mal antriebsseitig Gedanken machen. Und entweder auf leistungsfähigere E-Motoren, oder radikal auf Ottos umsteigen. Letztere gibt es ja heute auch schon in sehr erträglichen Lärmklassen. Oder du versteckst sie in einem Schacht, was ja auch kein so grosser Aufwand wäre.
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Cheers, Ingo
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#1205
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Hallo Günter,
das sind ja gar keine guten Sachen, die man von Dir, ...und auch von Dir Ingo liest....übrigens herzlich willkommen zurück im BF; man hat ja lange nichts von Dir gehört, Ingo... Aber die Flucht in theoretische Abhandlungen ist doch aber auch keine Lösung . Sicher hat der ECO CAT nicht unbedingt die windschlüpfrigste Front...aber Bunbos, Watercamper und die Flöße von FrankMV auch nicht...machs doch wie die Hummel... der kannst Du auch zehnmal erklären, daß sie rein physikalisch nicht fliegen kann - und -sie dreht sich um und fliegt... Gut - ich habe meinen Bug auch etwas schlanker "designt" aber eher aus den Bauch heraus und ohne die Absicht da einen cw-Wert zu vergessern. Wenn mir das eines Tages mal zu windig wird, da bleibe ich eben vor Anker liegen und nehme mir ein Buch - und so geht der Tag mit "zu viel" Wind auch vorbei. Denn sooooviel Wind wird es im Sommer nicht geben. Aber wie Ingo schon sagt, Du wirst Dich davon nicht abhalten lassen... Auf alle Fälle wünsche ich Dir gute Besserung und daß es bald wieder praktiscen Bootsbau gibt!!
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#1206
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Moin Günter, Ingo, Jens,
danke für eure Beiträge. Das mit einer eventuellen Umgestaltung ist ja, wie ich oben sagte, noch eine völlig ungewaschene Idee und mir ist schon klar, wie sehr die Realitäten einschränkend wirken auf solche Pläne. Aber, anders als du, Ingo, bin ich nicht der Meinung, dass das quasi zwangsläufig sehr aufwendig ist und wenig bringt. Aber es ist gleichwohl noch offen, ob ich mich auf dieses Abenteuer einlasse - noch habe ich nichtmal ein Konzept. Mehr (elektrische) Power liegt nahe, zieht aber dummerweise hohe Kosten und mehr Batteriegewicht nach sich. Und "Otto" ist nicht mein Freund, eher das Gegenteil. Jens, klar kann man auf dem Boot auch mal einen Tag lang lesen. Ich habe auch nicht vor, hier, rund um Berlin, in "harmlos binnen" so zu tun, als müsse ich fahren, um dem Sturm trotzen. Es geht eher darum, dass bei den vielen Richtungswechseln bei Fluss, Kanal und Seenfahrt ich plötzlich mal ein paar Kilometer gegen einen unerwartet auffrischenden Wind fahren müsste. Nicht überall steht dann ein lauschiger Ankerplatz als Alternative bereit und der Zeitplan könnte ja auch mal knapp sein. Und nicht zuletzt eine andere Situation: wenn ich einen lauschigen Ankerplatz gefunden habe, aber in eine Marina muss, um Nachtstrom zu tanken, weil ich tagsüber mit Gegenwindfahren zuviel aus der Batterie gelutscht habe - wäre doch schade. Von dem, was mir noch so (bootsbezogen) durch den Kopf geht, werde ich hier mal nicht berichten, sonst muss ich am Ende noch beweisen, dass mir trotzdem ein gewisser Kontakt zur Realität verblieben ist. Ich danke euch auch für die diversen Ermunterungen und guten Wünsche.
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Gruß, Günter Geändert von Heimfried (01.11.2018 um 21:36 Uhr)
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#1207
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Zitat:
Ein Selbstbau ohne vorgefertigte Komponenten hat was-wenn es dann fertig ist, hast ein Einzelstück und kannst dir auf die Schultern klopfen...fordert aber auch. Aber wenn man sowas liest... Ich will dich von deinem Projekt nicht abbringen !...Wirst dich sicher auch nicht abbringen lassen... Guck mal paar Jahre zurück wer hier so gegangen ist...waren größere Projekte...bei dir fängt es ja schon bei was kleinem an. Du oder ihr macht euch über Dinge nen Kopf die mir gar nicht einfallen würden(ist dann bei mir eher ein Gimmick wenn ich das lese... ) Solar/PV bekomm ich für nen schmalen Taler-AGM/Gel Batterien kann ich sehr gut gebraucht kostenlos holen...) Aber sowas als alleinigen Antrieb...Nee. Benzin oder Diesel...und das gibt's... Günther...fahr deine Vorstellungen runter...komm ins Wasser... Glück Auf ! Gunar
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#1208
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Redundanz der Antriebssysteme
Moin
Kennen tue ich ein schweizer Paar,das mit einem E-Boot unterwegs ist und zwar schon von Hamburg aus in den Süden Franklreichs.Das Dach des fast bootslangen Deckshauses ist komplet mit leistungsstarken Solarzellen gepflastert und trotz dem haben sie einen 7,5 KW Dieselgenerator an Bord,den sie bei der Fahrt durch Deutschland und den Niederlanden auch oft bis sehr oft bemühen mussten.Das ganze System der Akumulatorenbänke und der Solarladetechnik ist nich gebastelt sondern von Ingineuren und auch dem Akuhersteller mit ausgearbeitet worden. Das nur mal als Beispiel da für was man mit E-antrieben zur Zeit so machen kann.Wirkliche Unabhängigkeit von Diesel-oder Ottomotoren ist zur zeit wohl nur mit einem Segelboot zu erreichen aber eben auch nur wenn der Wind weht und auf stark befahrenen Kanälen und Flüssen löpt dat og nich. gruss hein
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#1209
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Ich greife...
den Denkanstoß von vor einigen Monaten erneut auf...
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"Be strong, O paddle! be brave, canoe! The reckless waves you must plunge into. Reel, reel, On your trembling keel, But never a fear my craft will feel." von E. Pauline Johnson
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#1210
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Moin Günter,
ich schließe mich erstmal dem anderen Günter an: Rom ist nicht an einem Tag gebaut worden. Die Größe Deines Projekts misst sich meines Erachtens nach nicht in Wochen oder Monaten sondern in Jahren. Und dann ist ein Jahr, in dem man mal nicht so voran kommt, wie vielleicht erhofft, auch mal drin. Ich hatte dieses Jahr zwar keine gesundheitlichen Probleme, dafür aber zweimal "Auto", was mich doch deutlich zurück geworfen hat und mir auch im Herbst etwas die Laune verhagelt hat. Jetzt ruht der Kahn, und nächstes Jahr geht es mit neuem Elan weiter. Bezüglich Deiner ich nenn' es jetzt mal geistigen Zurechnungsfähigkeit beim Bootsbau brauchst Du aus meiner Sicht keine Sorge zu haben. Natürlich haben wir manchmal Flöhe im Kopf, oder es mag anderen so erscheinen, als seien es Flöhe. Aber ist das nicht der Vorteil des Eigenbaus, dass das Boot nicht einfach bestellt wird und man sich nachher ärgert, was man bekommt? Wir können doch die vielen Details in der Bauphase nochmal überdenken und die winterliche Baupause dazu nutzen, unseren "Hirngespinsten" nachzugehen. Und gerade Du bist ja nicht der Typ, der gleich die Kettensäge rauszuholt um dann 3 Wochen später festzustellen, dass das Absägen des Bugs doch nicht so eine tolle Idee war . Ich glaube, das Grübeln und Rechnen gehören für Dich zum Bootsbauvergnügen, wie bei mir das langsame Entstehen der gschmeidigen Linien. Und am Ende freust Du Dich, wenn der Kahn im Wasser liegt, der Motor nur leise sirrt und sowohl Herr Otto als auch Rudolf außen vor sind. Mein Konzept wäre das zwar nicht, aber es ist doch schön, dass wir die Dinge alle etwas anders sehen, denn dadurch wird die Welt doch bunt und abwechslungsreich. Lieben Gruß Mio
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If you want to build a boat, don't think about it, just start it. If you think about it, you won't do it. - Luke Powell Baubericht Morbic 12 von Francois Vivier Geändert von Mio69 (02.11.2018 um 09:49 Uhr)
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#1211
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Dazu noch ein kleines Video aus meinem Lieblings-Vlog:
https://www.youtube.com/watch?v=XoyyqFrYASg Am schönsten gefällt mir sein Satz bei 5:36: Zitat:
Mio
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If you want to build a boat, don't think about it, just start it. If you think about it, you won't do it. - Luke Powell Baubericht Morbic 12 von Francois Vivier
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#1212
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...jetzt wolln´se den Günter noch zum Bootstreidler machen...
aber entspannend und nervenberuhigend ist das schon und es dient der Entscheunigung
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#1213
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Aber "damals"...
Zitat:
https://www.youtube.com/watch?v=fbwHOhnKJuw Dieser Kanaltunnel wurde im ausgehenden 18. Jhdt innerhalb weniger Jahre mit Spitzhacke und Schießpulver durch den Berg geknabbert. Die barges konnten dort weder getreidelt noch vernünftig mit Stangen bewegt werden, die Jungs lagen in völliger Dunkelheit auf der Ladung und stießen sich mit den Füßen von den Wänden ab. Die englischen Kanäle waren minimal 7 Fuß breit, die barges entsprechend maximal 6 Fuß, dafür aber beliebig lang. Seinerzeit schwerste Malooche, heutzutage Freizeitvergnügen für elektrisch bewegte barges. Es gibt dort ein Museumsdörfchen mit diversen technischen Einrichtungen, unter Anderem den funktionsfähigen Nachbau einer Newcomen'schen (athmosphärischen ) Dampfmaschine. OT Ende".
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"Be strong, O paddle! be brave, canoe! The reckless waves you must plunge into. Reel, reel, On your trembling keel, But never a fear my craft will feel." von E. Pauline Johnson Geändert von kreuzberger (02.11.2018 um 12:15 Uhr) Grund: Grammatik angepaßt
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#1214
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Moinzusammen,
ich habe hier gerade mal reingelesen. Interessantes Thema: Luftwiderstand und Windeinfluss. Ich bin da100% bei Ingo. Es ist nicht möglich durch die Form da einen nennenswerten Vorteil zu erzeugen. Problem ist doch, dass der Wind von allen Seiten kommen kann. Kein Windkanal und kein Superrechner sind in der Lage dann eine optimale Form zu finden. Ein Pinguin,der einen noch geringeren Widerstand hat als ein Wassertropfen, ist auch nurbeim geradeaus Schwimmen gut. Zwei Motoren, die weit auseinandersitzen und stark genug sind, sind durch nichts zu ersetzen. Ein Bugstrahlruder könnte helfen, aber hat das jemand von Euch vorgesehen? Und die Idee mit den Verbrennungsmotoren finde ich eine Überlegung wert. Auch wenn das vielleicht nicht so modern und zeitgemäß ist – auf dem Wasser, wo man oft nicht mal so einfach anhalten kann, würde ich mich mit Verbrennern wohler fühlen. Von Brandgefahr etc. mal ganz abgesehen. Ihr spart Gewicht und baut teure Kohlefaser- Wabenplatten ein und habt auf der andern Seite die Batterien an Bord. Alternative: Außenborder mit Gasanlage (z.B. von Fa. Lehr)– schon mal einer probiert? Gruß Wolf Geändert von Appiano (03.11.2018 um 00:10 Uhr) Grund: Typos
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#1215
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Moin Wolf,
um mit der letzten Frage zu beginnen, ja, ich habe letztes und vorletztes Jahr je ungefähr eine Woche auf einem Boot mit gasbetriebenem Motor verbracht. Stinkt nicht so, ist auch vielleicht etwas leiser, hat aber so einige Male für einen wechselnden Zeitraum (bis zu 20 Minuten) den Start verweigert. Besonders prickelnd, wenn man nicht aus der Schleusenkammer kommt. Es bleibt halt ein Verbrenner. Dass Seitenwind bei einem so hohen Kajütaufbau ein Problem ist, weiß ich natürlich, damit muss ich aber leben, wenn ich eine Kajüte mit Stehhöhe haben will, deren Boden schon 40 cm über der Wasserlinie liegt. Autos sind auch dem Seitenwind ausgesetzt und trotzdem investiert die Industrie sehr viel Geld in Windkanalversuche und ähnliche Ansätze um den cw-Wert zu verringern. Und nicht nur bei schnellen PKW, schau dir an, was bei großen LKW, die nicht über 100 fahren können bzw. dürfen und verkehrsbedingt oft nur 60 oder 80 fahren, inzwischen in Bezug auf Strömungsoptimierung getan wurde.
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Gruß, Günter
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#1216
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Zitat:
Bei der High-Speed Ferry war sogar noch ein Air-Injection System vorgesehen, um quasi auf einem Luftpolster zu gleiten. Sehr innovative Konzepte. Leider sind wir an der Finanzierung gescheitert...
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Cheers, Ingo
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#1217
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Hallo Günter,
Dein Beispiel mit PKW oder LKW ist zwar richtig, aber Tatsache ist doch, dass der "Wind" dieser Fahrzeuge in erste Line durch eigenen Vortrieb erzeugt wird. Der Wind, der Dein Boot packt, ist aber kein Fahrtwind, sondern kann aus allen Richtungen kommen. Bei 60km/h ist schon richtig Fahrtwind. Dieses Jahr haben wir eine Tour mit einem RIB, das 85 km/h lief, gemacht. Da muss man sich aber mächtig festhalten. Da mag dann auch die Aerodynamik schon eine Rolle spielen. Was die Motoren angeht, so fürchte ich, dass Ihr ECO-Bauer mehr mit dem "Notantrieb Verbrenner" fahren werdet als Euch lieb ist. Um mit Solar relativ autark fahren zu können, bedarf es einiger Stellschrauben, die Ihr nicht stellen könnt. 1.) mega große Kollektorflächen 2.) minimaler Wasser- und Windwiderstand 3.) ultra-Leichtbau 4.) geringe Wellenwiderstände (wie das Beispiel von Ingo) 5.) Antriebe / Verbrauch / Geschwindigkeit etc. prozessgesteuert optimiert Ich würde das Prinzip beibehalten, aber den Solarantrieb als Ersatz für sonnige Fahrten vorsehen. Oder vielleicht beide Antriebe gleichrangig vorsehen - dann kann nichts schief gehen. Problem könnten die Reviere sein, in denen Ihr fahren wollt; darum mein Vorschlag mit dem Gasantrieb, der hier und da ggf. erlaubt wird wo Benzin oder Diesel verboten sind. Gruß Wolf
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#1218
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Zitat:
bevor das hier in eine falsche Richtung läuft, du hast ja anscheinend wirklich nur kurz "reingelesen", deshalb lass mich mal ein paar Dinge richtigstellen. Antriebstechnisch gehen wir drei nämlich etwas unterschiedliche Wege: Günter setzt auf ein durchgängiges Elektro-Konzept und muss dafür schon in den Grenzbereich des technisch und wirtschaftlich Machbaren gehen. Dabei fasst man gedanklich auch Dinge an, die unter Umständen in eine Sackgasse führen oder nicht so viel bringen, wie man sich möglicherweise davon erhofft, das hat Ingo ja auch richtig klargestellt. Deshalb würde ich aber nicht gleich das ganze Konzept in Frage stellen. Ich halte Günters Ansatz hochgradig innovativ, auch wenn er das Fahrtgebiet und die zulässigen Wind- und Wetterbedingungen einschränken wird. Ich glaube aber schon, dass Günter sich dieser Randbedingungen bewusst ist. Jens fährt entsprechend seiner geplanten Fahrtgebiete ein Hybrid-Konzept, sein Verbrenner ist nicht als Notantrieb gedacht, sondern wird entsprechend des Fahrtgebietes (Wind, Strömung) eingesetzt. Außerdem hat Jens, zusätzlich zur geplanten Solaranlage, einen Benzin-Stromgenerator gebaut (musst du ein wenig in seinem Tröt zurück zum Nachlesen....) Mein Revier werden in den ersten Jahren hauptsächlich die Boddengewässer von Meck-Pomm sein. Ich bin hier zu Hause und segle hier seit über 35 Jahren und mache mir daher überhaupt keine Illusionen, mit vertretbarem Aufwand ein Elektro-Konzept umzusetzen. Bei mir wird es also nur einen Verbrenner geben, geplant ist ein Yamaha FT 9.9. Und nein, ich will keine 60 km/h fahren Zum Seitenwindproblem, das ist uns allen bewusst, im Übrigen auch dem Konstrukteur, mit dem wir diese Fragen natürlich ebenfalls besprechen. Dafür ist als Manövrierhilfe ein (auch an anderer Stelle bereits erwähnter) ausfahrbarer Elektro-Bugmotor mit mindestens 55 lbs Schub vorgesehen. Du siehst also, wir planen hier nicht wild am Leben vorbei ins Blaue.
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LG, Holger _\|/_ Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht _\|/_ Im Bau: Eco 65 classic "Galadriel" YachtClub Warnow e.V.
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#1219
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Hallo Holger,
dass Du "nur" einen Außenborder fahren willst, war mir definitiv nicht klar. Die Treads sind mittlerweile so umfangreich geworden, dass man als "Außenstehender" nicht mehr alle Details mitbekommt. Du kennst wahrscheinlich das Projekt von Georg (Joh Thaler Boot). Er verfolgt ein klares Konzept, das auf Elektroantrieb beruht. Das wird am Ende funktionieren. Ihr wollt Touren machen - ohne Segel. Das ist eine Herausforderung, wenn man auf Solar setzt - oder auch Elektro allgemein. Klar habt Ihr darüber nachgedacht und seid Euch der Probleme bewusst, aber wenn man sich die funktionieren Projekte, die international bekannt sind, ansieht: da steckt da sehr viel Know how und auch Geld dahinter. Ich habe dieses Jahr ein kleines Projekt verwirklicht, das nicht so ganz geklappt hat. Hatte auch die Problematik erkannt und Maßnahmen getroffen - hat aber nicht ganz gereicht. Darum finde ich kritische Stimmen eher hilfreich. Man wird es ausprobieren müssen. Vielleicht geht es sogar besser als man denkt. Ich wünsche Euch, dass es auf diese Variante hinausläuft. Für Dich trifft das alles ja gar nicht zu. Der 9.9 Yamaha wird seinen Dienst tun und alles ist gut. In diesem Sinne Viel Erfolg Wolf
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#1220
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Ich auch, Wolf.
Auch wenn wir in einzelnen Punkten die Problemlagen und Möglichkeiten anders bewerten, sehe ich kritische Beiträge positiv. Oft ist ja auch ein Gedanke enthalten, der mir Stoff zum Nachdenken gibt, auch wenn ich mit der Gesamtaussage des kritischen Beitrags nicht übereinstimme. Abgesehen davon ist in allen drei ECO-Threads erkennbar, dass Kritik in manchen Fällen umgehend angenommen und umgesetzt wird. Auch wenn Jens und ich Solar (Photovoltaik) einsetzen wollen, machen wir uns beide keine Illusionen darüber, dass das wegen der hierzulande üblichen Einstrahlungsgrößen eine ausreichende Energieversorgung darstellen könnte. Ich weiß auch aus meiner sehr übersichtlichen Bootspraxis, wie schwachbrüstig elektrische Antriebe sind, da ich 2014 und 2015 mit solchen Mietbooten einige Tage unterwegs war (ohne Solarunterstützung und trotzdem nur jede zweite Nacht zum Nachtanken am Landstrom). Aber diese Art zu fahren, ist meine. Mir fehlt keine Heckwelle - im Gegenteil, ich setze einiges daran, keine zu erzeugen, das ist nämlich verschwendete Energie. Ich habe auch nach den bisherigen Ergebnissen vor, Hydrofoils an mein Boot zu setzen, natürlich nicht um zu fliegen, sondern (in der Art des Hysucat) mit weniger Tiefgang zu fahren, ergo weniger Widerstand zu fahren. Aber vielleicht lösen sich diese Pläne auch wieder auf. Die Realitätstauglichkeit hängt schließlich von vielen Dingen ab.
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Gruß, Günter Geändert von Heimfried (03.11.2018 um 21:16 Uhr)
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#1221
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Hallo Günter,
Du erwähnst Hysucat. Die behaupten ja, dass sie weniger Sprit brauchen und schneller fahren wegen der Hydrofoils. Nach meinen Erfahrungen sehe ich das so: Die Hysucats sind schneller und ggf. sparsamer weil sie Katamarane sind und nicht weil sie diese Mini-Foils haben, die sich nicht verstellen lassen und dem gleichen Problem unterliegen wie mein Kat. Ich halte das für ein Verkauf Argument. So wenig richtig, wie in "Nimm 2" Bonbons irgendetwas Gesundes ist. Hydrofoils sind erst gut, wenn möglichst viel Boot das Wasser nicht mehr berührt. Eine ganz persönliche Meinung von Wolf
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#1222
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Hysucat war nur ein Stichwort, was auf das Prinzip der Nutzung von Lift ohne Takeoff verweisen sollte. Was die Markenrechtsinhaber von "Hysucat" bzw. deren Lizenznehmer faktisch auf die Beine stellen, weiß ich nicht. Aber ich orientiere mich nicht an den schicken Yachten in diesem Bereich, sondern an den Beruflern, also Katamaranfähren. Da wird eine Aufrüstung mit Hydrofoils nicht nach schick und modern ausgewählt, sondern nach Treibstoffeinsparung. Selbstverständlich gibt es auch in diesem Bereich Fehlplanungen und unerfüllte Hoffnungen, aber aus wirtschaftlichen Gründen weit weniger, als im privaten Bereich, in dem das Geltungsbedürfnis des Luxus-Boots-Eigners "... ich habe natürlich das Neueste, das Fortschrittlichste, das Beste ..." eine große Rolle spielt. Die Manager von Fährlinien z. B. müssen vor Investitionen nicht nur rechnen, die müssen sich nachher vor ihren Geldgebern/Anteilseignern auch rechtfertigen.
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Gruß, Günter
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#1223
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Hallo Günter,
hast Du für "Hydrofoils an Katamaranfähren" ein Beispiel? Mich würde sehr wundern, wenn bei niedrigen Geschwindigkeiten ein Effekt erzielt werden kann. Natürlich wird es Auftrieb geben, aber es wird auch zusätzlichen Widerstand geben. Der ließe sich noch berechnen, aber Verwirbelungen kann man fast nicht berechnen. Da gibt es pauschale Abzüge (beim Auftrieb). Ich hatte das bei meinen Berechnungen alles berücksichtigt. Nichts gefunden habe ich für den zusätzlichen Widerstand, den die Verwirbelungen erzeugen. Ich würde beim Unterwasserschiff davon ausgehen, dass der Verdränger, was ein Kat ja fast immer ist, möglichst "günstig" durchs Wasser kommen muss. Ich denke da an swash-Boote bzw. deren Form (unter Wasser). Ein Katamaran geht ja ohnehin in diese Richtung. Ihr habt ja Eure Baupläne. Inwieweit man davon abweichen kann oder sollte ist die Frage. Bei meinem Kat gibt es das Phänomen, dass es fast egal ist, ob man 60 oder 200 kg Zuladung (eine oder drei Personen) hat - und das obwohl das Netto - Boot nur 250 kg wiegt. Die größere Eintauchtiefe macht bei der Geschwindigkeit (und das ist ja ein Maß für den Widerstand) fast nichts aus. Erst ab einem gewissen Mehrgewicht wird ein Unterschied spürbar - dann aber auch deutlich. In Wellen ist es ähnlich. Die müssten das Boot doch irgendwie behindern - tun sie aber nicht. Wahrscheinlich weil dann auch Teile des Bootes nicht so tief im Wasser sind und sich das dann aufhebt. So ein Katamaran ist schon speziell. Gute Nacht alle Mann Wolf
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#1224
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Zitat:
Bei roundabout 900kg Reiseverdrängung reden wir also von mind. 180kg Lift. Im Verdrängermodus ist das m.E. nicht machbar.
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Cheers, Ingo
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#1225
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Beispiele für Kat-Fähren mit Tragflächenunterstützung kann ich im Moment nicht nennen. Ich meine, das mehrfach gelesen zu haben, allerdings zu einer Zeit, als das Thema für mich nicht von Belang war. Deshalb habe ich auch keine Bookmarks gesetzt. Falls ich wieder drauf stoße, sag ich Bescheid.
Was den Drag der Tragflügel angeht, komme ich momentan bei meinen Berechnungen auf sehr geringe Werte. Vielleicht steckt aber noch ein Fehler darin, mal sehen.
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Gruß, Günter
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