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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen. |
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Themen-Optionen |
#126
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Moin Michael
Sieh mal, habe ich bei WP gefunden. Hat bei deiner Bootsgröße nicht soo eine große Relevanz, aber als ich als A-Scheinaspirant mich mit der Steilgaffel einer 20er Rennjolle gequält habe wurde mir klar das es andere Konstruktionen geben muss die das Verkanten der Klau bei ungünstiger Bedienung von Piek-und Klaufall verhindern . Hier gut zu sehen die lederbeschlagene Gleitschuhklappe am Mast anliegend. Gruß Hein Geändert von hein mk (04.10.2023 um 15:01 Uhr)
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#127
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Hallo Hein
alles klar, jetzt weis ich was du meinst. So ein bewegliches Teil hab ich auch schon mal an einem großen Traditionssegler gesehen, wusste aber nicht wie das nennt. Ich denke bei meinem kleinen Boot wird es auch so gehen und wenn nicht baue ich die Gaffelklaue eben um. Gruß Micha
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#128
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Mastlegevorrichtung
Vorrichtung aus Eiche, Hülsen und Steckbolzen aus VA. Die Vorrichtung wird später im Boot demontierbar sein. Die Bolzen bekommen nachher noch irgendwelche Griffe oder etwas in der Art zum leichteren ein und ausschrauben.
Gruß Micha
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#129
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Moin
Wie Mastlegevorrichtung? Das ist doch wohl der Mastkoker/Mastfuß der muss beim Segeln bombenfest fixiert sein weil er die stauchenden Kräfte auf den Rumpf überträgt, darf also weder seitlich noch nach vorn oder achtern ausweichen können. Bei unserem hölzernem 30er Jollenkreuzer war die fast gleiche Konstruktion fest mit dem Vorschiffsschott und der entsprechenden Bodenwrange und dem Kielschwein verbunden. War aber auch der Einhängepunkt für die Schwertfalltalje. Gruß Hein
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#130
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Moin Hein
Wie das Ding genannt wird wusste ich nicht, ist ja trotzdem angekommen. Selbstverständlich habe ich mir auch Gedanken über die auftretenden Kräfte gemacht. Der Mastfuß steht nachher unverrückbar in einer Aufnahme direkt auf dem Kiel und ist im oberen Bereich über eine Schraubverbindung und seitliche Aufnahmen mit dem Vordeck und Vorschiffschot verbunden. Der Mast überträgt den Druck auf den Kiel nicht nur über die zwei Bolzen, sondern ist so bemessen dass er im aufgestellten Zustand auf der Querverbindung der Mastfußwangen zusätzlich aufliegt und so die auftretenden Druckkräfte selbst ohne Bolzen in den Kiel einleitet. Last but not least ist der Mastfuß auch bei mir als Einhängepunkt für die Schwertfalltalje vorgesehen. Trotzdem danke ich dir sehr für deinen Beitrag denn manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht und dann ist es ganz schön, wenn eventuelle Denkfehler durch andere Beobachter im Vorfeld aufgedeckt werden können. Viele Grüße Micha
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#131
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Vordeck beplanken
Hallo,
hier mal ein paar Bilder vom Deck beplanken. Beplankt habe ich wie immer mit 3,7 mm Eiche Messerfurnier und den Abschluss habe ich aus Mahagoni gefräst. Die relativ komplexe Form ergibt sich daraus, dass ich für die spätere Befestigung des Mastfußes unter dem Deck ein 18 mm dickes Sperrholzbrett für zusätzliche Festigkeit angebracht habe. Damit die ganze Mimik durch das Teakholz sauber verdeckt ist, waren eben die Fräsarbeiten notwendig. Hat sich aber gelohnt. Zum besseren Beplanken habe ich den inneren Handlaufteil demontiert (der war zum Anpassen nur geschraubt) und außen am Handlauf mit den sichtbaren Schraubzwingen befestigt. So behalten die Leisten sauber ihre Form. Die zwei Handgriffe, die ich in das Mahagonibrett gefräst habe, waren erstmal nur dazu gedacht, das schnöde Brett ein bißchen interessanter aussehen zu lassen. Im Nachhinein stellte sich jedoch heraus, dass sie durchaus eine gute Funktion haben können. Falls der Außenborder mal nicht anspringt, kann man sich nämlich hier beim Anschieben des Bootes sehr gut festhalten Viele Grüße Micha
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#134
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Neue Bilder
Moin,
Bilder erklären sich von selbst. Bei den Belegnägeln gab es eine Änderung: Ich nehme jetzt nur noch 2 statt 3 pro Seite (Fockfall, Klaufall, Piekfall und Klüverfall). Die Dirk belege ich später an einer Holzklampe am Mast, weil da sowieso keine große Last drauf ist. Bei den Fräsarbeiten für die Lamellentüren habe ich die Hilfe und die Maschinen eines befreundeten Schreiners in Anspruch genommen. Kann mir also nur bedingt auf die Schulter klopfen. Gruß Micha
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#136
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Mastfuß
Die Grundplatte, auf der der Mastfuß steht, habe ich aus 2 Mahagoniplatten, die ich zuvor schräg geschliffen habe, zusammengefügt. In die obere Platte, in der später der Mastfuß sitzt, habe ich an der Hinterkante 2 Kanäle gefräst, so dass eventuell Wasser, das von oben in die Mastfußaufnahme eindringt, nach hinten ablaufen kann. Bevor ich die 2 Platten zusammengefügt habe, wurde die untere Platte mit 2 Lagen 163 g Gewebe beschichtet, so dass an den Stellen, wo der Mastfuß nachher aufliegt, keine Feuchtigkeit durch Druck und Scheuerstellen in das Holz eindringen kann. Die obere Platte habe ich im Bereich der Ablaufkanäle vorab innen mit Epoxid beschichtet, weil man das sonst nach dem Zusammenfügen der Platten nicht mehr gut kontrollieren kann. Auf einem Bild sieht man dann, wie das Ganze im Boot positioniert wird.
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#137
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Mastfuß
Hier jetzt die Bilder wie der Mastfuß in seinen Aufnahmen steht. Bei der oberen Mastfußaufnahme (am Deck) sieht man rechts und links vom Mastfuß noch keilförmige Spalten. In die werden später noch Eichekeile angepasst und seitlich am Mastfuß verklebt, so dass diese bei der Entnahme des Mastfußes an demselben immer als Zentrierung verbleiben. Die keilförmige Aufnahme an Deck hat den Vorteil, dass sich der Mastfuß nie durch eventuell aufquellendes Holz verklemmen kann. Leider kann ich diese Keile und auch die Mastfußaufnahme am Boden noch nicht abschließend montieren, da dazu der Mast montiert und umgelegt sein muss, damit der Mastfuß genau so ausgerichtet werden kann, dass der umgelegte Mast mittig auf dem Heck zu liegen kommt. Leider steht das Boot mit dem Heck nicht weit genug von der Scheunenwand entfernt, um den Mast umzulegen, was wiederum bedeutet, dass ich das Boot ca. einen Meter von der Scheunenwand noch wegziehen muss. Habe ich bisher keinen Bock drauf gehabt. Gibt ja noch genügend andere Arbeiten.
Bis bald Gruß Micha
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#138
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Ein begeisterndes Projekt, Glückwunsch.
Als "Berufsholzwurm" habe ich die Diskussion um Holzbeschaffung / Verwendung natürlich besonders genau durchgelesen. Dazu ein paar (hoffentlich nicht langweilige) Anmerkungen: Im Bereich des Schwarzwaldes kennt man seit mehreren hundert Jahren und bis heute den Begriff "Holländerholz". Dabei handelte es sich in erster Linie um Tannen, die in großen Mengen rheinabwärts nach Holland geflößt wurden und u. a. zu Masten verarbeitet wurden. Als junger Förster habe ich Nadelholz noch nach der sog. "Heilbronner Sortierung" aufgemessen, bei der die Längen immer mit bestimmten Zopfdurchmessern einhergingen, eine Vorgabe, die aus dem Mastbau stammte. (Zopf = oberes Ende) Das britische Königshaus hat mehrere hundert Jahre lang eine enge Bindung an das Königreich Hannover gehabt. Eine nicht unwichtige Ursache hierfür war, dass die Insel im Zuge des langjährigen Schiffsbaus ziemlich kahlgeschlagen war, man brauchte geeignetes Holz. Warum war das so? Holländerholz musste lang sein, möglichst feinastig sein und von möglichst gleichmäßiger Stärke. Das, was wir als "abholzig" bezeichnen, nämlich unten dick und oben dünn, war unbrauchbar. Und genau dieses Holz wuchs auf den Böden des niederschlagreichen, rel. gut nährstoffversorgten Schwarzwaldes, der aber auf Grund seiner Höhenlage kurze Vegetationszeiten hatte. Der Jahrringaufbau war eng und damit war das Holz wenig druck - und zuganfällig. Sinngemäß gilt das auch für Hannover. Auf den dort vorkommenden Sandböden wächst eine sehr sehr feinringige Kiefer, die im Alter von >100 Jahren manchmal nicht mehr als gut bierdeckelstark ist. Das Holz mit Jahrringabständen von weniger als 1 mm enthält somit verhältnismäßig wenig Zellulose und mehr Lignin; das Holz wird fester, schwerer, weniger anfällig gegen Fäule und Pilze. Was übrigens auch der Grund ist, warum Boote aus skandin. Kiefer wesentlich haltbarer sind als andere. Und weil ich einmal dabei bin: In Deutschland ist die ursprünglich aus den Rocky Mountains stammende Douglasie häufig sehr weitringig und wenig haltbar, die Sitkafichte im Vergleich zu kanad. Spruce extrem astig und abholzig. Von den beiden Stämme zu finden, die für den Bootsbau geeignet sind, ist daher recht schwierig. Wenn ich Holz für einen Mast benötigen würde, wäre Bayern oder Ba-Wü meine Adresse, Kiefer käme aus der Lüneburger Heide oder Brandenburg. Beim Einkauf von Lärche würde ich unterscheiden zwischen Japanlärche (sehr häufig krummwüchsiges Industrieholz) und europäischer Lärche, (gradschaftig, wipfelschäftig,enger im Jahrringaufbau). Abschnitte von 2,40 Länge kosten zwischen 40 und 50.- € je Festmeter, Längen von 5 m zwischen 70.- und 100.-, jeweils frisch ab Waldstrasse. Fürs Aufschneiden fallen ca. 100.- € je Festmeter an. Wer also ein größeres Projekt plant und etwas Zeit hat, kann gut beraten sein, sich etwas umzusehen. Das Holzzentralblatt liefert Orientierung und Preise. Falls es zu o.T. war, bitte ich um Nachsicht.
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Gruß vom Bob Tief und süß der Skipper pennt, ist er von seiner Frau getrennt.
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#139
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Hallo Bob,
was kannst Du zu Hemlock/Weisstanne sagen? Ist doch auch eine Holzart aus dem Süddeutschen Raum oder? Entschuldigung für OT, aber eventuell nützlich. Gruß Heinz
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#140
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Hemlockstanne und Weißtanne
Hemlock, sowohl die westliche wie die kanadische halte ich für ungeeignet. Wenig witterungsbeständig, rel. zug - und druckempfindlich, ziemlich weich. Und vor allem, sie verfärbt sich bei Metallkontakt.
Weißtanne ist legendär im Mastbau und mit etwas Mühe findet man auch Holz, dass sich durch Jahrringaufbau und Feinastigkeit auszeichnet. Wobei ich vor Ästen wenig Angst habe. Man sehe sich mal die Masten der VEB Jollis an, die sind z.T. ganz schön pickelig. Solange sorgfältig lackiert wird, passiert da in der Regel wenig. Ausnahme: schwarzer Aussenring ums Astloch, da sitzt schon Fäule drin. Im Zweifelsfall sehr fein anbohren und mit langsam trocknendem Epoxid impfen.
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Gruß vom Bob Tief und süß der Skipper pennt, ist er von seiner Frau getrennt.
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#141
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Zitat:
Sieh dir mal die Bauvorschrift der 15er und 20er Jollenkreuzer an. Beim 15er muss das Kielschwein, mit dem der Schwertkasten und der Mastfuß fest verbunden sind, mindestens 100 cm vor dem vorderen Schwertkasten ins Vorschiff gehen und mit der Kielplanke fest verbunden sein.
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Gruß vom Bob Tief und süß der Skipper pennt, ist er von seiner Frau getrennt.
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#142
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Zitat:
Wenn die beiden Seitenwangen vollfleischig mieinander verbunden sind und der Mastfuß bündig auf dem angeschrägten Maststuhl steht, werden die auf den Mast einwirkenden Kräfte schon mal ganz gut abgefangen.
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Gruß vom Bob Tief und süß der Skipper pennt, ist er von seiner Frau getrennt.
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#143
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Lamellentüren
Habe mittlerweile meine 3 Lamellentüren rohbaufertig. Die rechteckigen werden mit Scharnieren ausgestattet und die quadratische bekommt einen Schiebemechanismus. Die Schweißarbeiten, die für den Schiebemechanismus notwendig waren, habe ich bereits abgeschlossen und die Teile auch schon angepasst. Fotos demnächst.
Bis bald, Micha
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#144
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Schiebemechanismus für Lamellentür
Die Schiebegleiter auf der Rückseite der Lamellentür habe ich mir aus 3 mm VA-Flachmaterial ausgeschnitten, umgebogen, mit VA-Elektroden zusammengeschweißt und dann in 4 gleiche Stücke geschnitten. Das Ganze habe ich dann auf der Rückseite der Lamellentür eingepasst. Mittlerweile ist die Tür auch schon probeweise montiert und funktioniert super gut. Bilder folgen demnächst.
Gruß Micha
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#145
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Selbst ist der Mann
Moin
Finde ich gut, wo drauf laufen die Gleitschuhe, Kunststoff, VA oder Messingschiene? Wie viel Höhenspiel bleibt da mit die Dinger nicht klemmen oder zu sehr klappern? Weil Schiebetüren da zu neigen zu klemmen oder zu klappern bin ich nicht so ein großer Liebhaber von ihnen, auf Segelbooten querschiffs eingebaut kommt dann noch das Problem die anständig bedienbar zu verriegeln. Gruß Hein
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#146
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Selbst ist der Mann
Moin
Finde ich gut, wo drauf laufen die Gleitschuhe, Kunststoff, VA oder Messingschiene? Wie viel Höhenspiel bleibt da mit die Dinger nicht klemmen oder zu sehr klappern? Weil Schiebetüren da zu neigen zu klemmen oder zu klappern bin ich nicht so ein großer Liebhaber von ihnen, auf Segelbooten querschiffs eingebaut kommt dann noch das Problem die anständig bedienbar zu verriegeln. Gruß Hein |
#147
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Lamellentüren
Hallo Hein,
also hier erstmal ein paar Bilder, wie das Ganze im montierten Zustand aussieht. Die ganze Schiebemimik ist aus Edelstahl, also auch die Schienen. Spiel beträgt nach oben ungefähr 2 mm und nach vorne und hinten nur ein paar Zehntel. Natürlich kann ich an der Tür wackeln und dann klappert es auch, wobei ich mal davon ausgehe, dass sich im Segelbetrieb Vibrationen, die zum Klappern führen würden, sehr in Grenzen halten. Als Verschlussmechanismus habe ich einen Kugelschnäpper vorgesehen, bei dem man den Auslösewiderstand einstellen kann. Da die Schiebetür durch ihr Gewicht (Eiche) jedoch sehr satt, ohne zu hakeln läuft, lass ich den Kugelschnäpper erstmal weg. Um ein Klemmen der Schiebetür zu verhindern, habe ich die Gleiter und die Schienen an ihren Berührungspunkten leicht ballig geschliffen. Funktioniert prima (noch) Falls sich jemand über die verranzten Bodenbretter wundert: da habe ich nur alte Baubretter rein gelegt, um besser laufen zu können. Der endgültige Boden wird nachher aus Mahagoni sein. Bretter dafür liegen schon in der Scheune. Gruß Micha
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#148
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Edelstahlschweißen
Moin,
weil es im Augenblick in der Scheune ein bißchen zu kalt zum Kleben ist, habe ich mich entschieden, mal wieder ein wenig Metallarbeit zu machen. Obwohl ich eigentlich Metaller bin, arbeite ich doch viel lieber mit Holz. Gruß Micha
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#149
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Oberlicht
Hallo,
weil es in dem Stauraum unter dem Vordeck ziemlich dunkel ist, wenn man sich in die Schiebeluke beugt, habe ich mir überlegt, vielleicht ein Oberlicht zu montieren. Hab für die erste Idee mal ein kleines Modell aus Pappe gebaut. Hat mir soweit ganz gut gefallen, so dass ich mich entschieden hab, das gleiche mal aus Eiche und Mahagoni nachzubauen. Grundsätzlich bin ich erstmal total angetan, wollte aber mal auf eure Reaktionen warten, bevor ich mir ein Riesen Loch ins Deck säge. Kann ja sein, ich hab irgendwas nicht bedacht. Bis dann Michael natürlich kommen auch noch Scheiben rein.
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#150
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High Michael,
für mich ergeben sich durch den Aufbau zu viele Ecken und Kanten auf dem Deck. Loch vielleicht, aber eben? Bzgl. der Optik wird die Schlichtheit gestört. Nur so mein Empfinden. Gruß Heinz
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