#1
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Ankern beim Segelboot
Hallo,
meine Revier ist die Unterweser und die Nordsee. Ich habe ein ca. 8m langes Segelschiff und einen 10kg Pflugscharanker und ausreichend Kette. Dafür ist aber die Bugrolle zu klein . Bisher lasse ich Anker an der Reling stehend zu Wasser. Dabei kommt der Anker der Bordwand schon bedenklich Nahe. Wenn das Wasser dann noch unruhig ist ... Habt ihr nicht einen Rat für mich, damit der Anker meiner Bordwand nicht zu Nahe kommt? Ich habe mir schon überlegt, einen Fender querliegend an die Bordwand zu machen ... Gruss februar |
#2
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Wenn die Bugrolle sowieso schon zu klein ist, dann versuche doch, eine kleine Bugspriet-Plattform mit integrierter (größerer) Bugrolle evtl. anzubauen. Wird das Boot geringfügig länger, aber es löst Deine Probleme (hast Du auch eine Ankerwinsch???) und Du kommst besser an Land, wenn Du vorwärts anlegst.
Ansonsten fällt mir nur noch ein bei dieser Uhrzeit, das Boot gegen den Wind zu stellen, damit es rückwärts treibt, bzw. gaaaanz leicht rückwärts zu fahren, dann wird die Kette nach vorne gespannt. Musst Du dann ja sowieso zum Eindampfen des Ankers. Gruß Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#3
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Danke für deine Vorschläge.
Ich stehe auf dem Vorschiff (in etwa 1m vom Bug entfernt, an den Bugklampen), wenn ich den Anker ins Wasser lasse. Ich habe keine Winsch. |
#4
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Wie Volker schon sagt,in den Wind und leicht Rückwarts Fahrt.Was ich nicht verstehe,wieso stehst Du 1 m vom Bug entfernt.Du kannst den Anker auch seitlich am Bug ausbringen,ich bin schon einmal auf einer Compromiss 777 mitgefahren,die hatte eine Ankerrolle seitlich am Bugkorb,dort wurde der Anker herabgelassen.
Werner |
#5
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Servus Februar (ungewöhnlicher Vorname)
Was ist das denn für ein Boot? Und wenn Du schon eine Rolle hast, wofür genau ist die zu klein? Trägt sie die Kette nicht oder passt der Anker nicht dran oder ist der Schäkel zu breit oder.. Eine Möglichkeit wäre vlt., den Anker achtern auszubringen. Dort hast Du sicherlich auch eine Klampe zum belgen fürs eindampfen. Vielleicht könntest Du Dir auch einen temporären Spriet mit Rolle basteln,...Natürlich alles abhängig vom Boot und den Platzverhältnissen, deshalb die Frage nach dem Typ. Ein zwei Bilder würden bestimmt auch helfen. VG Stephan
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#6
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Zitat:
Im Tidenrevier kommt wohl nur eine funktionierende Bugrolle in betracht.Ketteneignung oder nicht ist auch mehr eine Frage der Formgebung denn des Durchmessers oder der Breite. gruss hein |
#7
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Zitat:
Der TE hat doch eine Bugrolle. Nur sagt er, die wäre "zu klein". Deshalb die Frage, wofür zu klein?! Was ist zu klein für was? Ist der Durchgang zu klein für den Anker, dass er ihn nicht auf der Rolle fixieren kann? Oder ist die Kette zu dick für die Rolle oder oder.. Eine Winch hat er eh nicht. Was hat es für Dich mit dem Tidenrevier auf sich in dem Zusammenhang? Wie ich es jetzt verstanden habe, geht es dem TE nur darum, beim fallen lassen und aufholen des Ankers einen ausreichenden Abstand zum Rumpf wahren zu können damit da kein Malheur passiert.. Oder steh ich auf dem Schlauch.. VG Stephan
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#8
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Zitat:
Ich kenne die Konfiguration der Ankerrolle des TE genau so wenig wie du,weiss aber dass man auf stark strömungsbeeinflussten Revieren vor allem am Bug eine gute Rolle braucht um sicher zu stellen,dass der Anker so wohl rop as ok dol nicht am Boot rumschamfielt.Das setzt natürlich einen ausreichend nach vorn ausfallenden Steven voraus.Die Methode mit dem Ausgestreckten Arm ist je nach Wetterlage und Strömung regelrecht gefährlich.Das fehlen einer Ankerwinde kann man auf einem acht Meter langem Segelboot auch anders kompensieren,wenn man nicht bei jedem Ankern auf nur Kette besteht.Zu mal bei sehr ungünstigen Bedingungen,Strom und starker Wind aus gleicher Richtung das einholen einer Kette handüberhand echte Knochenarbeit mit hohem Verletzungsrisiko ist,hängt natürlich auch vom Bootsgewicht ab,aber ich würe es mir ersparen. gruss hein |
#9
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Elder Anchorman
Moin ok, tosomen,
ich hatte auf meinem 8m Bootje einen 15 Kg schweren Anker vom Vorbesitzer geerbt. Büschen Kette war da auch an, aber nicht mehr als 1m, wenn ich mich recht erinnere. Dann kam schon die 20mm Trosse. Aasig lang. Er sagte mir, dass das Teil perfekt als Trimm-Masse im Vorschiff zu liegen habe. Damit sei das Boot genau richtig austariert. Stimmte auch. Die Marieholm 261 benahm sich im Ostsee-Seegang recht elegant und geradezu anschmiegsam in den Wellen. (ich weiß nicht wie ich es besser ausdrücken soll) Mit diesem schweren Teil im Arm wollte ich nicht über das Oberdeck nach vorn tänzeln um es "vorschriftsmäßig" am Steven auszubringen. Ich brachte den Anker also ächzend die 2m zum Heckkorb und ließ ihn - schön geschützt in der Plicht über das obere Nirostarohr zu Wasser. Hand über Hand. Durch die Reibung der Trosse am Rohr konnte man das (fast) ohne Kraftaufwand bewerkstelligen. Wenn genügend Trosse gesteckt war, nahm ich dann die Trosse und belegte sie an der Bug-Klampe. Man kann dieses Manöver recht easy machen, wenn man nach Ausbringen des Ankers achtern, die Trosse von außen auf der Heck-Klampe oder an der Genua-Winsch belegt. (Womit wir beim Thema: fehlende Winsch wären) Dann nimmt man das freie Ende der Trosse und tigert nach vorn (Trosse außen um die Wanten herum ) und steckt sie an der Bugklampe an. Is klar, oder? Dann geiht man wedder no achtern, löst die Trosse von der Heckklampe oder der Genuawinsch und gut is. Das Bootje schwoit sinnig in die neue Position und legt sich weich in die Trosse. Dann mokst Du Di eerstlichmol n´ Kaffe. Als Kraftakt war nur das Überheben des Ankers über den Heckkorb erforderlich. Wie Ihr unschwer erkennt war ich zumeist einhand unnerwegens. Warum überhaupt den Anker am Steven belegen? Wenn Du ein Spitzgatt oder Kanuheck hast, brauchst Du das nicht zu machen. Hast Du aber so ein plattes Heck wie die Marieholm, klatscht dir jede Welle dagegen und - je nach Seegang - kommen Dir Spritzer in die Plicht. Dat ischa man nix. Nun also zur scheinbar fehlenden Ankerwinsch: Soll der Anker wieder binnenbords, nimmst Du die Trosse von der Bugklampe, führst sie nach achtern, dort über die Genuawinsch und holst die freie Trosse in die Plicht. Dann nüdelst Du ganz easy mit der Genuawinsch die Trosse an Bord. Irgendwann kommt dann der Anker aus dem Grund. Das ist der Moment, wo der alternde Chippy den Motor anstellt und ein Büschen Fahrt aufnimmt. Dat mokt die Trosse schön sauber. Den Rest kannst Du Dir sicher auch ohne meine Einblasungen vörstelln. Oder. Mok dat man mol so. Mit düssen Rot büst Du nich ansmeert. Veel Spoß dorbi. Gruß Rolf
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#10
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Moin Rolf
So ungefähr war das gemeint.Wenn das Grundeisen gleich in einer anständigen Bugrolle ruht kann man sich natürlich einige Turnübungen sparen.Der schlüssel zum Erfolg ist eine Ankerleine mit einem Kettenvorlauf der max. vom Bugbeschlag bis knapp zur Genuawinsch lang ist.Bei mir gehören dann noch Snatchblöcke zum System durch die die Ankerleine samt Leine/Kettespleiß passen.Der Anker wird vom Vorschiff aus gesetzt,wo bei die Leine kontrolliert über Rolle und Bugklampe ausrauscht.Die Snatchblöcke kommen i.d.R. nur beim Ankerauf mittels Genuawinsch zum Einsatz,da nach hat man dann allerdings die Leine im Cockpit rumliegen-nicht schön,aber immer noch besser als sich ohne Winde auf dem Vordeck rumzuquälen und alles in alllem wieder ein Tip für Einhandankermanöver das man bei bedarf auch mit Motorkraft unterstützen kann. gruss hein
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#11
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Röchtöch, so wie Rolf das beschreibt hab' ich mir das für den TE vorgestellt.
Bevor ich mich frei treibend zum baumelnden Anker auf Vorschiff beweg (und das ist bei 8m üblicherweise nicht so breit, dass es wirklich "sicher" wäre) um dann mit ausgestrecktem Arm und stehend freihändig den Anker so runterzuzirkeln, dass jo kein Kratzer in den Lack kommt, hätte ich das Eisen eben lieber sicher in der Plicht stehend versenkt und dann die Leine nach vorn genommen. Meinetwegen auch erst nach dem ersten Ruck, der über die achterliche Klampe belegt kein großes Manöverproblem wäre. Aber ohne zu wissen, was für'n Kahn der TE treibt, kann man auch nur viel im Satz von Rolf's frischem Anleger-Kaffee stöbern.. Idal isses wohl, wenn der Anker am Steven gesichert verweilt, bis sein Einsatz über die Rolle geht. Aber was is' heut' zu Tage schon ideal.. Und auch dazu muss man frei treibend nach vorne..allein. Dann ist man selber vorn, Ruder und Maschinentelegraf sind achtern.. VG Stephan
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#12
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Moin Krischan!
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#13
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Moin Rolle!
=> PN
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#14
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Vielen Dank für die Antworten.
Zitat: "Ich brachte den Anker also ächzend die 2m zum Heckkorb und ließ ihn - schön geschützt in der Plicht über das obere Nirostarohr zu Wasser." Hier liegt das Problem: Wenn ich den Anker über das obere Nirostarohr zu Wasser lasse, dann schlägt der Anker an meine Bordwand. Dann bleibt mir nur übrig, einen gaaaanz langen Arm zu machen und den Anker (das erste Stück) ins Wasser zu lassen. Wenn dann noch Seegang hinzukommt ... |
#15
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Zitat:
Na,dann versuch mal(u.U. mit Bild)deine Ankerrollenmimik näher zu beschreiben,vlt fällt einem von uns ja eine machbare Lösung ein. gruss hein
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#16
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Zitat:
Servus Februar, sag doch mal bitte wenigstens, um welchen Kahn es sich handelt. Die Boote sind nunmal vom Steven bis zur Plicht unterschiedlich. VG Stephan
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#17
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Im Norden ankern sie ja gerne mit Heckanker - und da hab ich manchmal sowas gesehen:
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#18
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@Chris: Auch mal nicht schlecht.
Ich fahre jetzt erstmal mit meinem Schiff in den Urlaub. Alles weitere dann in 4 Wochen |
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Na dann, einen schönen Urlaub!
VG Stephan PS: vielleicht magst Du uns ja hinterher verraten, mit welchem Schiff Du unterwegs bist. Threads ohne Auflösung find' ich doof.
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#20
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#21
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Moin Seglers
Ohne Auflösung finde ich die Threads im Prinzip auch doof,aber noch ist nicht aller Tage Abend und der TE kann nach dem Urlaub mit seinem Boot berichten ob er einige Tips und Anregungen umsetzen konnte.Ist ja alles nicht so einfach,weil schon die Anschaffung einer guten Ankerleine etwas die Urlaubskasse belastet. gruss hein |
#22
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Zitat:
Gruß Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol!
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#23
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Moin Volker
Das stimmt natürlich vom Grundsatz her,da der TE ja eigentlich schon, in Form von ordentlich Kette,über vernüftiges Geschirr verfügt wäre die Anschaffung einer 16-20mmSquareleine mit Kettenvorlauf ja auch nur eine Komfortsteigerung z.B. zum Urlaubsankern. gruss hein
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#24
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Zitat:
Vielleicht noch eine selbstgemachte Erfahrung? Das mit dem langen Kettenvorlauf ist auch so eine Geschichte, die einfach so weitergegeben wird. Ist zwar im Prinzip richtig - aber eben nur im Prinzip. Musst Du deinen Anker mangels Klüse oder Rolle ohne Winsch, von Hand über Bord bringen, dann ist eine lange und schwere Kette wirklich Scheixxe. Das Gewicht investiere man lieber in das Ankergewicht. Da hast Du mehr von. Man ankert ja nicht nur bei Flaute und Abendsonnenschein. Einen Anker mit ordentlich Kette durchs Boot zu tragen ist tja woll dat Gegenteil von guter Seemannschaft. Wo bleibt denn da die berühmte 'one hand for you' ? Und an Oberdeck geiht der Junk gleich weiter. Nee Kinners, dat ischa man gornix. So ein 15 Kg Anker ist - auch mit anständiger Trosse dran - auh noch einhand eine kurze Zeit festhaltbar. Zum guten Schluß noch einen goden Rot. Niemals den Anker in der Hand halte und die Trosse in Buchten über die Schulter oder um den Hals () hängen. Sonst hat das boote-forum im schlimmsten Falle ein Mitglied weniger. Gruß Rolf
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#25
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Moin
Rolf und das absolute Katastrophenszenario---ick lach mi kaputt mann.Aber gut,wer weiss auf was die Leute so kommen,weil das aufschießen der Leinen über den Ellenbogen ja eine weitverbreitete Hausfauentechnik ist. Ganz im Ernst,meine Ankerleine mit Kettenvorlauf ruht wenn ich nicht auf Tour bin sauber und trocken aufgeschossen in einer Plastikkiste im Fussraum der Vorschiffskojen weil es im Ankerkasten zu feucht hergeht auf dauer,sollte das Ding mal wiedererwarten,sprich ungeplant benötigt werden wird es auch mal via Vorluk ausgebracht oder die Kiste wird auf da Vordeck verholt. gruss hein |
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