Ankerkette am Boot befestigen - wie macht ihr das?

[Fronmobil]

Moin zusammen!

Am Wochenende habe ich erlebt, das an einem fast fabrikneuen Boot die Ankerkette im Ankerkasten nicht oder nicht richtig befestigt war und beim Ankermanöver über die elektrische Winsch ausgerauscht ist.

1. Frage: Ist das "normal" ?
2. Frage: Wie stellt ihr die Verbindung zwischen Boot und Ankerkette her und sichert die Kette?
3. Frage: Musste jemand von euch schon einmal in einer Gefahrensituation das Ankergeschirr kappen und zurücklassen? (hier wäre es interessant, wie die Situation entstanden ist und wie ihr ggfs. darauf vorbereitet seid)

Klaus, der immer wieder Neues erlebt

[Mario881]

Hey , ich schließe mich an ...
Ich würde zusätzlich gern wissen wie ihr es mit dem Ankern haltet wenn kein Ankerkasten vorhanden ist ?
Habt ihr das Seil immer an der Bugöse und legt es über den bug zu euch ins boot samt Anker ?

Lg Mario

PS : 26.06 gehts nach HR

[nordic]

Die Ankerkette fest mit dem Boot zu verbinden ist wichtig.
Genauso wichtig ist es, dies so zu tun, dass man die Verbindung im Notfall schnell kappen kann.
Das hatte ich auf meinem Boot auch so getan.
Bei meinem Seenotfall (https://www.boote-forum.de/showthrea...5&#post2044235) musste ich aber noch einen weiteren Punkt feststellen, den ich zuvor nicht bedacht hatte.
Ich hatte das Ende der Kette mit einem Tau versehen und dieses im Kettenkasten befestigt. Auf dessen Länge hatte ich nicht geachtet.
Als mir bei starkem Seegang die Kette ausrauschte, erfüllte das Tau zwar die Sicherungsfunktion, aber die Kette lag nicht mehr auf der Kettennuss und konnte dadurch nicht mehr mit Hilfe des Spills eingeholt werden.
(siehe Bericht)
Nun habe ich das so geändert, dass das Tau nur solange ist, das die Kette noch auf der Nuss bleibt.
Ich kann das Tau somit immer noch zwischen Decksaustritt und Nuss durchschneiden, gleichzeitig aber auch die Kette über die Winde einholen.
Dies sollte man unbedingt beachten.

[billi]

Bei mir ist es mit einem Schäkel (Im Ankerkasten ist ja in der Regel ein Einlaminierter ring zum Einhängen) gesichert aber richtiger wäre es mit einem kleinen Tau damit man es besser lösen kann unter Zug.

Mein Vereinskollege hat mal im Neckar bei Heidelberg geankert und der Anker muss sich so zwischen den Steinen verhackt haben, dass er nicht mal durch überfahren zu bewegen war rauszukommen.
jetzt liegen Anker und Kette auf dem Grund des Neckars (außerhalb des Fahrwassers)

[Volker]

Natürlich muss das Ende der Kette IMMER gegen Ausrauschen irgendwo irgendwie gesichrt sein.
Ich habe im Kettenkasten eine fest einlaminierte Öse, an der war früher die Kette mit einem Schäkel befestigt. Diesen habe ich entfernt und statt dessen das letzte Kettenglied mit einem stabilen Bändsel mit der Öse verbunden. Seitenschneider liegt auch parat. So kann ich im Notfall auch immer die Kette kappen, wenn's sein muss.

Gruß

Volker
SY JASNA

[Fronmobil]

Diesen habe ich entfernt und statt dessen das letzte Kettenglied mit einem stabilen Bändsel mit der Öse verbunden.

Danke Volker, so kenne ich das auch!

Zitat von Karl-Heinz

Nun habe ich das so geändert, dass das Tau nur solange ist, das die Kette noch auf der Nuss bleibt.

Wichtiger Hinweis!

Klaus, der noch nie die ganze Kette rauslegen musste

[nordic]

Der Punkt, an dem man die Kette im Notfall vom Boot trennt, sollte meiner Meinung nach schnell zugänglich sein.
Am besten also direkt vom Ankerspill aus.
Bei mir müsste ich um an den Befestigungspunkt im Kettenkasten zu kommen, erst vom Bootsinnenraum zum Kettenkasten gelangen.
Ist die Befestigung im Kettenkasten von Deck aus erreichbar, finde ich die Lösung von Volker auch gut.
Auch bei den allermeisten Berufsschiffen wird das Kettenende wieder hoch an Deck geführt, wo es dann durch einen Bolzen gesichert ist. Im Notfall kann der mit einem Vorschlaghammer rausgeschlagen werden.

[Vicky37]

Ich hab nur 2 Knoten in die Ankerkette gemach das sie nicht durch die Ankerwinde ausersehen rauschen kann.

VG Daniel


Gesendet von iPhone mit Tapatalk

[Volker]

Knoten in die Kette
Wie dünn ist die denn?

fragt sich und Dich der

Volker

[Odysee]

Ich habe mich -Bootsseitig - für einen "Schnappschäkel" an ner Leine (im Ankerkasten befestigt) die bis kurz über Deck reicht
entschieden.

https://www.google.de/search?q=schna...w=1920&bih=925

Schnell und Werkzeuglos zu öffnen -im (mir unbekannten) Fall der Fälle.

Musste mich aber noch nie von nem Anker trennen -zum Glück--

[Emotion]

Halskette

[Vicky37]

Zitat von Volker

Knoten in die Kette
Wie dünn ist die denn?

fragt sich und Dich der

Volker

8mm das würde auch mit einer 10er oder 14er gehen.

[Der mit dem Boot tanzt]

http://thumbs.ebaystatic.com/d/l225/...zT-A-VmOxg.jpg

So geht das, sinnvolle Kombination aus Kettensicherung und Quickstop.

[wolf b.]

Zitat von Mario881

Ich würde zusätzlich gern wissen wie ihr es mit dem Ankern haltet wenn kein Ankerkasten vorhanden ist ?
Habt ihr das Seil immer an der Bugöse und legt es über den bug zu euch ins boot samt Anker ?

Kommt darauf an ob Binnen oder Buten.
Binnen hab ich die Ankerleine fest an der Bugklampe belegt, den Anker an der Bugreeling hängen und festgebändselt und Kettenvorlauf sowie Ankerleine in einem Eimer der neben dem Anker an der Bugreeling hängt.
Seitdem mir die Kette mal bei einer extremen Welle rausgehüpft und ausgeraucht ist, ist die auch festgebändselt.

Am Meer ist der Anker komplett mit Geschirr etc. in einer Tasche in der Kajüte.

[Saeldric]

Bugöse = die Öse dan der auch das Seil der Trailerwind angeschlagen wird?
Dann wäre das ja immer nen artistischer Akt das Ankergeschirr dort zu befestigen.
Die ist doch von Deck aus nicht zu erreichen, oder?

[Hehehe]

Meine ist mit einer Strippe gesichert, sagt der Vorbesitzer. Nachgeschaut habe ich noch nicht, wann braucht man in Berlin schon mal 60 m
Ich habe aber auch schon mal 200 € für 'ne Ankerbergung bekommen, die hatten die Kette nirgends fest ...

[Kladower]

Zitat von Fronmobil

2. Frage: Wie stellt ihr die Verbindung zwischen Boot und Ankerkette her und sichert die Kette?

Ich habe zwar keine Ankerkette sondern eine Leine mit Bleieinlage, aber die ist am Ende an einem dafür vorgesehenen Befestigungspunkt im Ankerkasten festgetüdelt.

[Der mit dem Boot tanzt]

Zitat von Saeldric

Bugöse = die Öse dan der auch das Seil der Trailerwind angeschlagen wird?

Auf der Innenseite im Ankerkasten ist bei unserem Boot genau auf dem Gewinde der Öse eine weite Öse aufgeschraubt um daran die Ankerkette/Leine zu befestigen.
Der Punkt sollte in der Rumpf Konstruktion ja schon entsprechen kräftig ausgeführt sein.

Edit: ist auch eine Quicksilver wie bei Kladower, nur anderes Model, da haben die da wohl mal nachgedacht.

[Perre Pescadore]

Bei uns an Bord ist die Kette mit einem starken Seil im Kettenkasten gesichert und kann im Notfall durchgeschnitten werden. Am letzten Kettenglied ist ein Fender befestigt der im Ankerkasten liegt und bei ausrauschen mitgezogen wird , der schafft 15 Meter Kette zu tragen um den Anker mit Kette danach evtl. noch Bergen zu können das passt bei uns im Revier bei 90 Prozent der Tiefe .

[Fronmobil]

Bei unserem Vorfall am Wochenende war in 2 von 4 Booten die Ankerkette nicht wirksam im Ankerkasten gesichert.

Also 50% Fehlerquote.

Klaus, der jedem empfiehlt mal in den Ankerkasten zu gucken

[Saeldric]

Ne Klaus, 75%. Meine Leine ist auch nicht in Kasten fixiert. Aber das Ende mit dem Palstek liegt immer oben auf und wird zuerst auf ne Klampe gelegt.

[billi]

Was ich auch immer mache ist den Anker in eingefahrenem Zustand zu fixieren.
damit er mir nicht während der Fahrt mal runterfällt.... das wäre bei Gleitfahrt fatal.
Ich hab dazu eine dünne leine mit einem Palstek im Schäkel des Ankers befestigt und am anderen Ende ebenfalls einen Palsteg auf die Leine. Damit ist er im Klampen in Ankernähe befestigt. Am alten Boot hatte ich über dem Anker einen Bügel der den Anekr mit einer Schraube fixierte...

[Volker]

Zitat von billi

Was ich auch immer mache ist den Anker in eingefahrenem Zustand zu fixieren.
damit er mir nicht während der Fahrt mal runterfällt.... das wäre bei Gleitfahrt fatal.
Ich hab dazu eine dünne leine mit einem Palstek im Schäkel des Ankers befestigt und am anderen Ende ebenfalls einen Palsteg auf die Leine. Damit ist er im Klampen in Ankernähe befestigt. Am alten Boot hatte ich über dem Anker einen Bügel der den Anekr mit einer Schraube fixierte...

Habe ich Beides: Den Bügel mit der großen Rändelschraube, um den Ankerschaft überhaupt zu sichern (die Kette hat bei mir keine Spannung, um den Anker zu halten) und auf meinem Anker ist eine kleine Öse für Dippleine o.ä., mit der ich die Spitze des Pflugschar-Ankers fixiere, damit sie bei Wellengang nicht am Bug ins Gelcoat haut.

Gruß

Volker
SY JASNA

[JuNaMa]

Moin,

das Ende der Kette ist mit einem kurzen Tau an eine einlaminierten Ring
im Ankerkasten gegen durchrauschen gesichert. Ein Cutter liegt
nebendran um im Ernstfall die Befestigung "schnell lösen" zu können.

Ausserdem im eingezogenen Zustand ist der Anker für den Fahrbetrieb
zusätzlich mit einem Bolzen und einer Anschlagplatte über die Kette
gegen Unvorhergesehenes gesichert.

Prüfen ist wichtig, bei unserem vorhergehenden Boot war die Ankerkette
auch nicht im Ankerkasten gesichert. Das hätte beim fallenlassen des
Ankers im Badesee bestimmt eine ungewollte Gesichtsreaktion
meinerseits hervorrgerufen wenn die Ankerkette durchgerauscht wäre.

...würde mich mal interessieren wem ich dann die Schuld gegeben hätte ...hmmm

[Sāmpēra]

Guter Thread! Denn bei meinem neuen Boot ist die Kette im Ankerkasten festgemacht. Ich werde es machen wie Marc um im Notfall kappen zu können. Altes Boot hatte Anker-Kette-Leine. Ankerleine wurde immer an einer Klampe befestigt. Scharfes Messer lag immer griffbereit oder war an meinem Gürtel.

"Kappen" musste ich einmal. Ein Boot, das nur mit nem 4kg Draggen und nem 5m Schnürchen an einer Mittelklampe gesichert war wurde vom Sog an einer engen Stelle auf mein Boot zugetrieben. Ich hatte schon zwei Fender in der Hand und stand auf dem Bug um das andere Boot abzufendern, da startet der andere Skipper seine Maschine, fährt über meine Ankerleine und zieht mich Richtung Steinufer. Ich hab die Fender über Bord geworfen, Tschüss zu meinem Anker gesagt und dann die Leine von der Klampe gelöst. Der andere Skipper hat meinen Anker dann noch ne Runde hinter sich her kreuz und quer durch eine Mainbucht gezogen bevor er auf die Badeplattform ging und irgendwie die Leine durchschnitt.

Er hat den Anker samt Kette und der restlichen Leine dann einige Tage später herausgetaucht und wollte ihn mir zurück geben. Ich sagte ihm er soll ihn behalten und künftig damit ankern. Er ankert weiterhin mit seinem Draggen und dem 5m Schnürchen Wie so viele bei uns