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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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SUZUKI DT2 - Überholung
Moin,
nachdem ich mir hier im Forum einen kleinen SUZUKI-Außenborder DT2 "angeeignet" hatte, ist der erst mal im Regal gelandet, weil das zugehörige Projekt auch etwas ins Stocken geraten ist. Nun habe ich aber etwas Zeit gefunden und mich an die Überholung des schnuckeligen Teils gemacht. Angesprungen ist er immer auf den ersten Zug, war also augenscheinlich gesund, aber das Drumherum erforderte etwas Zuwendung und selbst das "Rumliegen im Regal" erzeugt Spuren . Also habe ich mit den Halbschalen des Gehäuses begonnen. Das Material ist augenscheinlich irgendein Thermoplast, weshalb ich zur Heißklebepistole gegriffen habe. Die Risse habe ich mit einem Linol-Schnitt-Messer V-förmig angeschnitten, so dass der Heißkleber etwas mehr Angriffsfläche hatte. Die Befestigungsnoppen habe ich aus Messingdrehteilen neu gemacht und ebenfalls mit Heißkleber eingebaut. Etwas "kitzlig" waren die Risse in den vorderen Ecken (Bild 2 & 3). Ich habe die Halbschale mit ein paar Kabelbindern in Form gebracht und dem Heißkleber genügend Zeit gelassen. Grüße Dietrich
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Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen. ------------ Ich habe zu wenig Geld, um mir "billiges" Werkzeug kaufen zu können. ------------ Geändert von dampfspieler (11.06.2017 um 15:07 Uhr)
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#2
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Hallo,
weiter geht es mit der vorderen Abschlußplatte, die gleichzeitig das Luftfiltergehäuse beinhaltet. Warum auch immer hatte die einen großen Riss, die Senkungen der Befestigungsschrauben waren "durchgekaut" und eine der eingegossenen Befestigungsmuttern für ein Druckstück zur Befestigung der Halbschalen des Gehäuses war herausgerissen. Fazit - die Behandlung mit gefühlvoller Hand sieht anders aus. Ich habe den Riss und das fehlende Material wiederum mit Heißkleber repariert bzw. ergänzt. Weil der aber wenig widerstandsfähig gegen mechanische Belastung ist, habe ich die "eingeklebte" Mutter noch mit einem 2 mm-Edelstahlplättchen abgedeckt. Hier die entsprechenden Bilder. Die linke Schraubendurchführung war - wieso auch immer - zerbrochen und das abgebrochene Teil hatte sich im Luftansaugtrichter des Vergasers derart verklemmt, dass der Schieber mindestens 50 % offen stand, weshalb der Motor nach Öffnen der Startvergaserklappe regelrecht "durchging". Durch den schmalen Schlitz wird die benötigte Veerbrennungsluft für den Motor angesaugt. Grüße Dietrich
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Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen. ------------ Ich habe zu wenig Geld, um mir "billiges" Werkzeug kaufen zu können. ------------ Geändert von dampfspieler (04.07.2017 um 12:25 Uhr) |
#3
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Hallo,
die Startvorrichtung des DT2 ist eine einfache Klappe mit einem kleinen Loch, die zum Start des kalten Motors einfach vor den Luftansaugtrichter geschwenkt wird und so für ein deutlich fettes Startgemisch sorgt. Die Welle, auf der die Klappe sitzt hat eine Reibhemmung, die durch mehr oder weniger festes Anziehen einer Einstellmutter den Bedürfnissen angepasst werden kann. Um die Welle zu verdrehen ist an ihrem vorderen Ende ein Knopf angebracht. Der wird aufgeschoben und mittels einer M3-Schraube, die in die Welle eingeschraubt wird befestigt. Bei meinem Motor fehlte er und so habe ich aus einem Messing-Reststück einen angefertigt. Der montierte Knopf in der "Anlaßstellung". Das nachgeschnittene M3-Gewinde in der Welle der Starterklappe. Die Starterklatte in der "Anlaß"-Position. Die Starterklappe in der "Betriebs"-Position Die überarbeitete "Reibscheiben-Hemmung" der Starterklappen-Welle. Der Federring, der die Klemmkraft erzeugt, sitzt nun zwischen zwei Scheiben. Durch diese Gestaltung wird verhindert, dass bei hoher Motordrehzahl (Vollgas) die Starterklappe vor den Luftansaugtrichter absinkt und der Motor dann "absäuft". Grüße Dietrich
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#4
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Moin,
weiter geht es mit der Klemmung des Drosselhebels (Gashebel). Auch an dem habe ich eine zusätzliche Edelstahl-Unterlegscheibe eingebaut, um zu verhindern, dass die dort befindliche Plastescheibe von der Andruckfeder beschädigt wird. Grüße Dietrich
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#5
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SUZUKI DT2 - Schwimmereinstellung
Moin,
weiter geht es mit dem Schwimmergehäuse und der Einstellung des Schwimmers. Das Schwimmernadelventil hat einen gefederten Stößel und es wird über einen vom Schwimmer betätigten Hebel geschlossen. Ich habe die Feder in der Ventilnadel mit ein wenig WD40 wieder leichtgängig gemacht. Das Innere des Schwimmergehäuses musste ins Ultraschallbad, um die da drin befindlichen Ablagerungen zu entfernen - ich habe drei Durchgänge gebraucht und abschließend mit einer kleinen Messingdrahtbürste für eine glatte Oberfläche gesorgt. Das Kraftstoffniveau in der Schwimmerkammer kann nur indirekt eingestellt werden. Dazu wird der Abstand der Unterkante des Schwimmers in senkrechter Position zur Unterkante des Gehäuses gemessen. Der soll lt. Instandsetzungsunterlagen 19 - 21 mm betragen. Wenn der Wert in dem Rahmen ist, braucht es keine weiteren Aktionen, sonst muss die kleine Zunge, die das Schwimmernadelventil schließt entsprechend gebogen werden. Ganz zum Schluss sollte noch der O-Ring kontrolliert werden, der den Vergaser gegen den Ansaugstutzen des Motors abdichtet. Das Innere der Schwimmerkammer Der richtige Abstand der Unterkante des Schwimmers von der Trennfuge des Gehäuses - hier 20,5 mm. Der O-Ring zur Abdichtung zwischen Vergaser und Ansaugstutzen des Motors. Ich hoffe mal, es war so weit hilfreich. Grüße Dietrich
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#6
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Hallo!
Ich würde die Verklebungen nicht mit Heißkleber machen, sondern mit 2k Epoxy, evtl. sogar ein Stück Matte mitverwenden, der Heißkleber wird sich bei der Vibration lösen. Lg Michael |
#7
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Moin Michael,
danke für den Hinweis. Daran hatte ich zuerst auch gedacht, mir die Teile angesehen und dann einen entsprechenden Versuch gemacht, der leider ziemlich "nach hinten losgegangen" ist - ich konnte das Probestück mit geringer Mühe wieder abziehen. Die Gehäuseteile sind soweit ich das feststellen konnte irgendein Thermoplast und da ist Heißkleber die einzig brauchbare Reparaturmöglichkeit, weil das Basismaterial mit angeschmolzen wird und so eine "unkaputtbare" Verbindung entsteht. Möglicherweise ist es aber bei Gehäuseteilen aus anderen Baujahren anders und die wurden aus GFK gefertigt, wo die 2K-Reparaturmethode dann sinnvoller wäre. Ich werde auf jeden Fall meine Erfahrungen teilen - wozu ist ein derartiger Trööt sonst gut . Grüße Dietrich
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#8
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Moin Michael,
Erst einmal vielen Dank für die guten Tipps nebst Bildern. Ich habe den gleichen Motor bzw. den Nachfolger DT2.2, der aber fast identisch ist. Ich will im Herbst auch eine kleine Überholung vornehmen. Glücklicherweise ist mein Gehäuse noch in Bestzustand, aber der Kleine läuft etwas unrund. Ich tippe entweder auf Vergaserproblem oder Zündung. Hast du bei deinem DT2 die Zündung schon geprüft oder sogar eingestellt? Ich hab zwar das Service Handbuch wo das recht gut erklärt wird, aber gemacht hab ich das beim Aussenborder auch noch nicht - nur beim Moped, da war das easy. Gruß Andy |
#9
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Ich habe mir vorletzte Woche ebenfalls einen solchen DT2 gekauft. Er ist aus 1983 und sozusagen in Bestzustand. Ja, so sieht er auch aus. Er soll angeblich gerade mal 10 - 15 Stunden drauf haben. Er springt sofort an und er sieht mit seinem uralten Design irgendwie toll aus. ---- Wie dem auch sei, meine Überlegung ist, ob ich da als erstes mal einen Wechsel des Getriebeöls vornehmen sollte...... wobei ich noch nicht einmal weiß, ob das überhaupt gewechselt werden muss.
Was meint ihr ?
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Grüsse Gebhard www.youtube.com/watch?v=QXbER-JXvlc https://www.youtube.com/watch?v=y870wlSzzWc |
#10
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Ein Wechsel des Getriebeöles ist immer anzuraten, wenn der letzte Wechseltermin nicht bekannt ist.
Dann sollte nach jährlich vor Frostbeginn, egal ob Außenborder oder Z-Trieb, eine Kontrolle des Öles auf Wassergehalt getätigt werden, denn Wasser im Öl, kann bei Frostgraden das Gehäuse sprengen.
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M.f.G. harry
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