Warum haben die meisten Pilothouse/Kajütboote vorne kein aufklappbares Fenster?

[Tuuut]

Moin,

ich war gerade in Düsseldorf auf der Boot. Das eigene Boot wartet noch bis zum Lottogewinn... aber wenn es soweit ist will ich ja gut vorbereitet sein. Deshalb haben wir uns ohne jeglichen ernsten Hintergrund Boote angeguckt die uns gefallen.

Wenn ich ein eigenes Boot hätte würde es irgendetwas zwischen 10 -13 Meter sein. Am liebsten einen alten Trawler wie eine Grand Banks oder sowas wie eine neue Targa. Elling und Linssen gefällt mir auch.

Sollte der Lotto Gewinn kleiner ausfallen würde es vielleicht etwas in die Richtung Merry Fisher 855 Marlin werden.

Nach dem Gelaber jetzt zur Frage.

Auf der Messe haben wir uns viele Kajüt- und Pilothouse-Boote ohne Außensteuerstand angesehen. Gefühlt 99% davon hatten vorne kein aufklappbares Fenster. Das kann ich nicht verstehen. Bei schönem und vor allem heißem Wetter will man (ich) am Ruder doch den Fahrtwind abbekommen. Viele Boote hatten Seitentüren. Aber ich habe Zweifel, dass die denselben "Frischwindeffekt" haben wie ein offenes Frontfenster. Ich gehe hier in Hamburg im Sommer manchmal schon auf einer Necko 535 mit halboffener Kajüte und Seitenfenster hitzemäßig ein, da sich auch bei 12 Knoten kaum ein Lüftchen regt in der Halbkajüte.

Hat es einen speziellen Hintergrund, dass klappbare Frontfenster vor allem bei Pilothouse so selten sind? Zu teuer?

[schimi]

Zitat von Tuuut

Hat es einen speziellen Hintergrund, dass klappbare Frontfenster vor allem bei Pilothouse so selten sind? Zu teuer?

Klappbare Fenster sind teuer.

[Conni]

Habe steuerbord eine Tür, backbord ein Schiebefenster und oben zwei Schiebeluken.
Das durchlüftet schon ordentlich.
Sicherlich nicht so, wie direkter, frontaler Fahrtwind, aber den möchte ich auch nicht haben.
Kann mir auch vorstellen, dass die schrägen Klappfenster nicht einfach dicht zu bekommen sind.

[lachshunter]

Zitat von Tuuut

Hat es einen speziellen Hintergrund, dass klappbare Frontfenster vor allem bei Pilothouse so selten sind?

Die Frage beantwortet sich nach der ersten richtigen Welle, die über den Bug gekommen ist, von ganz alleine
Beispiel: eine Targa 44 hat ihre wirtschaftlichste Marschgeschwindigkeit bei 30 (Dreißig!) Knoten, da möchtest du diese Situation nicht bei einem offenen Fenster erleben.
Dachluken und seitliche Fenster/Türen sind hier die Lösung, wenn du Fahrtwind willst, dann gehst du auf die Flybridge.

Gruß, Frank.

[Oceandrive]

Das könnte unter Umständen mit der CE Klasse zu tun haben, möglicherweise ist bei zum Beispiel Class A ein zu öffnendes Fenster Richtung Bug nicht erlaubt - Grund wie schon von Frank geschrieben - die Stabilität bei Wellenschlag.

[Shira]

Bei mir wärs dann so wie wenn ich mit meinem Wohnzimmer mit 50 und offener Terrassentür los düsen würde. Da fliegt die Frau mit dem Geschirr hinten raus.

Ich weiß aber was Du meinst den ich hab ja zwei Boote und bei der Bayliner kann ich mir den Wind um die Ohren schmeißen.

[schimi]

Zitat von Shira

Bei mir wärs dann so wie wenn ich mit meinem Wohnzimmer mit 50 und offener Terrassentür los düsen würde. Da fliegt die Frau mit dem Geschirr hinten raus.

Das ist ja bei gutem Geschirr auch keine Lösung.

[Fronmobil]

Zitat von Ralf

Das könnte unter Umständen mit der CE Klasse zu tun haben, möglicherweise ist bei zum Beispiel Class A ein zu öffnendes Fenster Richtung Bug nicht erlaubt - Grund wie schon von Frank geschrieben - die Stabilität bei Wellenschlag.

Nö. Bei den Ellings E3 oder E4 ist das mittlere Frontfenster in der Grundausstattung zu öffnen. Und die haben CE Klasse A.

Zitat von Shira

Da fliegt die Frau mit dem Geschirr hinten raus.

Echt schade ums Geschirr.

Klaus, der ein zu öffnendes Frontfenster bei seiner Marex noch nicht vermisst hat

[Oceandrive]

Ok Klaus, dann hatte ich mit meiner Vermutung wohl unrecht.

Vorne gibts doch meist Scheibenwischer, die sind an zu öffnenden Fenster oft schwieriger unterzubringen...

Oder? Nur so ein Gedankengang.


Chrischan

[Totti-Amun]

Zitat von Tuuut

Bei schönem und vor allem heißem Wetter will man (ich) am Ruder doch den Fahrtwind abbekommen.

Für Kaiserwetter haben die Boote eine Flybridge, vor Allem in deiner avisierten Größe.

Grüße

Totti

[franz2136]

Es ist die Frage was man will und braucht! Ich hatte bis Herbst ein offenes Konsolenboot, da gab es jede Menge Wind um die Ohren, was vor allem im Frühling und Herbst recht bissig sein konnte. Dann hat sich alles geändert, meine Frau verträgt den Wind nicht mehr, aufs Wasser wollen wir aber beide und so hab ich mein Konsolenboot verkauft und eine QS Pilothouse 555 gekauft, weil die jetzt zu uns passt. Ich hab sie mit Außensteuerstand bestellt, wenn ich alleine anlegen muss. Das Leben ändert sich und das Boot auch!

[Tuuut]

Zitat von Fronmobil

Klaus, der ein zu öffnendes Frontfenster bei seiner Marex noch nicht vermisst hat

Wie geschrieben: ich chartere hier im Sommer manchmal eine Necko 535 mit halb offener Kabine:




Bei richtig Hitze schwitz man sich in der kleinen, nach hinten komplett offenen Kabine zu Tode, während es vorne auf dem Vorschiff durch den Fahrtwind angenehm ist.

Deshalb wäre ein klappbare Frontscheibe bei mir(!) bei einer Bootssuche sehr weit oben auf der Liste der wichtigen Dinde.

Zitat von lachshunter

Beispiel: eine Targa 44 hat ihre wirtschaftlichste Marschgeschwindigkeit bei 30 (Dreißig!) Knoten, da möchtest du diese Situation nicht bei einem offenen Fenster erleben.

Ich bin eher ein Verdränger-Mensch. Die Targa würde bei mir auch meist Rumpfgeschwindigkeit fahren. (die im übrigen wirtschaftlicher ist als die Gleiter-Marschfahrt ).

Zitat von lachshunter

Dachluken und seitliche Fenster/Türen sind hier die Lösung, wenn du Fahrtwind willst, dann gehst du auf die Flybridge.

Das stimmt, bei einer Flybridge ist eine klappbares Fenster natürlich deutlich weniger wichtig. Dennoch: auch mit Fly würde ich eine solche Lösung Favorisieren (wenn auch wenn mehr als "nice to have" denn als "must have").

Grund: Wenn es regnet kann ich so meine Frau vom Innenfahrstand besser anbrüllen bei Manövern.

Zitat von Totti-Amun

Für Kaiserwetter haben die Boote eine Flybridge, vor Allem in deiner avisierten Größe.

Die von mir oben genannte Merry Fisher 855 Marlin nicht. Gerade bei der fand ich es auf der Messe schade/erstaunlich, dass es keine klappbares Fenster gab.

Zitat von franz2136

Es ist die Frage was man will und braucht! Ich hatte bis Herbst ein offenes Konsolenboot, da gab es jede Menge Wind um die Ohren, was vor allem im Frühling und Herbst recht bissig sein konnte. Dann hat sich alles geändert, meine Frau verträgt den Wind nicht mehr, aufs Wasser wollen wir aber beide und so hab ich mein Konsolenboot verkauft und eine QS Pilothouse 555 gekauft, weil die jetzt zu uns passt. Ich hab sie mit Außensteuerstand bestellt, wenn ich alleine anlegen muss. Das Leben ändert sich und das Boot auch!

Wenn ich ein Boot hätte (was ohne Lotto-Gewinn nicht passieren wird) hätte es zu 100% eine Kajüte. Das verlängert die Saison hier in Norddeutschland um Monate.

Ich würde halt beide Ideale vereinen wollen: Bei Hitze schön frischer Wind, bei Kälte und wenn der Wind nervt molliger Windschutz.

[velles]

Hallo,

bei den Penichette Hausbooten von Locaboat kann man je nach Typ verschiedenste Fenster im Steuerhaus aufmachen - das ist je nach Wetter ganz angenehm - und vor allem auch ganz fein für den Steuermann zum fotografieren vorne raus ohne störende Scheibe; manche haben auch ein Schiebedach, aber da brennt dann meist die Sonne rein, das bleibt bei mir eher die überwiegende Zeit zu.

Grüße

Markus

[Emotion]

Zitat von Tuuut

Wie geschrieben: ich chartere hier im Sommer manchmal eine Necko 535 mit halb offener Kabine:




Bei richtig Hitze schwitz man sich in der kleinen, nach hinten komplett offenen Kabine zu Tode, während es vorne auf dem Vorschiff durch den Fahrtwind angenehm ist.

Deshalb wäre ein klappbare Frontscheibe bei mir(!) bei einer Bootssuche sehr weit oben auf der Liste der wichtigen Dinde.




Ich bin eher ein Verdränger-Mensch. Die Targa würde bei mir auch meist Rumpfgeschwindigkeit fahren. (die im übrigen wirtschaftlicher ist als die Gleiter-Marschfahrt ).




Das stimmt, bei einer Flybridge ist eine klappbares Fenster natürlich deutlich weniger wichtig. Dennoch: auch mit Fly würde ich eine solche Lösung Favorisieren (wenn auch wenn mehr als "nice to have" denn als "must have").

Grund: Wenn es regnet kann ich so meine Frau vom Innenfahrstand besser anbrüllen bei Manövern.




Die von mir oben genannte Merry Fisher 855 Marlin nicht. Gerade bei der fand ich es auf der Messe schade/erstaunlich, dass es keine klappbares Fenster gab.





Wenn ich ein Boot hätte (was ohne Lotto-Gewinn nicht passieren wird) hätte es zu 100% eine Kajüte. Das verlängert die Saison hier in Norddeutschland um Monate.

Ich würde halt beide Ideale vereinen wollen: Bei Hitze schön frischer Wind, bei Kälte und wenn der Wind nervt molliger Windschutz.

Du fährst doch eh vom Vordeck mit AP und Fernbedienung

[Havelflitzer]

Zitat von Tuuut

Moin,

ich war gerade in Düsseldorf auf der Boot. Das eigene Boot wartet noch bis zum Lottogewinn... aber wenn es soweit ist will ich ja gut vorbereitet sein. Deshalb haben wir uns ohne jeglichen ernsten Hintergrund Boote angeguckt die uns gefallen.

Wenn ich ein eigenes Boot hätte würde es irgendetwas zwischen 10 -13 Meter sein. Am liebsten einen alten Trawler wie eine Grand Banks oder sowas wie eine neue Targa. Elling und Linssen gefällt mir auch.

Sollte der Lotto Gewinn kleiner ausfallen würde es vielleicht etwas in die Richtung Merry Fisher 855 Marlin werden.

Nach dem Gelaber jetzt zur Frage.

Auf der Messe haben wir uns viele Kajüt- und Pilothouse-Boote ohne Außensteuerstand angesehen. Gefühlt 99% davon hatten vorne kein aufklappbares Fenster. Das kann ich nicht verstehen. Bei schönem und vor allem heißem Wetter will man (ich) am Ruder doch den Fahrtwind abbekommen. Viele Boote hatten Seitentüren. Aber ich habe Zweifel, dass die denselben "Frischwindeffekt" haben wie ein offenes Frontfenster. Ich gehe hier in Hamburg im Sommer manchmal schon auf einer Necko 535 mit halboffener Kajüte und Seitenfenster hitzemäßig ein, da sich auch bei 12 Knoten kaum ein Lüftchen regt in der Halbkajüte.

Hat es einen speziellen Hintergrund, dass klappbare Frontfenster vor allem bei Pilothouse so selten sind? Zu teuer?

Äääähm...12 „Knoten“ in Hamburg, auf der Dove Elbe? In km/h gemessen passt es vielleicht auch mit dem Lüftchen.

Jaja...ich weiß, 5,- Euro in die Klugscheißerkasse...

[Tuuut]

Zitat von Emotion

Du fährst doch eh vom Vordeck mit AP und Fernbedienung

Zitat von Elbflitzer

Äääähm...12 „Knoten“ in Hamburg, auf der Dove Elbe? In km/h gemessen passt es vielleicht auch mit dem Lüftchen.

Jaja...ich weiß, 5,- Euro in die Klugscheißerkasse...

Wer hat denn etwas von Dove Elbe geschrieben?

Ich bin zu 98% im Hamburger Hafen unterwegs. Und da ist die zugelassenen Höchstgeschwindigkeit 12 Knoten.

[lachshunter]

Zitat von Tuuut

Ich bin eher ein Verdränger-Mensch. Die Targa würde bei mir auch meist Rumpfgeschwindigkeit fahren.(die im übrigen wirtschaftlicher ist als die Gleiter-Marschfahrt...

Ich habe geschrieben "wirtschaftlichste MARSCHfahrt", nicht wirtschaftlichste Fahrt, und die liegt nun mal bei ca. 30 Knoten bei dem Boot.
Wer eine Targa meist in Rumpfgeschwindigkeit fährt, der wird des Forums verwiesen, gewisse Dinge dürfen wir hier leider nicht zulassen und müssen im Keim erstickt werden.....


Gruß, Frank.

[Totti-Amun]

Zitat von Tuuut

Die von mir oben genannte Merry Fisher 855 Marlin nicht. Gerade bei der fand ich es auf der Messe schade/erstaunlich, dass es keine klappbares Fenster gab.

Nee, die nicht.
Aber du fragtest ja nach 10-13m und Stil Grand Banks, also Trawler. Die haben eigentlich alle eine Fly.
Es ist ein Graus, wenn man was bestimmtes sucht und eine große Liste "must have". Ich kann dir davon ein Lied singen.

[Havelflitzer]

Zitat von Tuuut

Wer hat denn etwas von Dove Elbe geschrieben?

Ich bin zu 98% im Hamburger Hafen unterwegs. Und da ist die zugelassenen Höchstgeschwindigkeit 12 Knoten.

Das Foto sieht nach Dove Elbe aus. Liege ich da falsch?
Sorry für das Abdriften Deines Themas, war nur ein Scherzchen...