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  #1  
Alt 28.08.2019, 07:31
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Standard Anoden-Frage: Nur an die echten Spezialisten / Auskenner!!

Moin!
Ich hab mal eine technische Frage zu Anoden, in diesem Fall ist es bei mir dienstlich.

Eigentlich habe ich meine Meinung dazu und diese auch meinem Kunden bereits mitgeteilt, aber mal andere Ansichten und / oder Fachleute zu hören, hilft ja angeblich zur Einsicht
Leider bin ich hier Erfahrungsmäßig raus, da es um ein Medium geht, mit dem ich bisher wenig zu tun hatte: Poolwasser.

Also:

Es geht darum, ein unbehandeltes Aluminum-Bauteil vor Korrosion zu schützen, welches in einem Pool liegt (bztw. steht). Material müsste sein AlMgSi3.5.

Das Alu ist NICHT eloxiert, sondern lediglich nach schweißen und anderer Bearbeitung passiviert.
in dem Bauteil sind u.a. auch Edelstahlbolzen (1.4462 und 1.4571) und Kunststoffbuchsen verbaut. Schrauben sind Edelstahl (A4-70).

Das Poolwasser ist standard-Mischung Also Süßwasser mit entsprechendem Chloranteil, vermutlich leichte Zusätze zur PH-Einstellung.

Nun kommts:

Ursprünglich waren von unserem Kunden (bzw. seinem Designer) mehrere Anoden vorgesehen, die die Alu-Konstrktion vor Korrosion schützen sollten.
Es wurden Magnesium-Anoden vorgegeben, welche das Magnesium auf einem verzinkten Metall-Trägerstreifen aufgebracht haben.
Nun hatte man damals bemerkt, dass sich der Trägerstreifen aus Stahlblech (verzinkt) nicht richtig gut mit dem Alubauteil verschweißen lässt.
Darum hat man in die Streifen jeweils Löcher gebohrt um die Anoden anzuschrauben.

Bis hierhin verstehe ich alles.

Nun hat aber ein schlauer Mensch gedacht: Edelstahlschrauben in Alu und dazwischen Stahl-verzinktes Blech angeschraubt, das kann ja nur rosten.

Und daraufhin wurden die Befestigungsschrauben mit Kunststoffhülsen und Scheiben vor Kontakt mit dem Alu-Bauteil "geschützt".

Damit ist aber die elektrisch leitfähige Verbindung von Magnesium-Anode(nträgerstreifen) und dem zu schützenden Bauteil auch schön isoliert.

Nun wundert sich der Kunde, dass nach 5 Jahren im Waser, das Bauteil so schick rostet / korrodiert.
Ich habe die Vorgabe für diese isolierte Installation der Anoden erst jetzt entdeckt, als der Kunde neue Anoden bestellen wollte und in dem Zuge fragte, wie er das Alu-Bauteil am besten lackieren könne um der erneuten Korrosion vorzubeugen..


Was meint ihr zu dem ganzen?


Chrischan
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  #2  
Alt 28.08.2019, 10:28
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Nix Spezialisten oder Spezial Pool . Reine Physik: ohne elektrisch leitenden Verbindung von Anode und zu schützenden Metall ist keine Schutzwirkung möglich, wie auch.
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  #3  
Alt 28.08.2019, 10:56
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Wobei die Nummer Edelstahlschraube vs Alugewinde in Verbindung mit Clor ja auch gewagt ist, ohne Isolierung. Können die Schrauben so fest angezogen werden, das die Anode direkt auf dem Alu fest sitzt?. Alternativ leitfähige " Hülsen" zwischen Anode und Metall ? Oder ähnlich nur anders Dann würde es Sinn machen.
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  #4  
Alt 28.08.2019, 11:00
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Zitat:
Zitat von aunt t Beitrag anzeigen
Wobei die Nummer Edelstahlschraube vs Alugewinde in Verbindung mit Clor ja auch gewagt ist, ohne Isolierung. Können die Schrauben so fest angezogen werden, das die Anode direkt auf dem Alu fest sitzt?. Alternativ leitfähige " Hülsen" zwischen Anode und Metall ? Oder ähnlich nur anders Dann würde es Sinn machen.
Naja, nach meinen Recherchen jetzt aktuell würde ich Magnesiumanoden kaufen, die auf einem Alu-Streifen aufgebracht sind.
Den könnte man dann korrekt verschweißen.
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  #5  
Alt 28.08.2019, 11:01
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Zitat:
Zitat von aunt t Beitrag anzeigen
Nix Spezialisten oder Spezial Pool . Reine Physik: ohne elektrisch leitenden Verbindung von Anode und zu schützenden Metall ist keine Schutzwirkung möglich, wie auch.

Na, das mein ich ja auch.

Aber überzeug mal eine renommierte Werft davon
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  #6  
Alt 28.08.2019, 11:09
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Zitat:
Zitat von YunLung Beitrag anzeigen
Naja, nach meinen Recherchen jetzt aktuell würde ich Magnesiumanoden kaufen, die auf einem Alu-Streifen aufgebracht sind.
Den könnte man dann korrekt verschweißen.
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  #7  
Alt 28.08.2019, 11:28
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Opferanoden MÜSSEN leitend mit dem zu schützenden Material verbunden werden.

Auch Duplex-Stahl oder austenitischer Stahl wird, in Alu EN AW-5754 ohne Isolierung eingeschraubt, zur Kaltverschweißung führen. Ist dann halt eine nicht mehr zerstörungsfrei trennbare Verbindung ...

Mit einer auf Alu gelaschten Mg-Anode macht man erstmal nix verkehrt.
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Alex
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  #8  
Alt 28.08.2019, 11:31
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Zitat:
Zitat von YunLung Beitrag anzeigen
...

Aber überzeug mal eine renommierte Werft davon
Vielleicht mußt Du das Wort "renommierte" streichen. Solche Korrosionsprobleme müßten eigentlich zum Basiswissen einer Werft gehören,

meint: edjm.
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  #9  
Alt 28.08.2019, 11:36
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Zitat:
Zitat von YunLung Beitrag anzeigen
Na, das mein ich ja auch.

Aber überzeug mal eine renommierte Werft davon


Der Gedanke, die wilde Materialkombination aufzulösen, ist korrekt.
Alternativ könnte man für das Poolwasser einen passenden Edelstahl für die Leiter suchen

Gruß aus der Nachbarschaft und viel Spaß beim überzeugen

Stephan
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Die Hälfte meines Geldes geht drauf für Sportboot & Alkohol - den Rest verschwende ich
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  #10  
Alt 28.08.2019, 11:52
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Hallo,warum nicht Verzinkte Schwarzstahlschrauben zu der Verbindung dazu
hernehmen wenn schon zuvor Verzinktes Schwarzstahlblech Verarbeitet wurde?
Weshalb dann noch VA Edelstahlmaterial dazu geben da dieses noch höher Vergütet ist?
__________________
Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu
beschaffen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.

(Antoine de Saint-Exupéry)

Geändert von Fillette Pénichette (28.08.2019 um 12:03 Uhr)
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  #11  
Alt 28.08.2019, 11:56
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Mit Alupopnieten aufnieten?
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mit sportlichem Gruß
Hendrik
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(Stan 4 / Abt. FW)
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  #12  
Alt 29.08.2019, 09:11
User: 3512
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Die Grundfrage bleibt, ist aber dennoch an sich ja (für mich) beantwortet:
Auch auf Aluminumbauteilen muss eine Anode (welches Material auch immer) eletkrisch leitend angebracht sein, ansonsten ist die Funktion nicht gegeben.

Ob Magnesium für Chloriges Süsswasser und zu schützendem Aluminium als Material die korrekte Auswahl ist, kann hier aber sicherlich keiner abschätzen? Weil: Da bin ich tatsächlich fachlich raus...

Chrischan
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  #13  
Alt 29.08.2019, 10:43
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Zitat:
Zitat von YunLung Beitrag anzeigen
Ob Magnesium für Chloriges Süsswasser und zu schützendem Aluminium als Material die korrekte Auswahl ist, kann hier aber sicherlich keiner abschätzen?

Für Süßwasser ist Mg das beste Material.

Man kann es pragmatisch versuchen. Ist die Opferanode nach 2 Wochen schon total verbraucht, steigt man um auf Zink.
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Alex
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  #14  
Alt 29.08.2019, 21:09
edjm edjm ist offline
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Ich hatte mal vor einiger Zeit einen Beitrag hier im Boote-Forum geschrieben:

https://www.boote-forum.de/showthrea...54#post4710754

Du mußt nach Beitrag Nr. 9 hochscrollen. Vielleicht hilft er Dir ja bei der Betrachtung der Sachlage weiter

hofft: edjm.
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  #15  
Alt 30.08.2019, 07:25
User: 3512
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Zitat:
Zitat von edjm Beitrag anzeigen
Ich hatte mal vor einiger Zeit einen Beitrag hier im Boote-Forum geschrieben:

https://www.boote-forum.de/showthrea...54#post4710754

Du mußt nach Beitrag Nr. 9 hochscrollen. Vielleicht hilft er Dir ja bei der Betrachtung der Sachlage weiter

hofft: edjm.
Schön geschrieben! Und ohne dort niedergeschriebene Werte oder Daten zu überprüfen würde ich von meiner Seite aus sagen: Das hilft.
Das Grundprinzip ist mir ja klar, die detaillierte Beispielbetrachtung mit Spannungsreihen-Werten machts aber sehr anschaulich.



Danke, sagt Chrischan
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