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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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Erfahrungsbericht: Motor leiser machen durch Schalldämpfung in der Ansaugung
Moin,
auf der ständigen Suche nach Möglichkeiten, das Motorgeräusch noch leiser und angenehmer zu machen, bin ich auf die Luftansaugung gestoßen und habe da eine sehr simple, aber erstaunlich effektive Maßnahme gebaut: Ein Schalldämpfer zwischen Motor und Luftfilter. Hier vorher/nachher Videos: https://booteblog.net/2019/10/19/boo...fer-ansaugung/ Eingesetzt habe ich so einen Schalldämpfer: https://www.lueftungsland.de/kategor...ldaempfer.html Vorher kamen deutlich hörbare Klopfgeräusche aus dem Luftfilter. Mit dem Schalldämpfer dazwischen sind sie komplett verschwunden. Eine Geräuschquelle ist damit also abgestellt und das Motorgeräusch hat sich positiv verändert.
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MV Julius: http://booteblog.net/julius Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss
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#2
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Moin Julian,
sag mal, wie funktionieren diese Schalldämpfer? Sind das Absorptionsdämpfer, also z. B. innen ein gelochtes Rohr mit Dämmmaterial drumrum oder sind das Kammern drin? Noch ´ne Frage: Wie montiert man die....etwa über das Ansaugrohr geschoben und dann klassisch mit Schlauchschelle geklemmt? Gruß & Handbreit Ekki |
#3
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Innen ist Dämmmaterial, das durch eine Schicht vom Luftstrom getrennt ist. Also: Inneres Rohr - Dämmmaterial - äußeres „Rohr“ bzw Schutzschicht.
Ich musste die Muffe auf der einen Seite entfernen, dann passte das Rohr direkt auf die Ansaugöffnung. Gesichert schlicht mit einer Schlauchschelle. Auf der anderen Seite dann der Luftfilter, dessen Gummimuffe passte direkt auf das Rohr. Auch hier mittels Schlauchschelle gesichert.
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#4
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Da hätte ich Angst das der Dämpfer sich irgendwann zerlegt und im Motor verdaut wird. Auf den Bildern sieht das nicht vertrauenswürdig aus.
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#5
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Hallo Julian,
sehr wichtig ist es auch, dass keine größeren Strömungswiederstände entstehen. D.h., kein zu hoher Unterdruck in der Ansaugung nötig ist . Vielleicht gibt es auch von DAF hier Daten, Vorgaben . Viele Grüße : TOMMI
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MAN D2866 E 6 Zyl. 12 L Sauger 178 kW @ 2100 1/min , 850 Nm 1500-1800 1/min Bosch R-ESP . Aber auch D2866 LXE 40 Turbo-LA mit 294 kW @ 2100 1/min sowie Mercedes OM601-606 bereiten mir Freude und Technikvergnügen ! |
#6
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Die Angst habe ich nicht. Die Sperrschicht ist sehr stabil, der Dämpfer ist für Klimaanlagen wo das Material ja auch nicht in den Luftstrom gelangen darf.
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#7
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Der Querschnitt ist unverändert und die Bögen weit - der Motor läuft einwandfrei und ohne dunklen/schwarzen Rauch bis zur Höchstlast
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#8
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Auf jeden Fall macht der Ansaug Krawall. Bei mir steht der auch noch auf der Liste. Ich überlege etwas mit Helmholzresonatoren zu bauen. Das findet man in vielen KFZ. Vereinfacht gesagt, sind das unterschiedlich lange Abzweige am Ansaug, die als Sackgasse enden. Das Luftvolumen in diesen Röhren wird durch das Ansaugen der Luft zum Schwingen angeregt Dadurch wird Energie verbraucht, die dem Schall entzogen wird.
Wenn es richtig abgestimmt ist, ist das sehr wirkungsvoll. Das ist aber nur bedingt nachbautauglich. Ich hab so etwas mal beruflich gemacht. Für BHKW. |
#9
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Bei meinem Motor habe ich einen Luftfilterkadsten verbaut und höre keine Ansauggeräusche mehr.
Die Schalldämpfer aus dem Lüftungsbereich dämpfen gut, aber die hauptsächliche Lärmentwicvklung ist ja nicht im Ansaugschlauch, sondern am Vergasereingang/im Vergaser. Da dürfte der Schalldämpfer nichts ausrichten. Gruß Götz Geändert von goec2468 (20.10.2019 um 23:42 Uhr)
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#10
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Moin Julian,
danke für die Anregung zur Schalldämpfung an der Luftansaugung. Ich werde das bei meinem Boot auch prüfen. Darüberhinaus bin ich dabei die Schalldämpfung an der eigentlichen Auspuffanlage zu verbessern. Wenn du dazu auch Ideen und Anregungen hast, dann schaue ich mir diese gerne an. Klaus, der heute wieder was gelernt hat |
#11
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Das wäre auch was für die Luftheizung. Auf jeden Fall sehr preiswert.
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#12
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Hi zusammen
m.M. nach geht nichts über eine massive Dämmung der Unterseite des Salonbodens zum Motorraum hin. Das eliminiert auch mechanische Geräusche der Mitbewohner Getriebe/Welle/Motor und natürlich auch evtl. Ansauggeräusche des Motors. Die sind, denke ich, eh vernachlässigbar. |
#13
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Hallo Jürgen,
das würde ich als Grundlage sehen u. auch bei Julian im Boot vermuten . Dennoch ist es nie falsch, weitere Lärmstörer an der Quelle zu beseitigen oder einzuschränken . Auch dann nicht, wenn man glaubt, dass diese im Motorenradau untergehen zu scheinen . Akustische Messungen können das schnell zeigen . Körperschallquellen überwinden auch die noch so gute Unterbodendämmung . Wenn dann nur geringfügig indirekt die bereits an den Raum darunter abgegebenen Geräusche . Ich denke Julian tickt hier wie ich, es noch möglichst leiser an Bord zu bekommen und alles mögliche hierzu auszuschöpfen . Hallo Julian, es ist wie mit den Elektronen . Auch wenn der Querschnitt erhalten bleibt, erhöht sich der Wiederstand bei Verlängerung . Wir vergrößern immer bei weiteren solcher Maßnahmen auch den Durchmesser . Aber wenn Du es bei Volllast grob positiv beobachtest hast, wie geschrieben, ist erst mal primär keine negative Auswirkung zu erwarten . Grüße : TOMMI
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#14
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Ich hab eine Korrektur: Der Link zum Schalldämpfer war falsch. Ich habe vielmehr diesen hier verwendet: https://www.lueftungsmarkt.de/flexib...alldaempfer-1m
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#15
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Hi Tommi
Natürlich ist es grundsätzlich besser, alle Geräuschverursacher an der Quelle zu bearbeiten. Mein Vorschlag geht von eher geringem Aufwand und hoher allgemeiner Wirkung aus. Anschließend wäre eine spezielle Dämmung bestimmter Quellen, wenn zusätzlich gewünscht, auch weniger aufwendig. Ist nur meine Meinung andere gerne. |
#16
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...in dem Artikel auf booteblog.net hatte ich erwähnt, dass ich an der grundsätzlichen Isolierung des Maschinenraumes so gut wie nichts mehr verbessern kann. Und dann wird die Primärschalldämpfung wichtig - und in diesem Falle ja wirklich einfach und für sehr wenig Geld umzusetzen.
Interessant ist übrigens, dass ich mit jedem konkret fassbarem Geräusch - wie dem Klopfen aus dem Luftfilter -, das ist abstelle bzw. erheblich leiser bekomme, andere Geräusche konkret identifizieren kann, die vorher im Geräuschbrei untergegangen sind. Ein interessanter - aber schwierig zu lösender - Kandidat sind übrigens die Bowdenzüge an den Gashebeln. Die übertragen erstaunlich viel Geräusch aus dem Maschinenraum.
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#17
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Zitat:
Erstaunlicherweise sind meine Bowdenzüge geräuschlos. Da hatte ich bisher auch noch nicht. Bei allen anderen Booten haben die immer genervt. |
#18
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Hi Julian?
Wie weit will man gehen? Ist es eine wissenschaftlich/theoretische Aufarbeitung oder geht es um eine praxistaugliche, dem Aufwand entsprechende Lösung? Geräusche sind auch eine sehr subjektive Empfindung. "Wat dem eenen sin Uhl is dem annern sin Nachtigall". Natürlich hat diese Äußerung nichts mit den Bemühungen um die Geräuschminimierung zu tun. Technisch kann man immer weiter denken. |
#19
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Hallo Jürgen,
ich habe zugegebenermaßen ziemlich Anspruch an die Schalldämmung und -dämpfung. Ich möchte das Geräusch unterwegs so angenehm wie möglich haben. Natürlich muss man die Maschine noch irgendwie hören, aber es soll entspannt und ruhig und nicht nervig sein, auch wenn wir mal 20 Stunden oder mehr unterwegs sind. Davon abgesehen finde ich es auch persönlich faszinierend zu erkunden, wo überall Geräusche herkommen und wie sie abgestellt oder gedämpft werden können. Ganz sicher möchte ich niemanden bekehren: Wer seinen Mercruiser im Gleiter gerne hören magn und sich daher null für Schalldämmung interessiert, soll das doch bitte gerne tun. Aber wenn ich mit Dingen, die ich gemacht habe, andere auf Ideen bringe, finde ich das prima. Und deswegen erzähle ich das gerne
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#20
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Zitat:
Man kann tatsächlich am Lärm am Auspuff hören, ob der Seewasserfilter verstopft ist Also bei dir konkret würde ich erstmal gucken, wo und wie viel Seewasser in das Abgas eingespritzt wird. Wenn es bei dir am Auspuff laut ist, könntest du erstmal prüfen, ob mit dem Seewasserkreislauf alles in Ordnung ist. Wenn ja, würde ich überlegen, ob man mit einfachen Maßnahmen (andere Pumpe) da mehr Wasser durchschicken kann.
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#21
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Moin Julian
Die Geräuschübertragung der Schaltzüge könnte am stärksten wohl durch ein ganz anderes System,so quasi nach der Art "fly by wire"(muss ja nicht gleich über W-Lan sein)gelößt werden,für die berufsschiffahrt gibt es da m.E.was. Grundsätzlich finde ich auch das man störende Motorgeräusche möglichst stark dämmen sollte,eine sehr weitreichende Lösung wäre natürlich:Segel hoch Motor aus.Aber da sind wir wieder beim beim Missionieren und bekehren,was im Falle deines Bootes auch nicht angebracht ist. gruss hein |
#22
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Hi Julian?
Kann ich verstehen. Geht für mich allerdings zu weit. Aber wie gesagt: "Wat dem . . ." Und ja: Natürlich höre ich bei unserem Boot am Auspuffgeräusch wenn ich nach dem Seewasserfilter schauen sollte. Geändert von sporty (21.10.2019 um 21:40 Uhr) |
#23
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Bei den Schaltzügen müsste man mal überlegen was da genau Krach macht. Ist das Luftschall, der durch die Züge weiter geleitet wird, oder sind es mechanische Schwingungen der Schaltzüge, angeregt durch durch die Motorenvibration?
Gegen Luftschall helfen Gummikappen. Gegen Vibration hilft Masse. Aktuell hab ich das Problem nicht, aber singende Schaltboxen haben mich schon gewaltig genervt. Ich schau mal, warum ich auf dem aktuellen Boot da überhaupt nichts höre. Eventuell ist da ja was verbaut. |
#24
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Vielen Dank @Julian für die Anregung !
Schalldämmung wird bei mir demnächst auch ein Thema sein. Sehr interessant fand ich die Anmerkung in der Grafik zur Abgasanlage: "Hier lässt sich verhältnismäßig leicht fast vollkommene Stille erreichen: Wassersammler, Schalldämpfer und Schwanenhals können den Abgasgeräuschpegel in wassergekühlten Abgasanlagen um bis zu 30 Dezibel reduzieren". Kennt sich jemand damit aus ? Was sind Wassersammler und Schwanenhals ? Oder konkret - lässt sich da an einem alten VW Diesel 1,6l was machen ? Klingt auch gut (und günstiger als das Rohr für 58 Euro?) - um was für einen Luftfilterkasten handelt es sich da genau ? |
#25
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Hallo Christian,
Die Grafik ist von Michael Herrmann (mit Genehmigung natürlich) von yachtinside.de. Wenn du mehr über Technik, Motor-Komponenten etc. lernen willst ist das der richtige Ort. Die Texte kosten Geld, sind aber jeden Cent wert. Wassersammler und Schwanenhals wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit schon haben, jedenfalls wenn Wasser aus deinem Auspuff rauskommt Es geht hier um das Motorgeräusch, das aus dem Auspuff kommt. Wenn man einen nassen Auspuff hat, also wo Wasser rauskommt, ist es in der Regel sehr leise bzw. gar kein Geräusch zu hören. Grund ist, dass Seewasser in das Abgas eingespritzt wird, bevor es zum Auspuff kommt. Dieser Vorgang nimmt dem Schall fast sämtliche Energie, daher kommt aus dem Auspuff dann praktisch kein Lärm mehr. Wenn ein nasser Auspuff trotzdem laut ist liegt es an der Menge des eingespritzten Wassers oder an der Position der Einspritzung. NICHT gemeint ist eine Wunderwaffe, die den gesamten Motorenlärm auf Null bringt
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