Mercruiser mit Glibber im Auspuff

[tdaun]

Hallo zusammen,


ich habe ein kleines Problem und würde mich freuen, wenn mir jemand ein paar Tipps geben könnte:

Nach langer Standzeit (3 Jahre) wollte ich mein altes Bötchen (Bj. 89) mal wieder ins Wasser lassen. Habe einen Liegeplatz an der Mosel organisiert (was gar nicht mal so einfach zu Corona-Zeiten war) und wollte vorher noch schnell ein paar Dinge an der Maschine und Antrieb erledigen (Ölwechsel und co.). Außerdem wollte ich mir das Abgasknie anschauen, was sich jetzt als die eigentliche Baustelle erweist:

Ich habe einen Mercruiser 3.7 LX mit 190 PS verbaut (mit Alpha one Gen 1); es handelt sich um eine Zweikreiskühlung und das Abgasknie ist aus Eisen (ich vermute der Abgassammler ist ebenfalls aus Eisen). So wie es aussieht war da aber irgendetwas nicht ganz dicht, vermutlich das Abgasknie, da es stark korrodiert ist . Sowohl Dichtung als auch die Auflageflächen sehen noch recht gut aus. Im Krümmer (nicht in den wasserführenden Kanälen) befindet sich nun ein komischer Glibber, ich vermute es ist eine chemische Reaktion des Kühlmittels, da ich beim letzten einwintern ordentlich Kühlflüssigkeit zum spülen genutzt habe.
Außerdem habe ich mir mal die Zylinderräume angesehen und wie es aussieht, ist in den letzten beiden Zylindern etwas Flüssigkeit eingetreten .
Auf den ersten Blick sieht das für mich jetzt gar nicht soooo schlimm aus; seit dem letzten einwintern ist der Motor nicht mehr gelaufen, gedreht habe ich ihn auch nicht. Daher meine Frage:

Kommt der Glibber wirklich vom Kühlmittel?

Was mache ich jetzt am Besten?
Neues Abgasknie kaufen (was jetzt für nen evtl. kaputten Motor gar nicht so günstig ist) und einfach mal ausprobieren, ob er noch läuft? Motor direkt überholen weil ansonsten der Schaden evtl. noch größer wird?

Ich hoffe, dass ihr mir mit eurer Erfahrung vielleicht weiter helfen könnt; Ich vermute mal, dass das Problem wohl eher ein Klassiker ist

Beste Grüße aus Koblenz
Thomas

[bootohnenamen]

Das Bild 2 erinnert an ein Korallenriff. Die Krümmer sind ziemlich sicher hinüber, man bekommt den Eindruck, dass die bei diesen Innenbordern häufiger gewechselt werden müssen, als die Wischergummis am Auto.

Die Krusten im Brennraum wären zu tolerieren, aber vorab das Motoröl ablassen und auf Wasser prüfen. Es hatte den Winter über Zeit, sich an den Ringen vorbei zu mogeln. Ob mit oder ohne Frostschutz spielt jetzt keine Rolle.

Kühlsystem auffüllen, da müsste zumindest etwas fehlen, in die Brennräume peilen, ob Wasser einsickert. Falls dies nicht so sein sollte, Startversuch unternehmen. Trotzdem werden alsbald neue Krümmer nötig sein.

Oder hat jemand günstigere Ideen?

BoN

[turbopapst]

Hallo Thomas,

wie von "BoN" schon geschrieben, würde ich erstmal schauen ob der Motor läuft.
Der Krümmer vom 3.7 ist sehr anfällig, und sollte überprüft und gegebenen Falls erneuert werden.

[tdaun]

Ok, schon mal danke für die Info.

Irgendwie dachte ich, dass dem Krümmer wegen der Zweikreiskühlung nicht viel passieren könnte, da er ja permanent in Kühlflüssigkeit schwimmt; Das Abgasknie hatte ich da schon eher im Visier.

Meint ihr, ich soll das alte Knie einfach drauf machen und ausprobieren? Was wenn dann noch mehr in den Krümmer/Brennraum läuft?

Gruß
Thomas

[turbopapst]

Zitat von tdaun

Ok, schon mal danke für die Info.

Irgendwie dachte ich, dass dem Krümmer wegen der Zweikreiskühlung nicht viel passieren könnte, da er ja permanent in Kühlflüssigkeit schwimmt; Das Abgasknie hatte ich da schon eher im Visier.

Meint ihr, ich soll das alte Knie einfach drauf machen und ausprobieren? Was wenn dann noch mehr in den Krümmer/Brennraum läuft?

Gruß
Thomas

Hallo Thomas,

das Knie (Riser) würde ich auf jeden Fall erneuern.
aber erst mal schauen ob der Motor nach drei Jahren Standzeit läuft...

[ralfschmidt]

erst mal schauen ob der Motor nicht schon fest ist,
der Motor hat ein Halb System, das bedeutet die Abgasanlage liegt im Seewasserkreis
wenn du schon Wasser im Brennraum hast, wird es natürlich höchste Zeit das du die Teile neu machst, sonst stehst du kurz vor einem kapitalen Motorschaden