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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Benzinfilter nach 10+ Jahren (mit Bildern)
Grüß euch!
Ich heiße Carsten und lebe in Stockholm. Ein guter Freund hier hat mich um Hilfe gebeten: Sein Bootsmotor startet nicht mehr. Ich habe genau Null Erfahrung mit Booten (aber mit Motoren im Allgemeinen), also erst Mal recherchiert und schlau gelesen (auch hier als stiller Mitleser): Was ist ein Volvo Penta eigentlich, Anleitung und Werkstatthandbuch besorgt, welche Fehlerbilder gibt es im Bootsbereich oft, etcetc. Der Eigner ist nicht sehr technikbewandert, und es liegt eine Menge Wartungsstau vor. Ausgangslage: - Motor: Volvo Penta AQ145B - Springt nach einigem Orgeln ganz kurz an und heult auf (je nach Gashebelstellung), geht sofort wieder aus. - Zündfunken sind da, Kerzen werden nass. - Kerzen nicht mehr so ganz taufrisch, Zündkabel alt. Der Eigner hatte wohl schon mehrere Leute da, die nichts ausrichten konnten (es scheint interessant, ist das so ein Ding im Bootsbereich? "Ja, der Kollege vom Bootsclub kennt sich aus, der konnte auch nix finden") Nach und nach kamen weitere Aussagen ans Licht' - Der Motor startete vor dem Einwintern noch, danach nicht mehr. - Der Motor startete immer unwilliger über die letzten 2-3 Jahre. - Der Eigner hatte schon einen neuen Benzinfilter gekauft, "der müsste mal gemacht werden". - Jemand vom Bootsclub tippte bereits auf die Benzinpumpe. - Der Eigner vermutete Wasser im Tank. Ich schaute mir das also einmal an, die Benzinpumpe schien einen Versuch wert zu sein. Bei der alten Pumpe bewegt sich der Hebel sehr leicht, und scheint nicht mehr mit dem Stößel verbunden zu sein. Neue Pumpe rein - keine Änderung. Gestern bin ich dann noch einmal zum Boot ausgerückt. Auf dem Programm: - Benzinfilter tauschen - Tank auspumpen - Zündung einstellen - Kompression messen - Neue Kerzen und Zündkabel verbauen (das mehr als Bonus) Also bei Filter angefangen, tja und was soll ich sagen, an schaue sich die Bilder an. Der Filter ist laut Eigner seit zehn oder mehr Jahren nicht gewechselt worden. Das Glas war voll mit Wasser (hat leider keinen Ablasshahn) und wurde wohl auch nie kontrolliert. Die Menge an Sand - unbeschreiblich. Nach dem Wechseln hatte ich die Kompression gemessen und Kerzen und Kabel getauscht. Durch das Orgeln damit hat sich der Filter dann auch entlüftet, aber anspringen wollte er nicht. Das kurze Aufheulen machte er immer noch, aber es hörte sich runder an als vorher (ich schiebe das auf Kabel und Kerzen). Als ich dem Eigner davon ein Video machen wollte (der war nicht anwesend), machte ich einen letzten Startversuch, und zu meiner großen Verwunderung, startete der Motor, als sei nix gewesen. Tja, die Moral von der Geschichte: Lasst euren Benzinfilter nicht zehn Jahre Dreck und Wasser fressen Gruß aus Stockholm Carsten P.S.: Der Sprit im Tank ist übrigens sauber, die Kompression zwischen 11,3 und 11,7 bar, und zur Zündung kam ich dann gestern nicht mehr. Geändert von TheBlockOne (22.06.2020 um 12:12 Uhr) |
#2
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OMG, was ist das denn? Wo kommt der Ganze Dreck her? Sieht aus wie Sand und kleine Steine? Von der Färbung her auch Rost?
Tankreinigung und alle Spritleitungen sauber machen. Aus welchem Werkstoff ist der Tank? Tank innen verrostet? Haben sich vielleicht irgendwelche Dichtungen aufgelöst? Die Ursache muss ja definitiv vor dem Filter liegen. Vielleicht hat ihm da einer einen bösen Streich gespielt und irgendwas in seinen Tank gekippt. |
#3
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Jap, das ist alles Sand. Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass sich das nur über zehn Jahre angesammelt hat; dazu ist das Material homogen.
Ich mache den alten Filtereinsatz später mal noch auf, ebenfalls ein Bild von dem getrockneten Material (habe ich quasi als Andenken aufgehoben). Der Tank ist aus Edelstahl (leider keine Inspektionsluke), die Leitungen aus Kupfer. Dichtungen zum Auflösen gibts da praktisch keine zwischen Tank und Filter: Das sind alles Schneidring-Verbindungen, teilweise sind die Verschraubungen mit Teflonband abgedichtet. Ich hatte etwas Sprit aus dem Tank abgepumpt, der war sauber. Möglich natürlich, das irgendwo im Tank noch Dreck sitzt. Ich kann hier nur Vorschläge zum weiteren Vorgehen machen, ich bin ja nicht der Eigner.
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#4
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Anbei weitere Bilder vom Sand aus dem Schauglas (was wie Steinchen aussieht sind Sandklumpen), und dem Inneren des alten Filtereinsatzes (da hätte ich gedacht, dass man mehr Dreck findet).
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#5
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Mein Vorfilter kostet 10,- und fliegt alle 2 Jahre raus, Öle auch und Rest nach Bedarf, Anoden jedes Jahr prüfen.
Wer keine Ahnung von Technik hat, sollte einfach eine Inspektion machen lassen. Aber vermutlich zu teuer, weil bocklos kann ich mir nicht vorstellen. Gibt schon komische Eigner... Aber hier der Filter nach Bootskauf, dass war einer der ersten Arbeiten, war Stück Gummi im Tank, was sich auflöste. Tank aber gereinigt, mit Wasser aber keine Probleme.
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Gruß Oliver Hellwig Milos 585 - Suzuki DF175 - Ugljan (HR)
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#6
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Ich glaube, in diesem Fall geht es weniger um Geld oder Bock, sondern eher um das fehlende Bewusstsein. Der Gute hängt sehr an seinem Mahagoniboot, viele seiner Bootsclubkollegen haben ihm bereits angeraten es zu verkaufen oder zu verschrotten, weil es einfach so viel Geld frisst (hauptsächlich wegen angestauter Wartung, vor allem im Holzbereich). Ich weiss nicht, ob sich schon einmal jemand die Zeit genommen hat, sich die ganze Anlage im Gesamten anzuschauen und entsprechend zu beraten. Glücklicherweise ist er offen für Ratschläge, da gibt es ja auch andere Kandidaten.
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