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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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#1
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DAF DD 575 Thermostat Verständnis und Ausbau
Ahoi liebe Experten und Freunde des DAF 575!
Der DAF DD 575 unseres neuen alten Bootes kam bei der Überführung im letzten Sommer nie so richtig auf Temperatur, trotz täglich ca. 10 Stunden Dauerbetrieb. Angezeigt bekam ich lediglich um die 60°C, was trotz gut dimensionierter Kielkühlung bei 10h 1800 U/min im August ungewöhnlich ist. Meine beiden Verdächtigen sind der VDO 803/1/4 Temperaturfühler oder der Thermostat. Beides wollte ich heute prüfen und habe nun folgende Fragen: 1) Der Temperaturfühler braucht auch Masse über das Gehäuse, um zu funktionieren, richtig? Die beiden Anschlüsse sind nicht + und -, sondern der zweite Anschluss ist ein Warnkontakt. Was macht der? 2) Ich habe in anderen Fäden hier gelesen, dass es zwei Themostat-Ausführungen zu geben scheint. Fotos meiner Version seht ihr unten. Zu erkennen ist der leicht geöffnete Thermostat im kalten Zustand. Das scheint korrekt zu sein, richtig? Daraus würde ich jetzt schlussfolgern, dass wohl der Fühler defekt ist, denn bei (fast) geschlossenem Thermostat kann der Motor nicht unterkühlen. Was denkt ihr? 3) Ich würde den Thermostat gerne ausbauen und reinigen, er sitzt aber bombenfest im Gehäuse. Wie ist er befestigt? Vielen Dank für eure Hilfe, frohe Grüße und bleibt gesund suxi |
#2
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Hi Suxi,
was den VDO Geber betrifft: es gibt zwei Ausführungen. Bei einer echten Schiffsinstallation gibt es massefreie Geber, d.h. Masse wird an den Geber separat angelegt und der Geber führt abhängig von der Temperatur einen begrenzten Wert zur Anzeige. Wahrscheinlicher ist Geberkontakt plus Warnkontakt. In diesem Fall sollte auf dem Halter ein Gradwert eingeschlagen sein, z.B 92Grad. Der schaltet dann bei Erreichen dieses Wertes die Masse vom Block direkt voll durch und steuert einen Leuchtmelder an bzw.über Relais einen akustischen Melder. Der Thermostat ist n.m. Ermessen im Gehäuse verkalkt. Check nochmal, ob irgendwo seitwärts eine Sicherungsschraube sitzt (mein Gedächtnis lässt nach)... In den meisten Fällen ist der Thermostat der Übeltäter, da die öfter nicht zumachen als nicht aufgehen (meine Erfahrung). Die schlechte Nachricht zum Schluss: Es ist fast unmöglich, an neuen Ersatz zu kommen.
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Gruss, Dirk
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#3
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Moin,
Das Thermostat liegt nur in einer tieferen Fuge und ist dort "festgegammelt", was nach Jahrzehnten normal ist, da muss dann ein wenig gehebelt werden.
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M.f.G. Bo
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#4
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Hallo Suxi,
Thermostat muss im kalten Zustand geschlossen sein...
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Gruß Werner es kommt nicht drauf an welches Boot du fährst, sondern wer es fährt...
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#5
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Moin und vielen Dank für eure großartige Unterstützung!
Zitat:
Zitat:
Oder kennt ihrThermostaten, die irgendwann zu früh öffneten? Zitat:
Der Verschluss lässt sich gegen den Federdruck gut ca. 1cm weiter herausziehen (weiter öffnen) aber nicht komplett schliesen. Leicht geöffnet ist ein deutlicher Anschlag zu spüren, der ein komplettes Schließen verhindert. Fragende Grüße suxi |
#6
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Die Motoreigene Wasserpumpe ist nur ein Zirkulations Pumpe, ihr Druckaufbau liegt unter 0,1 Bar
Am kalten Motor ist jedes Thermostat, das im Kühlkreislauf liegt, vollkommen geschlossen und öffnet nur bei Temperaturzunahme des Kühlwassers,
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M.f.G. Bo
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#7
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Danke für die Klarstellung. Dann versuche ich einmal, den Übeltäter freizubekommen, zu entkalken und in heißem Wasserbad zu prüfen.
Kann der große Blindstopfen auf der Gehäuserückseite ausgeschraubt werden? Dann müsste es hoffentlich möglich sein, den Thermostat von hinten rauszudrücken. |
#8
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Zitat:
Ansonsten ist es, wie Bo schreibt; Dein Thermostat hat´s hinter sich. Wenn Du ihn rausgepopelt hast (schau nochmal, ob da nicht doch seitlich noch eine Sicherungsschraube sitzt), kannst Du ihn ja im Kochtopf bei abwechselnden Temperaturen beim Öffnen und Schliessen beobachten. Interessant wäre, bei welcher Temperatur er aufmacht. Da er aber nicht ganz schliesst, muss er eh neu. An Originalteile ist für die 575er Reihe nicht mehr dranzukommen. Für die Thermostaterneuerung haben die niederländischen Kollegen ein Umbauset entwickelt, mit dem handelsübliche und lieferbare Thermostate verwendet werden können: http://www.scheepsmotoren-gebroeders...eselmotoren/7/ Viel Erfolg!
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Gruss, Dirk |
#9
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Zitat:
Ja,zu dem sind fast alle motoreigenen Zirkulationspumpen Kreiselpumpen,die können schon eine Weile gegen einen geschlossenen Druckweg arbeiten ohne schaden zu nehmen.Manche Thermostaten stehen auch kalt leicht offen oder haben ein Löchli/wahlweise auch Kerbe)im Ventilteller das da für sorgt,dass der Kühlkreislauf gut entlüftet ist,gaanz wichtig für den ZK und gleichzeitig ist das auch ein Entlastungsbypass für die Pumpe. Das Kühlmittel wird aber wohl auch nicht das tollste sein,sieht bösse matschig-rostig im Rohr und am Thermostaten aus.Wenn da man nicht über einen undichten Wärmetauscher vermischung stattfindet Habe gerade noch mal gelesen:Kielrohrkühlung!Sollte ja dicht sein,sonst ist ja irgendwann nix mehr im Ausgleichsbehälter wenn der über der Wasserlinie liegt. Säubern und abdrücken das Ganze. gruss hein Geändert von hein mk (19.01.2021 um 15:07 Uhr)
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#10
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Jo, das hätte ich dazu schreiben müssen, das zwar der Thermostat Teller bei kalten Motor vollständig geschlossen ist, aber eben eine Kerbe oder kleine Bohrung ( mit eingesteckten korrosionsfesten Splint), der die Bohrung freihält, haben kann und bei 2-Kreiskühlung auch haben muss.
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M.f.G. Bo
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#11
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Mir war noch eine Besonderheit aufgefallen: Mein Temperaturfühler sitzt oben auf dem Thermostaten und nicht im Motor, wie auf diesem Bild eines anderen Forumteilnehmers.
Ist das nicht ungünstig? Kommt dort bei niedrigem Kühlwasserstand überhaupt noch Wasser an? Entschuldigt meine vielen Fragen, ich arbeite mich gerade intensiv in diese Materie ein Vielen Dank und liebe Grüße suxi |
#12
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IdR ist der Temperaturgeber oben vor dem Thermostaten, da dort die höchste Temperatur anliegt. Das Kühlsystem selbst ist idR vollkommen gefüllt
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M.f.G. Bo
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#13
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Moin,
habe den gleichen Motor DAF 575. Die Verschlüsse am Thermostat kann man aufschrauben - ich habe da z.B. meinen Boiler ansgeschlossen. (Bild muss ich suchen ) Der Temperaturfühlersitz bei mir an der gleichen Stelle und zeigt immer ca. 80 ° C an.(habe auch eine Kielkühlung.) Alle Ersatzteile gibt es bei "Drinkwaard) in NL - sehr kompetente Firma. Gruss Hermann
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#14
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Moin Suxi
hab mein Bild wiedergefunden und ergänzt. (Das sind Bilder von meinem alten Motor) Ich habe inzwischen einen neuen Motor, das sieht aber heute genauso aus - ich habe mir schon beim alten Motor einen neuen Thermostat incl Gehäuse, den dazugehörigen Bogen zum Wärmetauscher und eine neue Wasserpumpe geleistet, weil mir das alles ziemlich "rott" erschien. Die Teile habe ich dann beim neuen Motor verwendet. Am Blindstopfen Nr2 und 3 habe ich meinen Boiler angeschlossen. Alles lief über die FaDrinkwaard in NL Gruss Hermann |
#15
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Zitat:
Wenn da oben kein Kühlwasser ankommt ist das sehr problematisch,da kann der Zylindrkopf überhitzen.Normal soll da ja auch noch ein Ausgleichsbehälter auf höhe oder leicht oberhalb des Zylinderkopfes vorhanden sein. gruss hein
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#16
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Moin in die Runde!
Ein kleines Update: Wir konnten den Thermostat gut ausbauen. Es gibt in der Tat eine kleine Sicherungsschraube seitlich im Gehäuse, die aber wohl glücklicherweise bereits weggegammelt war. Nach mehreren Bädern in Essigsäure, viel kratzen und Druckluft öffnet er und schließt auch wieder fast komplett. Wir werden ihn wieder einbauen und mal schauen, ob das Kühlwasser jetzt wärmer wird. Mich interessiert, was bei diesen alten Thermostaten Schaden nehmen kann. Sie machen einen ziemlich unkaputtbaren Eindruck und Verkalkung und Rost kann man ja gut wieder entfernen. Frohe Grüße suxi
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#17
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Ein paar weitere Infos zu unserem Thermostaten: Er schließt kalt noch immer nicht vollständig, aber mehr als im verkalkten Zustand. Im Wasserbad öffnet er bei ca. 60°C einen halben Millimeter. Bei ca. 80°C öffnet er komplett um weitere 2mm. Wir bauen ihn wieder ein und hoffen, dass unsere Bemühungen belohnt werden
Hier noch ein Zeitraffer Video von unserer Dokumentation: https://youtu.be/nndSH9Eihh4 Frohes Schaffen suxi EDIT: Ich weiß, dass alle die viel mehr von der Thematik verstehen als ich, meinen, der Thermostat sollte kalt komplett schließen. Ich sehe bei diesem Modell nur konstruktionsbedingt keinen Weg, wie das möglich sein sollte: Sowohl der aufgeschraubte Ventilteller als auch die Spirale sind lückenlos am Anschlag. Da ist einfach keine Luft mehr ... Geändert von suxi (21.01.2021 um 23:01 Uhr)
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#18
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Erstmal Danke für die Rückmeldung, und noch mit Bildern!
Ist bei neuen Forumsmitgliedern leider nicht der Standard. Versuch mit dem "ausgekochten" Thermostat macht Sinn; eine Dichtung ist schnell gemacht. Und falls das Ergebnis nicht befriedigend ist, erinnere ich nochmal an den Umbausatz.
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Gruss, Dirk
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#19
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Der macht auch einen guten Eindruck. Hab ich parallel schon angeschrieben aber noch keine Rückmeldung erhalten. Vielleicht auch alle im Homeoffice
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#20
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Zitat:
Ich könnte dann direkt mal auf niederländisch anklopfen, oder mich hier auf dem Markt weiter umsehen. Lass mal hören, wie`s nach dem Einbau gelaufen ist.
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Gruss, Dirk
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#21
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Moin!
Thermostat und neuen VDO Geber wieder eingebaut, Kühlwasser vorsichtshalber komplett erneuert (soll ja kalt werden) und darüber gefreut, dass der Motor nach 5 Monaten Standzeit nach ein paar bangen Versuchen, bei denen er partout nicht drehen wollte, wieder ansprang und friedlich nagelte. Wie lange sollte es dauern, bis sich das Kühlwasser bei 3°C Außentemperatur im Leerlauf auf über 40°C erwärmt? Es war schon spät und nach 15 Minuten hab ich aufgegeben. Die Instrumentennadel bewegte sich keinen Millimeter. Hatte ich vielleicht nie ein Thermostatproblem, sondern das Instrument hat langsam seinen Geist aufgegeben? Wie prüfe ich das? Vielen Dank für eure erneute Unterstützung. Beste Grüße suxi |
#22
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Moin, ein Warmlaufen von Hubraum großen Motoren im Leerlauf, d.h. ohne Last kann schon eine halbe Stunde dauern, bis der Temperaturzeiger sich bewegt, etwas schneller gehts wenn das Boot sicher vertäut, mit eingelegtem gang dreht.
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M.f.G. Bo
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#23
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Moin:
zur Überprüfung des Anzeigeinstruments gibts folgenden Tip: Geber ausbauen, mit Kabeln an das Instrument anschließen und den Geber in einen Topf mit heißem Wasser stellen - Anzeige ok oder kaputt Gruß Hermann
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#24
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Moin,
ja, Geber bzw. Instrument in Wasserbad testen hätte ich vor dem Befüllen mal tun sollen Ich hab den Motor nun 60 Minuten ausgekuppelt mit 1100 U/min laufen lassen. Das Instrument zeigte am Ende knapp 70°C und ich konnte die Kühlrohre im Motorraum kaum noch anfassen. Könnte also passen. Müsste man am eingesetzten Geber nicht auch eine sich verändernde Spannung messen können, die bestimmten Temperaturen zugeordnet ist? Ich wünsche euch einen schönes Wochenende suxi |
#25
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Spannung nicht aber einen mit der Temperaturerhöhung abnehmenden Widerstandswert
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M.f.G. Bo
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