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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Stringer durch Kunststoff Balken ersetzen
Guten Tag liebes Forum,
bei meinem Boot sind die Stringer leider komplett aus Torf. Da ich das erste Mal an einem Boot bastle, würde ich die Reparatur gern einfach halten. Meine Idee ist es die Stringer mit einem Dremel oben zu öffnen und das nasse Holz auszuschaben. Ich möchte quasi die Hülle stehen lassen um nicht eine komplette Konstruktion bauen zu müssen. Dann würde ich gern Kunststoff Balken einsetzen um das Problem für immer loszuwerden. Im Anschluss soll dann eine neue Lage Laminat über den kompletten Rumpf gelegt werden, um das ganze wieder zu versiegeln. Ich habe im Internet immer nur Stringer aus holz gefunden. Wieso nutzt man keinen langlebigen Kunststoff? Danke Euch im Voraus für die Hilfe Beste Grüße Lukas Hier ein Beispiel für den Kunststoff: https://www.ebay.de/itm/193638961279...6&toolid=11000 (PaidLink) |
#2
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Die meisten Boote sind wohl älter als diese Kunststoffbalken daher findet man die da wohl nicht.
In der Beschreibung steht ja auch, die sind nicht für alles geeignet. Mann müsste da genaue technische Angaben drüber haben über die Eigenschaften um die mit Holz zu vergleichen.
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Gruß Jörg |
#3
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...die Kunststoffe müssen ja auch noch eine Verbindung mit dem neu aufzubringenden Laminat aufbauen, ich würd GFK- Sandwichpaneele nehmen für eine solche Aufgabe und diese einkleben mit Epoxid.
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liebe Grüße Raimund |
#4
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Dieses Recyclingkunststoff ist quasi unmöglich zu bestimmen, aus was die tatsächlich in welcher zusammensetzung bestehen.
Es ist halt allerhand zusammengemischt. Wir hatten sowas mal in mehreren Liefer-Chargen als Zaunpfeiler, wo das Material an sich wurscht ist. Manche rochen nach teer und eklig, manche nicht. ALso hier schonmal unterschiede. Die Farbe variiert auch immer mal. Von daher die Frage, welche Klebeweise überhaupt halten würden, und wie gut. Das schlimmste aber: Die Dinger sind extrem Temperatur-Empfindlich. Wenn da ein schwerer Zaun dranhängt und im Sommer die Sonne dadrauf butzelt, werden die weich und krumm. Sowas würde ich mir nicht in den Rumpf einlegen. Das ist auch der Grund, warum bei WPC Panellen und Balken immer auch ein Anteil Holz mit dabei ist, nämlich wegen der Festigkeit...
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#5
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Es gibt doch nichts günstigeres und einfacheres zu verarbeiten als Holz. Und halten tut es auch 30 Jahre, wenn es einigermaßen vernünftig gemacht ist. Besorge dir Latten, 5 Liter Epoxy und ein bischen Gewebe, dann ist das ruckzuck fertig und gut.
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Volker, der irgenwann auf´s Meer will.... Minchen war ein gutes Schiff, es kühlte mein Bier, backte Brötchen auf und durch die Gegend fuhr es mich auch new boat coming soon |
#6
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Vielen Dank für das Feedback.
Demnach lasse ich es erstmal mit dem Kunststoff. Was haltet Ihr davon die Stringer oben aufzuschneiden und da die neuen Latten/GFK- Sandwichpaneele einzusetzen um mir die Arbeit zu sparen. Hintergrund ist der folgende: Ein Kollege im Angelverein meinte, ich soll einfach neben die alten verrotteten Stringer Latten legen und dann neu laminieren. Da es wohl sehr schwer ist die Stringer auf die richtige Höhe zu bauen (wenn man das zum ersten Mal macht). Das klingt für mich nicht so optimal, weil dann ja die Feuchtigkeit drin bleibt. Deswegen war die Überlegung nur das innere verrottete Holz auszutauschen und die "Glasfaser-Schale" stehenzulassen. |
#7
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Davon ist nichts zu halten, weil der extremer Murks ist und dich kein Stück weiter bringt.
Du bekommst dort keine brauchbare Kraftübertragung hin. Das Laminat muss mit dem Holz verbunden werden. Also entweder die Arbeit richtig machen, oder gleich sein lassen. Grüße Lasse
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Suche defekte Yamaha HPDI |
#8
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Mach es so, wie du vorgehabt hast, schneide die Deckel ab und pule alles raus. Dann nimmst du passende Balken und klebst die mit etwas angedicktem Epoxy wieder ein. Zum Schluss oben aus Gewebe wieder einen Deckel drauf, alles gut
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Volker, der irgenwann auf´s Meer will.... Minchen war ein gutes Schiff, es kühlte mein Bier, backte Brötchen auf und durch die Gegend fuhr es mich auch new boat coming soon
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#9
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Alternativ wäre es auch möglich wenn das feuchte Holz draußen ist, die Stringer wieder zu verschließen und einfach ein paar Lagen drüber zu laminieren, Wenn das GFK stark genug ausgefertigt wird ist das Holz darin vernachlässigbar. Moderne Stringer sind oft als hohle Formteile ausgefertigt.
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#10
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Nachdem ich das Spiel vor einigen Jahren hinter mir habe hier mein Tipp: Schneide die vergammelten Stringer schnell und großzügig raus, lass - quasi als Schiene 2-3cm vom alten GFK stehen, klebe die Neuen Stringer mit Epoxidharz ein, laminiere das ganze neu und gut ist.
Ich habe beim Refit das erste Jahr minimal invasiv mit einer Fein Multimaster daran gearbeitet, einen Stringer sorgfältig raus zu operieren. Ergebnis: war alles rott, musste komplett neu, hat mich nur Zeit gekostet! Die andere Seite hat dann mit der Kreissäge 15 Minuten gedauert Was allerdings ein wichtiger Tipp ist: schau vorher, ob das Boot so sauber aufliegt, dass es sich ohne die Stringer nicht verformt. Ich hatte Glück, die Schale von meinem Boot war steif genug, da hat sich nichts verformt. Ich hatte aber offen gestanden auch nicht daran gedacht, danach zu sehen. Das Bild ist schon mit den neuen Stringern.
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur!
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#11
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Jungs, MEGA!!!! Vielen Dank, das hilft mir sehr.
Ich werde es wie geplant mit dem aushöhlen probieren, da sich das Holz sogar mit den Fingern herauspulen lässt. Demnach habe ich da auch nicht viel Arbeit, wenn es am Ende nicht klappt. Sollte das nicht klappen nutze ich das GFK als Schiene. Ich stelle hier mal ein paar Bilder rein, wenn es fertig ist. |
#12
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um auf deine Idee mit dem Kunststoff noch mal zurückzukommen, die Hersteller die sowas machen benutzen dafür einen Schaumstoff der später mit Harz geflutet wird
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#13
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man muss unterscheiden, ob man ein Kernmaterial für Sandwich sucht oder ein in sich tragfähigen Stringer.
Moderne Bootskonstruktionen arbeiten fast ausschließlich mit Sandwich, weil relativ günstig, leicht und sehr stabil und in der Fertigung gut einbindbar. In sich tragfähiges Material aus Kunststoff ist aufwendig zu fertigen und zu verarbeiten und sehr teuer (bspw. Coosa oder Prisma Prepregs) verglichen mit Holz. Auf der Bildbriefmarke kann man die Konstruktion nicht wirklich erkennen. Aber im Grunde sägt man die alten Stringer möglichst konsequent ab, schleift das Laminat bis zur ersten Faserlage, klebt neue schön verrundete STringer mit Hohlkehlen auf und laminiert die wieder über. Dabei darauf achten, dass sich der Rumpf nicht verzieht oder verformt. Wichtig ist, das Laminat nach dem Entfernern der feuchten Teile lange austrocknen zu lassen.
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Bootslog und Refitblog Jeanneau Microsail https://microsail.wordpress.com/ Geändert von horstj (20.04.2021 um 09:48 Uhr) |
#14
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Das ist der Zwischenstand.
Ich muss noch einiges rausholen und werde es mit dem Kärcher nochmal reinigen (dann definitiv trocknen lassen). Im Anschluss werde ich dann Holz einsetzen und mit angedicktem Epoxy ausfüllen. Danach sollen 1 bis 2 Lagen Glasfasergewebe mit Epoxy drüber. Das sollte doch reichen, oder? |
#15
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Zitat:
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MfG, Frank. |
#16
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Bootslog und Refitblog Jeanneau Microsail https://microsail.wordpress.com/
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#17
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Zitat:
Gerade bei älteren Booten stellt der (intakte) Holzkern sehr wohl einen strukturellen Bestandteil des Stringers dar. Dass dem so ist, wird schnell klar, wenn man die Flächenträgheitsmomente des (Vollholz-) Rechteckprofils mit dem darüber liegenden (GFK-) U-Profil bei Laminatstärken von sagen wir mal 3-4mm vergleicht. Selbst wenn der (tangentiale) E-Modul des Holzkerns nur ca. bei 60 bis 70 Prozent des E-Moduls des GFK (Matten-) Profils mit Poly-Harz liegt, so wird die Durchbiegung des Holzkerns durch das weit größere Flächenträgheitsmoment deutlich geringer ausfallen. Wer es an Hand dessen nicht glaubt, soll einfach einmal den Versuch wagen und sich so ein Teilstück eines Holz/Composit Stringers anfertigen und entsprechende Vorher/Nachher Belastungstests machen. Anders sieht das natürlich sehr wohl bei moderneren Konstruktionen mit eingeklebter Innenschale aus, wo aber die (kernlosen) Längs- und Querverbände in der Regel entsprechend engmaschiger und die Laminatstärken entsprechend angepasst sind. Aber die pauschale Aussage, dass ein Holzkern keine strukturelle Funktion hat, ist völliger Nonsens.
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Cheers, Ingo
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#18
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Zitat:
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
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