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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 10.05.2021, 11:35
Mati Mati ist offline
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Standard Durchrostung / Leck an schwer zugänglicher Stelle am UWS

Hallo zusammen,

Boot: 9,5m, Stahlverdränger, Baujahr 1980

nachdem bei der Teilsanierung des UWS mehrere undichte Stellen an der Schweißnaht entlang des Kielkastens aufgedeckt und repariert wurden, ist nun - kurz vor Ende der meisten UWS Arbeiten - eine weitere Durchrostung der Schweißnaht entdeckt worden.

Für etwas mehr Hintergrund ist dieser Beitrag hilfreich (mit Bildern): Stand UWS und defekte Schweißnaht.

Das nun entdeckte Leck befindet sich im Gestell für die Ruderanlage am Ende des Kielkastens. Siehe Pfeile Bild 1. Dieser Bereich ist nahezu unzugänglich. Das Gestell ist dort an den Kielkasten geschweißt und bildet ein etwa 50cm langes Vierkantrohr (8x8 cm). Das Leck wurde entdeckt nachdem in diesem Tunnel der Muschelbewuchs entfernt wurde.

Wie würdet ihr vorgehen, um diese Stelle (also vermutlich die gesamte Scheißnaht in diesem Tunnel-Bereich) wieder dicht zu bekommen? Folgende Möglichkeiten sehe ich bisher:
  1. Tunnel vorne und hinten mit Stahlblechen zuschweißen. So würde dieser Tunnel anschließend quasi zum Kielkasten gehören. (Probleme hier: mögliche Verschlechterung der Anströmung der Schraube; es ist fraglich ob das untere Stahlblech, welches anschließend zum Kielkasten gehört auch wasserdicht gearbeitet ist.)
  2. Ein passendes Stahlblech anfertigen (50x8cm) und mit geeignetem Dichtkleber gut einraupen; in den Tunnel einführen und von unten gut verpressen (zB mit Blasebalg o. Gewindestangen), sodass die Dichtmasse auch entlang aller Spalte satt herausquillt. (Problem: es ist geklebt; Haftung mit dem alten Untergrund; Dauerhaltbarkeit)
  3. Kielkasten im Inneren in diesem Bereich mit mir unbekannter Dichtmasse vergießen. Quasi die Schweißnaht von innen abdichten. Ein Loch zum Kielkasten über der Leckage ist bereits vorhanden. Darüber wurde der alte Siff darin abgelassen. (Problem: Kielkasten ist von innen quasi nicht zu reinigen, Reste von altem Siff bestehend aus Öl, Rost, Kühlflüssigkeit wird noch immer in jeder Ritze haften)

Ich wäre für Eure Ideen und Tipps sehr dankbar. Anbei noch ein Bild (Bild 2) vom Kielkasten mit der neunen Ummantelung des Kielkastens mittels U-Profil. Alle Fotos sind schon etwas älter - das UWS ist jetzt schon nahe fertig gestrichen.

Beste Grüße
Matthias
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  #2  
Alt 10.05.2021, 11:40
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Den Unterbau abflexen, das Leck vernünftig zuschweissen, Unterbau wieder dran schweissen, alles andere macht doch keinen Sinn
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Minchen war ein gutes Schiff, es kühlte mein Bier, backte Brötchen auf und durch die Gegend fuhr es mich auch

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  #3  
Alt 10.05.2021, 11:44
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Ich würde beides machen, denn so ist die Anströmung schlechter, aber vorher abflexen und sauber dicht schweißen!
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mit sportlichem Gruß
Hendrik
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  #4  
Alt 10.05.2021, 19:03
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Alte Schlosserweisheit: Das wichtigste am Schweißen
Zitat:
Zitat von Mati Beitrag anzeigen
(also vermutlich die gesamte Scheißnaht in diesem Tunnel-Bereich)
ist das "w"
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  #5  
Alt 10.05.2021, 19:59
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Hallo Matthias,

wenn ich die Bilder richtig interpretiere, ist der dem Kiel untergeschweisste Teil vorne offen.
Ich würde diesen vorne mit entsprechendem Flacheisen / Blech zuschweissen, gegebenenfalls auch unten, und danach den Übergangsbereich seitlich zum eigentlichen Kiel mit Flacheisen doppeln.

Vielleicht habe ich aber die Situation nicht richtig erfasst, bitte korrigier mich.
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Gruss, Dirk


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  #6  
Alt 11.05.2021, 10:56
Mati Mati ist offline
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Vielen Dank für eure Empfehlungen!

@all
Ich sehe durchaus ein, dass die Option "abflexen und zuschweißen, wieder anschweißen" die sauberste wäre. Allerdings ist das ja schon fast eine Aufgabe für eine Werft. Dafür müsste man ja das Boot komplett umbocken, Ruderanlage demontieren etc. und das anschließende wieder Anschweißen der Ruderanlage ist vermutlich auch nicht so easy. Siehe Gewicht, Genauigkeit (Lager Ruder, Flucht etc.). Wie würdet ihr den Arbeitsaufwand dafür einschätzen, bzw. wie geht man vor? Was braucht man für Montagehilfen/Werkzeuge?

@Hendrik
Was meinst du mit beides?

@Dirk
Ich glaube du hast das genau richtig verstanden. Der Bereich ist vorne und auch hinten zur Schraube offen (dort wo der Ziegelstein liegt) und bildet sozusagen ein Vierkantrohr (50 cm lang und 8x8cm). Da drunter ist nochmal solch ein Vierkant (ebenfalls vorn und hinten offen welches bis zum Lager des Ruders geht)
Den gesamten Kielkasten kann man sich als keilförmiges U-Profil vorstellen. An diesem waren an den zwei Kanten entlang des Kiels die Schweißnaht teilweise durch. (Daher das ummantelnde neue U-Profil mit Bild im ersten Beitrag). Sodefekt ist die Schweißnaht scheinbar auch im Bereich des Gestells der Ruderanlage. Von außen doppeln ist daher glaube nicht notwendig, da die Schweißnaht zwischen Unterbau und Kielkasten nicht betroffen ist.

Die Techniker vom Hafen haben sich das nun auch angesehen und empfehlen alle Öffnungen vorne und hinten mit entsprechende Flacheisen zuzuschweißen.
Dadurch bildet dann noch mehr der Kielkasten den Abschluss zum Rumpf sonder das unterster Belche bzw. der Zwischensteg zwischen den beiden "Vierkantrohren"

Anbei noch zwei Bilder.
Bild 1: "Oberer Tunnel" (von Schraube Richtung Bug blickend)
Bild 2: "Unterer Tunnel" (von Ruder Richtung Bug blickend)

Beste Grüße
Matthias
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  #7  
Alt 11.05.2021, 11:07
Mati Mati ist offline
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Hier noch zwei Bilder von der defekten Schweißnaht vor der Reparatur.
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  #8  
Alt 11.05.2021, 11:09
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Mit beides, meine ich beides.

1. Ruderhacke abflexen, Kielkasten abdichten wie im vorderen Bereich (neues Blech)
2. Ruderhacke wieder anschweißen und dicht machen (bessere Aerodynamik)

Wenn du es nur unten dicht machst gammelt es innen weiter und sobald irgendwo ein kleines Loch ist, sammelt sich in dem Hohlraum das Wasser und du bekommst es gar nicht mehr raus!
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mit sportlichem Gruß
Hendrik
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  #9  
Alt 11.05.2021, 11:23
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Mit einem geeignetem Wagenheber und ein paar anderen Hölzern ist das Freilegen der Ruderhacke schnell erledigt (apropos schau dir mal eine Drei-Punkt-Lagerung an ...vorne ein Bock, achtern zwei- an Steuerbord und Backbordseite jeweils einer ggf. ein Angstholz in der Mitte - das Konstrukt mit den Fässern wäre mir nix) - es wäre definitiv vernünftiger die gesamte Kielsohle durchgängig zu erneuern - du schaffst dir da bloß einen weiteren unzugänglichen Bereich der nicht mehr kontrolliert werden kann, wenn du die Ruderhacke nur mit Flachstählen dicht schweißt.
Mal im Ernst - der Mehraufwand liegt bei ca. 2,5 Stunden, dafür hat man dann aber Ruhe und ein vermutlich etwas besseres Gefühl.

Grüße
Daniel
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  #10  
Alt 11.05.2021, 11:28
Mati Mati ist offline
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@Hendrik
Gut, dass das Rudergestell wieder angeschweißt werden muss ist klar .

Mit dicht machen, meinst die Öffnungen vorne und hinten zur Schaube? Eigentlich sollte das die Anströmung verschlechtern, da die Strömung dann eher an der Schraube (nach unten bzw seitlich) vorbeigeführt würde. Ist die Öffnung offen, gelangt mehr Wasser direkt zur Schraube. Dies war eigentlich auch eines der Argumente gegen die Variante "hinten und vorne zu machen". Im Hafen haben sie das relativiert, da das wohl bei vielen Booten sowieso zu sei.

@Daniel
Ja, diese Konstruktion mit den Tonnen gefällt mir auch nicht sonderlich. Das wird hier vom Hafen so gemacht. Die meisten von den ca 200 Booten sind hier so gebockt.
Wenn ich selber schweißen könnte, würde ich das gerne so machen. Ich vernahm leider, dass hier im Hafen keiner diesen "Aufwand" durchführen möchte oder kann. Schätze, dass die einfach zu viel zu tun haben.

Mal noch eine andere Frage. Welche Kosten würdet ihr für derartige Arbeiten etwa ansetzen? Also A) Ruderhacke ab und wieder ran und B) nur die Öffnungen mit angefertigten Flacheisen schließen.

Beste Grüße
Matthias

Geändert von Mati (11.05.2021 um 11:44 Uhr)
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  #11  
Alt 11.05.2021, 12:31
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Zitat:
Zitat von Mati Beitrag anzeigen
@Hendrik
Gut, dass das Rudergestell wieder angeschweißt werden muss ist klar .

Mit dicht machen, meinst die Öffnungen vorne und hinten zur Schaube? Eigentlich sollte das die Anströmung verschlechtern, da die Strömung dann eher an der Schraube (nach unten bzw seitlich) vorbeigeführt würde. Ist die Öffnung offen, gelangt mehr Wasser direkt zur Schraube. Dies war eigentlich auch eines der Argumente gegen die Variante "hinten und vorne zu machen". Im Hafen haben sie das relativiert, da das wohl bei vielen Booten sowieso zu sei.




Beste Grüße
Matthias
In wieweit es die Anströmung zur Schraube und zum Geradeauslauf des Bootes beeinflußt, kann man wahrscheinlich nur empirisch ermitteln.
Bei diesem Typ Boot halte ich es aber, wenn es einen positiven Effekt (ich nenne es mal "Kieltunnel") hat, für einen sehr marginalen Einfluß und daher wäre es für mich in der Bewertung nicht relevant den "Tunnel" zu erhalten.
__________________
Thomas

"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null und das nennen Sie ihren Standpunkt".
(Albert Einstein)
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  #12  
Alt 11.05.2021, 13:01
Mati Mati ist offline
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Standard Anströmung

Ja, genauso sehe ich es auch. In Anbetracht der geringen Geschwindigkeit des Bootes sowie verhältnismäßig kleinem Tunnelquerschnitt, halte ich dessen Einfluss ebenfalls für sehr gering.
Ich hatte das nur thematisiert, falls jemand konkrete Kenntnisse hat, die dem Verschließen entgegenzustellen wären.
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  #13  
Alt 11.05.2021, 14:25
Coal Coal ist offline
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Eigentlich ist es egal, was du machst. Wenn du jetzt nicht radikal abschneidest, reparierst und wieder anschweißt, dann machst du es demnächst. Wenn es wieder durchsuppt
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  #14  
Alt 11.05.2021, 20:40
Hesti Hesti ist offline
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Wenn da irgendwo Wasser steht - gammelt das nicht nur sondern das kann auch Frostschäden geben.

Das (und das Alter des Bootes, das hat ja lange gehalten) spricht dafür, dass ganze wieder genau in den Zustand zu bringen, der mal gebaut wurde.

Ob Du nach dem Reparaturabschluss den Kiel von innen z.B. mit Fluid Film konservierst ...
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  #15  
Alt 12.05.2021, 14:41
Mati Mati ist offline
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Danke für alle weiteren Beiträge!

Zum Thema gammeln, folgendes: Bis es dort (also jetzt) durch kam hat es ca. 40 Jahre gedauert. Dies war natürlich dadurch begünstigt, dass in dem Kielkasten über kA wie lange Flüssigkeiten bis oben hin standen. Diese sind ja nun raus + für alle Fälle eine Ablassschraube ergänzt. Die Ursachen im Motorraum für diese Flüssigkeiten sind behoben und das Problem ist bekannt. Selbstverständlich soll nun keinerlei Siff mehr in diesen Kielkasten fließen können. Der Unterbau ist aus ca 1cm starken Stahl, welcher in einem guten Zustand ist, genauso soll er auch ergänzt werden. Bis das durch ist wird es wohl eine ganze Weile dauern. Da habe ich eher Angst, dass vorher ein defekter Motor das Boot unwirtschaftlich macht.

Gerne würde ich den Bereich innen konservieren, allerdings kommt man nicht ran um ihn vorher adäquat zu reinigen, sodass eine Konservierung überhaupt ihren Zweck erfüllen könnte.
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  #16  
Alt 12.05.2021, 19:17
Rian Rian ist offline
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Dein Rostproblem kannst du wie weiter oben erwähnt mit Fluid Film bekämpfen.
2-3 Sprühdosen sollten reichen.
__________________
________alle sagen das geht nicht...bis einer kommt und es einfach macht.__________
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  #17  
Alt 12.05.2021, 20:26
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Ich bin für Lösung 3
Komplett mit Epoxi ausfüllen und gut.
Dann kann da kein Wasser mehr hin.......
Wo in Berlin ?
__________________
Gruß Bergi :

Heimathafen beim EWV-Hennigsdorf

Nach dem Sommertreffen , ist vor dem Sommertreffen…
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