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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Kleiner Riss im Rumpf wird zur Großbaustelle
Hallo,
nachdem ich meiner Fletcher Arrowflyte 14 eine aufwendige Grundsanierung gegönnt habe (Spiegel, Fußboden, Sitze, im Prinzip alles neu außer ab dem Cockpit nach vorn bis zur Bugspitze), wurde die erste Probefahrt gestern zur bösen Überraschung. Ungefähr 0,3L Wasser in der Bilge nach 20 Minuten im Wasser.... Ich könnte kotz..... Die Stelle für den Wassereintritt habe ich vorn rechts lokalisiert. Ein äußerlich erst nur kleiner Riss erwies sich nun als eine vom Vorbesitzer mit KFZ Spachtel großflächig ausgespachtelte Schadstelle. Die Spachtelmasse war unter dem Lack nass, mehrfach gerissen und hatte keine richtige Verbindung mehr zum ursprünglichen Laminat. Die Stelle habe ich nun heute mit einem Multitool so weit bearbeitet, bis kein bröseliges und schadhaftes Material mehr an der Stelle war. Habe auch versucht anzuschäften, aber das Originallaminat ist ziemlich dünn und so ist da nicht genügend Material da um eine ordentliche Grundlage für den Neuaufbau der Kante zu schaffen. Bin gerade etwas planlos wie ich das wieder von außen aufbauen soll. Von innen wird es sehr schwierig da ran zu kommen. Einbautank vorn, kein Platz und Schaum noch drinn. Vielleicht hat jemand eine Idee wie man das von außen reparieren kann. Epoxy, Glasgelege biax in verschiedenen Stärken usw. ist alles vorhanden. Würde mich sehr über eure Ratschläge freuen Vielen lieben Dank Grüße Sebastian Geändert von Buffer (13.09.2021 um 08:49 Uhr)
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#2
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Das ist natürlich unschön.
Aber wenn du selbst schon vom noch vorhandenen Schaum sprichst, dann muss dir doch klar sein, dass der pitschnass sein dürfte. Wirst wohl oder übel auch innen ran müssen.
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages! |
#3
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Guten Morgen, erst einmal ein schönes Boot. Aber ich muß Hans zustimmen. Bei der Länge des Risses und vor allem dem jetzigen Zustand des Bootes würde ich mir die Arbeit machen vorne alles leer zu räumen. Der Schaum dürfte nur noch ein Badeschwamm sein. Ich weiß wovon ich rede. Boot gekauft, sah gut aus und dachte schnelle Reparatur. Bastel mit unterbrechungen jetzt ein Jahr.
Aber ich denke wenn es gut werden soll mach den Bug leer und laminiere von innen und außen. Dann bist Du auf der sicheren Seite und kannst beruhigt aufs Wasser.
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Gruß Kurt ************************************************** ****************** Sollte ich in meinen Beiträgen falsch liegen, ist dieses nicht Bösartig gemeint sondern meiner fortschreitenden Altersdemenz einschließlich verbaler Inkontinenz geschuldet Bin hier zu finden : https://www.google.com/maps/d/viewer...yUh-oB62CKnn90 |
#4
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Hallo Hans und Kurt,
vielen Dank für eure Antworten. Also das Boot war, bis auf die 20 Minuten letzte Woche, jetzt ein Jahr nicht im Wasser. Als ich den Tank im Juni in den Bug verbaut habe, musste da auch rechts und links etwas Schaum und Holz weichen damit der 50L Tank reinpasste. Der Schaum war trocken, also zumindest die obere Hälfte. Gibt es wirklich keine ordentliche Möglichkeit das nur von außen zu reparieren? Ich war so froh das ich mit dem Boot fertig war und jetzt alles vorn wieder raus usw..... Ich will nicht |
#5
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Hallo, ich würde da mal ein Loch bis zum Schaum bohren und schauen ob Wasser raus kommt.
Danach würde ich entscheiden ob du von innen ran musst. Ansonsten würde ich großflächiger abschleifen und von außen laminieren.
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Gruß Jürgen Theorie ist: Jeder weiß wie es geht aber nichts funktioniert. Praxis ist: Alles funktioniert und keiner weiß warum. |
#6
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Hallo Jürgen,
Danke für deine Antwort. Also ich denke das der Schaum trocken ist. Werde aber wie du sagtest mal von außen versuchen bis zum Schaum vorzudringen. Hatte gestern die Stelle aufgesägt bis ich auf Holz gestoßen bin. Das Holz/Brett war trocken, aber leicht bröselig und stand vom Boden 5-10mm ab. Ich denke das Wasser ist darunter Richtung Bilge gelaufen. Werde heute mal durch das Brett bohren bis ich den Schaum sehe und mache noch paar Fotos. Viele Grüße Sebastian |
#7
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So wie ich das sehe muss der Boden raus da der Stringer betroffen ist! Den bekommst du durch auffüllen nicht mehr stabil, der muss von innen verstärkt werden.
In dem Bereich wirken enorme Kräfte auf den Rumpf, alleine schon beim durchfahren von Wellen. Hilft alles nichts, der Boden muss raus, wenn der Schaum nass ist, dann dieser ebenfalls. Ich persönlich würde den ganzen Schaum aus dem Boot entfernen, langfristig macht der Schaum nur Ärger und saugt sich voll Wasser.
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so long, der Thomas...
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#8
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Hallo Thomas,
ich habe die Stringer schon bis Höhe Cockpit erneuert. Nachdem der Spiegel aus Erde bestand, hatte ich das ganze Boot entkernt und alles (außer halt vorn ab Cockpit, weil optisch noch in Ordnung und trocken) neu aufgebaut. Schaum hinten ist raus und vorn noch halt noch drinne. Lg Sebastian |
#9
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Zitat:
Die Stringer geben Stabilität in Längsrichtung. Da in der Mitte eine "Sollbruchstelle" einzubauen ist - verzeih mir, wenn ich das so sage - Pfusch gewesen. Jetzt hast du leider mehr Arbeit, als wenn du es gleich richtig gemacht hättest. Aber du weisst ja schon ungefähr was auf dich zukommt. Du kannst jetzt das Winterhalbjahr gut nutzen, hast genug Zeit und nächstes Jahr kannst du umso unbeschwerter in die Saison starten.
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!
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#10
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Zitat:
Habe jeweils 20cm in Längsrichtung der Stringer und 15cm links und rechts in den Boden an der Verbindungstelle 6mm auflaminiert. Das sollte halten. Am ursprünglichenen Stringer (Material Dielenboden Kiefer) lag noch nicht mal das Laminat an den Seiten an. Nur oben drauf und unten dann am Boden. Da waren die Britten Anfang der 80er wohl etwas schräg drauf oder ich hab ein Montagsboot erwischt. Hab mir soeben alles nochmal genau angeschaut und letztendlich hast du recht. Der Boden vorn muß auch raus und ebenso die alten Stringer. Ein stabiler Aufbau nur von außen ist nicht möglich. Der alte Stringer liegt auch nicht komplett unten auf. Habe da vorhin mal einen kleinen Schlauch reingesteckt und das Wasser läuft unterhalb des Stringers durch bis hinter in die Bilge.... Schaum ist erst 12cm oberhalb der Stelle. Da ist ein Boden eingezogen und darauf ist dann der Schaum. Fliegt natürlich dann auch raus. Viele Grüße Sebastian |
#11
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Wenn es wirklich nur ums Laminat außen geht: Nimm ein Stück dünnes Sperrholz und schneide es so zu dass es größer als die Öffnung im Rumpf ist, sich aber nach innen schieben lässt. Darauf legst du eine Gewebelage, an die Ränder kommt Mumpe, dann schiebst du es von außen in den Rumpf und ziehst es mit Schrauben, Schnur oder ähnlichem nach außen so dass es an Innenseite anliegt und verklebt. Nach dem Aushärten machst du den tragenden Laminataufbau von außen., das Brettchen dient nur damit du eine Unterlage für den Laminataufbau hast. Such mal nach der Fiberglas Flickfibel von Ursula Hähnle, da müsste das beschrieben sein.
LG Michael |
#12
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Hallo Michael,
ich schau mir das mal an. Danke für den Tipp. LG Sebastian |
#13
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Das ist doch aber wieder Pfusch, das Loch "irgendwie" zuzukleben.
Der nasse Schaum ist dann immer noch drin und die Holzteile entsprechend verrottet. Kuck dich mal in den Threads um: so ziemlich jeder mit einem Problem versucht es sich im ersten Reflex möglichst einfach zu machen. Das funktioniert aber nicht. Das müsstest du doch inzwischen selbst erkannt haben.
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages! |
#14
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Mach es wie geplant. Ist wohl viel mehr Aufwand aber du fährst mit einem sicheren Gefühl. Gerade wegen den Stringer. Jetzt hast du schon soviel Mühe in der plicht und Heckspiegel investiert dann mache den Rest auch vernünftig. Da wo dann die vorderen Stringer Enden auf die hinteren stoẞen, mit einem U- einschienen und laminieren. Dann ist die "sollbruchstelle" weg. Wollte mit meiner Baustelle auch schon lange fertig sein.......
Die Zeit und Mühe die du beim restaurieren investierst bekommst du nie monitär zurück, nur der eigene Stolz : geschafft und jut gemacht
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Gruß Kurt ************************************************** ****************** Sollte ich in meinen Beiträgen falsch liegen, ist dieses nicht Bösartig gemeint sondern meiner fortschreitenden Altersdemenz einschließlich verbaler Inkontinenz geschuldet Bin hier zu finden : https://www.google.com/maps/d/viewer...yUh-oB62CKnn90 |
#15
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Zitat:
hab jetzt mal in Ruhe zwei Tage nachgedacht und es wird die komplette ordentliche Reparatur werden. Alles andere, da gebe ich dir natürlich recht, ist Pfusch. Viele Grüße Sebastian |
#16
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Zitat:
auch du hast natürlich vollkommen recht. Ich werde das Boot über den Winter komplett vorn entkernen und alles neu aufbauen. So wie ich es bei den anderen 2/3 der Fletcher auch schon gemacht habe. Ich dachte ich wäre schon fertig mit meiner Restauration, aber nun wirds halt erst nächstes Jahr. Wenigstens für 20 Minuten dieses Jahr mal auf dem Wasser gewesen . Der Stolz kommt halt dann im Frühjahr. Eine Frage habe ich noch an dich. Wie meinst du das mit der Verbindung der beiden Stringer? "mit einem U einschienen" Kann mir das gerade nicht so richtig bildlich vorstellen. Vielleicht hast du ja ein Bild oder so? Vielen lieben Dank Sebastian |
#17
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Habe noch ein Foto der jetzigen Verbindung Stringer alt und neu. Links fliegt nun der britische Dielenholz Stringer Bj 1982 12mm raus und wird dann ersetzt durch Seekiefer-Sperrholz 18mm. Wie verbinde ich am besten die Stringer ohne eine neue Schwachstelle zu erzeugen?
Gruß Sebastian Geändert von Buffer (15.09.2021 um 01:34 Uhr) |
#18
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Moin Sebastian,
Ich würde den Stringer stumpf ansetzen und die Stabilität mit mehr Faser und Harz herstellen. Wenn der Platz vorhanden ist, könnten die Stringer etwas überlappend ansetzen. Wenn das nun gut gemacht wird, dürfte das bezüglich der Stabilität m.M.n. keinen großen Nachteil mit sich bringen. Viel Erfolg. |
#19
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Hallo Sebastian,
ich habe mal versucht es zu skizzieren. Vllt. macht es sinn links die 3 Einzelspanten zu entfernen und die bereits erneuerten Stringer anzuschäften. Dann fertigst du ein kompletten Spant an und "versteckst" in mit den Stringern indem Du jeweils die Hälfte raussägst. Alles dann verkleben und mit Epoxi Kehlnähten füllen. Hoffe man kann erkennen was ich meine. Gruß Rolf
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#20
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Hier auf den letzten drei Bildern siehst du, wie ich die Stringer "geschient" habe:
https://www.boote-forum.de/showthrea...5&#post3496915
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages! |
#21
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Zitat:
Danke dir für deine Meinung und ich mach das dann so. Werde auch die drei Spanten, wie Rolf es vorgeschlagen hat, wieder entfernen um mehr Platz für die Verbindung zu bekommen. Danach kommen die wieder rein. Vorher waren da überhaupt keine drinne. Ist das normal bei einem 14er Boot? Viele Grüße Sebastian |
#22
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Zitat:
ich danke dir für deinen Link und die Bilder. Das werde ich genau so machen wie du. Wie hast du die Stringer Richtung Bug nach innen gebogen bekommen? Oder täuscht die Ansicht? Bei mir geht die Führung der Stringer vorn zumindest nach innen und die Stringer müssten dann dementsprechend gebogen werden. Bei dem Kiefervollholz der alten Stringer war das bestimmt kein Problem, aber bei den neuen 18mm Seekiefer Sperrholz Stringer, die ich bereits hinten verbaut habe, wird das glaube nicht so ohne weiteres gehen. Die sind hart wie Sau Viele Grüße Sebastian |
#23
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Zitat:
Bei mir war es normales Sperrholz. Ich habe die Stringer in die "Furche" der GfK-Schale gesetzt (mit reichlich angedicktem Harz) und mit Dachlatten-Stücken (sieht man auf den Bildern) nach aussen gebogen/versteift. Nach dem Aushärten konnte ich die Lattenstücke dann wieder entfernen.
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages! |
#24
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Weißt du noch wie dick das war?
Ich hab mir mal deine komplette Restauration angesehen. Sehr gute Arbeit und dicken Respekt von mir. Noch eine Frage. Bei deinem Boot hattest du damals auch einen dritten Stringer im Kiel verbaut. War da original schon einer drinn oder hast du den zusätzlich verbaut? Macht das bei meiner 14er Fletcher auch Sinn, vielleicht auch nur im vorderen Bereich? Hab von Statik keinen Plan und habe mir meine Konstruktion auch nur von einer anderen Restauration mit dem selben Boot abgeschaut. Ursprünglich waren bei mir nur zwei Stringer drinnen und kein einziger Spanten.
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Gruß Sebastian |
#25
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Im Kiel war bei mir ein Stringer, das sieht man auch auf einem der früheren Bilder, wo ich ihn mit der Hand ablösen konnte.
Ich glaube, ich hatte 12mm Sperrholz verwendet.
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