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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Chris Craft 27 mit morschem Holz reparieren
Hallo liebe Mitglieder,
ich bin neu hier und wende mich an den versierten Leuten mit Kenntnissen im Holztausch. Ich bin nun stolzer Besitzer einer Cris Craft 27 aus Sperrholz. Leider ist am Heck der Spiegel an machen Stellen vollgesogen mit Wasser. Es äußerte sich durch eine Welle im Holz. Ich habe es aufgeschnitten um die Feuchtigkeit rauszulassen. Dabei war das ganze Holz nass und auch schwarz. Ich muss es nun rausschmeißen und ersetzen. Welches Holz könnt ihr empfehlen? Epoxy von West System habe ich bereits besorgt. Es wurden schon in der Vergangenheit Reparaturen durchgeführt. Heißt es muss nicht das schönste originalgetreue Holz verwendet werden. Könnt ihr mir helfen? Vielen Dank im voraus. |
#2
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Du brauchst Bootsbau Sperrholz AW 100
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Gruß Thomas ------------------------------------------ |
#3
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Fichte, Buche bekommt man im Baumarkt. Mahagoni muss man bestellen. Welche Sorte eignet sich?
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#4
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Fichte und Buche jedenfalls nicht.
Ich würde mal hier schauen: https://sommerfeld-thiele.de/produkt...bausperrholz-1 oder hier: https://www.georgus.de/bootsbausperrh%C3%B6lzer.aspx Wenn du sagen würdest, wo du herkommst, könnte man helfen... Du hast da auf jedenfall ein hübsches Boot, aber n Haufen Arbeit dir angelacht! |
#5
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1. gute Geschichte ausdenken, z.B. Frau schwanger, keine Zeit mehr für dieses wunderschöne Projekt
2. bei ebay-Kleinanzeigen anbieten und so schnell wie möglich verhökern. Verlust einkalkulieren, es ist jetzt noch wenig, wird mit jedem Handschlag mehr, was du zusetzt 3. anderes Boot kaufen. Dabei einen großen Bogen um alle Holzboote machen 4. irgendwann jammern und heulen, weil du 1.-3. nicht gemacht hast... |
#6
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Och, so ein Problem ist das gar nicht.
https://www.boote-forum.de/showthrea...ighlight=Chris Gestern hing die Gute mal wieder am Kran, 6 Tonnen Lebendgewicht... Grüße
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Marco, Ich bin so wie ich bin, die einen kennen mich und die anderen können mich...
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#7
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Ruf mal bei den schon verlinkten Sommerfeld & Thiele an. Da wirst Du nach meiner Erfahrung gut und fair beraten.
Baumarktholz ist da völlig ungeeignet, wenn es länger als 5 Jahre halten soll. |
#8
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Ich komme aus der Nähe von Stuttgart. Habe als Holz an Okume gedacht.
Bevor ich mit ner Flasche Bier vorm TV hocke und Fett werde, bastel ich lieber mit Holz und ernte meine Mühe im Sommer
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#9
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Achte bei Deiner Wahl drauf, dass auch die Mittellagen aus dem gleichen Holz sind. Gerade Okoume oder Gabun gibt es auch im "Holzfachhandel" mit Mittellagen aus einheimischen Gehölzern (oft Pappel)
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#10
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Pappel innen geht gar nicht. Bzw. nur komplett in Epoxy eingekapselt. Pappel rottet sehr schnell.
Von den einheimischen Hölzern gehen Lärche und (mit Einschränkungen) harzreiche Kiefer (z.B. Pinus rigida). Rubinie würde auch gehen, wird aber meines Wissens kaum / nicht angeboten. Bei Sperrholz jeweils alle Lagen aus dem gleichen Material, kochfest verleimt, aber auch mit gleichmäßiger Schichtdicke (und nicht so ein Zeug, dass nur deshalb eben ist, weil da mit Wahnsinnsdruck draufgedrückt wurde) und nicht zu vielen Hohlräumen (die billiges Sperrholz häufig hat). Letztlich - ist die Arbeit doch so umfangreich, dass man das nicht nochmal machen will. Deshalb Bootsbausperrholz vom entsprechenden Fachhändler kaufen. Sonst ist die Gefahr zu groß, sich in ein paar Jahren zu ärgern. Hohlräume oder auch "in Form" gepresste Lagen im Sperrholz - das gibt nach ein paar Jahren alles gerne eine unebene Oberfläche. Die Festigkeit kann auch leiden. Bei einem Regal innen ist das nicht so das Thema, aber am Rumpf - besser nicht. |
#11
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Wenn du aus Stuttgart bist google oder frag bei ZEG Holzhandel in Stuttgart nach "Garantiesperrholz Okoumé durchgehend Exterieur AW 100" haben die in verschiedenen Stärken, hab ich für meine Badeplattform verwendet, vor 5 Jahren.
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Gruß Martin Ein Kleiderschrank ist ein Möbelstück in dem Frauen die nichts anzuziehen haben ihre Kleider aufbewahren. |
#12
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Ein Punkt noch - ich finde das Klasse, dass Du das in Ordnung bringen willst und nicht einfach verebuchtest.
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#13
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Vielen Dank erstmal für eure Antworten. Ich werde morgen mal alle Holzhändler kontaktieren. Zeg ist von mir in 10min erreichbar. Schönen Abend wünsche ich noch. Der kleber von west system ist auch schonmal da.
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#14
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Ich möchte nur sagen, es ist wirklich toll, dass Du das in Ordnung bringen willst.
Gruß |
#15
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Vielen Dank Leonie,
Ich benötige noch Konstruktionsholz für den Unterbau, was ist denn dort das Holz der Wahl? Der Fachhändler bietet da nur Fichte an. |
#16
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Was meinst du mit Unterbau?
Die Spanten und Stringer, auf die das Rumpfsperrholz drauf kommt? Kann man u.U. am original erkennen, welches HOlz da verbaut wurde? Ich würde mal Eiche oder zumindest Lärche vorschlagen. Fichte geht wohl auch, hält aber nicht so lang und muss gut trocken sein bei Einbau. Mahagoni geht natürlich auch, wenn man ausreichend Finanzmittel zur Verfügung hat. Es gibt einen Holzbootrestaurator mit Youtube Kanal, der nutzt viel Gelbe bzw. rote Zeder. Alelrdings wohl, weil es die in seinem Wohnraum (Kanada) häufig und einfach gibt. Chrischan |
#17
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Am besten das gleiche Holz, was aktuell verbaut ist. Das hat wie lange gehalten? Das passt dann schon.
Am allerbesten Teak oder Iroko (wobei da Entfetten vor etwaigem Kleben erforderlich ist). Lärche - ginge. Rubinie - ginge noch besser, wenn erhältlich. Andere Hölzer, aus denen Terassendielen gemacht werden - gingen auch. Mahagoni - ist nicht so beständig wie Teak oder Iroko, wird aber auch längere Zeit halten. Fichte - ist nicht besonders verrottungsresistent, das ist in unseren Breiten kein gutes Bootsbauholz, da mußt Du zu schnell wieder bei. Es sei denn, Du verkapselst die daraus geschnitzten Teile komplett in Epoxy, so ab 3 Schichten. Eiche - ist zwar recht gut resistent (weiße Eiche! Und davon nur das Kernholz, nicht das Splintholz! Rote Eiche ist nicht gut resistent!), kann aber beim Kleben Ärger machen und arbeitet bei Feuchtewechseln quer zur Faser sehr stark. Das starke Arbeiten kann schnell zu Undichtigkeiten führen. Hilft nix, Du wirst Dir eine gute Holzquelle suchen müssen. Der ortsansässige Schreiner kann vielleicht helfen, der weiß, wo es was gibt. Es verkaufen auch nicht alle Großhändler an Privat. Oder doch bei https://sommerfeld-thiele.de/artikel...el-besaeumt-82 bestellen. |
#18
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Vielen Dank für eure Antworten. Ja ich meinte die spanten und Stringer. Heute habe ich an Douglasie gedacht. Das alte Holz erkenne ich am Boden nicht da es voll Farbe ist.
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#19
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Soo, als Sperrholz für den Spiegel kann ich Sapeli oder Kaya bekommen und als Konstruktionsholz denke ich an Douglasie oder Lärche. Was könnt Ihr mir empfehlen?
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#20
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Von https://www.wood-database.com/
Beständigkeit gegen Rott Kaya: Rated as moderately durable; moderate to poor insect/borer resistance. Sapele: Heartwood ranges from moderately durable to very durable in regard to decay resistance. Moderate insect/borer resistance. Europäische Lärche: Moderately durable regarding decay resistance. Douglasie (Douglas Fir): Douglas-Fir heartwood is rated to be moderately durable in regard to decay, but is susceptible to insect attack. -> Die Beständigkeit gegen Rott ist bei all diesen Hölzern nicht überragend gut. Bei Sapele und Douglasie ist die Angabe nur für das Kernholz gültig, das heisst dann, dass das Splintholz noch schlechter ist. Am besten von den angegebenen Hölzern ist wohl noch das Sapele Kernholz (moderate bis sehr gute Verrottungsresistenz). Aber Dir wird keiner sagen können, ob das Sperrholz nur aus Kernholz hergestellt wurde. Fazit: Das ist noch nicht oberste Qualitätsschublade. Wenn Du nichts besseres besorgen willst, dann am ehesten die Lärche für den Unterbau. Und dann gut streichen. Für die Beplankung - richtiges Bootsbausperrholz mit Abnahmestempel. Baumarktholz hat zum Teil richtig große Hohlräume oder besteht aus unebenen zurechtgepressten Schichten, soetwas macht später nur Ärger. Geändert von Hesti (21.11.2021 um 19:43 Uhr) |
#21
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Vielen Dank Hesti für deine ausführliche Antwort. Ich werde mich dann auf Lärche Bretter als unterkonstruktion und Sapeli als Heckspiegel festlegen. Das Sperrholz wird dann mit 2k Grundierung von International grundiert und dann mit Antifouling gestrichen. Was mir auch aufgefallen ist ist, dass die Stopfmuffe des Ruders unter dem Wasserspiegel liegt. Ich denke da wird auch wassereintritt herkommen. Ich bin auch auf der Ursprungssuche warum am Heck viel Feuchtigkeit vorzufinden ist. Ein Grund war, dass am Überlauf vom Deck zum Heckspiegel ein Lack schaden war. Dadurch gelang Deckswasser in die Sperrholz Laminierung und hat eine Welle geschlagen. Wie es nach dem Öffnen aussah seht ihr oben. Ich werde die gesamte Breite des Heckspiegels im Unterwaaserbereich auswechseln, dadurch dass dort anscheinend oft Wasser stand hat sich dort arg Rott angesammelt welches mit 2k aufgespritzt wurde....
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#22
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Hallo zusammen, leider kann ich meine Pläne nicht zeitgemäß bis zum April umsetzten. Ich wurde gerade an der Bandscheibe operiert und schaffe die Reparatur nicht alleine.
Gibt es jemanden aus der Nähe von kornwestheim der mir helfen könnte oder kennt jemand? Für Hilfe bin ich dankbar. |
#23
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Zitat:
Unabhängig davon natürlich gute Besserung und pass auf, daß du dir nicht zu viel zumutest. Setz lieber n Jahr aus, auch wenn es schwer fällt.
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"Ich kann es dir erklären, aber ich kann es nicht für dich verstehen" Viele Grüße, Markus |
#24
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Vielen Dank Markus, vielleicht findet sich ja noch wer. Wenigstens um meine Vorgehensweise mal anzusprechen ob das so passt.
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#25
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Hi
Der hier: https://www.holzbootswerft-hoffmann.de/galerie/ hat sowas restauriert. ich kann mich daran erinnern, dass der Ursprung billigstes Material war, das ihm unter der Hand zerbröselt ist. Jetzt ist es ein richtiges Schätzchen, wenn der blöde Benzinmotor nicht wär. Gruß Kapitaenwalli |
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