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  #1  
Alt 12.07.2022, 13:06
lillbaztard lillbaztard ist offline
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Standard Coronet 22 DC Refitt

So, nun will ich endlich mal anfangen, meinen Bericht zum Refitt unserer Coronet 22 DC zu schreiben.
Vorab muß ich einigen Personen meinen Dank für die Hilfe und Unterstützung aussprechen.
Als erstes meinem Kumpel Philipp, der uns den Rumpf überlassen hat:
"Vielen Dank Philipp für die Arbeit aber auch die Freuden, auf dem Rumpf ist noch etwas Platz für zwei Werbeaufkleber Deiner Firma..."
Weiter Dank gilt meinem Kumpel Sven von Mikes Bootsmotorenservice in Dänischenhagen:
"Ohne Dich und Deine tatkräftige Unterstützung hätten wir schon längst ein neues Wrack zum Betauchen in der Ostsee. Und auch für Deine Firma ist noch genug Platz für Werbung... Die passt dann auch farblich.
Liebe Grüße auch an Alfi"

Und natürlich herzlichen Dank für die zahlreichen hilfreichen Antworten aus dem Forum auf meine Fragen und an alle, die uns geholfen und in dem Projekt bestärkt haben. Ich weiß nicht, wie oft ich vor dem Aufhören war...

So, nun aber los:
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  #2  
Alt 12.07.2022, 13:07
lillbaztard lillbaztard ist offline
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Standard Kapitel 1 oder: Alles hat einen Anfang, manchmal weit zurück

Kapitel 1
Wie alles begann:
Alles fing 2008 irgendwie mit einer Dory 13 an; etwas übermotorisiert aber witzig; nur: schnell stellten wir fest, mit der ist es auf der Ostsee semioptimal. Die Wellen schlagen doch schon mächtig ins Kreuz.
Also wurde sie verkauft und wir konnten ein 5,5 Meter langes RIB erwerben. Wir sind Taucher, für uns also die perfekte Plattform. Viele tolle Ausflüge hatten wir mit unserer Walacolada. Und ich bereue bis heute den Verkauf; aber: unserer Tochter kam zur Welt und so wollten wir auch etwas haben, wo wir ein Kleinkind mitnehmen können; mit kleiner Kabine und hohen Bordwänden.
Es fiel die Wahl auf eine Chris Craft 210, Baujahr mitte der 80er. Ich liebe die Rumpfform der Amis aus dieser Zeit; man denke nur an die Stinger und die Scarab aus Miami Vice, oder die erste Scarab aus Trio mit vier Fäusten. Spätere Modelle sind mir zu rund.
Zurück zum Thema: Ich tat mich mit einem Kumpel zusammen und entgegen allen Ratschlägen: „Eignergemeinschaften gehen so gut wie nie gut“ gingen wir das Risiko ein.
Die Chris Craft hat viel Zeit und Schweiß gefordert; immer wieder Ärger und Probleme heraufbeschworen und letztendlich endete die Episode „Chris Craft“ genauso wie die Eignergemeinschaft und die Freundschaft. Dies lag aber nicht nur an der Eignergemeinschaft.
Der Freundschaft trauere ich hierbei am meisten hinterher. Aber so kommt es nun manchmal im Leben.
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  #3  
Alt 12.07.2022, 13:08
lillbaztard lillbaztard ist offline
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Standard Kapitel 2: Finden Euch wird ein neues Boot

Solltet Ihr noch nicht wegen Langerweile den Thread gewechselt haben, nun kommen wir endlich zur Coronet, unserer Yoda.
Ein guter Freund hatte noch den Rumpf einer Coronet 22 DC liegen. Die sollte ursprünglich mal fertiggemacht werden, war entsprechend außen rum schon komplett gestrippt; innen war ein Teil der Einrichtung noch vorhanden. Nachdem mein Kumpel unseren ganzen Ärger mit der Chris Craft erlebt hat, bot er mir die Coronet zum Wiederaufbau an. Ohne groß darüber nachzudenken, was auf uns zukommt, stimmte ich sofort zu. Also begab ich mich einige Tage später in seine Firma und schaute mir das Boot an. Da habe ich noch gar nicht mit dem ganzen Ärger und Aufwand gerechnet. Aber tut man das je vorher?
Das Boot lag auf einem Rollwagen und wirkte irgendwie verlassen; nackt, hilflos… Ihr wisst schon was ich meine…
Wir haben uns einen Trailer organisiert und mit Hilfe einer etwas engen Hebebühne und ein paar seiner Mitarbeiter konnte der Rumpf vom Rollwagen auf den Trailer umgeladen werden. Als der Trailer hinter dem Auto hing, sah ich erst einmal, wie groß 22 Fuß sein können. Wir haben einen Rexton, der nun nicht wirklich klein ist. Vor dem Boot wirkt er geradezu lütt…
Die Chris Craft wirkte bei weitem nicht so wuchtig, und das, obwohl sie lediglich einen Fuß kürzer war; ca.

Egal, weiter zur Geschichte: Wir haben das Boot beim Bauern um die Ecke in die Scheune unterstellen können. Dann hieß es „Bestandsaufnahme“
Es waren weder Seiten- noch Windschutzscheibe montiert; außen rum war sie schlicht nackt. Und obendrein teilweise angeschliffen.
Innen sah es etwas besser aus; in der Kabine waren die Sitzpolster noch vorhanden; im Original grünen Nicki-Stoff der Spätsiebziger… Der Himmel und die Seitenverkleidungen hingen allerdings in Fetzen. Und der Vorbenutzer hatte an der Kabinenwand extrem viele Einbauten vorgenommen.
Überhaupt war am ganzen Boot wohl viel Krams eingebaut. Im Himmel der Kabine zum Beispiel war eine etwa 1x1 Meter große Kupferplatte eingesetzt. Der Sinn des Ganzen erklärte sich später…
Das keine Technik mehr vorhanden war, also Lenkung, Maschine, Schaltung und so weiter, muß ich wohl nicht extra erwähnen. Lediglich ein AQ 290 Transom der alten Bauart war dran. Aber ohne Trimmzylinder oder sonst etwas… Vom Original Aussehen war auch nichts mehr vorhanden; der Rumpf und der komplette Aufbau waren beige lackiert; die Schichtstärke lässt sich nur vermuten. Das ursprüngliche Rautenmuster auf dem Oberdeck, das vor ungewollten Badeausflügen schützen sollte, war zu gespachtelt; zum größten Teil zumindest.
Lichtmast, Reling, Klampen, sonstige Beschläge, Scheuerleiste? Fehlanzeige.
Während ich nun so da stand, wurde mir das Ausmaß langsam klar; alleine die Scheibe, wie soll ich das bewerkstelligen? Und, was wird das kosten? Neue Persenning mit Bügeln. Seitenscheiben. Die Scheuerleiste. Klampen, Augen? Und da reden wir noch nicht einmal von der technischen Seite…
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  #4  
Alt 12.07.2022, 13:10
lillbaztard lillbaztard ist offline
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Standard Die ersten Fotos

Und so sah das ganze dann an Anfang aus:
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  #5  
Alt 12.07.2022, 13:11
lillbaztard lillbaztard ist offline
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Standard Kapitel 3: Licht auf dem halben Wege des Tunnels

Ich stand also grübelnd und leicht verzweifelt am Boot, als mein Telefon klingelte.
Mein Kumpel dran: „Du, Du denkst aber noch daran die Sachen aus meiner Halle und von meinem Dachboden wegzuholen?“
Ich: „Sachen? Welche Sachen?“ Was will der von mir???
Seine Antwort: „Na, die Scheiben, die Persenning, die Sitze und der ganze Krams, den wir damals abgebaut haben…“
Zack, rein ins Auto und ab zu ihm hin. Und was soll ich sagen: es war so einiges da:
- Die Windschutzscheibe komplett als Einheit; im Rahmen; mit Seitenscheiben und Lukendeckel…
- Der Großteil der äußeren Beschläge wie die Original Coronet Klampen; das Bugauge, die komplette Scheuerleiste samt Gummikeder, die Bugreling, Lichtmast, Badeleiter…
- Ein Camperverdeck mit dem hinteren Bügel (der vordere fehlt leider)
- Die Bodenplatten
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  #6  
Alt 12.07.2022, 13:12
lillbaztard lillbaztard ist offline
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Standard Kapitel 4: Die ersten zaghaften Arbeiten

Bis auf die Windschutzscheibe und die Scheuerleiste habe ich alles ins Auto bekommen und mir zuhause gründlich angesehen. Als erstes habe ich die Bodenplatten mit Klarlack überzogen; die waren schon arg zerkratzt und mitgenommen. Währenddessen fiel mir auf, dass das Maschinenraumluk fehlt; also Maß genommen, eine stabile Holplatte gesucht und zurechtgesägt. Der Deckel wurde von unten mit Leisten verstärkt. Anschließend wurde er mehrfach gebeizt, um einen möglichst zum Rest des Holzes passenden Farbton zu erhalten und schließlich mit mehreren Lagen Yacht-Klarlack versiegelt.
Dabei stellte ich dann fest, dass das Luk bei der 22er zweigeteilt ist; der kürzere Teil wird am Boot verschraubt; an den kommen dann die Scharniere, die den Deckel halten. Mit der Säge ging das Anpassen in zwei Teile recht fix; zum Glück waren die Verstärkungsleisten zufällig vorher so angebracht, dass noch genug Platz zum Sägen blieb. Von unserem alten Boot hatte ich noch die leidige Thematik: „Abschrauben des Motorluks für Arbeiten am Motor“ in Erinnerung. Also wurden bei meinem Motorenluk drei Scharniere verbaut, die ein seitliches Ausschieben des Luks erlaubten.
In der Kabine stellte ich das Fehlen einer Schranktür fest; diese wurde dann auch gleich neu angefertigt. Zusammen mit einer neuen Platte für das Cockpit.
Was sich jetzt im ersten Moment nach echten Holzarbeiten anhört „neue Tür angefertigt…“, war deutlich profaner als es sich liest: Ich habe lediglich eine Platte in den richtigen Maßen zurecht gesägt, die Längskanten und Ecken abgerundet und Scharniere eingebaut; also nichts, was einem echten Tischler mehr als ein Lächeln hervorlocken würde; beine Try and Error-Versuche bis alles passte, würden ihn, also den Tischler, wahrscheinlich in schallendes Gelächter ausbrechen lassen…
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  #7  
Alt 12.07.2022, 13:12
lillbaztard lillbaztard ist offline
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Standard Kapitel 5: Die Kabine Teil I

Oh mein Gott
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  #8  
Alt 12.07.2022, 13:13
lillbaztard lillbaztard ist offline
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Standard Kapitel 6: Die Kabine Teil 2

Nachdem nun die „Holzarbeiten“ soweit abgeschlossen waren, ging es an die Kabine; der Himmel hing in Fetzen; die Bespannung der Seitenteile war vergammelt, ebenfalls zerfetzt und verschimmelt; es hingen und lagen Teile der Kabinenverkleidung teilweise in Teilen herum; überall Kabel und noch mehr Kabel; Löcher im Dach…
Also erst einmal bis auf die Polster alles raus; die waren tatsächlich noch soweit okay. Und ich muß sagen dieser 70er Jahre schick, der hat auch was. das sollte so bleiben.
Der Himmel gestaltete sich derart, dass Coronet tatsächlich eine Unterkonstruktion unter das Kabinendach gebaut hat; diese wurde dann bespannt. Eine tolle Idee; die allerdings einen Haken hat: Die Bespannung erfolgte seitlich an der Unterkonstruktion, sodass die Nadeln von der nächsten Bahn verdeckt sind. Ich glaube, das geht nur im ausgebauten zustand. Nur ist die Unterkonstruktion nicht heil ausbaubar. es musste eine andere Lösung her: diese gestaltete sich dann so, dass ich den neuen Stoff AUF die Unterkonstruktion getackert habe und dann gebeizte Leisten aufgebschraubt habe; nicht original, aber ich finde, dass es besser aussieht, als ohne die Leisten; habe ich tatsächlich eine optische Verbesserung im Vergleich zur Original Coronet erzielt? Nein, so etwas zu sagen, würde ich mich nie wagen…
Als nächstes wurden die Seitenverkleidungen (zusammen mit den Seitenverkleidungen im Cockpit) mit Kunstleder neu bespannt und eingesetzt. Dabei stellte ich dann aber fest, dass zuerst die Seitenscheiben eingebaut werden müssen.
Die wiederum mussten neu kommen; die alten waren kaputt.
Eine Anfrage bei einem Fachunternehmen um die Ecke ergab: 250 Euro pro Scheibe.
AHA
Und die einzelne Platte ohne passgerechten Zuschnitt: 28 Euro.
Ihr könnt Euch sicher denken, wie ich mich entschieden habe: man kann Acrylglas selber wunderbar mit einer kleinen Handkreissäge zurechtschneiden 
Die Ränder habe ich, mit der falschen Farbe wie ich mittlerweile erfahren habe, schwarz abgesetzt und alles schön abgerundet.
Anschließend kam ich auf die Idee, die Scheiben mit dem Logo von Coronet lasern zu lassen. Dann wurden die Scheiben foliert. Die Folierung ist mir nur bedingt gelungen; aber das Lasern?
Auch der Lukendeckel der Kabine wurde mit dem Logo gelasert und foliert. Und ich muß zu dem Ergebnis sagen: Ich bin einfach nur begeistert.
Wer mit einem ähnlichen Gedanken spielt: Die Firma heißt www.Gravierbar.art in Wernigerode
In der Kabine wurde nun noch ein Sicherungskasten im Steuerbordschrank eingebaut, damit zukünftig die Kabine weiter ausgebaut werden kann. Ein Tisch fehlt noch und die eine ebenfalls originale Deckenleuchte muß wieder angebaut werden, sonst ist sie soweit fertig.
Übrigens, unter der Deckenunterkonstruktion konnte ich unsichtbar sämtliche notwendigen Kabel langlaufen lassen…
Allerdings gab es in der Kabine auch einige Rückschlage: die Schrauben für die Reling enden in der Kabine, leider war die schon komplett bespannt, sodass die Muttern nun über dem Stoff sind; dies konnte ich mit Messingmuttern optisch einigermaßen retten.
Der Stoff an den Seitenteilen der Decke wurde mit Sprühkleber fixiert; irgendwann stellte ich leider fest, dass dieser Kleber nicht richtig hält. Dies habe ich nun, da der Stoff sonst ja schon fest mit dem Himmel verbunden ist, mit Teppichklebeband versucht in den Griff zu bekommen…
Gleiches gilt für die Lederbespannung der Ablagefächer auf dem Schrank.
Und, die Trennwände zum Cockpit weisen aufgrund der vorherigen Verwendung extrem viele Löcher auf; vielleicht mache ich die irgendwann doch nochmal neu.
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  #9  
Alt 12.07.2022, 13:22
lillbaztard lillbaztard ist offline
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Standard Fotos vom Innenausbau

Hier ein paar Bilder von den Arbeiten in der Kabine
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  #10  
Alt 12.07.2022, 13:23
lillbaztard lillbaztard ist offline
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Standard Kapitel 7: Apropos Erstverwendung

Nachdem ich bereits mehrfach die vorherige Verwendung kryptisch habe in den Text einfließen lassen, möchte ich dieses Fragezeichen aufklären:
Bei der Begutachtung des Bootes fielen uns erst einmal die merkwürdigen Überreste von Einbauten auf; diese scheinen irgendwie auf Kommunikationsmittel hinzudeuten. Auch die Kupferplatte im Kabinendach mit einer Öffnung und einer dort verschraubten Frequenzweiche 4m/2m deutete darauf hin.
Zur genaueren Erläuterung: 4m und 2m Bänder waren früher gängige Funkfrequenzbänder bei Behörden und Organisation mit Sicherheitsaufgaben, kurz BOS.
Eine weitere Inspektion des Bootes ergab eine regelmäßig wiederkehrende Beschriftung auf der Rückseite der einzelnen Schappdeckel, Bodenplattem, Seitenverkleidungen und was man sonst noch so abschrauben kann, überall steht „WSP 35“
Berufsbedingt ist mir das Kürzel WSP nicht zu fremd.
Wer es noch nicht erkannt hat: WSP ist das Kürzel der Wasserschutzpolizei, oder auch liebevoll Entensheriffs genannt.
Ich habe dann ein paar Abende mit der Internetrecherche bemüht und einen einzigen Eintrag auf Binnenschiffer.de zu einer WSP 35 gefunden: die WSP Berlin hatte ein Zivilstreifenboot mit dem internen Kürzel WSP 35; dabei handelte es sich um eine Coronet 22 DC. Eine freundliche Anfrage bei der WSP Berlin ergab, dass die WSP 35 etwa 2015 außer Dienst gestellt und verkauft wurde. An wen, ist nicht bekannt. Man fand jedoch noch die alte Fahrzeugakte und zu meiner großen Freude wurden mir die alten Unterlagen (inklusive Abnahmebescheinigung und Indienststellung sowie Garantieunterlagen aus dem Jahre 1978 zugesandt, im Original.
Und da, auf der letzten Seite der Unterlagen, in einer kleinen Zeile ganz am Ende der Seite, da fand ich sie: die Rumpfnummer. und es bestätigte meine Vermutung: die YODA sorgte in ihrem ersten Bootsleben als WSP 35 für Recht und Ordnung auf den Berliner Gewässern.
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  #11  
Alt 12.07.2022, 13:35
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Standard Die WSP 35 als Zivilstreifenboot in Berlin

Und so sah sie dann im Zivilen Streifendienst ursprünglich Mal aus.
Gerüchteweise soll sie jede Menge Sportboote um Berlin aufgebracht und viel Geld eingefahren haben...

(Das Foto habe ich mir hier in Forum gefunden, und es zeigt doch tatsächlich unser Boot in Berlin... Danke an Pianist, der das Foto hier ursprünglich reingestellt hat)
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Alt 13.07.2022, 14:35
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Bevor ich mit dem Refitt-Bericht weitermache, es gab hier im Forum immer mal wieder Vermutungen bezüglich der Motorisierung der Coronets im Dienste der WSP.
Unsere hatte bei Werks-Auslieferung einen Volvo Penta AQ200 mit einem 280er Antrieb.
Irgendwann kam dann ein 5,7 V8 rein. Und es wurde auf einen AQ290 der ersten Generation umgebaut, soweit ich weiß mit Duoprop. Dieser blieb auch bis zum Dienstzeitende dran.
Lediglich der Motor wurde nochmal angepasst; es kam ein Volvo Penta V6 mit 280 PS rein. Laut einem der Bootsführer soll sie "aus dem Wasser gesprungen sein beim Beschleunigen". Naja, deutlich leichterer Motor mit ordentlich Druck...

Sehr viel mehr konnte ich über die Yoda leider nicht herausfinden, wer noch Infos zu den Coronets der WSP-Berlin hat, gerne auch Fotos, ich würde mich sehr freuen...
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