Bin neu hier - kurze Vorstellung und erste Frage

[KarlLoin]

Liebe Boote-Community,

habe mich hier ganz frisch angemeldet, obwohl ich schon seit geraumer Zeit "schwarz" mitlese und den einen oder anderen Thread fast schon auswendig aufsagen kann .

Kurz zu meiner Person:
Wir leben in Niederbayern - also in maximaler Distanz zu Nord- und Ostsee - und wir sind hier nicht gerade als Seefahrervolk berühmt, da Boote typischerweise nicht in Maisfeldern schwimmen können. Trotzdem betreiben wir seit gut 20 Jahren Kanusport, anfänglich auf lokalen Seen und Flüssen, nun vor allem im Urlaub am Meer in I und HR. Zudem zählt seit ein paar Jahren eine 5 PS China-Gummiwurst, die mittlerweile das Zeitliche gesegnet hat, zu unserem Wasserfuhrpark. Wir haben echte Ehrfurcht vor dem nassen Element, denn in einem kleinen Kajak fühlt man die Kraft des Wassers sehr unmittelbar...und an einer Dihydrogen-Monoxidvergiftung wollen wir nicht zu Grunde gehen - im wahrsten Sinne des Wortes.

Zudem bin ich seit einem halben Jahr stolzer Besitzer des SBF-See (den Binnenschein hole ich kommenden Winter nach) und somit ein ausgewiesener Fachmann .

Naja, warum bin ich hier nun dabei?
Logisch, wir suchen ein Boot und haben keine echte Ahnung von diesem Thema.

Unser angedachtes "Nutzerprofil":

Meine Frau ist ist ein "Fisch", immer im Wasser beim Schnorcheln und will immer die tollsten Ecken erkunden. D.h. wir sollten in I/HR auch mal 20...30km übers Meer brausen können. Ich bin eher der Ernährungsfreak, der eher von einem Grill als einer Steckmuschel träumt und das zwanzigste Muränenbild nur aus Gründen familiärer Eintracht hysterisch beklatscht. Dafür kann ich alles reparieren was Räder hat (aber keinen Propeller, da fehlt mir (noch) die Erfahrung). Ebenso wäre es nett, mal in ein paar Jahren die Donau runter zu fahren...zumindest soweit die politische Situation es erlaubt.

Daher gefallen mir diese Pilothouse-Boote sehr gut. Auf knapp 6m scheint hier alles geboten zu sein. Eine Schlafkajüte, etwas Platz zum Essen/Kochen, kein Pseudoluxus.

Einen Schwachpunkt glaube ich allerdings zu sehen - der Steuerstand ist bei diesen Booten offensichtlich sehr weit vorne. Dank zweier Bandscheibenvorfälle bin ich beim Thema "Stoßbelastung" leider etwas sensibel. Wäre das ein Killerargument für ein derartiges Boot?

Unser ausgebauter Ducato darf 2.5to an den Haken nehmen, unser normaler PKW 1450kg.

Ohne mein Rückenproblem spräche doch alles für ein kleines Pilothouse-Boot...oder sehe ich das falsch...oder ist das kein Problem?

Für gut 20.000€ finden sich einige interessante gebrauchte Angebote im Netz (Texas, Lakeman,...). Ich denke das sind "Einsteigerboote", dafür halbwegs bezahlbar... und das wäre auch in etwa mein Budget.

Bin für jeden Input dankbar!

Viele Grüße,
Manfred

[Andywmotorrad]

Willkommen hier im Forum .Ich hatte mal ne Hammermeister Familie 560 die kann ich empfehlen. Schau auch mal nach einer Drago 600 .

[flachzange]

Wenn Dir die relativ kleine Kajütgröße bei den Pilotausbooten ausreicht und Du ohne Rückenprobleme Dich darin bewegen kannst, wäre das schon was für Dich. Auf jeden Fall solltest Du darauf achten, dass die Seitendecks gut begehbar sind. Denn oft muss man auch mal nach vorne, sei es um Fender einzuholen oder um zu schleusen.

Bevorzugst Du eine größere Kajüte, könnte auch die aktuell hier im Forum angebotene Hardy 20 Family Pilot was für Dich sein. Das ist einfach ein bischen mehr Platz in der Kajüte und die Seitendecks sind auch ausreichend breit.

Allerdings solltest Du mit Deinem Rücken in der Lages sein, etwa 0,5 m hohe Schritte zu tun, denn um vom Seitendeck in die Plicht zu kommen, muss man erst auf den "Rücksitz" und dann auf den Plichtboden treten.

Preislich würde Dir sogar noch eine größere Summe zu Deinem genannten Budget übrig bleiben.

[KarlLoin]

Danke!
Werde gleich mal googeln.

Viele Grüße,
Manfred

[B5254T]

Zitat von KarlLoin

Danke!
Werde gleich mal googeln.

Nix googlen, hier gucken: https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=320056

Das meinte flachzange

[KarlLoin]

Bin total überrascht von dem "Feedback" hier...geht ja echt fix.
Zu meinem Rücken: ich bin GsD nicht massiv beeinträchtigt - ca. 2/3 des Jahres ist alles ok. Dann eine falsche Bewegung oder irgendwas falsch gehoben...dann ist Feierabend für 2...3 Wochen. Nervt total.

Das mit den Seitendecks ist mir auf den Bildern meiner Traumjachten auch schon aufgefallen. Die sind teilweise grenzwertig schmal.

Viele Grüße,
Manfred

[Federball]

Tolles Boot (der Typ) für 2 Personen, + das Angebotene sieht gut aus + verträgt auch ne Mütze Wind.
....ach ja : willkommen im
Grüße, Reinhard

[Federball]

Zitat von KarlLoin

....Das mit den Seitendecks ist mir auf den Bildern meiner Traumjachten auch schon aufgefallen. Die sind teilweise grenzwertig schmal.....

.....es gibt viele Boote, die haben gar keine Seitendecks - da wird dann ein Teil der Windschutzscheibe weggeklappt, das Verdeck irgendwie gelöst + schon geht es über Trittstufen neben dem Steuerstand an Deck, um den verklemmten Anker klar zu bekommen, oder Fender auszubringen
Grüße, Reinhard (mit 50cm Seitendecks)

[Sandman]

Hallo und willkommen,

Zuerst solltest du überlegen, wo du fahren möchtest. In Kroatien wirst du mit einem kleinen Verdränger wohl nicht glücklich werden, da dort die Distanzen einfach größer sind.
Wenn du einfach nur eine Bucht weiter fahren willst, dann wäre das ok, aber sobald du von einer Insel zur nächsten fahren möchtest, dann wirst du alt.
Da wäre wohl ein Gleiter in Form eines Pilothouse oder Daycruiser besser.


Grüße Sandman

[Rolle1704]

Zitat von KarlLoin

Das mit den Seitendecks ist mir auf den Bildern meiner Traumjachten auch schon aufgefallen. Die sind teilweise grenzwertig schmal.

Wie breit ist denn so ein 6 m Bötchen? Und wie breit sollen da die Gangbords sein? Steige in der Klasse über 12 m Länge ein und du kannst dich sicher und bequem auf dem Boot bewegen

[blondini]

Zitat von Sandman

Wenn du einfach nur eine Bucht weiter fahren willst, dann wäre das ok, aber sobald du von einer Insel zur nächsten fahren möchtest, dann wirst du alt.

Weißt Du auch, warum Du alt wirst? Weil die Zeit in langsamen Booten oder Seglern von der Lebenszeit nicht abgezogen wird. So, das musste mal raus.

[KarlLoin]

Das verlinkte Boot sieht sehr gemütlich aus. Überraschend ist das geringe Gewicht für diesen Bootstyp. Optisch wirkt das Boot 3x so schwer und richtig solide.
An einen Verdränger habe ich allerdings nicht gedacht, denn ein wenig Speed schadet nicht. Vor allem wenn es ungemütlich wird...
Die meisten Boote die ich bisher angesehen habe sind zwischen 2.3 und 2.5 Meter breit. Die 2.5 Meter Grenze leiten sich wohl von der maximalen Trailerbreite ohne Sonderzulassung ab.

Interessant ist der Diskurs zwischen Sandman und Blondini zum Thema Geschwindigkeit und Altern. Hier bin ich eindeutig auf Sandmanns Seite . Einstein hat ja nachgewiesen dass die Zeit langsamer vergeht, je näher man der Lichtgeschwindigkeit kommt. Man sollte mal die Auswirkung dieser Gesetzmäßigkeit im Bereich von 4 bis 40 Knoten nachrechnen

[flachzange]

Manfred, die oben verlinkte Hardy ist 2,4m breit und lässt sich mit dem Standard-Trailer (der ist ja im VK-Preis dabei) ohne Sondergenehmigung trailieren.

Und die Seitendecks sind so breit, dass man sich zumindest, ohne die Füße einzuklemmen, gut bewegen kann. So ca. 25 - 30 cm, ein guter Wert für die Bootsgröße. Der Rauhwasserbootsrumpf ist auch mal für etwas mehr Wellangang geeignet.

Und wenn Du ernsthaft mehr Speed brauchst, einige fahren dieses Modell mit 90 - 100 PS und dann geht das bis ca. 50 km/h.

Ich fahre diese Baureihe ja selbst, noch älteres Baujahr mit Gummifensnterrahmen und dort einen 90 PS Honda dran. 44km/h gehen dann auf der Elbe locker mit voller Beladung. Hier auf dem Bild siehst Du mal die Breite der Seitendecks.

[Federball]

Zitat von Sandman

......aber sobald du von einer Insel zur nächsten fahren möchtest, dann wirst du alt......

Bei Gleitern kann ich nicht mitreden, aber von Insel zu Insel schon: in 4 Woche Ostsee fährste von Rügen nach Bornholm, Gotland und noch zurück über Seeland, oder gleich schnell nach Orust + langsam zurück.
'hab da mal 1 Satz gelesen, den ich nach Nachdenken toll fand :"Auch langsam ist eine Geschwindigkeit" Wer also Boot fährt wegen des Erlebnis auf See (dem See), der wird langsam toll finden. Wer nur schnell von A nach B will nicht.
So gesehen ist die kleine Hardy immer noch toll: kann ja auch schnell
Grüße, Reinhard

[Sandman]

Ich wollte hier niemanden auf den Schlips treten, es soll doch jeder das Boot fahren, dass ihm Spaß macht und gefällt.
Ich dachte nur aus dem Eingangspost herauszulesen, dass der TE sich eher für Gleiter interessiert und durchaus am Revier Kroatien Interesse zeigt.
Wenn du dort einen Tagesausflug über 20 SM (eine Richtung) machst, dann würde ich einen kleinen Verdränger als ungeeignet bezeichnen.
Beim Segelboot geht es ja noch mehr ums segeln....
Aber wie gesagt: jeder wie er mag.
Ich bevorzuge meine Regal 26' mit einer Marschgeschwindigkeit zwischen 22 und 30 knts. Das mag anderen zu schnell und zu laut sein, mir gefällt es und das ist das Wichtigste.


Grüße Sandman

[KarlLoin]

Erstmal Danke für Eure Kommentare.

Die Hardy finde ich supergeil!
Sieht total wertig aus und, vor allem, wie ein richtiges Schiff - nicht wie ein Plastikbecher.
Hätte ich genug Platz und Kohle würde sie sicher in meiner imaginären Hütte stehen und ich würde sie zu unvergesslichen kleinen Ausflügen rausholen.

Nun das Aber nach den vielen Konjunktiven: Ich denke sie ist für meine Zwecke zu undynamisch und der britische Hersteller scheint von CE-Zertifizierung wenig zu halten. Das ist inhaltlich sicher nachvollziehbar und bei dem Baujahr (ein Jahr vor dieser sinnbefreiten Norm) wahrscheinlich auch kein größeres Thema.
Mein 5 PS Plaste-Chinaböller ist übrigens Kat C. Total lächerlich diese Norm, mit dem Ding hat man ja auf der Donau schon Angst!

Ja, ein bisserl Gleiten wäre nicht schlecht...

[Federball]

Zitat von KarlLoin

.....Ja, ein bisserl Gleiten wäre nicht schlecht...

.....nur damit das etwas deutlich ist: 50 kmh sind rund 27 kn + volle Gleitfahrt - nicht nur ein bisserl.
Verdrängerfahrt bei diesem Boot ist um die 10kmh - dafür reichen 5 PS
Grüße, Reinhard

.....ach ja: ich habe nix mit irgendeiner Hardy zu tun - hatte nur 1 im Hafen
.....ach ja2: CE gab's damals nicht = mein Boot hat auch keine Zertifizierung, ist einfach nur seetauglich

[KarlLoin]

Hallo Dirk,

ich sehe gerade dass Du Deine Hardy verkauft hast. Herzlichen Glückwunsch!
Der neue Eigner wird sicher viel Spaß damit haben!

[flachzange]

Manfred,

nur zur Klarstellung: Das war nicht meine Hardy, die zum Verkauf steht/stand.

Ich habe mir nur erlaubt, diese zu empfehlen

1. weil der Preis mit 12 T € mehr als fair ist/war. Üblicherweise kosten die gut erhaltenen Modelle in D etwa 14 - 16 T € (inkl. Trailer). Manche gehen sogar über 20 T, was ich aber für übertrieben halte.

und

2. weil ich selber eine fahre und mir daher ein Urteil über das Boot bilden kann.

Es war mir aber klar, dass es für diesen Preis nicht lange auf einen Käufer warten muss.

[KarlLoin]

Hallo Dirk,

bitte entschuldige diese Verwechslung - ich dachte das wäre Dein Boot gewesen.
Bin aber echt froh dass das Schifferl verkauft ist, denn ich habe die Anzeige x-mal gelesen und war immer hin- und her gerissen. Zudem kam dann aus dem Off "die ist aber nett", "schnuckelig", "sieht sehr gemütlich aus".

In diesem Sinne, und ich bleibe dabei - sie ist zu langsam für mich - vielen Dank für Deinen Rat und dem neuen Eigner trotzdem viel Spaß, den er sicher haben wird!

[KarlLoin]

Nach vielen Tips hier und in anderen Threads in diesem Forum habe ich mich u.a. nach einer Drago600 umgesehen. Dem Drago-Thread mit gut 600 Seiten nach scheinen diese Boote ja ziemlich häufig zu sein und wohl ein "Preis-Leistungs-Schnäppchen".

In der elektronischen Bucht ist eine Fiesta 600 mit 115 PS Yamaha-Viertakter.
Ob es ein Einspritzer oder ein Vergasermodell ist, kann ich den Bildern leider nicht entnehmen, denn der rote Schriftzug am Heck ist zu klein zum entziffern.

Der Anzeige ist das Baujahr von Boot und Motor nicht zu entnehmen, am Rumpf steht allerdings "Drago 2000". Nehme daher an dass das das Baujahr sein dürfte.

Nun meine Frage bzw. meine Bedenken:
Das Boot steht seit 2 Jahren. Bei einem Vergaser-Motorrad bzw. Auto weiß ich, was sowas bedeutet. Bei Bootsmotoren bzw. Einspritzern (falls es einer ist) leider nicht. Sind 2..3 Jahre Stillstand bei einem Bootsmotor ein Problem? Ich unterstelle hier dass keine konservierenden Maßnahmen getroffen wurden.

Ach ja, und noch eine Frage, zu der ich noch keine Antwort gefunden habe: Die Innenverkleidung dieser Boote sieht auf allen Bildern wie "Plüsch" aus. Ist das wirklich so? Besonders im Toilettenraum wirkt das etwas unhygienisch.