#Anfängerfrage: Boot anlegen mit Karabiner statt Knoten?

[HAL9000]

Hallo Leute mal eine neue Frage für unser erstes Boot.

Wir sind jetzt seit 5 Tagen auf unserem Liegeplatz und haben das Boot an vier Punkten mit gedämften Leinen verbunden.

Langsfristig werden die Leinen immer mehr oder weniger die selbe Länge und Position haben.

Ich würde mir gerne das Leben erleichtern und das Boot mit größenverstellbaren Nylon-Gurten samt Schraubkarabinder anbinden.

Spricht etwas dagegen?

[Chili]

Wenn es sich um ein 3,5m Ruderboot an einem ruhigen See handelt, dann kann man sowas sicher machen.

Ist es hingegen ein 11-Tonnen-Stahlverdränger auf einer viel befahrenen Wasserstraße mit ordentlich Schwell, dann eher nicht.

[HAL9000]

Zitat von Chili

Wenn es sich um ein 3,5m Ruderboot an einem ruhigen See handelt, dann kann man sowas sicher machen.

Ist es hingegen ein 11-Tonnen-Stahlverdränger auf einer viel befahrenen Wasserstraße mit ordentlich Schwell, dann eher nicht.

Das Boot ist 5,6m Lang und müsste ca 900kg wiegen.

Die Karabiner halten 1200kg und die Nylon-Gurte würde ich auch auf diese Last auslegen.

Also von der Zuglast sehe ich erstmal keine Argumente.

[jogie]

Rechen dir mal aus was aus 900Kg wird wenn die in bewegung sind und dann in die Leine und Karabiener schlagen.

[ChrisHH]

Nur ne Verständnisfrage, warum ist es einfacher mit Karabiner und Gurtband?

Je nach Situation am Anleger bist Du mit zwei Mal belegen auf jeweils einer Klampe, mit einem Auge und einmal belegen, oder mit zwei Augen ohne belegen doch nicht schlechter unterwegs als mit Karabiner und Gurtband.

Man könnte übrigens auch das Gutband weglassen und gleich ne Leine nehmen.

[HAL9000]

Zitat von jogie

Rechen dir mal aus was aus 900Kg wird wenn die in bewegung sind und dann in die Leine und Karabiener schlagen.

Das ist ja mein Gedanke, wir haben jetzt keine besonderen Leinen. Wenn das Boot am Tegler See steht, entstehen da eigentlich keine großen Kräfte, zumal Dämpfer dran sind.

[Oldskipper]

Bedenken hätte ich eher bei den Gurten. Festmacher müssen elastisch sein. Karabiner habe ich auch am Heimatsteg.

[billi]

Karabiner können hässliche Kratzer machen ... Leinen nicht daher würde ich auf Karabiner verzichten

[HAL9000]

Zitat von ChrisHH

Nur ne Verständnisfrage, warum ist es einfacher mit Karabiner und Gurtband?

Je nach Situation am Anleger bist Du mit zwei Mal belegen auf jeweils einer Klampe, mit einem Auge und einmal belegen, oder mit zwei Augen ohne belegen doch nicht schlechter unterwegs als mit Karabiner und Gurtband.

Man könnte übrigens auch das Gutband weglassen und gleich ne Leine nehmen.

Bei uns am Steg sind halt keine Klampen sondern Stahl-Schlaufen die man jedes mal einfedeln muss.

Die Gurte können natürlich auch durch Leinen ersetzt werden. Der Vorteil liegt darin das man bequem eine Manchette zur größenverstellung nutzen kann.

[HAL9000]

Zitat von Oldskipper

Bedenken hätte ich eher bei den Gurten. Festmacher müssen elastisch sein. Karabiner habe ich auch am Heimatsteg.

Ich würde natürlich Dämpfer einfedeln.

[Federball]

Zitat von HAL9000

Ich würde natürlich Dämpfer einfädeln.

Hi NN,
Ruckdämpfer ist klar (oder Handy Elastic) - warum nicht altbacken mit Schäkel durch die feste Öse, Leine mit Kausch + am Boot auf die Klampe? = funzt bei meinem Boot seit langem.
Einzig dagegen spräche : Verbot von Leinen am Steg
Tegeler See : nicht gerade eine spiegelglatte Wasserfläche.
Gurte mit 1,2to Festigkeit : nimm wenigstens eine 5mm Schnur, die hält bis über 3to (besser 1 handige 12er Leine).

[ChrisHH]

Zitat von HAL9000

Bei uns am Steg sind halt keine Klampen sondern Stahl-Schlaufen die man jedes mal einfedeln muss.

Die Gurte können natürlich auch durch Leinen ersetzt werden. Der Vorteil liegt darin das man bequem eine Manchette zur größenverstellung nutzen kann.

OK, ich habe das Problem erkannt.

Wenn Du die Version Auge über die Klampe am Boot, Festmacher durch den Ring ziehen und auf der gleichen Klampe am Boot belegen nimmst, bist Du auf der sicheren Seite. So viel mehr Arbeit als Karabiner einhaken und zudrehen ist das doch nicht.

Gurt würde mir widerstreben. Das ist so wenig seemännisch ... OK, ist ein See in Berlin, aber einen gewissen Stolz sollte man sich doch bewahren

[kapitaenwalli]

Moin

Aus welch Gründen auch immer - meist ist es der Wind:

Versuch mal einen Karabiner unter Druck zu lösen oder denselben einzuhängen, wenn das Boot unter Winddruck oder Wellen abdriftet. Das gibt es auch am Tegeler See.

[HAL9000]

Habe jetzt auch gelesen, dass das 4-fache vom Eigengewicht genommen wird. Halte es aber für unrealistisch, dass der Steg 3T Zuglast aushält wenn, der schon wackelt, wenn ich darauf laufe.

[sporty]

Zitat von HAL9000

Nylon-Gurten samt Schraubkarabinder anbinden.

Hi
"Anbinden" ist gut
Und spricht für gute Seemannschaft.

[wolf b.]

Zitat von HAL9000

Bei uns am Steg sind halt keine Klampen sondern Stahl-Schlaufen die man jedes mal einfedeln muss.

Ist bei meinem festen Liegplatz auch so.
Deshalb hab ich die Leinen fest am Steg und muß die dann nur noch am Boot belegen.

[Fronmobil]

Das ist das was du brauchst (Beispielfoto):

https://www.compass24.de/ausruestung/ankern/festmacher/177357/leine-ruckdaempfer-kausch?sPartner=google_products&number=379711_1&ut m_source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=freesh opping&gclid=CjwKCAjw5pShBhB_EiwAvmnNV-ah9jpMspTx9qo-8Wsn9lLsAjT54EBlKjsIh4O-2Mnjh4JvSbOXfBoChEQQAvD_BwE

Durch die Kausche wird mit einem Schäkel die Leine am Steg fest angeschlagen,
das Auge liegt auf dem Klampe am Boot. Beim Rausfahren verbleiben die Festmacher
am Steg. Muss einmal richtig ausgerichtet werden, dann passt das.

Klaus, der alles andere als Verschlimmbesserung ansieht

[Pusteblume]

Ich habe meinen 2tStahlkahn mit derartigen Schraubkarabinern fest. Funzt auch bei Hack und Schwell. Mit richtiger Leine und solidem Ruckdämpfer. Die Karas funktionieren natürlich nur, wenn entsprechende Augbolzen am Boot sind.
Man lässt die exakt konfektionierten Festmacher am Steg bzw den Pfählen, und kann dann beim Anlegen fix einklinken.

[Lady An]

Warum Spanngurte, mit Karabinern würde ich auch gleich 15mm Stahlseile nehmen. Wenn schon denn schon.

[HAL9000]

Zitat von Lady An

Warum Spanngurte, mit Karabinern würde ich auch gleich 15mm Stahlseile nehmen. Wenn schon denn schon.

Hahaha daran habe ich auch schon gedacht

Im Grunde will ich einfach einklinken und gehen. Bei Bedarf straffen oder lockern, ohne jedes Mal an allen 4 Seiten mit Knoten zu hantieren.

Das tut mir natürlich Leid, wenn das gegen das Gemüt alteingesessener Kapitäne verstößt, die alles so machen wollen, wie es schon immer war und nicht anders.

[MarkusP]

Zitat von Pusteblume

Ich habe meinen 2tStahlkahn mit derartigen Schraubkarabinern fest. Funzt auch bei Hack und Schwell. Mit richtiger Leine und solidem Ruckdämpfer. Die Karas funktionieren natürlich nur, wenn entsprechende Augbolzen am Boot sind.

Man lässt die exakt konfektionierten Festmacher am Steg bzw den Pfählen, und kann dann beim Anlegen fix einklinken.

Genau so mach ich das auch seit Jahren. Bei uns sind nur rauh verzinkte Ösen am Steg. Nach der ersten Saison hab ich die Tampen entsorgt, da an der Öse angewetzt. Mit Edelstahlkarabiner am Steg und nem vernünftigen Auge / Palstek an den Bootsklampen halten die Seile Jahre (wenn sie nicht ein netter Sportskollege einpackt[emoji85])...


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[rascala17fm]

Zitat von HAL9000

Hahaha daran habe ich auch schon gedacht

Im Grunde will ich einfach einklinken und gehen. Bei Bedarf straffen oder lockern, ohne jedes Mal an allen 4 Seiten mit Knoten zu hantieren.

Das tut mir natürlich Leid, wenn das gegen das Gemüt alteingesessener Kapitäne verstößt, die alles so machen wollen, wie es schon immer war und nicht anders.

Was sagte mein Opa zu mir.
Junge schau dir die Welt an bevor du dier ein Urteil darüber erlaubst.

Carsten

[Kladower]

Zitat von HAL9000

Bei uns am Steg sind halt keine Klampen sondern Stahl-Schlaufen die man jedes mal einfedeln muss.

Wir haben auch keine Klampen am Steg. Die übliche Methode: Ein Satz Festmacher in der passenden Länge, die immer am Steg bleiben. Wenn es ordentlich sein soll: Stegseitig mit eingespleißter Kausch, die mit Schäkel am Steg befestigt wird. Bootsseitig mit eingespleißtem Auge, das einfach durch die Bootsklampe gezogen wird. Bei stark schwankendem Wasserstand zumindest am Bug oder Heck mit offenem Ende, das mit Kopfschlag an der Bootsklampe befestigt wird.

Bei meinem ersten Boot hatte ich anfäglich auch mit Karabinern an "richtigen" Leinen gearbeitet. Macht Geräusch, gibt Kratzer und ggf. Abplatzer am Gelcoat, wenn man nicht aufpasst, habe ich schnell umgerüstet.

Deine vorgeschlage Methode mit Gurten dürfte zur Erheiterung bei den Stegnachbarn führen

[Snackman]

Warum immer mit Schäkel am Steg?
Ich habe fürs anlegen im Heimathafen fest konfektionierte Tampen mit Karabiener. Und zwar die welche so ne Art Widerhaken dran haben. Diese werden auf der Stegseite nur in vorhandene Stahlbügel eingeklipst und die Tampen hängen während der Fahrt aufgeschossen an der Reling.
In den Tampen sind selbstverständlich Ruckdämpfer eingefädelt.
Weil, sind wir doch mal ehrlich, die meisten Fahrten sind Tagesfahrten wo man abends wieder am Heimatsteg liegt.
Für andere Liegeplätze sind bei mir Tampen in unterschiedlichen Längen in der Backskiste...

Grüße

[Flomar]

Wie viele meiner Vorschreiber richtig und sinnvoll beschrieben:
3-4 Festmacher mit Augen auf die richtige Länge bringen. Diese mit entsprechendem Knoten oder Schäkel bzw. Karabiner an den Ringen am Steg befestigen und das Auge dann über die Klampen. Die Vorspring kann man dann beim Anlegen mit einem Bootshakten aufnehmen und auf die Klampe legen und dann hat man schon angelegt.

Alternativ zu Festmacheleinen habe ich bei meinem kleinen Boot sog. "Bungee-Festmacher" https://www.amazon.de/Arola-Festmach.../dp/B07W6LFNZJ (PaidLink) verwendet.

Dies aber nur, da unser Hafen in einem Tidegebiet liegt und trockenfällt. Und da das Schlickbett zur Fahrrinne her abfällt reicht die Spannung der Bungees um das Boot am Steg zu halten und somit die Klampen entlastet sind.