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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Teilrestauration Sea Ray 220DA, Erneuerung Kraufstofftank
Guten Abend liebe Gemeinde
Ich bin zur Zeit damit beschäftigt, bei meiner Sea Ray 220DA Sundancer einen Großteil des Innenraumes zu sanieren. Vorangegangen war ein leckgeschlagener Kraftstofftank, mit dessen Ausbau das Ganze begann. Ich habe also die Bodenplatte der Schlupfkabine geöffnet und mir die Lage angesehenen. Ohne Teile auszuschneiden, keine Chance den Tank zu entfernen. Zuerst habe ich die Wand der Sumpfpumpe gerausgetrennt. Jetzt konnte man den Tank weiter vorziehen, ich bekam ihn aber nicht so weit hoch, dass ich ihn hätte herausholen können. Die Trennwand zum Motorraum hatte bereits eine Aussparung welche verschraubt war. Somit hatte ich die Hoffnung, dass ich sie einfach abschrauben kann. Weit gefehlt. Das ganze war doppelwandig gebaut, somit musste ich doch sägen. Als das dann alles soweit war, konnte ich endlich den Tank aus der Bilge gerausbuchsieren und durch die Kabine nach draußen bringen. Das alles natürlich in einem ordentlichen Benzindunst, welcher sich trotz entleertem Tank immer wieder breit machte. Geändert von Fronmobil (24.04.2024 um 20:42 Uhr) Grund: Überschrift korrigiert
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#2
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Nach dem Ausbau des Tanks machte ich mich ran, die kontaminierten Bereiche zu reinigen. Unter Zuhilfenahme eines EX Geschützten Saugers habe ich Benzin/Wasserreste entfernt und anschließend alles ordentlich gereinigt.
Dabei fiel dann auf, dass aus kleinen Rissen in der Beschichtung des Bodens unter Last immer wieder Wasser hochdrückte, also entschloss ich mich, den Boden zu öffnen. Hier stand dann leider die komplette, ausgeschäumte Bilge voller Wasser. Ich Schnitt also die Bodenplatte komplett heraus, und entfernte den Schaum. Auch aus den Seitenwänden trat an einigen Stellen Wasser aus. Auch hier war wohl die Beschichtung unzureichend und der dahinter befindliche Schaum hatte zum Teil Wasser gezogen. Das (nicht so) tolle an dem Zeug ist, wenn es einmal Wasser gezogen hat, gibt es selbiges nur sehr widerwillig wieder ab. In Folge dessen war natürlich auch das Holz, welches mit dem nassen Schaum in Berührung war, stark in Mitleidenschaft gezogen. So machte ich mich ran nach und nach über 1m³ Schaum und sämtliche Holzplatten zu entfernen.
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#3
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Steifigkeit statt Schaum
Der nächste Schritt ist getan!
Ich habe die Querstringer aus XPS Platten zugeschnitten und mit Polymerkleber eingesetzt. Um in der Bilge unter dem Tank auch wieder zusätzliche Steifigkeit zu bekommen, habe ich den Tank eingesetzt, punktuell etwas Bauschaum unter den Tank gebracht und aushärten lassen. Anschließend habe ich den Schaum entfernt und mir daraus Schablonen geschnitten, die Maße auf XPS übertragen und diese unten dann einlaminiert. Auch die restlichen Stringer habe ich mehrlagig einlaminiert und muss sagen ich bin erstaunt, was ein paar Schichten Glasfilament mit Epoxidharz an Festigkeit entwickeln! Alles in allem eine ganz schöne Scheißarbeit! Alles auf Knien, liegend oder sonstwie in der engen Kiste. Mir tun annähernd sämtliche Knochen weh...
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...und niemals eine handbreit Wasser in der Bilge!... Nicht vergessen: guter Pfusch ist keine schlechte Arbeit!😃 Geändert von Cascada (18.11.2023 um 21:47 Uhr)
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#4
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Langsam wieder Richtung Fertigstellung!
Heute habe ich die Seitenplatten wieder eingepasst!
Gefertigt aus 9mm Sperrholz, welches ich auf der Innenseite ohne Glasgewebe mit einer dicken Schickt Epoxidharz überzogen habe. Platten angerauht, Harz aufgegossen und mit einem Kunststoffspachtel großzügig verteilt. Die Schnittkanten mit einem Pinsel ordentlich getränkt, so sollte das Holz geschützt sein. Die Platten habe ich, nachdem ich den Tank sicherheitshalber nochmal eingepasst habe, zunächst mit V4A Spaxschrauben unter der Bodenplatte der Schlupfkabine befestigt. Zusätzlich auf die Wrangen unterhalb noch etwas Epoxi aufgebracht. Anschließend bin ich angefangen, Steuerbordseitig zu laminieren. Lief soweit erstaunlich gut, habe 2 Lagen à 240g/m² nass in nass aufgetragen und nach unten zusätzlich eine "Leiste" mit Glasgewebe aus der Kanalsanierung (ich schätze ca. 800-1000g/m²) aufgebracht. Das Gewebe ist übrigens der Knaller! Man braucht zwar jede Menge Harz, hat aber mit einer Lage gleich eine 4-5mm dicke Schicht laminiert. Bei 90° Ecken allerdings eher ungeeignet, da es wegen der Dicke nicht in der Ecke bleibt. Bei den Wrangen habe ich die Ecken mit 3 Lagen 240er gemacht und die Fläche Anschließend noch mit der stabilen Matte aufgetragen.
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...und niemals eine handbreit Wasser in der Bilge!... Nicht vergessen: guter Pfusch ist keine schlechte Arbeit!😃 Geändert von Cascada (19.11.2023 um 18:35 Uhr)
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#5
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Stirnwände Tank
Heute habe ich die Stirnwände für den Tank zugeschnitten, eingepasst und laminiert. Ich hoffe mal, dass ich den Tank auch noch eingesetzt bekomme, wenn die Wände drin sind... Platz ist ja eher begrenzt, darum werde ich sie wohl morgen erstmal provisorisch einkleben und testen, bevor ich sie komplett einlaminiere.
Für Heute also erstmal wenig Ergebnis, es zieht sich alles etwas. Zu erwähnen wäre noch, dass die Aushärtezeit von Polyesterharz doch erheblich kürzer ist als die von Epoxy. Ich hatte noch einen Rest Poly, deswegen habe ich die erste Seite der Platten damit laminiert. Das konnte ich nach 2 Stunden (mit Warmluftzufuhr) schon anfassen und umdrehen. Die andere Seite habe ich mit Epoxy gemacht die ist nach 3 Stunden unter gleichen Bedingungen noch lange nicht fest. Die dunklere Platte ist übrigens Buche Sperrholz, die Hellere Birke.
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#6
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Stirnwände eingeklebt!
Soooo.
Nachdem die Stirnwände ordentlich durchgetrocknet waren, habe ich die Hintere, die ich sowieso nicht anders setzen kann, schonmal mit verdicktem Epoxidharz eingeklebt und direkt eine Hohlkehle zum laminieren gezogen. Wenn man das mit dem andicken des Harzes richtig raus hat, ist das echt ne geile Sache und bombenfest! Die hintere Stirnwand habe ich erstmal provisorisch festgeschraubt und sicherheitshalber den Tank nochmal eingepasst. Nicht, dass alles schön laminiert ist und am Ende passt das Ding nicht mehr rein....🤪 Da aber wie erhofft alles passt, hab ich auch die vordere Wand eingeklebt und ab morgen wird laminiert! Anschließend will ich den kompletten Raum nochmal abschleifen und mit Danboline Bilgenfarbe beschichten, damit alles schön dicht und geschützt ist.
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#7
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Bilge fertig!
Da bin ich mal wieder. In den letzten Wochen ist nicht so ganz viel passiert, die Motivation fehlt ein bisschen... In der Halle ist es kalt und einsam, wird Zeit, dass das Wetter besser wird! Immerhin bin ich soweit, daß der Tank nun eingebaut werden kann. Die Bilge ist zweifach mit Danboline gestrichen, genauso wie der Pumpensumpf für das Abwasser der Dusche. Nebenbei habe ich noch die Abgassammler demontiert und schonmal das Thermostatgehäuse überholt und mit neuem Thermostat eingebaut. Irgendwie wollte ich mal was anderes sehen als Laminat und Farbe! Hier ein paar Fotos von der fertigen Bilge. Wenn der Tank reinkommt, gibt's Nachschub!
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#8
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Hurra Hurra, der Tank ist drin!
Ich hab's geschafft, der Tank ist dort, wo er sein soll!
Unter dem Tank und an der Stirnwand Bugseits habe ich Schaumstoffklebeband aufgeklebt, um ihn gegen Vibrationen zu schützen. Heckseitig gabe ich den Tank mit Styrodurleisten verkeilt, sodass er sich nicht mehr längs bewegen kann. Durch zwei der einlaminierten Spanten habe ich einen Gurt gespannt, der den Tank leicht auf Spannung nach unten zurrt. Dies erscheint mir stabiler, als ihn wie original mit einer Winkelleiste aus Alu an den Seiten zu fixieren, zumal dies durch die abgerundeten Kanten ohnehin schwierig gewesen wäre. Wie Ihr seht, ist der neue Tank ein Stück höher als der Alte. Dazu hatte er noch eine Hutze im hinteren Bereich, welche nochmal 54mm aufgetragen hätte. Diese habe ich abgetrennt, und im Heißgasverfahren eine PE Platte aufgeschweißt. Entgegen all meiner Ängste war das einfacher, als erwartet! Jetzt kann ich 300l Benzin mitnehmen, dann muss ich die alte Saufziege nicht ganz so oft füttern 😅 Letztlich habe ich noch die Verkleidung zum Motorraum angepasst und verschraubt, nun kann es mit der Reinstallation der Klimaanlage und der Elektrik weitergehen. Allerdings muss ich sagen, den gewonnenen Raum durch den ausgebauten Tank vermisse ich jetzt schon🤣 War echt schön beim schrauben im Motorraum!
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#9
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Zusammenbau macht Spaß!
Es geht voran, sag ich mal!
In den letzten Tagen habe ich die Elektrik im Motorraum wieder an Ihren Platz gebracht und auch die Brauchwasseranlage wieder installiert. Bei der Gelegenheit ist auch gleich eine Beleuchtung für den Motorraum eingezogen. Da mir die alte "Holztür' am Heck am Scharnier durchgefault ist, habe ich auch die gleich neu gemacht, diesmal aus Kunststoff. Dann habe ich noch den Boden der Schlupfkabine aufgedoppelt und die neuen Bodenplatten zugeschnitten, um den Tank, der ja etwas höher ist als der Vorherige, verschwinden zu lassen. Nun warte ich noch auf den neuen Zulaufschlauch für den Tank, dann kann ich auch im Motorraum den Tank verkleiden.
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#10
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Endlich wieder Land in Sicht!
Soooooo
Der Boden in der Schlupfkabine ist drin! Nachdem ich die Latten soweit ausgeglichen hatte, dass es eine gerade Fläche ergibt, habe ich die Platten angepasst und mit Bilgenfarbe imprägniert. Unter der Mittelplatte, die den Tank abdeckt, habe ich Leisten geschraubt damit sie auf dem Tank aufliegt und nicht durchsattelt. Leider musste ich die Platte in der Mitte quer teilen, da sie nicht durch die Öffnung der Kabine passte, sitzt aber alles schön stramm und flächig. Den neuen Zulaufschlauch für den Tank hab ich auch schon verlegt, langsam nähere ich mich dem Ziel!
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#11
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Fertig!
Hier noch die letzten Bilder vom Zusammenbau.
Leider habe ich nicht mehr allzu viele gemacht, aber der Tank ist inzwischen mit 300l Super gefüllt und das Boot schwimmt in der Nordsee! Ersten kurzen Törn haben wir gemacht, alles ist, wie es sein soll. Hier sieht man auch die Installation der Truma Klimaanlagewelche nun auch die Zuluft nicht mehr von außen, sondern aus der Kabine saugt.
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