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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Motorraum-Abdeckung neu machen
Moin,
Im Zuge meines großen Refits möchte ich auch meine Motorraum-Abdeckung neu machen. Letztes Jahr habe ich die vorhandenen Platten überlackiert und von unten mit Metallprofilen versteift, aber sie sind teils einfach aufgequollen, waren m.E. ohnehin nicht besonders hochwertig und sind auch einfach unansehnlich. Ich überlege als Top ein Kork-Finish, aber woraus stelle ich die Grundlage her? Die Metallprofile können von den alten Platten abgeschraubt und wieder druntergesetzt werden , plus vernünftige Schallisolierung. Anbei Fotos vom Ist-Zustand vor/nach dem Restaurationsversuxh vom letzten Winter. |
#2
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Guten Morgen Beni,
eine gute und gern genommene Variante sind Siebdruckplatten. Durch die Mehrschichtverleimung sind die Platten von sich aus schon sehr stabil. Je nachdem wie groß die Luken sind, kann man auf den Bildern schlecht erkennen, benötigst Du vielleicht keine weitere Verstrebung. Bei der Verwendung sollten die Schnittkanten versiegelt werden, damit dort keine Feuchtigkeit einziehen kann.
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Gruß Rolf
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#3
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Die Fläche - eine Trittfläche offenbar - ist schon nicht klein.
Wenn die nicht durchwippen soll, müsste die (Siebdruck-) Platte ordentlich dick sein, so 18mm schätze ich. Die ist dann aber sauschwer. Daher hätte ich eine dünnere Platte gewählt, vielleicht 12mm. Dann ein paar Leisten (12mm x 36mm oder so) senkrecht draufgeklebt & geschraubt als Versteifung - längs wie quer. Die genaue Ausführung müsste man sich überlegen. Man könnte das ja so gestalten, dass die Leisten an den Seiten exakt in den Rahmen passen und so gleichzeitig auch die liegende Platte gegen Verrutschen sichert. Diese "Taschen" an der Plattenunterseite könnte man dann auch gleich mit selbstklebender Geräuschdämmung füllen. Ideen hätte ich da genug.
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages! |
#4
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Als Schalldämmung kann ich Dir diesen Schwerschaum empfehlen:
https://www.schaumstofflager.de/schalldaemmung/schalldaemmung-mit-verbundschaumstoff/?xoid=e5091df6eb695012beac84402a7b77e0 Wir haben Aixfoam und den o.g. In den Dämmeigenschaften, der Dauerhaftigkeit etc tun die sich nichts. Gruß Lucas |
#5
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Was ich auch gerne wüsste ist mit welchem Werkzeug man solche Topflöcher für diese Beschläge in die Platten rein bekommt.
Schwer sind die Platten jetzt durch die Edelstahlprofile auch schon.. |
#6
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Oberfräse
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages! |
#7
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Mit einem scharfen Stechbeitel geht das auch, ist halt Handarbeit.
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Liebe Grüße von der Lahn, Roland |
#8
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Ich wollte mir eh eine Oberfräse zulegen und dann auch in jede der Platten so einen Griff setzen. Dass nur die zwei mittleren welche haben hat mich immer schon genervt.
Und dann werde ich das wahrscheinlich nicht 9x (gibt ja noch mehr Platten) von Hand machen wollen. |
#9
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Täusche dich da nicht.
Auch mit einer Oberfräse bleibt das Handarbeit. Rutscht du da nur einen halben Millimeter zu weit, hast du eine Lücke neben dem eingelassenen Griff. Da ist man mit einem Stechbeitel vielleicht sogar auf der sicheren Seite, zumindest was die Kanten angeht. Fläche wegnehmen kann man ja trotzdem mit der Fräse.
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!
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#10
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Zitat:
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Gruß Jogie,
der KFZ Mechaniker der alles selber am Boot macht
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#11
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Macht man das nicht mit nem Forstnerbohrer?
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#12
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Forstnerbohrer sind klasse im Holz, aber machen halt einfach n rundes Loch. Wenn das ausreichend ist, ist alles gut. Wiederum ist die Oberfräse bei mir zB ein zwischenzeitlich nicht mehr wegzudenkendes Werkzeug und ich frage mich, was ich vorher ohne gemacht habe - ohne Schablone kannst das aber auch vergessen.
Hier zB mal eine Decksluke, welche ich in das Deck, ähnlich einem Stahlschiebedach, in mein Boot gebaut habe - die Ränder sind ausgefräst und ich habe rundum 1,5mm Spalt (die Luke selbst ist aus einer Negativform laminiert, deren Ränder ebenfalls mittels Schablonen passgenau erstellt wurden). Ohne die Oberfräse hätte ich den Ausschnitt mittls Stichsäge machen müssen, was niemals so sauber und exakt geworden wäre. Die Bodenplatte würde ich auf keinen Fall aus Siebdruck erstellen - wiegt ja gefühlt Tonnen. Evtl. eine Tischlerplatte (im Bootsbereich... naja - habe ich mal als Liegefläche genommen, bisher ohne Probleme) und dann, wie von Chilli beschrieben, mit Leisten verstärken. Musst allerdings versiegeln, da von sich aus natürlich rohes Holz. Platten sind aber halbwegs leicht und stabil. Ausserdem sehr simpler Aufbau und somit notfalls reproduzierbar. Aufwendiger, aber leicht, wäre zB eine Sandwichkonstruktion aus GFK, dünnem Holz und Styrodur - je nachdem, wie wichtig dir Gewicht und Arbeitsaufwand ist. Ich hab zB ne Bodenplatte aus Styrodur gebaut, welche oben eine 3mm-Multiplexplatte hat, welche unterbaut ist mit 30mm-Styrodur (mit Epoxy verklebt) und eingeklebten Querstreben aus ebenfalls 3mm-Multiplexstreifen in Form eines T-Trägers und unten ne Lage GFK. Da kann man drauf rumhüpfen und es gibt absolut nichts nach. Allerdings recht aufwendig... (muss man Spass dran haben) Die Bilder zeigen die Platte auf dem Kopf liegend, also deren Unterseite. GFK ist stabil auf Zug - hier entsteht durch die Plattendicke eine Zugbelastung.
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"Ich kann es dir erklären, aber ich kann es nicht für dich verstehen" Viele Grüße, Markus
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#13
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Moin,
Danke für die Antworten soweit, schon sehr hilfreich. Die größten Platten in der Mitte sind ca. 100x80cm, links und rechts schmaler. Laminieren würde ich eher ungern, ich hätte Sorge dass da am Ende mangels Erfahrung nach viel Mühe nur Murks rauskommt. Tischlerplatte, ok. Oder was ist mit wasserdicht verleimtem Bootsbau-Sperrholz? Das mit den Leisten kann ich mir gerade noch nicht so recht bildlich vorstellen, meinst du so wie auf einem dieser Bilder? Die Aussparung für die Griffe ist tatsächlich einfach kreisrund. Insofern würde ich das mit dem Forstnerbohrer versuchen. Eine Oberfräse steht allerdings definitiv auf der Anschaffungsliste weit oben. |
#14
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Wenn Kreisrund, dann auf jeden Fall Forstner oder Lochsäge - je nach Durchmesser. Ist ja aber nicht so groß, denke ich - da ist n Forstnerbohrer präziser.
Laminieren... ja, ist so ne Sache - im Prinzip simpel, ist aber von Vorteil, wenn man jemanden hat, der drüber schaut und n paar Tipps gibt. Da werden dann die irrsten Dinger oftmals draus, weil die Leute sich mehr und mehr trauen, Erfahrung sammeln. Hab das bei vielen anderen erlebt, die klein und vorsichtig angefangen haben und später die unglaublichsten Dinge daraus gebaut haben. Ich selbst ja auch - Jens (als Shakalboot hier bekannt gewesen) hat mir zB vieles beigebracht. Glaube, die Tischlerplatte ist leichter. Die Maße, die du beschreibst, sind in etwa die Liegewiese - letztere ist eher größer mit rund 170x100. Da haben wir eine 22mm-Tischlerplatte genommen ohne irgendwas drunter - ist definitiv stabil genug und ganz ehrlich: Das ist ne simple Bodenplatte, also einfach den Versuch wagen und so ne Platte nehmen, mit Harz versiegeln und fertig. Sollte sie je doch durchgammeln in vielen Jahren, dann einfach neu. Spezifische Gewichte kannst dir im Internet suchen. Schau doch mal, was ne Sperrholzplatte wiegt. ZB Multiplex Birke 12mm. Die ist irre schwer und würde sich bei den Abmessungen auch durchbiegen im Gegensatz zur Tischlerplatte. Verstrebungen drunter - naja, wie soll man das erklären? Stell dir einen Doppel-T-Träger vor. Der ist aufgrund dieser Bauweise sehr stabil. Das ist deine Bodenplatte auch dann: Du machst sozusagen einen T-Träger, wobei dessen obere Fläche deine Bodenplatte ist. Wenn du parallel lauter Rippen setzen tust, sind diese in Längsrichtung stabil, aber nicht in Querrichtung. Stell dir nun vor, du machst ein Gitter drunter - und das können wirkich dünne Leisten sein. 6,5mm Multiplex zB. Am besten alles verkleben, nicht verschrauben. Als Beispiel: Das hier ist der Unterbau in der Kajüte. Das sind 6,5mm-Multiplexplatten. Kannst du dir vorstellen, wie stabil das ist? Der Aufbau ist so denkbar simpel... du könntest zB eine leichte Bodenplatte nehmen und darunter 4 Streben quer und längs über Kreuz - 6,5mm-Streifen 5cm breit (die sind dann in der Öffnung, der Auflagerand braucht keine Verstärkung), an den Kreuzungspunkten jeweils zur Hälfte eingesägt und mit Epoxy (eindickt mit Baumwollfasern) angeklebt und seitlich jeweils eine kleine Rundung gezogen. Da könntest wahrscheinlich sogar oben auch nur ne 6,5mm-Platte als Boden nehmen. Ja, ist bissle Aufwand, macht aber Spass. Falls du das eher als Last statt als Lust siehst, dann mach einfach eine dicke Platte drauf und fertig. Man muss sich ja nicht zu was zwingen, was man nicht will. Schau mal - hier ist eine 2cm-Strebe aus einer 6,5mm-Platte aufgeklebt (die diagonale Strebe - diagonal aus einem bestimmten Grund - rein als Stabilität betrachtet wäre gerade ausriechend gewesen.). Die Platte oben drauf ist auch nur 6,5mm Eingebaut sieht das so aus - die Querstreben darunter nehmen die Last auf, die eben erwähnte diagonale Ministrebe satbilisiert in Längsrichtung. Da kant draufsitzen.
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"Ich kann es dir erklären, aber ich kann es nicht für dich verstehen" Viele Grüße, Markus Geändert von Rot-Runner (17.03.2024 um 11:29 Uhr) |
#15
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Ich denke aber, du willst keine WIssenschaft draus machen - daher nimm einfach ne Platte, evtl. n paar Streben drunter und fertig.
Deine drei Beispielbilder passen alle nicht - die STreben drunter sind in Längsrichtung stabil - also musst eine Art Kreuz machen, da deine große Platte mehr oder weniger QUadratisch ist. Bei den schmaleren Platten dann nur Streben in Querrichtung. Die Auflagefläche an den Öffnungen stabilisieren die Platte ja und stellen sozusagen jeweils auch ne Strebe dar. Stell dir deine große Platte vor - nahezu quadratisch. Genau in der Mitte ist deren instabilster Punkt. Jetzt stell dir eine gekreuzte Verstrebung darunter vor - das ist doch stabil, oder? Stell dir nur eine einzelne Strebe in der Mitte vor - wie würde sich die Platte nun verhalten, wenn du mittig drauf stehst? In Längsrichtung der Strebe ist sie stabil, daneben würde sie sich aber wieder durchbiegen, wenn du rechts oder links der Strebe stehst... Je dicker die Platte, desto weniger bis gar keine Strebe brauchst du. Desto schwerer aber auch der Boden letztendlich. Was ist dir wichtig? WIllst Gewicht sparen? Dnann mach die Platten dünner und Streben drunter... stell dir als Extrem eine sehr dünne Bodenplatte vor mit einem kassettenartigen bzw wabenförmigen Muster darunter. Stabil, oder? Stell dir mal vor, du nimmst ganz viele Klopapierrollen (also die leeren Pappdinger) und stellst sie alle aufrecht nebeneinander hin - da kannst draufstehen dann. Nicht falsch verstehen - soll alles nur ne Anregung sein. Ob du dazu Lust hast, weiß ich nicht. Es gibt immer versch. Wege, etwas zu lösen, von völlig simpel bis hin zu maximal aufwendig. Ich tendiere gerne zu Letzterem, warum auch immer. Aber versuch es doch mal - schnapp dir irgend ne alte Platte, säge sie zu, lege sie ein und trete drauf - biegt sich durch? Dann schraub mal mittig ne Leiste drunter - schon stabiler... einfach mal ausprobieren.
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"Ich kann es dir erklären, aber ich kann es nicht für dich verstehen" Viele Grüße, Markus Geändert von Rot-Runner (17.03.2024 um 11:35 Uhr) |
#16
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Mach ich. Das war sehr gut erklärt.
Ich denke ich bleibe bei einer dickeren Platte, damit die auch mit den Auflagestreben (den hässlichen beigen Dingern) von der Höhe her abschließt. |
#17
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Euer Boot ist glaub eh n Verdränger, richtig? Da kommts vermtl. auf n paar Kilo eh nicht an.
Ansonsten könnte man auch an den Auflagekanten einfach was unterkleben, damit die Höhe wieder stimmt - es gibt so unendlich viele Möglichkeiten oftmals. Viel Erfolg!
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"Ich kann es dir erklären, aber ich kann es nicht für dich verstehen" Viele Grüße, Markus
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