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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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Alt 25.11.2024, 21:03
pkroman pkroman ist offline
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Standard Spantenriss in Freeship importieren

Hallo zusammen,
ich möchte einen Spantenriss in Freeship importieren.
Das geht über Hintergrundbild. Soweit war ich schon. Dann Hintergrundbild->Ursprung kapiere ich auch noch. Dann aber mit Hintergrundbild->Maßstab festlegen und darauf folgenden Schritten komme ich nicht mehr klar. Hier bräuchte ich eine vernünftige Anleitung. So eine Anleitung mit Bildern gibt es in einem Modellbauforum, leider sind die dazugehörigen Bilder nicht mehr einsehbar. Ein Videotutorial zu diesem Thema habe ich auf die schnelle nicht gefunden. Könnte mir da vielleicht jemand helfen, der das schon gemacht hat. Bei dem Bootsrumpf handelt es sich um einen Rundspanter.

Gruß
Patrick

Geändert von pkroman (25.11.2024 um 21:14 Uhr)
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  #2  
Alt 26.11.2024, 10:51
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Ulmo Ulmo ist offline
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Ich habe noch ein paar PDFs zu Delftship/Freeship. Eines heißt: "DELFTship tutorial – Using background images"
Delftship ist eine (kommerzielle) Variante bzw. ein Vorgänger von Freeship.
Die wesentlichen Funktionen sind aber identisch.

Schreib' mir 'ne PN, wenn Du das noch nicht hast
__________________
--Steffen

Hat man nur einen Hammer zur Verfügung, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.

Geändert von Ulmo (26.11.2024 um 13:42 Uhr) Grund: Typo
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  #3  
Alt 26.11.2024, 11:13
soenke soenke ist offline
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Erstmal solltest du die aktuelle Version von https://github.com/markmal/freeship-plus-in-lazarus/ verwenden, damit du nicht über Fehler alter Versionen stolperst.

Die Skalierung des Hintergundbildes im Programm funktioniert meiner Erfahrung nach leider relativ schlecht, so dass man das Bild am besten bereits ordentlich vorbereitet hat.
Das Hintergrundbild muss dazu so vorbereitet sein, dass es nur noch linear skaliert werden muss. Bildkoordinaten in x,y müssen rechtwinklig zueinander und jeweils parallel zu zuzuordnenden Weltkoordinaten sein (senkrecht im Bild also senkrecht in Wirklichkeit, usw.). Die Skalierung in x muss gleich der Skalierung in y sein (Bilder kann man z.B. mit Gimp bearbeiten, das hat auch eine Funktion zum Entzerren eines Bildes anhand von Stützpunkten).

Beim ersten Start von FreeShip wirst du beim Neuanlegen eines Models nach ein paar Parametern wie Länge, Breite, Tiefgang gefragt. Zusätzlich sind die Anzahl Punkte longitudinal und vertikal zu benennen.
Diese Punkte sind nur Hilfsgeometrie für das Modellieren der Oberfläche und liegen nicht notwendigerweise auf der Oberfläche. Je mehr Stützpunkte, desto flexibler bist du in der Gestaltung, aber umso schwieriger wird es auch, den Rumpf strakend zu gestalten. Versuche deshalb, mit wenigen Stützpunkten auszukommen.

Im Modell stellst du per Calculations->Intersections die Anzahl und Lage deiner Spanten, Senten, Wasserlinien fest, so dass diese grob mit deinem Linienriss übereinstimmen.

Nun die Hintergrundbilder in den drei Ansichten laden.
Mit Rechtsklick ->Background Image -> Frame skalierst du sie (geht leider nur über beide Achsen gleichzeitig), mit "Origin" kannst du das Bild verschieben. Das ist wie oben schon gesagt etwas doof, aber machbar.

In der Seitenansicht wird die Lage der Spanten mit Maßen als helle senkrechte Linien angezeigt. Wenn die Spanten nicht dort liegen, wo sie dem Plan nach sein sollten, dann korrigiere das nun.
Wenn keine Maße vorliegen, dann miss das mit dem Cursor aus (Koordinaten werden angezeigt) und korrigiere die Lage über das "Intersections" Menü.

Falls der Plan Wasserlinien, Senten, o.ä. enthält, dann verfahre analog.
Beim Plan solltest du wissen, ob er mit oder ohne Beplankung dargestellt ist (Spantenrisse alter Holzboote). In FreeShip wird die Außenhaut gezeichnet.

Nun kommt der eigentliche Teil:
Das Hin- und Herschieben der Stützpunkte, um die Rumpfform so anzupassen, dass sie dem Plan entsprechen.
Dazu am besten mit den Konturen anfangen. Also Decksverlauf, Kiel, Bug in der Seitenansicht. Dann Kontur in der Draufsicht und das ganze dann in der Frontalsicht korrigieren.
Die berechneten Spanten (Frontalsicht) müssen in Deckung mit den im Plan gezeichneten gebracht werden, usw.

Mit dem Curvature- und Zebra-Shading kann man kontrollieren, ob die Oberfläche strakt bzw. wie verwunden sie ist. Beim Übertragen eines alten Plans muss man aber gut abwägen, welche Änderungen man machen darf/möchte.

Unterschiedliche Bauteile erstellst du als unterschiedliche Layer.
Da FreeShip weniger ein CAD, als ein Programm zur Berechnung von Hydrostatik und teilw. Hydrodynamik ist, sollte man da nicht zu viel erwarten.
Sinn macht das m.E. nur, um die Rumpfform zu modellieren. Andere Sachen modelliert einfachstenfalls man als Quader mit einer bestimmten Seitenlänge. Die Masse des Quaders legt man dann fest, indem man dessen spezifisches Gewicht in seinem Layer setzt. Position und Masse fließen dann in die Momentenrechnung ein.

Für hydrostatische Berechnungen muss der Rumpf unterhalb der Wasserlinie "wasserdicht" sein.
Einen Heckspiegel hat man schnell eingebaut, indem man im Bodyplan die Linienzüge vom Heck markiert und dann über mehr als die negative Breite transversal extrudiert (Edge->extrude->transversal direction -100m).

Wenn du Fehler, Unstimmigkeiten oder Probleme im Programm entdeckst, dann mache eine neue Meldung in den Github-Issues auf. Mit ein wenig Glück macht sich der Entwickler der o.g. Version, Mark Malakanov, dann daran und behebt das.


PS:
Der ganze Code ist ursprünglich aus einem Uni-Projekt der TU-Delft entstanden und war in Delphi mit teils proprietären Modulen geschrieben und unter GPL veröffentlicht. Mit der Kommerzialisierung des Projektes wurde die GPL-Version von den ursprünglichen Autoren nicht weiter betreut. Es fand sich mit den Hydronship-Projekt ein russischer Programmierer, der das ein paar Jahre mehr schlecht als recht weiter betrieben hat. Dann hat Mark Malakanov das irgendwann mal als Projekt bei GitHub aufgesetzt und sich dran gemacht, es mit aktuellen Lazarus-Versionen (und damit auf Linux, Windows, ...) lauffähig und benutzbar zu bekommen.
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  #4  
Alt 26.11.2024, 20:45
pkroman pkroman ist offline
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Danke schon mal für die Antworten. Als Übungsobjekt habe ich das ganze mit dem Spantenriss von dieser Seite versucht. https://www.yachtsportmuseum.de/them...15qmjolli.html
Und das ist ja ein Rundspanter, was die Sache nicht gerade einfacher macht, ist aber mein Ziel, da ich später einen anderen Spantenriss digitalisieren möchte aus einem Bauplan für ein Boot, was ich dann tatsächlich bauen möchte. Ist auch ein Rundspanter. Als Ziel möchte ich dann die Spantenrisse in 1:1 drucken lassen von einem professionellen Plot-Service, nachdem ich die Anzahl der Spanten (zur Zeit 11 oder 12) mindestens verdoppelt habe. Vielleicht wäre ein einfaches 2D CAD Programm die bessere Lösung, aber ich weiß nicht ob man in ein CAD Programm Spantenrisse als Bild importieren kann und dann digitalisieren. FreeShip kann das, manuelle Korrektur vorausgesetzt. Also nochmal zu Freeship. Ich habe den Spantenriss von der o.g. Seite als Bild gespeichert. Die Bedingungen, die @soenke im 2 Absatz erwähnt hat, sind erfüllt. Das Bild hat nur einen kleinen Fehler. Die Wasserlinie oben ist nicht ganz rechtwinklig zu der Mitschiffslinie. Ist aber verkraftbar. Am besten hätte ich eine Anleitung, in der bildlich eben so ein Rundspanter digitalisiert wird. Für Knickspanter gibt es eher geeignete Youtube-Videos. Bei meinem späteren Boot bzw. dem Bauplan gibt es kein Bild mit den unteschiedlichen Wasserlinien, höchstens die eine echte Wasserlinie. Das sollte denke ich aber kein Problem darstellen für das was ich damit bezwecke.
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  #5  
Alt 27.11.2024, 14:31
soenke soenke ist offline
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Der Spantenriss auf der Seite ist sehr grob. Ausserdem kann man in der Seitenansicht und in der Draufsicht nur erahnen (Punkte), wo die im Riss visualisierten Spanten liegen.

Wenn Du ohne FreeShip arbeiten möchtest, dann kann man auch anders vorgehen.
Wenn du annimmst, dass du die Lage der Hilfsspanten bei 0cm, 45cm, 1m, und dann in jeweils 55cm Abständen bis zum Bug hast (das sieht zumindest danach aus), dann könntest die Spanten auch einfach im CAD nachzeichnen, in den Abständen aufstellen und dann damit eine Fläche aufspannen ("Sweep" oder so). Das sieht dann nach Boot aus, ist aber recht ungenau.

FreeShip hat den Vorteil, dass man sofort sieht, ob Sachen wie Schwerpunktlage, Verdrängungsverteilung, etc. einen stimmigen Eindruck machen. Leider benötigt man dafür eine gewisse Leidensfähigkeit.

Bei dem Beispiel im Screenshot kann man z.B. sehen, dass eine Verdrängung von 700kg noch nicht ganz passen kann:
Tools->Calculations->
Code:
   Displaced volume                            :         0.697 m^3
    Displacement                                :         0.714 tonnes
Man darf bei alten Rissen auch nicht vergessen, dass sich vieles erst auf dem Schnürboden oder später beim Bau ergeben hat. Das war alles damals nicht so genau. Im Zweifelsfall also bei einem Boot im Original nachmessen.
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  #6  
Alt 02.12.2024, 19:54
Frank LIP Frank LIP ist offline
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Hallo,
kann man in FreeShip einen Solid aus z.B. SolidWorks oder ähnlichen Programmen einlesen?
SG
Frank
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  #7  
Alt 03.12.2024, 10:27
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Ulmo Ulmo ist offline
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Also die bei mir installierte Version 2.6 bietet folgende Importformate an:

Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Freeship_Import.PNG
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Größe:	49,1 KB
ID:	1031123
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--Steffen

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