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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #201  
Alt 21.02.2019, 11:02
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Hallöchen zusammen,

Michaelas Post hat mich daran erinnert, euch wieder auf den aktuellen Stand zu bringen. Mann, ist die Zeit schon wieder gerannt! Es ist (fast) Frühling, dieses Wochenende konnte man schon wieder auf der Terrasse Kaffee trinken

Mit Modellbooten passieren manchmal merkwürdige Dinge, wenn man sie aus den Augen lässt. Meins hat jedenfalls Bewohner bekommen (Keine Ahnung, wer das war ).



Da musste ich doch glatt am Wochenende mal nach dem "Echten" sehen Aber alles gut, Galadriel schläft zufrieden im Winterlager und hat auch keine Bewohner. Dafür hatte ich auch im Herbst noch mit ein paar Vogelschutznetzen gesorgt, nachdem es sich im "Dachgebälk" ein paar kleckernde Zwitschergesellen gemütlich gemacht hatten...



In meiner Kinderzimmerwerkstatt, wo meine Maschinenbauaktivitäten weitergehen, wird's langsam unübersichtlich, Drähte hier, Schlumpfschlauch da, Klemmen, Lötkolben, Presszangen, Kabelkanal, Bauteile, Schaltpläne, Aluteile - das Genie beherrscht das Chaos . Ich hab keine Eile, probiere dies und das aus, Bastelzeit eben...

Wo waren wir? Ach ja, die Schlümpfe. Die waren erstaunlich fix aus Plastikpendeluhrien zu mir gekommen. Bis dahin hatte ich die wichtigen mechanischen Details wie obere Umlenkung, Gurtführung und auch die Drehgeberbefestigung fertig. Von Dietrich kam noch der Hinweis, die Rollen mit Molybdändisulfat zu schmieren, also hab ich mir von diesem schwarzen Pülverchen auch noch was besorgt. Wie man als Chemiker auf die Idee kommt, dass aus zerbröseltem Glühfadendraht und Schwefel ein Schmiermittel zu basteln, ist mir ein Rätsel. Aber das war die ganze Chemie ohnehin schon immer für mich. Meinen (noch nicht existierenden) Enkelkindern würde ich das so erklären: Sagte die Reibung: "Eh, da ist ja Mobül.., ähm, Mölüp-dehn..., brlbp..." Und so verbrachte sie den Rest ihres Lebens damit, vergeblich dieses Wort auszusprechen und vergaß dabei zu reiben...

Blötzeblau, se faseln!



Jaja, zurück zum Thema... Dann kam das, was man beim Autobau eine Hochzeit nennt. Ich habe Fahrgestell und Karosserie miteinander verheiratet.



Alles zusammengesetzt, Gurte eingepasst und befestigt, jetzt konnte man schon mal einen Blick nach oben in den "Fahrstuhlschacht" werfen. Aus Motorperspektive.





Die Endlagenschalter mussten gebaut und positioniert werden,



dann konnte ich mit der elektrischen Planung der Motoransteuerung und der Programmierung des Arduino anfangen. Zuerst die Motorsteuerung. Spannungswandler und Motortreiber sitzen auf einer Streifenplatine (mittlerweile die zweite, weil ich auf der ersten so oft rumgebrutzelt hatte, dass sich die Leiterzüge ablösten).



Der Arduino, ein Pro Micro, sitzt huckepack drauf und wird später verklebt. Dupontstecker crimpen geht mittlerweile wie's Brezelbacken (Nicht dass ich wüsste, wie Brezelbacken geht...) Für die Hobbyelektroniker, die sich beim Verschlumpfen noch mit Feuerzeugen oder gar Monster-Heißluftpistolen rumquälen, kann ich übreigens dieses Teil



im schicken Darth-Schrumpf-Lichtschwertdesign empfehlen. (https://www.amazon.de/gp/product/B07DXPKTN1 (PaidLink)).

Zum Probieren erst einmal ein Testaufbau:



Und hier das Ganze in Aktion:

https://youtu.be/KsrZpFBvo9E

Jetzt mach ich das Ganze hübsch (Einspeisung, Schutzabschaltung, Kabelführungen, Gehäuse für die Steuerung) und kümmere mich noch um die im Video erwähnte Kabelrückholung. Und weitere Kleinigkeiten. Denn wo steckt das Teufelchen???



Im Detail, wie immer...

Und Klopapier schneiden kann das Teil auch noch nicht

Schöne Woche noch
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LG, Holger

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  #202  
Alt 21.02.2019, 14:07
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Standard Sulfide, Sulfite und Sullfate ... ??

Moin Holger (nach Hinweis geändert),

schön zu lesen, dass Du die Zeit genutzt hast und wirklich großes Kino zeigst. Falls ich mal "sowas" brauche , weiß ich ja nun, wen ich fragen und/oder verwirren kann.

Damit nun aber niemand vergeblich sucht und das falsche Zeugs verwendet ein paar klärende Worte (hoffentlich) von mir.

Du hattest oben Molybdändisulfat geschrieben, das Trockenschmiermittel ist aber Molibdändisulfid.

Was ist nun was?
  • Sulfide sind Salze beziehungsweise Alkyl- oder Arylderivate des Schwefelwasserstoffs (H2S).
  • Sulfite sind die Salze und Ester der Schwefligen Säure H2SO3.
  • Sulfate sind Salze oder Ester der Schwefelsäure. Die Salze enthalten das Sulfat-Anion [SO4]2− bzw. das Hydrogensulfat-Anion [HSO4]−.
Wem nun im Kopf "schweflig" ist, kann sein Tagewerk trotzdem entspannt verrichten, weil man dies Wissen wohl nur selten braucht, um seine Brötchen zu verdienen, aber sicher weiß ich das auch nicht, denn ich habe es ja mehr mit Dampf und Kupfer.
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Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen.
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Ich habe zu wenig Geld, um mir "billiges" Werkzeug kaufen zu können.
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Geändert von dampfspieler (21.02.2019 um 15:37 Uhr)
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  #203  
Alt 21.02.2019, 14:20
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Zitat:
Zitat von dampfspieler Beitrag anzeigen
Moin Jens,

schön zu lesen, dass Du die Zeit genutzt hast und wirklich großes Kino zeigst. Falls ich mal "sowas" brauche , weiß ich ja nun, wen ich fragen und/oder verwirren kann.

Damit nun aber niemand vergeblich sucht und das falsche Zeugs verwendet ein paar klärende Worte (hoffentlich) von mir.

Du hattest oben Molybdändisulfat geschrieben, das Trockenschmiermittel ist aber Molibdändisulfid.

Was ist nun was?
  • Sulfide sind Salze beziehungsweise Alkyl- oder Arylderivate des Schwefelwasserstoffs (H2S).
  • Sulfite sind die Salze und Ester der Schwefligen Säure H2SO3.
  • Sulfate sind Salze oder Ester der Schwefelsäure. Die Salze enthalten das Sulfat-Anion [SO4]2− bzw. das Hydrogensulfat-Anion [HSO4]−.
Wem nun im Kopf "schweflig" ist, kann sein Tagewerk trotzdem entspannt verrichten, weil man dies Wissen wohl nur selten braucht, um seine Brötchen zu verdienen, aber sicher weiß ich das auch nicht, denn ich habe es ja mehr mit Dampf und Kupfer.
Jaja, Wilhelm, und ich heiße nicht Jens, sondern Holger. Oder Bernd? Otto?? Kevin??? Ich bin verwirrt. Sulfanidsyndrom



Aber Danke für's Richtigstellen
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  #204  
Alt 18.03.2019, 16:52
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Hallöchen zusammen,

die schlechte Nachricht zuerst: Ich hab immer noch keinen Klopapierspender! Die gute: Ich hab Gollum! Fertig. Ach so, das hatten wir ja noch gar nicht...

Muss ich schon wieder weit zurück! Wie sich beim Testen rausgestellt hat, war der Drehgeber auf dem Motor keine so gute Idee. Erstens ließ er immer mal Impulse aus und zweitens hätte ich bei Spannungsausfall immer erst mal die Mitte wiederfinden müssen. Also flog der raus und es kam ein Präzisionspoti mit drei Umdrehungen rein. Jetzt habe ich saubere Positionswerte.

Was hatten wir noch? Die Einspeisung, also der Anschluss der dicken Batteriekabel. Dafür hab ich Kupferbolzen genommen, nee, nicht was ihr denkt , die aus dem KFZ-Handel, https://www.ebay.de/itm/153382451819 (PaidLink) und https://www.ebay.de/itm/153360770863 (PaidLink). Die tun es genau so gut wie die überteuerten Anschlussterminals "Extra für Boot". Der Rest war Strippenzieherei. So was:



oder das Kabelwirrwarr am Arduino. Eine Freude für jeden Bombenentschärfer. Welchen Draht soll ich zuerst???



Der Rest ist besser in bewegten Bildern zu sehen, also Popcorn raus und zuschauen:

https://youtu.be/xkvlW_p6mvs

Ähm Günter, damit lässt sich sicher auch ein Treppenlift steuern. Also wenn Bedarf besteht, sag Bescheid

Apropos, ich muss jetzt zum Arzt. Hab Tatschofonie

https://www.youtube.com/watch?v=hh9oW4JXghk

Schöne Woche

PS: Wat freu ich mich schon wieder auf Holz und Epoxy!
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  #205  
Alt 18.03.2019, 19:54
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... den Treppenlift werde ich wohl bald eher brauchen, wenn die besch... Rückenschwerzen nicht bald verduften...
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beste Grüße,
Jens

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  #206  
Alt 19.03.2019, 17:09
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Mönsch Jens und Günter, kommt bloß schnell wieder auf die Beine Sonst bin ich noch der erste, der das Experiment Monsterhohlkehlchen machen muss. Eigentlich solltet ihr meine Idee ja erst ausprobieren, damit ich das ggf. anders machen kann
Ich hab euch die Doku (Stückliste, Schaltpläne, Arduino-Sketch) für Gollum ins Wiki gelegt, als Genesungslektüre sozusagen

Gute Besserung euch beiden!!!
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Geändert von Blitzeblau (19.03.2019 um 19:50 Uhr)
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  #207  
Alt 19.04.2019, 19:16
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Hallöchen zusammen!

Woran merkt man, dass Ostern ist? Man hört wieder Menschen, die sich darüber aufregen, dass es nur noch weiße Eier zu kaufen gibt, die wären ja viel ungesünder als braune. Leute, einfach mal nicht so viele Fake News lesen... Aber was viel wichtiger ist: Man kann wieder draußen Epoxy anrühren und das wird sogar hart!!

Wenn man mir mit einer Frage ein Freude machen kann, dann lautet die: "Brauchst' das noch'? Sonst schmeiß ich's weg...." In diesem Fall kam die Frage auf Arbeit von unserem Hausmeister, der gerade dabei war, eine Sperrholz-Transportkiste in Europalettengröße zu entsorgen. Die Antwort ist natürlich klar Und natürlich auch, was daraus werden sollte. Ich hatte nämlich am Frühstückstisch eine Vision:



Nein, ich will nicht das Rad neu erfinden, nur diesmal quadratisch, das sollen zwei Fahrgestelle werden. Es zeichnet sich nämlich schon wieder ab, dass zum Sliptermin im Verein nicht alle Schiffe aus der Halle kommen, daher will ich beweglich sein. Stabil genug ist Galadriel ja mittlerweile. Aus der Vision auf dem Küchentisch wurde also ein Plan auf dem Wohnzimmertisch,



dann Striche auf einer 20mm-Kistensperrholzplatte auf dem Gartenbasteltisch:



und daraus ritscheratsche mit der Säge Stich ein Bausatz.



Und dann konnte ich endlich wieder mit Epoxy rumkleckern, ach wat war dat schöööön!



Jetzt noch Achs' und Räder dran, und das erste Frühliingsboots(zubehör)bauprojekt ist abgeschlossen.



Man könnte jetzt glücklich sein. Könnte man. Wenn da nicht so ein oller Vogel im Baum über mir sitzen würde, der dauern schreit: "Dasistschiiief, dasistschiiief, dasiistschiiief!!!!" So'n Quatsch, du Piepmatz, schnurgerade ist das, bestenfalls 'ne vogelperspektivische Verzerrung! Tschiep ab und leg Eier, sonst ruf ich Nachbars Miezekatze! Ist schließlich Ostern! So, Ruhe jetzt, wenn hier einer zwitschert, dann bin ich das!



Ein Osterwässerchen nämlich!

Prösterchen und schöne Feiertage euch allen! Genießt die Sonne
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  #208  
Alt 19.04.2019, 19:55
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Danke für die vielen Bilder, schön mal was neues zu lesen was nichts mit einem Motorradmotor zu tun hat.
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  #209  
Alt 20.04.2019, 19:42
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Hi Holger,

du hast oben an deinen Fahrgestellen eine glatte Fläche. Daraus schließe ich, dass du damit (zunächst) dein Bauwerk kieloben transportierst, richtig?

Vermutlich ist ja im Unterwasserbereich noch dieses und jenes zu tun, bis du mit dem Kajütaufbau beginnen kannst.

(Diese Achsen und Räder ähneln doch sehr meinem Einkauf von Ende März. Bisher habe ich damit aber nur Sperrholzplatten transportiert, was bei 25 kg pro Stück aber keine unwesentliche Erleichterung ist.)
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Gruß, Günter
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  #210  
Alt 20.04.2019, 20:27
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Zitat:
Zitat von Heimfried Beitrag anzeigen
Hi Holger,

du hast oben an deinen Fahrgestellen eine glatte Fläche. Daraus schließe ich, dass du damit (zunächst) dein Bauwerk kieloben transportierst, richtig?

Vermutlich ist ja im Unterwasserbereich noch dieses und jenes zu tun, bis du mit dem Kajütaufbau beginnen kannst.

(Diese Achsen und Räder ähneln doch sehr meinem Einkauf von Ende März. Bisher habe ich damit aber nur Sperrholzplatten transportiert, was bei 25 kg pro Stück aber keine unwesentliche Erleichterung ist.)

Hi Günter,

ja, genauso ist das. Die Fahrgestelle sollen jeweils bei BH3 unter den Rümpfen befestigt werden. Es ist schon noch einiges zu tun, bevor ich drehen kann. Zuerst müssen ja die beiden großen Hohlkehlen gemacht werden, die vordere Querleiste unter dem Brückendeck, der Durchbruch für den Bugmotor usw. Dann noch die Graphit-Beschichtung für das Unterwasserschiff und letztendlich die Lackierung des Brückendecks von unten und der Rumpfinnenseiten. Ich will nach dem Drehen nicht noch einmal da ran, also muss das alles vorher fertig sein. Erst dann kommt der Decksaufbau...



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  #211  
Alt 27.04.2019, 23:08
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Hallo in die Runde, kleines Abend-Update noch von mir nach einem schönen Tag!

Heute war im Verein Slippen angesagt und damit Zeit, meine beiden Fahrgestelle auszuprobieren. Erstmal hieß es natürlich "Planen ab" und Heringe raus, schließlich will ich nicht derjenige sein, der den Vereinsrasenmäher auf dem Gewissen hat. Aber dann konnte es losgehen. Die provisorischen Querleisten wieder ran, das Boot mit dem Wagenheber achtern angehoben und die Fahrgestelle druntergezwingelt:



und die Gute war klar für ihre erste Fahrt 2019. Und diesmal ohne Hilfe, mit den Rädern ging das wie Schubkarre fahren. Erst auf eine Warteposition



bis ihr voräufiger Platz freigereräumt war...



Und da liegt sie nun, klar für die nächsten Aufgaben

Wie gesagt, ein schöner Tag. Darum: Auf eine erfolgreiche Bausaison

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  #212  
Alt 14.05.2019, 09:49
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Guten Morgen, na endlich wieder eine wenig Leben in der Bootsbauerbude Wird ja auch mal Zeit, dass ihr wieder aufwacht

Ich meditiere derweil vor mich hin und das heißt in diesem Forum bekanntlich:



Meine Zeitdruckversiegelung im Herbst hat doch ganz schön Spuren hinterlassen. Nach den ersten Schleifbewegungen sieht es aus, als hätte sich im Winter eine Horde künstlerisch minderbegabter Steinzeiterstklässler in Höhlenmalerei versucht.



Und nu? Einfach den Bootsnamen ändern? Triefnase vielleicht? Oder Nasenbär?

Nein, das Zeug muss glatt! Ohne Schliff kein Schiff!



Das wird mich wohl noch ein wenig beschäftigen. Nebenbei habe ich eine neue Joda- ähm, Yoga-Übung für mich entdeckt.

Den bedröppelt dreinblickenden Hund



Mega entspannend die ist. In diesem Sinne: Ommmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm!!!!
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Geändert von Blitzeblau (14.05.2019 um 10:54 Uhr)
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  #213  
Alt 15.06.2019, 13:25
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Hallöchen zusammen,

in der Mauzgeschichte gab es einen Satz, der hieß: "Es gibt Tage, über die redet man nicht gern." Naja, ihr kennt das mit der Matrix-Katze, manchmal wiederholen sich Dinge auf recht garstige Weise. Und meistens kann man sich am Ende nur selbst an die Birne greifen

Diesmal, ich war gerade bei meiner morgendlichen meditativen Lieblingsbeschäftigung, kam Onkel Odin in Gestalt von Bootsbauer Frank, der hier um die Ecke eine Bootswerkstatt betreibt, vorbei, um an seinem Boot was zu machen, und wie das so ist, guckt man als solcher ja mal neugierig, woran dieser verrückte Matrixbewohner so rumschleift und was er da so tut. Naja, und wie ich so guck wie er da so guckt, sehe ich, dass er recht skeptisch guckt. Also mache ich R2 und die Schleifmaschine aus und gucke ihn an. Und er guckt mich an und sagt den folgenschweren Satz: "Das machst du aber in spätestens 2 Jahren alles noch mal!" Und dann fasst er eine Ecke des Laminats an, murmelt irgendeinen Zauberspruch, und zieht es ein Stückchen hoch! Eine Frechlichkeit! Wenn hier einer am Laminat zieht, dann bin ich das! So! Moment mal, ich hab ja gar keinen Zauberspruch gesagt



Ich glaube, ich hab in etwa so dämlich geguckt wie damals Boris Becker in der AOL-Werbung: "Äääh, das war ja einfach!".

Was folgte, war ein kurzer Meinungsaustausch mit ihm, dann mit Andreas Behnke und Jens, später bei meinem Motivationsbesuch auch noch mal mit Günter (Wer musste da eigentlich wen motivieren?). Rückblickend waren damals wohl mehrere Dinge schiefgelaufen: Erstens, das Holz war immer noch nicht genügend durchtränkt gewesen. Der Wind zwischen den Toren hatte ja allen Schleifstaub aus den Poren rausgeblasen und damit war das Holz saugfähig wie nix. Zweitens, bei den Zeitabständen zwischen den Lagen hätte ich unbedingt zwischenschleifen müssen und drittens (wieso sind es eigentlich immer drei ???) kam wohl auch noch zu hohe Luftfeuchtigkeit dazu, denn zur gleichen Zeit wurden die großen Hallentore getauscht und die Halle stand nachts sperrangelweit offen. Wir hatten ja schon Oktober

OK, bedröppelt gucken half nix, die Entscheidung war schnell gefallen: Effektive Luftblasenausrottung durch Entfernen des umliegenden Gewebes. Die Luftblase weiß dann nicht mehr, wo sie sich festhalten kann, und schwebt einfach davon. Und den nächsten Post im Forum erst wieder, wenn alles runter ist. Warum das? Naja, ein wenig Druck braucht der Mensch...

Der Anfang war recht einfach, Spachtel unter die Bahn (äääh, das war ja..., den Weg hätte das Wasser später spielend gefunden) und runter mit der Wurstpelle.



Da lag sie nun, während die Luftblasen völlig verstört und orientierungslos durch die Halle taumelten.



Damit ging es ihnen allerdings besser als der Pelle, die wurde nämlich in gruseligen dunklen Müllsäcken zusammegpfercht.



Das ging natürlich nicht endlos so weiter, die Pellestückchen wurden immer kleiner



und der Rest war, naja was wohl... Schleifpads kaputtmachen und R2 mit Staub füttern.



Noch ein paar kleine Reststellen, ab nächster Woche beginnt der Neuaufbau und danach gibt’s hoffentlich wieder ein paar schönere Bilder ...



Der Spruch ging mir in den letzten Wochen öfter mal durch den Kopf

Schönes Wochenende euch allen
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Geändert von Blitzeblau (15.06.2019 um 20:07 Uhr)
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  #214  
Alt 15.06.2019, 15:25
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Moin Holger,

da fällt mir nur ein.



Jetzt musst Du stark sein, ich drück Dir die Daumen
Dietrich
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  #215  
Alt 15.06.2019, 18:00
noni noni ist offline
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Ups - das ist aber mal .....
Kopf hoch!
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  #216  
Alt 16.06.2019, 00:11
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Ich wusste das ja schon eine Weile und hatte im letzten Jahr eine sehr ähnliche Situation bei meinem Bau. Abrissarbeiten (sehr wörtlich genommen in diesem Fall) machen wahrlich keine Freude. Aber du stehst ja jetzt wieder vor dem Aufbauen und das tröstet irgendwie. Auch, wenn man sich die vertane Zeit gern erspart hätte. Pack ein Hygrometer auf die Baustelle - und guck regelmäßig drauf. (Besser noch einen Logger.)

Alles Gute!
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Gruß, Günter
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  #217  
Alt 16.06.2019, 14:21
René René ist offline
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Mein Mitgefühl. Aber besser jetzt als wenn das Boot mal fertig ist und im Wasser liegt. Was für ein Käse.

Das Lerngeld würde man sich gerne sparen.

Aber Kopf hoch, das passiert sicher kein 2. Mal.

Gruß René
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Alles hat ein Ende, nur die.....

Der Weg ist das Ziel - NEIN - Die gute Stimmung beim Genuss des Weges ist das Ziel! (geklaut hier im BF)
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  #218  
Alt 16.06.2019, 20:25
FreMic FreMic ist offline
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Wow. Das ist echt ärgerlich und wir fühlen 100% mit dir.
Aber: shit happens.
Kopf hoch! Weiter machen!
Und bitte weiterhin berichten, deine Bilder und Schreibweise erhellen die Tage
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Mein Bau-Blog:https://www.projekt-grenzgaenger.com
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  #219  
Alt 27.06.2019, 16:15
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So ihr Lieben, erst mal Dankeschön für euren Zuspruch! Auch bei mir ging's ein wenig weiter, schließlich hatte ich euch ein paar schönere Bilder versprochen. So kann das ja nicht bleiben!

Günters Ratschlag folgend, habe ich jetzt ein Thermo-Hygrometer in der Halle.



Den Logger



habe ich leider nicht durch's Hallentor bekommen. Jetzt steht er draußen rum. Weiß noch nicht, was ich damit mache, hat jemand 'ne Idee?

Zuerst mal bin ich umgezogen. Nachdem das letzte Schiff endlich die Halle verlassen hatte, konnte ich wieder an's hintere Ende zu meinem eigentlichen Bauplatz verholen.



Da steht schließlich mein "Chemielabor". Wer will schon mit den Becherchen immer durch die ganze Halle laufen



Also ran an's Mischmaschin' und wieder Epoxy angerührt



und beide Rümpfe vorbeschichtet.



Falls es jemandem aufgefallen ist, meine Mischmaschine hat mal wieder ein Update bekommen. Der kleine Fakedremel war irgendwann am Ende, also hab ich mir bei eBay Kleinanzeigen einen Küchenmixer geschossen, dazu einen PWM-Regler, Steckdose und Gehäuse aus der Bastelkiste, etwas Klebeband, MacGyver lässt grüßen . Der schafft jetzt locker jede Menge. Wozu der PWM-Regler? Also wer Epoxy mit Schaumhäubchen mag, kann den auch weglassen

Anfang letzter Woche schaue ich so auf die Wetterprognose und da steht was von 20° für diese Woche. Und da dachte ich: "Oh, Laminierwetter, macht'n Urlaubsschein für Dienstag und Mittwoch fertig". Und kaum hatte ich den genehmigt zurück, hat wohl irgendein Wetterverantwortlicher irgendwas falsch wegsortiert und schon kriegen wir ausgerechnet an diesen beiden Tagen Saharaluft. Die hat bestimmt ein verpoltes Windrad hergeblasen, Klimawandel kann es ja nicht sein, den gibt's ja nicht, sagt Donald.



Aber was soll's, Laminieren bei widrigen Bedingungen ist ja bei mir mittlerweile Standard, wie's scheint...

Diesmal hatte ich mich entschlossen, erst einmal einen Rumpf zu machen und nicht beide gleichzeitig. Also waren die glänzenden Zeiten des Steuerbordrumpfes schnell wieder Geschichte und "Korn-80-Meditation" angesagt. Über den Kiel kommt eine 400er Gewebebahn als Trailer- und Schrammschutz. Das hatte ich vorher so nicht im Plan.



Darauf die erste Gewebebahn, erst innen. Noch 'ne Änderung: Das Gewebe. Für die Rümpfe hab ich mir Köpergewebe bestellt, das Leinwandzeug, das ich vorher benutzt hatte, nehme ich nur noch für gerade Flächen oder solche, die nur in eine Richtung geformt sind.

.

Zuerst habe ich mit dem Pinsel Epoxy längs des Kiels getupft und das Gewebe nach außen ausgestrichen. Erst dann mit der Rolle die Flächen. Das Gleiche an der Kimmkante, erst Pinsel, dann Rolle.

Danke Jens übrigens für die Faltanleitung auf nassem Untergrund, beim dritten Boot kriege ich die Bahn dann sicher auch faltenfrei und mit geraden Kanten hin, versprochen! Wegschneiden wollte ich die Wellen aber nicht. Die Bahnen haben keine Webkante, daher spachtelschleift sich das später weg und verschwindet unter'm Graphit...

Ergebnis des ersten Tages, Steuerbordrumpf fertig. Die weißen Flächen sind Spachtel, nicht dass ihr denkt. Und an die Innenkante kommt noch die große Hohlkehle, wie sie Günter gerade baut..

.

Gestern dann Rumpf zwei nach dem gleichen Schema. Rumpf anschleifen und Kielstreifen draufbacksen,



Bahn falten und gekonnt draufdrap..., ähh, wieso hängt da jetzt hinten so viel runter? Und vorne fehlt doch was? Ich hatte doch in die Mitte... Schieb, Zupf, Anheb, uuh, das schöne Muster!, Draufleg, ... Alles klar, passt! Wieso eigentlich??? Gut, dass man bei Köper das Gewebe einfach schieben und plattdrücken kann. Dafür hat sich übrigens mein Tapezier-Kantenroller super bewährt, der hier immer mal wieder auf den Bildern auftaucht



Ach ja, die Einschnitte achtern nicht vergessen,



und dann schnell Epoxy drauf, bevor noch jemand kommt und guckt, ob die Fäden alle parallel laufen

Letzter Blick auf die aufgeräumte Baustelle gestern zum Feierabend



und Festigkeitskontrolle heute Morgen:





Alles Ziehen und Zauberspruchgemurmel, selbst solche gefährlichen veganen wie "Eene meene Kopfsalat, löse dich, du Laminat - Hex, hex" (ja, ich weiß, der ist echt fies) halfen nichts, dieses Kapitel scheint jetzt wohl abgeschlossen zu sein

Als nächstes wird wieder geschliffen und dann kommen die Deckschichten drauf. Aber nicht mehr diese Woche. die nächste Hitzewelle sitze ich am Strand aus



falls nichts dazwischen kommt

Erkenntnisse:
  • Na also, es geht doch!
  • Meistgesagter Satz: "Macht ihr bitte schnell die Tür wieder zu?". Die Temperatur in der Halle blieb bis zum Abend tatsächlich unter 30°
  • Zwischen den vielen epoxyklebrigen Putzlappen, die überall rumliegen gibt es genau ein T-Shirt, mit dem man sich den Schweiß von der Stirn wischen kann.
  • Wenn es unten in der Schutzmaske plätschert war sie oben nicht ganz dicht. (Im günstigsten Fall....)

Schönen Abend euch allen
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LG, Holger

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Geändert von Blitzeblau (27.06.2019 um 16:20 Uhr) Grund: einen Tippfehler gibt's doch imer ;-)
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Alt 27.06.2019, 19:37
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Hallo Holger,
die Laminierung sieht jetzt um Welten besser aus. Trotzdem sehe ich ein Problem. Auf dem Köpergewebe fehlen mindestens zwei Schichten Epoxi als Füllschichten. Denn wenn Du jetzt anschleifst, schleifst Du in die oberen Gewebeschichten.
Oder täuscht das Licht?
Ich habe damals nach dem Tränken des Köpergewebes noch zwei satte Schichten Epoxi naß in naß ( also naß in klebrig ) aufgetragen , so daß von der Gewebestruktur schon nicht mehr viel zu sehen war.
Beim Schleifen verschwinden nur die oberen Wellen, das Gewebe bleibt ganz.
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Jens

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Alt 28.06.2019, 10:59
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Zitat:
Zitat von shakalboot Beitrag anzeigen
Hallo Holger,
Trotzdem sehe ich ein Problem.
Moin Jens, dir ist schon klar, dass du mit dieser Formulierung als absoluter Pessimist rüberkommst, oder? Als Optimist hättest du nämlich das Wort "Herausforderung" benutzt. Ich arbeite mal deine Punkte ab:

Zitat:
Zitat von shakalboot Beitrag anzeigen
Auf dem Köpergewebe fehlen mindestens zwei Schichten Epoxi als Füllschichten.
Jo, weiß ich. Du erinnerst dich noch an die Mail von Andreas Behnke? Da hatte er das Vorgehen so beschrieben:
Zitat
1. Vorbeschichten der Oberfläche, aushärten lassen, gründlich anschleifen
2. Laminieren des Glasgewebes, aushärten lassen, gründlich anschleifen
3. Spachteln, schleifen
4. Auftrag der Endbeschichtung in drei oder 4 Lagen naß in naß am selben Tag. Bei Aushärtung über Nacht wieder gründlich anschleifen, aber möglichst naß in naß arbeiten.

Immer, wenn die Oberfläche nicht mehr klebrig ist, muss sie angeschliffen werden.
Zitat Ende

Im Moment sind wir also bei Punkt 2 im hinteren Bereich. Nass in nass ist schön, aber ohne Zeitmaschine nicht immer realisierbar, denn nach spätestens 6h ist das Harz trocken (EP300 und Härter 3040). Das hätte man nur mit langsamerem Härter oder dem anderen Harz (s. Günters Tröt) verhindern können. Ich habe vom Anschleifen der Vorbeschichtung bis zum fertig verklebten Laminat an den beiden Tagen jeweils von 7 bis 19 Uhr gearbeitet, mit einer Stunde Mittagspause, bei 25-29°C die meiste Zeit unter Schutzmaske. Spätestens an dieser Stelle hätte vermutlich jeder Mitarbeiter der Berufsgenossenschaft Haarausfall Für mindestens zwei Lagen nass in nass (eher 3 bis 4) obendrauf wären pro Rumpf noch mal 3 bis 4h Nachtschicht fällig gewesen. Mal ehrlich, irgendwie muss ich meiner Frau auch noch glaubhaft vermitteln können, dass ich das hier aus Spaß mache. Und wann soll ich denn dann noch lustige Beiträge für euch schreiben? OK, Schlaf lass ich mal weg, wird überbewertet, braucht kein Mensch

Zitat:
Zitat von shakalboot Beitrag anzeigen
Denn wenn Du jetzt anschleifst, schleifst Du in die oberen Gewebeschichten.
Nein, tue ich nicht. Glücklicherweise hat der Handel da ensprechende Produkte im Sortiment. Um die strukturierten Oberdecksflächen bei Blitzeblau für die Neulackierung anzuschleifen, hatte ich damals Schleifpads aus dem Baumarkt benutzt. Die sind recht klein und nur mit der Hand zu benutzen, aber es gibt sie auch in größer und derber und sogar in rund und mit Klettseite für Schleifmaschinen (Danke für den Tip, Günter ).
Also war ich vorhin noch schnell im Verein und hab extra für dich mal einen Demoschliff gemacht



An der Maschine sind die runden natürich besser und ich nehme die für die Eckbereiche. Auf den Flächen geht es aber auch mit den rechteckigen, die sind deutlich preiswerter und können von beiden Seiten benutzt werden. Ich halbiere die und mit dem entsprechenden Druck fallen die auch nicht vom Teller:



Die Staubabsaugung ist nicht so dolle, man muss also immer mit einem Staublappen (Ich nehme einen alten Fleecepullover) hinterher. Und am Besten noch mal drübersaugen.

Zitat:
Zitat von shakalboot Beitrag anzeigen
Oder täuscht das Licht?
Nein, natürlich nicht. Hier mal das Ergebnis im Vergleich:



Schlimmstenfalls legt man einzelne Fäden frei, aber sonst ist alles heil. Darauf kann man jetzt auch wieder beschichten

Zitat:
Zitat von shakalboot Beitrag anzeigen
Ich habe damals nach dem Tränken des Köpergewebes noch zwei satte Schichten Epoxi naß in naß ( also naß in klebrig ) aufgetragen , so daß von der Gewebestruktur schon nicht mehr viel zu sehen war.
Beim Schleifen verschwinden nur die oberen Wellen, das Gewebe bleibt ganz.
Wenn sich das zeitlich so einrichten lässt, würde ich das natürlich auch so machen, das geht ja auch deutlich schneller als die Schleiferei
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Geändert von Blitzeblau (28.06.2019 um 11:20 Uhr)
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Alt 28.06.2019, 13:36
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Zitat:
Zitat von Blitzeblau Beitrag anzeigen
...Moin Jens, dir ist schon klar, dass du mit dieser Formulierung als absoluter Pessimist rüberkommst, ...
...hmmm Du mußt mich nun aber nicht gleich zum Pessimisten degradieren, nur weil ich ein paar Bedenken habe...

Aus meiner Erfahrung (~25 Jahre) im Umgang mit Epoxi und den entsprechenden Verstärkungsfasern sah ich da nunmal ein kleines Problem.
O.K. Bernd Kohler hatte ja geschrieben, die Beglasung dient nur dem Schutz der Holzoberfläche ...da kann man eine geringe Beschädigung der oberen Glasfilamente in Kauf nehmen.
Nach wie vor skeptisch bin ich von der Verfahrensweise, die Oberfläche (Epoxi + Glas) mit nem Schleifpad "anzugrabbeln"
Das kann man bei einer oberflächlichen Lackierung machen, wie Du es schon geschrieben hast, aber dort, wo Epoxi auf Epoxi halten soll, sind andere Körnungen nötig. Bei Restaurationsprojekten bin ich da schonmal mit 40er - höchsten 80er Körnung rangegangen.

Bei meinem ersten Rumpf war ich auch dem Irrtum unterlegen, ich kann innerhalb von 8 Stunden eine weitere Schicht Epoxiauftragen (mit nem biss´l anpadden) auftragen ....Ergebnis war diese "Schuppenflechte".
Ich weiß jetzt auch, woher ich diese Zeiten hatte....
Als ich damals größere Modellrümpfe und Tragflächen mit allmöglichen Einbauten laminiert hatte, wurde es auch oft spät und so hab ich im letzten Laminat ein Harz/Härtersysten eingesetzt, was eben nach 8Stunden noch leicht klebrig war...
und dier Gedanke war beim Katamaranbau noch irgendwie im Kopf.

Der Zeitfaktor...
Ich will auch keinen Laminierwettbewerb ausrufen, war da am schnellsten ist....und sicher habe ich vielleicht ein paar Erfahrungen mit großen Flächen, aber den Rumpf 2 hatte ich in 5 Stunden beidseitig laminiert. Folgten noch 3 x 2Stunden für den Auftrag der drei Epoxischichten.
O.K. es war damals ein 12 oder 14 Stunden Arbeitstag.
Ich will mich jetzt auch nicht damit hervor tun, daß ich eben nur 5 Stunden gebraucht habe, aber machbar ist es. Das Zuschneiden der Bahnen und "Päckchenpacken" ist am Vortag erfolgt.

Ich drücke Dir die Daumen, daß das Epoxi auf der angepadeten Oberfläche hält.

p.s. ich kenne die Aussage von Andreas Behnke bezüglich des Anschleifens.
auch wenn Du mich wieder einen Pessimisten nennst - ich halte davon nichts! Richtig wäre ein Belegen mit Abreißgewebe.
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Alt 28.06.2019, 18:29
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...ein kleiner Tip sei mir noch gestattet...

um den Ablauf während des laminieren "flüssig" zu halten, bereite ich auch die benötigte Harzmenge vor; d.h. je nach Temperatur und Menge teile ich den Gesamtbedarf auf einzelne Behälter auf, jeweils für Harz und jeweils für Härter. Die zusammengehörigen Gefäße stehen dann auch bei einander und bei Bedarf wird Harz und Härter in den Mischtopf geschüttet und mit dem Propellermischer durchgerührt. Es sind meißtens "Gebinde" um die 150 - 200 Gramm.

Die Harzmenge:
in den Tabellen von HP Textiles steht der Harzbedarf des jeweiligen Gewebes/Geleges.
Kleine Faustregel: Harzverbrauch = ~ 83% vom Gewebegewicht

so - nun genug der schulmeisterei...
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Alt 09.07.2019, 11:48
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Zitat:
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...ein kleiner Tip sei mir noch gestattet...
Jens, dir sei jeder Tip dieser Welt gestattet



Wer bin ich denn, dass ich die Ratschläge des Fachmanns in den Wind schlage In diesem Fall muss ich mir aber wirkich mal auf die Schulter klopfen, denn das hatte ich tatsächlich schon so gemacht. Die Becher standen dann auf dem Betonfußboden, der ja noch relativ kühl war.

So, jetzt aber weiter im Bootsbaubilderwahn: Ich hatte mich noch mal, nein, nicht mit Odin, der ist in Epoxyangelgenheiten völlig ahnungslos, sondern mit Jens beschwatzt. Da das Gewebe keine statische Funktion hat, sind wir so verblieben, dass es besser ist, mit 120er Papier die Fasern etwas aufzubrechen, um den Füllschichten mehr Halt zu geben. In die "Täler" ging es dann mit dem Pad, und nach ein paar meditativen Stunden war es wieder vorbei mit Glanz und Gloria.



Wenn man vom Teufel spricht!!!



Was man im Vordergrund sieht, hat die Hannelore zusammen mit der Japanesenfiedel gemacht. Die Beschichterei war für's Wochenende geplant, so dass etwas Zeit blieb, mal wieder einen kleinen Zwingenigel zu bauen.



Am Ende wurden es vier Füllschichten, die erste ohne Zusätze, die folgenden mit steigenden Thixo-Anteilen. Jeweils 1, 1,5 und 2g auf 155g Harz-Härter-Gemisch. Sonnabends den Steuerbord-Rumpf,



Sonntags dann Backbord, immer mit ca. 2 Stunden Zeit dazwischen. Ergebnis: Alles fest, keine Blasen, keine Nasen



Dazwischen durfte unsere alte Vereins-Bandsägemadam mal zeigen, dass sie noch Puste hat



und aus den Latten, die im Winter die Dachkonstruktion für die Abdeckplane getragen haben, die 8mm-Lamellen schneiden, die mal den Kern der großen Monsterhohlkehlchen bilden sollen.





Später werden einige davon noch "kleingemacht", damit sich am Ende solch eine Aufteilung ergibt:



Ach so, da liegt ja noch 'ne Sipo-Latte! Hätte ich fast vergessen Das ist Stefan Nummer 3. Wenn schon jeder Rumpf einen kriegt, soll das Brückendeck natürlich auch einen haben, wäre ja sonst ungerecht





Na also, es geht wieder vorwärts



Schöne Woche!
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Geändert von Blitzeblau (09.07.2019 um 17:24 Uhr)
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Alt 31.07.2019, 19:11
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Hallöchen zusammen,

hier war es etwas ruhig die letzte Zeit, was einfach daran lag, dass ich mich nicht in der Werft war, sondern in good old Bulkheadland, oder wie man auf Deutsch sagt, Schottland Und hab spektakuläre Fotos vom Loch Ness mitgebracht:

Nessie, während sie sich zum Auftauchen bereit macht:



oder dies, darauf bin ich besonders stolz: Nessie, während ich ihr mein Handy aus der hohlen Kehle entreiße:



Womit wir beim Thema sind: Monster-Hohlkehlchen Hat ja jetzt wohl jeder, also baue ich auch eins

Zuerst durfte wieder Big Mama ran und die Lamellen auf die richtige Breite sägen:



So wird (hoffentlich) ein Kehlchen draus:



Die ganz dünne 8. Leiste, die auf der Zeichnung zu sehen war, hab ich weggelassen. In der Zeit, wo ich auf 7m Länge eine 7x8mm Holzleiste ranfummel, hab ich sie auch gespachtelt Vorher musste ich aber noch einen Höhleneingang für Gollum bauen, irgendwo muss der ja mit seinem Fischefangarm in's Wasser:



Durch das Löchli ergab sich vorn ein ca 20 cm langes Stück, das hab ich zum Testen für mein Hohlkehlchenbauverfahren auserkoren. Also Lamellen ankleben,



Die Längsstringer des Brückendecks dienen als Gegenhalt für die Klemmleisten, die die Lamellen andrücken. So, fest:



Ich hab mich mit diesen Spritzbeuteln nie wirklich anfreunden können, also habe ich nach Alternativen gesucht und mir nachfüllbare Kartuschen für normale Kartuschenpressen bestellt. Ob es damit besser funktioniert, wird man sehen. Aus einem 20cm Acrylrohr ist ein Spachtel zum Abziehen der Rundung über den Lamellenkanten entstanden. Dazu die üblichen Silikon-Teigschaber und es konnte losgehen, ähm, nein, noch nicht. Wie hatte Jens gesagt, alles erst bereitlegen. Also habe ich noch die Glasgewebelagen zurechtgeschnitten. Als erste Lage nehme ich das 20 cm breite 380er Rovingband, das ich auch schon über die Kiele gebackst hatte. Die anderen beiden Lagen kommen aus meiner 207er Leinwandgeweberolle. Die ist 127cm breit. Das macht also pro 63-cm-Hälfte (ich unterschlage mal den halben Zentimeter) eine Bahn mit 27 cm und eine mit 36cm, das muss als Überlappung reichen.



Beim ersten Versuch war ich ein wenig zu ängstlich mit dem Spachtel, zu dünn und zu wenig, aber dafür testet man ja .



Dann ging es mit 30%-volumigen Spachtel weiter, was deutlich besser ging. Das "Wursteln" mit den Kartuschenpresse geht wirklich super. Tut mir leid, dass es davon keine Fotos gibt. Mein Handy haut immer ab, wenn ich es mit den klebrigen Handschuhen anfassen will Nach dem Auftragen flogen die Kartuschen zu Atze in's Ton-Bad, dann kam direkt die Rovinglage rauf.



Die ordentlich mit Epoxy eingeschmatzt und dann die anderen beiden Lagen.



Jetzt kam der Radiusspachtel zum Einsatz. Überschüssiges Harz wird dabei rausgestrichen.



Noch ein paar Luftblasen raus, Abreißgewebe rauf



und eine Nacht drüber schlafen....



So, Gewebe runter:



Da hat sich doch wieder ein Krümel druntergemogelt, na gut, den schleif ich weg. Irgendwas ist ja immer Ansonsten sieht's doch gut aus! Verfahren genehmigt



Nun noch die restlichen 13 Meter . Die erste Lamelle klebt, Feierabend für heute. Das wird jetzt etwas dauern. Denn was wissen wir von Seeungeheuern: "Hohl ist die Kehle. Und laaaang..."



Schöne Woche!
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Geändert von Blitzeblau (31.07.2019 um 22:49 Uhr)
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