Meinung zur Regal 2150

[Lrrr1138]

Hallo wertes Boote-Forum!

Erst mal vielen Dank für die Aufnahme!

Ich plane es schon seit längerem, mir ein Boot anzuschaffen. Nun habe ich mich des Projekts „Boot“ halbwegs ernsthaft angenommen. Das doofe dabei ist, ich habe Null Ahnung und kenne niemanden persönlich, hinter dessen Meinung auch etwas Sachverstand stünde 😊 Deswegen habe ich mich vornehmlich beigewerblichen Verkäufern umgesehen. Das sind aber eben "Verkäufer" und beherrschen deren Job meistens gut.

Ich habe (neben anderen) auch dieses Boot hier angeschaut:

https://hollandboot.de/boats/regal-2150/

Mir gefällt, dass das Boot nicht allzu groß ist (bin ja Anfänger), gute Raumaufteilung (bei der Länge von 6,4m viel Platz innen), Design/Verarbeitungund auch die kleinen Annehmlichkeiten wie Frischwassertank, Waschbecken, umklappbare Fahrerlehne und Platz für ein Chemieklo.

Das Boot ist augenscheinlich in einem guten und auch recht gepflegten Zustand. Der Motor sah gut aus, vermutlich wurde er aber für den Verkauf gründlich gereinigt. Motorölfarbe meiner Meinung nach nicht auffällig (vermutlich frisch gewechselt). Trailer ist nicht dabei (benötige ich auch nicht).

Obwohl das Boot bei einem „Professionellen“ (Sea Ray) auf dem Hof steht, wird „im Kundenauftrag“ verkauft. Ein Probefahrt wird nicht angeboten, allerdings sei ein Probelauf des Motors kein Problem.

Was mir der „Vermittler“ allerdings nicht nennen konnte, ist die Anzahl der Betriebsstunden (einen Zähler hat dieses Boot nicht), Unterlagen zu Wartungen gibt es auch nicht. Ich habe gebeten, die Daten beim Verkäufer zu erfragen, bin mir aber nicht sicher, ob da noch was kommt. Der „Vermittler“ redete es mit „bei älteren Booten weiß man das nicht mehr so genau“ und „beim Einwintern wird am Motor ja eh immer alles gemacht“ eher klein.

Zum Motorprobelauf werde ich am Samstag nochmal hingehen und mir das Boot nochmal genauer anschauen.

Mich würde eure Meinung mal interessieren, ob der Verkauf zwar im Kundenauftrag aber von einem „professionellen“ Hof eher dafür spricht, dass da kein Schrott angeboten wird?

Würdet ihr so ein Boot auch ohne Kenntnis von Betriebsstunden/Wartungshistorie kaufen (wenn alles andere stimmt) oder wäre das ein zu großes Risiko? Bei Autokauf wäre das klar, aber bei Booten sind die Betriebsstundenzahlen wohl nicht genauso zu interpretieren habe ich den Eindruck…

Wäre großartig, eure Meinung mal zu hören. Danke im Voraus!

[ralfschmidt]

das Boot sieht auf den Bildern schon mal gut aus, das die Unterlagen nicht so richtig zur Verfügung stehen ist natürlich schade, ohne Probefahrt ein Boot zukaufen ist natürlich immer ein großes Risiko, das das Boot Schrot ist glaube ich nicht, aber in der Technik können noch ein paar Überraschungen lauern, da würde ich bei Zeiten mal eine Fachkraft dran lassen, die das abcheckt

auf Dauer wirst du kaum ohne einen Trailer auskommen, entweder weil du das Boot mal woanders ist Wasser werfen möchtest, irgendwann muß man auch mal in eine andere Werkstatt und das alles geht ohne den Trailer nicht

[Aggsl]

Das Boot sieht auf den ersten Blick und über die Anzeige ja ganz gut aus. Aber die Fragezeichen hast Du ja selbst schon aufgezeigt. Wartungshistorie, Betriebsstunden?

Thema Probefahrt: Ohne ausgiebige Probefahrt, zu der Du idealerweise jemanden mitnimmst, der richtig Ahnung von Booten hat, würde ich das Boot nicht kaufen. Während und nach der Probefahrt sind doch einige Dinge zu beachten, auf die man nur im normalen Bootsbetrieb kommt, z. B. Dichtigkeit Antiebsbalg (um mal nur eines zu nennen).

Stutzig würde mich auch folgendes machen: Wie auch dieser Anzeige zu entnehmen ist, nimmt der gewerbliche Verkäufer auch Boote in Zahlung. Das vorliegende Boot soll aber im Auftrag verkauft werden. Ich vermute, dass dieser "Verkaufsauftrag" eher fingiert ist, damit sich der gewerbliche Händler aus der Gewährleistung schleichen kann. Er wird schon wissen, weshalb er dies macht... Aber das ist nur eine Vermutung. Vielleicht wäre es sinnvoller, sich nach einem Boot umzusehen, bei dem eine Gewährleistung durch einen Händler vorliegt. Allerdings wird das in dieser Preisklasse nicht so einfach werden, so etwas zu finden.

Als Fazit: Vor dem Kauf den Vorbesitzer laut den Bootspapieren bekannt geben lassen und mit dem mal Kontakt aufnehmen. Kaufen nur mit schon beschriebener Probefahrt und wegen der fehlenden Nachweise mit entsprechenden Abschlag (15.000 EUR) und auf jeden Fall den Trailer mitnehmen (und zwar ohne Extrakosten). Denn das ist dann meist der "Aufpreis" und der Gewinn des Händlers. Den Trailer wirst Du brauchen!

[Raili]

Die meißten dieser "kleinen" Boote werden keine durchgehende Wartungshistorie haben. Der Aufwand für die Wartung hält sich in Grenzen und viele machen das Anfallende selbst.
Mir würde das Boot gefallen, weil es das schnellste Boot seiner Klasse mit dem 4,3 l Motor war und das Design ist auch ansprechend.
Falls du dich zu einem Probelauf entschließt würde ich sicherstellen, dass der Motor vor dem ersten Startversuch kalt ist (Krümmer anfassen). Wenn er gut startet und fast sofort ruhig läuft, ist das schon die halbe Miete. Betriebsstundenzähler haben fast alle, ob er stimmt, kann man natürlich nur abschätzen. 400 Stunden bei einem 10 Jahre alten Boot wäre eine übliche Größenordnung für reine Urlaubsnutzung.

[B.Hallier]

Was ich noch aus unserer Arbeit zur 2150 sagen kann: die außen liegenden Spiegel sind eigentlich eine Fehlkonstruktion, unsere Kunden sagen alle, dass man sie durch die Erschütterungen nicht benutzen kann.
Viel wichtiger aber: bei vielen läuft es da ins Boot rein, weil die Spiegel nicht sauber abgedichtet sind.

[Lrrr1138]

Danke schon mal für das Feedback!

Ich werde morgen das Boot nochmal abchecken und auch einen Probelauf machen lassen.

Die Vermutung, dass das Boot eig. dem Händler gehört und der Verkauf "im Kundenauftrag" eher fingiert ist, um Risikominimierung zu betreiben, hatte ich auch schon. Das machen die Autohändler ja oft auch nicht anders. Wenn so, dann hätte ja der Händler das Boot selbst ohne die Betriebsstunden/Wartungsnachweise gekauft und war das Risiko vermutlich wohlüberlegt eingegangen. Dies würde wieder dafür sprechen, dass der Händler sich den technischen Zustand vor dem Kauf vielleicht gut angeschaut hatte.

Trailer denke ich brauche ich wirklich nicht. Mein Auto hat gar keine Kupplung dafür und hier in Berlin gibt es genug Wasserwege, um alles übers Wasser zu erreichen.

Es hat hier gefühlt monatelang geregnet und in der Kajüte hatte ich bei der letzten Besichtigung keine Feuchtigkeit bemerkt. D.h. Rückspiegel vielleicht nicht problematisch. Werde aber morgen darauf achten.

Mal sehen, was morgen so bringt

[cularis]

Zitat von B.Hallier

Was ich noch aus unserer Arbeit zur 2150 sagen kann: die außen liegenden Spiegel sind eigentlich eine Fehlkonstruktion, unsere Kunden sagen alle, dass man sie durch die Erschütterungen nicht benutzen kann.
Viel wichtiger aber: bei vielen läuft es da ins Boot rein, weil die Spiegel nicht sauber abgedichtet sind.

Diese Info habe ich auch von Eigner. Außerdem hat es rel. wenig Freibord,
ist meiner Meinung eher Ententeich-Wetter geeignet .
War kurzzeitig auch in meinem Focus, habe mich dann glücklicherweise anders entschieden.

[Lrrr1138]

Zitat von cularis

Diese Info habe ich auch von Eigner. Außerdem hat es rel. wenig Freibord,
ist meiner Meinung eher Ententeich-Wetter geeignet .
War kurzzeitig auch in meinem Focus, habe mich dann glücklicherweise anders entschieden.

Ach ein wenig nass werden ist schon ok

Deine Crownline gefällt mir aber auch
Es stand tatsächlich beim gleichen Händler auch vor Kurzem eine Crownline 205 cr, ist aber schon weg scheinbar. Es war diese hier:

https://www.boat24.com/de/motorboote...detail/424964/

[Lrrr1138]

Kleines Update...

Nach der 2. Besichtigung bin ich nach wie vor der Meinung, das Boot ist im guten Zustand. Habe diesmal alles genau angeschaut, Unterschiff, Bälge, Motor, auch Stauräume, Polsterung, Schläuche, elektrische Kabeln, Scharniere, Leisten, etc., alles ok. Aufgefallen ist mir allerdings Benzingeruch aus der Bilge (diese konnte man nicht anschauen), das will der Vermittler untersuchen und beseitigen. An den "undichten" Rückspiegeln war schon wer dran und hat mit Silikon da was gemacht.

Ein Probelauf ging aus irgendeinem Grund nicht, hab ich nicht ganz verstanden. Ich glaub die haben keine Lust darauf, sich die Arbeit zu machen.

Angeboten hat der "Vermittler", er macht einen neuen Antifouling Anstrich (mit vorher abschleifen), eine Motorwartung, gründliche Reinigung, alles wird im Kaufvertrag vereinbart.

Interessant war auch, dass der "Vermittler" meinte, ich sei als Käufer besonders interessant, weil viele Erstkäufer sich nach paar Jahren bootsmäßg vergrößern wollen. Dann könnte er ja das, was er mir jetzt verkaufe, in Zahlung nehmen (das Boot kenne er ja schon) und etwas größres anbieten.

Anyway, der Ablauf wäre dann so: Kaufvertrag, Durchführung der vereinbarten Arbeiten (Anstrich, Motorwartung, Benzingeruch), Übergabe mit Einweisung und Probefahrt. Zu Anfang April waere das dann machbar.

So, jetzt muss ich mir überlegen, ob ich mich darauf einlasse Aber einen unseriösen Eindruck machen die nicht. Angeblich werden alle Boote (bei denen) so verkauft.

[indra]

Da mein Stegnachbar eine Regal 2150 hat ,bin ich diese schon öfters
gefahren.
Die Fahreigenschaften haben nicht überzeugt ,das Boot fährt etwas
schwammig bzw.kipplig (kann es nicht besser beschreiben).

Das slippen ist durch den Fastrac Rumpf eine Katastrophe es rumpelt
über die Kielrollen.

Ansonsten kein schlechtes Boot,wie schon gesagt Rückspiegel nutzlos.
Mit dem 4,3 MPI ist es ausreichend motorisiert und schnell.

Gruß Uwe