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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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#1
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Mercruiser 3.0 - Motor stirbt ab und lässt sich danach schwer starten
Guten Morgen zusammen,
seit vier Wochen haben wir ein erstes eigenes Boot, eine 1990er Bayliner mit einem Mercruiser 3.0 Alpha One Gen.1. Wir hatten damals beim Kauf eine völlig problemlose Probefahrt gemacht, und danach einige optische und elektrische Veränderungen vorgenommen. Gestern war es dann so weit - wir haben die erste Fahrt mit dem eigenen Boot in Rhederlaag gemacht. Dabei ist folgendes Problem aufgetreten, hier wäre ich für einen Tipp oder Erfahrungen sehr dankbar. Die ganze Materie ist noch recht neu und ungewohnt für uns ... Der Motor sprang nach dem Slippen völlig problemlos mit leicht erhöhtem Gas nach dem ersten Drehen des Anlassers an. Nach dem Wegfahren des Trailers startete der Motor dann auch im Standgas völlig problemlos. Wir sind dann rund 90 Minuten mit 10km/h auf dem See herumgetuckert, der Motor lief hierbei völlig rund, Gaswechsel und Leerlauf waren jederzeit möglich. Auch hier habe ich ihn 2x ausgemacht und völlig problemlos neu gestartet. Danach sind wir auf die Ijssel gefahren; hier nahm der Motor anfangs schlecht Gas an, nach 2-3x Pumpen lief er aber sauber hoch und hatte auch die volle Leistung. Alle Gaswechsel liefen prima (30 Minuten recht zügig unterwegs), bis wir dann in einen ruhigen Seitenarm gefahren sind. Hier ging der Motor bei Standgas aus und ließ sich nicht mehr starten. Mit Halbgas und Pumpen ging es dann nach ein paar Versuchen wieder, und die Rückfahrt mit 20-30 km/h ohne Gaswechsel lief sauber zurück zum See. Dort ging er dann bei langsamer Fahrt wieder aus, und ließ sich auch nur mit viel Gas wieder starten. Wir haben es dann gelassen und sind mit dem Außenborder zurück zur Slipstelle gefahren. Vielleicht kann jemand aufgrund der Beschreibung schon eine qualifizierte Vermutung anstellen, was es sein könnte? Seltsam, dass der Fehler so aus heiterem Himmel kam und vorher alles gut war. Danke und Grüße Frank |
#2
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Hallo Frank,
ich vermute mal dass der Vergaser zu fett eingestellt ist, und durch das lange Fahren mit niedriger Drehzahl sind die Zündkerzen nass geworden... diese Motoren sind nicht gebaut um eine Stunde im Standgas zu fahren... da musst Du zwischendurch mal Gas geben, dass der Motor wieder frei wird.
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Gruß Werner es kommt nicht drauf an welches Boot du fährst, sondern wer es fährt...
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#3
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Hallo Frank,
das kann meiner Meinung nach an vielen Ursachen liegen. Ich würde als erstes das Kraftstoffsystem prüfen. Alle Kraftstoffleitungen auf Dichtheit prüfen (eventuell poröse Stellen, defekte Stellen wo die Schellen sitzen), Rückschlagventil vorhanden, wenn ja ist es in Ordnung?, ALLE Kraftstofffilter sauber, ggfs. ersetzen, viele Boote haben im Tank ein Sieb am Ansaugstuzen der verdreckt sein kann, Kraftstoffentlüftung ok?) Man könnte den Motor auch testweise aus einem 10l Kanister fahren und schauen ob das Problem auch dann auftritt. Wenn das alles ok ist, ist die Zündung zu prüfen. Ich weiss nicht ob der Motor noch einen Zündverteiler hat, dann sollte man sich mal die Verteilerkappe und deren Kontakte ansehen. Für mich klingt das alles aber auch eher nach einem Vergaser bzw. Kraftstoffproblem. Was mir noch einfällt, ist, dass viele Boote bzw Schaltungen einen kleinen Microschalter haben der beim Gangwechsel(von Neutral auf Vor- bzw Rückwärts) die Zündung unterbricht für ruckarmes schalten. Vielleicht ist da etwas im argen. Man muss sich wirklich rantasten. Viel Erfolg
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#4
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Vielen Dank schon einmal für die Hinweise .
Naja, Standgas war es nicht die ganze Zeit, habe den Motor schon zwischendurch mal etwas höher drehen lassen. Die anfänglich schlechte Gasannahme auf der Ijssel habe ich mir damit auch erklärt, war danach aber auch komplett okay und die volle Leistung war da. Werde heute Nachmittag mal im Trockenen mit dem Spülanschluss auf die Fehlersuche gehen und schauen, ob ich den Fehler einkreisen kann. Die Kraftstoffleitungen sind alle dicht, die Filter hatte ich aber auch schon im Verdacht. Die Entlüftung ist offen, habe am gleichen Morgen noch getankt und es dabei deutlich gemerkt. Ja, das Boot hat noch einen Zündverteiler. Werde ich mir ansehen und ggf. die Kontakte reinigen. Mikroschalter ist okay, dieses Thema kannte ich schon von einem Boot, das ich vorher probegefahren bin. |
#5
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Wenn wir mit dem Boot in Holland auf den Kanälen unterwegs sind wird der Motor von meinem Boot auch öfter mal unwirsch. Der Brennraum verkokt. Ist bei der Drehzahl dann normal. Das ein Vergasermotor im betriebswarmen Zustand schlecht oder nur mit Gas anspringt ist ebenfalls normal. Ist halt Technik der damaligen Zeit.
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Gruß Uli07 Die Augen hatten Angst vor der Arbeit die Hände nicht ... |
#6
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Hmm ... okay. Was machst Du dann dagegen? Gibt sich das bei normaler Fahrt wieder?
Schlecht Anspringen wäre ja noch okay, aber das Absterben war vorher nicht und das ist echt störend. Zuletzt ist es mir nicht mehr gelungen, den Motor über den Leerlaufpunkt zu bringen, um einen Gang einzulegen - er ist schon unter 1.800 Touren ausgegangen (auch deutlich vor Einsetzen des Mikroschalters). |
#7
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Hallo Frank,
Das hört sich stark nach einen verschmutzten Vergaser und hängender Rückschlagkugel für die Beschleunigerpumpe an. Mein Tipp: Vergaser im Ultraschallbad reinigen und Funktionen der Pumpe prüfen. Detlev
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Wer abends noch durch Kneipen bummelt, der später noch am Kühlschrank fummelt. |
#8
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Zitat:
Hallo Frank, der Microschalter unterbricht (im Standgas) die Zündung beim "herausnehmen von Vor + Rückwärtsgang. mit 1800 U/min möchte ich keinen Gang einlegen.
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Gruß Werner es kommt nicht drauf an welches Boot du fährst, sondern wer es fährt... |
#9
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Ja, 1800 UPM sind eindeutig zu viel. Der Motor sollte im Standgas bei 850 UPM liegen. Auf jeden Fall würde ich auch erstmal die Filter wechseln. Vor allem den der im Vergaser sitzt wo die Spritleitung an den Vergaser geht. Der wird gerne übersehen. Dann würde ich auch mal den Vergaser durchpusten/reinigen, den Schwimmerstand kontrollieren und das Luft- Gasgemisch kontrollieren ob der Motor nicht zu fett läuft.
Wenn der Motor allerdings im Stand mal 1800 UPM läuft und mal ausgeht wird Falschluft im Spiel sein. Dann solltest du schauen wo die herkommt und auf jeden Fall einen Dichtsatz für den Vergaser besorgen.
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Gruß Uli07 Die Augen hatten Angst vor der Arbeit die Hände nicht ... |
#10
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Danke für die schnellen und vielen Hinweise. Ich befürchte, ich habe mich unklar ausgedrückt: der Leerlauf ist bei 800-900 Umdrehungen, allerdings hatte ich den Motor ohne eingelegten Gang (also mit herausgezogenem Gashebel) nur mit Halbgas starten können, und sobald ich Gas weggenommen habe, ging er unter 1.800 Umdrehungen aus. So konnte ich nicht einmal mehr einen Gang einlegen, da ich da ja über den Leerlaufpunkt hätte gehen müssen.
Werde aber auf jeden Fall mal alle Filter und den Vergaser kontrollieren. Info folgt ... Viele Grüße und Euch noch einen schönen Abend. Frank |
#11
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ich würde mal am Leerlauf Gemisch drehen und Leerlauf richtig einstellen
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#12
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Moin, ich würde mal testen, ob alle Spritleitungen dicht sind, zur Not mal einen durchsichtigen Schlauch vor den Vergaser hängen, für mich klingt das nach Luft im Kraftstoff System, der Motor bekommt keinen Sprit. Bei höheren Drehzahlen macht sich das nicht so bemerkbar, da die Benzinpumpe dann einen großen Überschuss liefert.
Ich hatte ein ähnliches Problem und bei mir war die Steigleitung außerhalb des Tanks durchgerostet und eine Verschraubung am Spritfilter war lose. Vielleicht ist es ja so etwas einfaches. Viel Glück. Stefan
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Hilter Royal 620 RB 5,0l OMC |
#13
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Hallo,
bevor du anfängst, hast du den Mangel mit dem Verkäufer besprochen? Kaufvertrag Gewährleistung richtig ausgeschlossen? Prüfung gerne per PN oder suche einen Rechtsbeistand auf. Falls du dir sicher bist, das du keine Gewährleistungsansprüche stellen kannst, oder du schon angefangen hast zu reparieren, bevor du die Mängel dem Verkäufer angezeigt hast, lese weiter. Also ein Motor von 1990. Hast du eine Historie, das du erkennen kannst, was in der letzten Zeit erledigt wurde? Wenn nicht, dann einfach Alles. Aber als erstes würde ich eine Kompressionsmessung durchführen, wenn die OK ist, dann einfach abarbeiten, ist alles kein Hexenwerk und kostet auch nicht die Welt, wenn du es selber erledigen kannst. - Zündkerzenbild anschauen, deuten - Vergaserreparatursatz besorgen, Vergaser ausbauen, zerlegen, Ultraschallbad, zusammensetzen, Schwimmer einstellen, Grundeinstellung Gemischschraube 1 1/4 Umdrehungen raus. - Zündung Sichtprüfung, Verteiler demontieren, wenn Grünspan dann zerlegen reinigen, ggfl. ersetzen. Bei dem Model müsste noch eine Kontaktzündung mit Fliehkraftgewichten zur Zündungsverstellung montiert sein, Sichtprüfung, reinigen, Fetten, Filz Ölen, Zündung bei Leerlauf 750upm auf 10 Grad vor OT stellen. - Filter in der Benzinpumpe erneuern, Filter im Zulauf des Vergasers sollte beim Vergaserreparaturkit mit ersetzt worden sein. Abschließend würde ich mir noch den Sammler, das Knie und die Rückschlagklappe ansehen, könnte sonst später ein böses erwachen werden. Nach diesen Arbeiten lief mein Motor, das ich Ihn nicht wieder erkannte, bis zum heutigen Tag ohne Probleme. Viel Erfolg. Geändert von zx6rr (14.09.2020 um 23:10 Uhr) |
#14
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Rechtsbeistand bei einem 30 Jahre alten Motor??
was soll der Blödsinn? |
#15
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Das Alter spielt keine Rolle, nur die richtige Formulierung im Kaufvertrag.
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#16
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Oliver mach Dich nicht lächerlich.
wer was Altes verkauft, verkauft doch nicht mit Garantie.... Zumindest ein Westdeutscher nicht. |
#17
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Zitat:
Egal ob privat oder gewerblich. ABER, die Gewährleistung muss richtig ausgeschlossen werden, sonst ist der Ausschluss nicht rechtskräftig und die gesetzliche Gewährleistung von 2 Jahren tritt wieder in Kraft. Das ist deutsches Handelsrecht. |
#18
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Als erstes Kerzenbild kontrollieren und Kompression messen.
Erst dann sollte man sich überlegen wie man weitermacht. Mfg Manfred
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Natürlich spreche ich mit mir selbst. Manchmal brauche ich auch mal kompetente Beratung... ...und aus gesundheitlichen Gründen erkannt, kürzer zu treten Privates Hobby NOTFALL Telefon 0176-49317009 |
#19
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Zitat:
Also ich habe seit diesem Jahr einen Volvo Penta B20. Bj. kann ich gar nicht genau sagen. Bestimmt an die 40 Jahre alt. Ich hatte mit dem Kauf wohl echt Glück. Springt mit halbgas gut an und läuft warm. Ich kann 2-3 Stunden 10 km/h fahren und er läuft weiterhin im Standgas. Beschleunigen kein Problem. Tuckern auch kein Problem. Scheint alles gut eingestellt zu sein. Also ich will damit sagen, ich weiß nicht ob die alten Motoren ausgehen müssen. Gruß Uhle |
#20
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Mein Motor ist aus 1990. Der geht auch nicht nach einer längeren Kanalfahrt aus. Man merkt aber schon das er sich bei höherer Drehzahl wohler fühlt.
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Gruß Uli07 Die Augen hatten Angst vor der Arbeit die Hände nicht ... |
#21
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Hey Ihr,
der Verkäufer war und ist seriös, das Verhalten des Motors hatte er bislang nicht (und Probefahrt und die ersten zwei Stunden unserer Fahrt liefen ja auch ohne Probleme). Die Historie des Motors ist teilweise bekannt. Neu verbaut sind Anlasser, Lichtmaschine und eine digitale Zündung. Die Kerzen sind neu, das Bild der Kerzen ist einwandfrei. Die Kompression haben wir gemessen, alles in Ordnung. Ich werde übermorgen mit einem Freund, der sich glücklicherweise auskennt, mal sämtliche Kraftsstofffilter tauschen und den Vergaser reinigen. Ist 2 ½ Jahre lang nicht gemacht worden. Dann sehe ich mal weiter. Diese Sachen sind ja zum Glück auch nicht teuer. Der Motor scheint im unteren Drehzahlbereich definitiv nicht genug Sprit zu bekommen. Beim heute versuchten Kaltstart sprang er auch sofort wieder an. Danke für Eure Beiträge. Info übermorgen folgt. Viele Grüße Frank |
#22
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Na, wenn die Kompression einwandfrei ist, kann es ja nicht so schlimm sein.
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#23
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besorge dir erst den Vergaser Rep.Satz für den Motor, sonst hast du doppelte Arbeit
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell
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