boote-forum.de - Das Forum rund um Boote  

Zurück   boote-forum.de - Das Forum rund um Boote > Motor > Motoren und Antriebstechnik



Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik.

Antwort
 
Themen-Optionen
  #1  
Alt 07.12.2020, 09:16
melbi melbi ist offline
Cadet
 
Registriert seit: 19.04.2012
Ort: Ehmen
Beiträge: 22
Boot: Cranchi Atlantique 40
3 Danke in 3 Beiträgen
Standard TAMD63P Kupferhülsen in Zyl.-Kopf wechseln

Guten Morgen liebe Bootsfreunde,
an einem meiner beiden TAMD63P Motoren (660h) habe ich auf zwei Zylindern Kühlmittel (Motorkreislauf) im Zylinder. Das Kühlmittel kommt von einer Undichtigkeit an der Kupferhülse die im Zylinderkopf die Einspritzdüse umgibt. Diese Kupferhülse kann man im eingebauten Zustand des Motors tauschen. Ich wollte fragen ob das schon jemand mal gemacht hat und mir seine Erfahrung mitteilen kann. Vor allem, ob man sich unbedingt das Spezialwerkzeug für den Aus-und Einbau der Hülse kaufen muss (Kosten knapp 2000€) oder ob es auch Alternativen gibt.
Bedanke mich schon jetzt für Eure Hilfe.
Gruß
Wilhelm
Mit Zitat antworten top
  #2  
Alt 07.12.2020, 10:08
menschmeier menschmeier ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 18.07.2020
Ort: ...dicht am Wasser der schönen blauen Müritz
Beiträge: 3.088
Boot: beruflich von A bis Z
1.738 Danke in 1.299 Beiträgen
Standard

Moin moin Wilhelm,
das negative daran, ist, das nachdem du das Kühlwasser abgelassen hast und die Hülse herausgezogen wird, kommen garantiert Nässerückstände in den Zylinder, auch muss der Pass sitz "Clean" sein, was bei aufgebautem Kopf schwierig sein wird.
Und wenn du eine neue Hülse verwendest, dann ist das spez. Werkzeug verzichtbar .
An den 31er und 41er Baureihen habe ich das bereits bei abgenommenem Kopf mehrmals ohne Probleme praktiziert.
__________________


M.f.G.
Bo
Mit Zitat antworten top
  #3  
Alt 07.12.2020, 12:29
melbi melbi ist offline
Cadet
 
Registriert seit: 19.04.2012
Ort: Ehmen
Beiträge: 22
Boot: Cranchi Atlantique 40
3 Danke in 3 Beiträgen
Standard TAMD63P Kupferhülsen in Zyl.-Kopf wechseln

Vielen Dank Bo für Deinen Beitrag. Das Wasser wollte ich absaugen und für die Reinigung des Hüsensitzes habe ich mir die passende Rundbürste von VP bestellt. Nach Abschluß der Arbeit gibt es noch einen Oelwechsel.
Mit Zitat antworten top
  #4  
Alt 07.12.2020, 14:26
menschmeier menschmeier ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 18.07.2020
Ort: ...dicht am Wasser der schönen blauen Müritz
Beiträge: 3.088
Boot: beruflich von A bis Z
1.738 Danke in 1.299 Beiträgen
Standard

Absaugen der Reste ist auch machbar, vorher bitte den Kolben des betreffenden Zylinders auf OT drehen. Die alte Hülse dann ziehen und die Sitze penibel reinigen, dann den Dichtring der Hülse leicht mit Fett auf den Zapfen der Hülse kleben und die Hülse eindrücken, den letzten mm dann mit der Düsenbefestigungsbrille drücken.
__________________


M.f.G.
Bo
Mit Zitat antworten top
  #5  
Alt 07.12.2020, 18:17
melbi melbi ist offline
Cadet
 
Registriert seit: 19.04.2012
Ort: Ehmen
Beiträge: 22
Boot: Cranchi Atlantique 40
3 Danke in 3 Beiträgen
Standard TAMD63P Kupferhülsen in Zyl.-Kopf wechseln

Dieser Schaden hat schon eine lange Vorgeschicht die ich hier so kurz wie möglich mal erzählen möchte.
Die Motoren qualmten immer ganz schön, über den gesamten Last und Drehzahlbereich. Die Werkstatt in unserer ACI Marina in Kroatien empfahl mir mal längere Zeit Vollgas zu fahren. Was ich dann auch tat. Es gab dabei keine besonderen Vorkommnisse. Im Januar diesen Jahres habe ich dann den Service gemacht und stellte fest, dass 12 Liter Kühlmittel(von insgesamt 27Ltr.) fehlten. Die 12 Lieter waren aber in der Bilge nicht zu sehen. Sie waren einfach weg. Ich füllte die fehlende Menge nach. Alas ich dann im April wieder zum Boot kam, ließ sich der Motor nicht starten. Immer wenn ein Kolben im Verdichtungstakt war, bekam ihn der Anlasser nicht über den OT. . Ich tippte auf Schaden an der Kopfdichtung oder an den Kupferhülsen. Also Köpfe abgebaut und abdrücken lassen. Es waren mehrere Kupferhülsen undicht. Also habe ich eine Werkstatt in Pula beauftragt die Köpfe zu überholen und alle Kupferhülsen zu erneuern. Den Abgaskrümmer habe ich auch abdrücken lassen. War aber dicht. Danach habe ich den Motor wieder zusammengebaut. Er sprang auch an, lief aber nicht so schön. Die Einspritzdüsen haben unter dem Wassereintrag gelitten. Habe im Sommer die Einspritztdüsen ausgebaut und zum Überprüfen gegeben. Der BOSCH-Dienst emphahl alle Düesen zu erneuern. Ich habe neue BOSCH Düsen bestellt. Nicht von VOLVO PENTA. Da kosten sie das Dreifache. Leider gab es Lieferschwierigkeiten. Als Interimslösung habe ich die alten Düsen im Ultraschallbad gereinigt und den Öffnungsdruck gemessen (290-bis 300Bar). Dann habe ich sie jetzt, also nach 2 Monaten Standzeit des Motors ohne Düsen, wieder eingebaut. Beim Starten hatte der Anlasser zu Beginn wieder Probleme ihn bei zwei Zylindern über den OT. zu bekommen. Nach mehrmaligen Startversuchen ging es dann und der Motor sprang an und lief auch gut. Nun stelle ich mir die Frage, ob durch das Fehlen der Einspritzdüsen und den dadurch fehlenden Druck auf den Fuß der Kupferhülsen, eine Undichtigkeit entstand, die jetzt nach dem Einbau der Einspritzdüsen wieder behoben ist. Kühlwasser war immer noch genug drauf. Wenn die Undichtigkeit weiter besteht, muss ich wohl die Kupferhülsen an zwei Zylindern austauschen.
So das war die Geschicht meiner bisherigen Motorreparatur in diesem Jahr. Ihr könnte Euch denken, dass da mit Erholung nich viel war.
Aber man lernt ja immer dazu.
Viele Grüße
Wilhelm
Mit Zitat antworten top
  #6  
Alt 07.12.2020, 19:03
menschmeier menschmeier ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 18.07.2020
Ort: ...dicht am Wasser der schönen blauen Müritz
Beiträge: 3.088
Boot: beruflich von A bis Z
1.738 Danke in 1.299 Beiträgen
Standard

So wie ich es bereits schrieb, sind die Kupferhülsen oft das Problem, das Sie undicht werden sobald die Düsen ohne den im spez. Werkzeugsatz befindlichen Niederhalter ausgebaut werden.
Der Ersatz dieser Hülsen und Dichtringe sollte immer ungebrauchte Ware sein.
Da Wasser im Zylinder sich nicht komprimieren lässt, kann es sehr schnell zu einem Wasserschlag kommen, das bewirkt dann ein Verbiegen des Pleuels und somit sehr schlechte Verbrennung, falls es noch zur Zündung kommt.
__________________


M.f.G.
Bo
Mit Zitat antworten top
  #7  
Alt 08.12.2020, 17:36
melbi melbi ist offline
Cadet
 
Registriert seit: 19.04.2012
Ort: Ehmen
Beiträge: 22
Boot: Cranchi Atlantique 40
3 Danke in 3 Beiträgen
Standard TAMD63P Kupferhülsen in Zyl.-Kopf wechseln

Da Sie ein erfahrener Bootseigner sind, habe ich noch eine Frage. Müßte es nicht bei zu hoher Kühlmitteltemperatur oder zu geringem Öldruck eine optische und eine akustische Warnung geben? Bei mir habe ich nur eine optische Warnung für den Öldruck mal gesehen. Akustisch habe ich noch nie etwas gehört.
Bei anderen Booten habe ich auch schon öfter bei "Zündung Ein" ein akustisches Signal gehört. Vielleicht ertönt das auch bei zu hoher Wassertemperatur oder zu niedrigem Öldruck.
Wäre schön wenn Sie mir da einen Rat geben könnten. Aus meiner Sicht wäre ein akustisches Signal sehr wichtig, da die optischen Kontrollleuchten wenn sie leuchten, auf der Fly bei Sonnenschein schlecht zu erkennen sind und man schaut auch nicht ständig drauf.
Vielen Dank im Voraus
Wilhelm Grohn
Mit Zitat antworten top
  #8  
Alt 08.12.2020, 18:59
menschmeier menschmeier ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 18.07.2020
Ort: ...dicht am Wasser der schönen blauen Müritz
Beiträge: 3.088
Boot: beruflich von A bis Z
1.738 Danke in 1.299 Beiträgen
Standard

Hallo Wilhelm,
ich hatte 25 Jahre beruflich bis zu Renteneintritt vor 6 Jahren mit Booten und Motoren zu tun, etwas ist davon noch hängen geblieben.
Das Warnsystem kann sich optisch und akustisch zeigen und hören lassen, vorausgesetzt das die Lampen und das Horn funktionsfähig sind.
Da bei dir kein Warnton/Horn hörbar ist, kann entweder das Horn defekt oder nicht vorhanden sein. ( ...es ist nur elektr. gesteckt)
__________________


M.f.G.
Bo
Mit Zitat antworten top
  #9  
Alt 09.12.2020, 11:45
melbi melbi ist offline
Cadet
 
Registriert seit: 19.04.2012
Ort: Ehmen
Beiträge: 22
Boot: Cranchi Atlantique 40
3 Danke in 3 Beiträgen
Standard

Danke.
Dann werde ich mich mal mit dem Schltplan auf den Weg machen.
Mit Zitat antworten top
  #10  
Alt 09.12.2020, 12:30
menschmeier menschmeier ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 18.07.2020
Ort: ...dicht am Wasser der schönen blauen Müritz
Beiträge: 3.088
Boot: beruflich von A bis Z
1.738 Danke in 1.299 Beiträgen
Standard

Hallo Wilhelm,
viel Erfolg bei der Suche nach dem Horn, ein Ersatz ist z.B. bei Pollin.de als 12V Schallwandler(Piezohorn) für rel. wenige Taler erhältlich.
Das alte Horn kannst du an 12V ausprobieren.
Sollten dir meine Tipps helfen, würde ich mich über deinen Druck auf den DANKE Button freuen.
__________________


M.f.G.
Bo
Mit Zitat antworten top
Folgende 2 Benutzer bedanken sich für diesen Beitrag:
Antwort


Themen-Optionen

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
TAMD40B Einspritzdüsen in Kupferhülsen? dessauer Motoren und Antriebstechnik 9 07.10.2019 08:21
Bayern 3 Dorffest - Kopf an Kopf! Mork Kein Boot 41 01.09.2016 18:28
Motor GM 8-Zyl zwischen Zyl 4+6 durchgbrannt Eragon Motoren und Antriebstechnik 32 21.11.2015 00:35
Anzugswerte Zyl.Kopf OMC, Mercruiser u. Co reefernator Motoren und Antriebstechnik 9 09.08.2013 16:10
Zyl.-Kopf Chrysler 35/45PS gleich? Hank Motoren und Antriebstechnik 10 01.07.2004 14:47


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 18:03 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.