the awakening: Sealine 220

[Chili]

So schaut's aus.
Ich mache es sehr gerne lieber einmal richtig und habe dann ein paar Jahre Ruhe.
Die Glocke wird wohl raus müssen:
https://www.boote-forum.de/showthrea...1&#post5118511

Dazu muss aber der Diesel bewegt werden, der wiegt über 300kg.
Was mir durchaus recht wäre, weil ich dann besser innen an die Gabel komme. Wie ich das bewerkstellige mit dem Motor, das weiss ich noch nicht.

Wirklich Platz nach vorne ist da nicht:
https://www.boote-forum.de/attachmen...4&d=1615575848

[Fuselkönig]

Ich glaube ich hab noch so ein Kreuzgelenk bei mir rumliegen

[ralfschmidt]

also Motor nach oben raus, schwierig aber machbar wenn du ein Hebegerät benötigst könnte ich dir bestimmt aushelfen, wenn du dir bei dir in der Nähe nicht was passendes beschaffen kannst

[Chili]

Ich muss mal schauen, ob ich es irgendwie vermeiden kann. Den hinteren Sprengring und WeDi kriege ich vermutlich raus. Wenn das Lager dahinter nicht auch so übel aussieht, dann lasse ich das ggf. sein.

Wenn es zum Äußersten kommt: Kettenzug habe ich (vom AB Gebastel).
Balken quer über die Bordwände und etwas hoch. Er muss ja nicht komplett raus.
Reicht, wenn ich drunter komme.

[Fuselkönig]

Moin Hans,

ich würde den Penta komplett ausbauen so kommst Du überall besser dran und kannst die auch noch den Motor genauer ansehen.

Gruß Dirk

[Fuselkönig]

Kreuzgelenk.

Volvo Penta 854616 / 854617
Must Du einmal schauen ob es bei dir passt sollte eigentlich passen

Gruß Dirk

[hilgoli]

Wegen der Dichtung der Zwischenwelle/ Glocke und ob dafür der Motor weg muss etc und alles zum Antrieb selbst setz dich mal am besten Andy Hoffmann von Hoffmann Wassersport (windy0386) in Verbindung.
Ich kenne niemanden der das besser drauf hat als eher und er hat auch die benötigten Teile und Werkzeuge. ( Auch Dichtsätze für die Trimmzylinder)

Wenn der Trailer es zulässt kannst du ggf auch die 200 km bis Titz in seine Werkstatt fahren. Dort hat er auch einen Kran etc .


PS. Tolles Projekt und das Boot passt mit seiner Aufteilung perfekt zu Deinem Einsatzzweck

[Chili]

Zitat von hilgoli

Wegen der Dichtung der Zwischenwelle/ Glocke und ob dafür der Motor weg muss etc und alles zum Antrieb selbst setz dich mal am besten Andy Hoffmann von Hoffmann Wassersport (windy0386) in Verbindung.
Ich kenne niemanden der das besser drauf hat als eher und er hat auch die benötigten Teile und Werkzeuge. ( Auch Dichtsätze für die Trimmzylinder)

Wenn der Trailer es zulässt kannst du ggf auch die 200 km bis Titz in seine Werkstatt fahren. Dort hat er auch einen Kran etc.

Wir haben schon telefoniert.
Die Teile werden auch von ihm kommen.
Der Trailer ist noch nicht fahrbereit, deswegen geht das leider nicht.

[Chili]

Jetzt, wo der Antrieb zu Hause liegt, kann ich Abends wie angekündigt immer mal wieder was machen.
Ich hatte das Unterteil mit eingedrehter Ablassschraube senkrecht gestellt und mit frischem Diesel befüllt.
Das Oberteil stand mit eingedrehter Einfüllschraube auf dem Kopf und ebenfalls randvoll mit frischem Diesel.

An der Propellerwelle zeigten sich direkt Tropfen:



Und auch beim Oberteil bildete sich eine Pfütze, da ist irgendwie der Deckel nicht dicht.
Ich habe dann den Deckel abgeschraubt. Den Schaltmechanismus gleich hinterher und dann zum ersten Mal einen Blick in's Oberteil geworfen.
Das sieht doch gar nicht mal so schlimm aus. Der Konus federt locker und greift auch anstandslos, wenn ich die Welle drehe und ihm einen Schubs gebe:



Anschließend habe ich das Lagergehäuse der Eingangswelle abgeschraubt.
An diese Schrauben hatte ich ganz böse Erinnerungen von vor 10 Jahren:
https://www.boote-forum.de/showthrea...5&#post2567085 und
https://www.boote-forum.de/showthrea...3&#post2573743

Aber diesmal lief es wie am Schnürchen, alle vier Innensechskantschrauben gingen raus und auch das Lagergehäuse war nach etwas Klopfen mit Holz ruckzuck ab:



Dann ein Blick auf die Zahnräder:



Hm...
Die silbernen Stellen sehen komisch aus. Es sind aber keine Kerben, sie sind nicht fühlbar. Die Zähne sind alle vollständig und unbeschädigt.
Nur halt diese silbernen Stellen...

Dann habe ich das Sieb aus dem Ölkanal des Unterteils rausgepopelt:



Uiuiui... Was ist denn das?
Irgendwas ist ganz offensichtlich "unter die Räder" gekommen:



Fühlt sich an wie Alu-Späne oder so.
Ich meine auch Lackreste zu erkennen.
Ich habe keine Ahnung, was da zermahlen worden ist.
Wollt ihr Tipps abgeben?

Ist es möglich, dass da was aus dem Unterteil durch den Ölstrom bis nach oben geraten ist, dort zermahlen wurde um dann auf dem Weg zurück nach unten im Sieb zu landen??
Ich bin gespannt, was mich im Unterteil noch erwartet.

Das ganze Sortiment an Teilen, Dichtungen und sonstwas ist derweil nach längerem Telefonat bei Andy geordert.
Insgesamt macht der Antrieb aber schon den Eindruck, dass er früher mal Pflege bekommen hat. Insbesondere dass alle Schrauben ganz gut rausgingen macht mich zuversichtlich.

[Chili]

Der Paketmann hatte heute mehrere Pakete für mich.
Das Kreuzgelenk von Dirk, die Teile von Andy - beiden herzlichen Dank.

Ich wollte ja wissen, wie es im Getriebe unten aussieht. Also frisch an's Werk.
Bolzen in die Anoden-Gewindelöcher rein, darauf den guten Kukko-Abzieher und schon flutschte die große Propellerwelle samt Lagergehäuse raus:



Gutes Werkzeug ist die halbe Arbeit, gelle?
Die Kegelräder im Unterteil sind in exzellentem Zustand. Makellos.
Die vermeintlich hellen Stellen oben sind Spiegelungen vom Blitz:



Einziger kleiner Wermutstropfen - die innere Welle zeigt deutliche Einlaufspuren von den WeDis.



Aber nützt ja nix, das wird gehen müssen.
Alles in allem heute 30 Minuten Arbeitszeit (inkl. Diesel ablassen aus dem Unterteil).

[NIDO]

Hi Hans.

Versuch die Lagersitze wenigstens zu polieren. Damit verringerst du die Oberfläche für weiteren "Fraß". Das hilft die Standzeit zu verlängern. Mit Polierpaste auf einem Lederriemen (Fleischseite). Entweder in der Drehbank oder Bohrmaschine.

Gruß,
Udo

[RING18]

Zitat von Rinker_270

Hi Hans.

Versuch die Lagersitze wenigstens zu polieren. Damit verringerst du die Oberfläche für weiteren "Fraß". Das hilft die Standzeit zu verlängern. Mit Polierpaste auf einem Lederriemen (Fleischseite). Entweder in der Drehbank oder Bohrmaschine.

Gruß,
Udo

Oder man macht es einfach vernünftig:

https://www.skf.com/de/products/indu...-speedi-sleeve

[NIDO]

Das ist nicht vernünftig. Wenn es darauf hinausläuft neue Welle! Das kann man aber erst beurteilen wenn man das Lager auf der polierten Welle prüft.

Wenn die Welle nicht mehr zu bekommen ist kann man die mit Auftragsschweissen und wieder auf Passung drehen fit machen. Die Hülsen sind der letzte Scheiss für radial belastete Wellen!

Gruß,
Udo

[Chili]

Moment, Moment.
Lagersitze? Radial belastet?
Das ist "lediglich" die Dichtfläche für die Wellendichtringe.
Da könnten die Sleeves durchaus eine gute Lösung sein.

[RING18]

Zitat von Rinker_270

Das ist nicht vernünftig. Wenn es darauf hinausläuft neue Welle! Das kann man aber erst beurteilen wenn man das Lager auf der polierten Welle prüft.

Wenn die Welle nicht mehr zu bekommen ist kann man die mit Auftragsschweissen und wieder auf Passung drehen fit machen. Die Hülsen sind der letzte Scheiss für radial belastete Wellen!

Gruß,
Udo

Die Hülsen sind genau für den Fall wie bei Hans entwickelt worden, wenn dir das technische Verständnis fehlt um das zu erkennen folge doch bitte der Empfehlung von Dieter Nuhr

[Chili]

Ich habe jetzt Sleeves bestellt. Danke für den Tip, Thomas.
2 x für die innere kleine Welle (wegen der Breite werde ich wohl zwei aufziehen müssen), und einen für die große äussere Welle.

[NIDO]

@Ring18 Alles klar. Ok. Die Einlaufspuren kommen eben von einer nichtbelasteten Welle. Ich kann das auch nicht abstrahieren. Bin ich als gelernter Verfahrensmechaniker zu blöde zu. Die Sleeves sind in meinen Augen eine Notlösung und keine Fertigungstrategie.

Ich wünsche dir viel Erfolg Hans. Ich hoffe wirklich dass es klappt wie du dir das Vorstellst.

Gruß,
Udo

[Chili]

Danke.
Aber ich verstehe nicht, wo ihr da Probleme seht.
Die Einlaufspuren kommen von der Dichtlippe des Dichtrings. Unstrittig, oder?
Und die Hülsen sind doch extra dafür gemacht, um der Dichtlippe eine neue Fläche zu bieten.
Zum Aufschweissen müsste die innere Welle raus. Deutlich mehr Aufwand und das Aufschweissen kostet deutlich mehr.
Wenn das mit den Sleeves nicht gut funktioniert, ist das reversibel. Ich mache damit ja nichts kaputt.

Alternativ könnte ich darauf hoffen, dass der neue WeDi trotz der Rille dicht ist oder den WeDi nicht komplett in seinen Sitz klopfen, so dass er neben der Rille läuft.
So oder so - die Sleeves sind einen Versuch wert.

[Chili]

Und weiter heute.
Die Dichtringe in der großen Propellerwelle (dort, wo die innere kleine Propellerwelle durch geht) erneuert.
Sanft eingepresst mittels Alu-Stempel und Schraubzwinge:



Das gleiche Spiel mit den großen WeDi im Lagergehäuse, wo die große Propellerwelle drin läuft.
Zum Einpressen wieder das passende Werkzeug verwendet. Dessen Anschlag führt aber dazu, dass die WeDis NICHT bis bündig an's Lager gepresst werden (siehe 2. der folgenden Bilder).
Nach kurzem Anruf bei Andy ist das aber so okay.
Da ausserdem die äussere Fläche nicht so ganz super eben ist, habe ich zwischen den beiden Dichtringen an der Aussenwand eine dünne Raupe Hylomar eingezogen.
Nach dem Einpressen des zweiten Ringes sollten die aussen auf jeden Fall dicht sein:

[Chili]

Nebenbei habe ich mit Lidl-WC-Reiniger die Propellerwelle mit Zewa-Umschlag entkalkt und blank geputzt:



Danach habe ich mich der Lagerbox der Kreuzgelenkwelle gewidmet.
Zentrale Torx-Schraube ab und Kreuzgelenkwelle rausgezogen.
Sicherungsring raus und Dichtring raus:



Dahinter sieht es wieder richtig gut aus. Der Dichtring war dicht.
Wenn das am anderen Ende der Kreuzgelenkwelle in der Glocke ebenso gut aussieht, dann lässt mich das sehr hoffen, dass ich um den Motor- und Glockenausbau drum herum komme.

Neue Anlaufscheibe (rechts die alte), neuen WeDi, Sicherungsring wieder rein (nach ordentlich putzen natürlich) und der neue O-Ring auf die Anlaufscheibe:



Die Kreuzgelenkwelle von Dirk an der Anlauffläche ordentlich poliert, gefettet und dann eingebaut. Die Torx-Schraube mit Loctite 243, wie im WHB vorgeschrieben:



Das ist das Werk meines heutigen Samstags.
Es wird, es geht vorwärts.
Und geputzt sehen all die Teile gleich viel vertrauenerweckender aus:

[chewbaka]

Servus Hans,
Bauer-Getriebemotoren haben ab werk so eine Hülse auf der Welle, auf die der Wedi-läuft und die bei jeder Revision ausgewechselt wird. Die Welle ist immer TipTop, nur der Sleeve hat Spuren.
Nur so nebenbei, ich würd´s auch so machen...
@Udo:
Die Sleeves sind in industriellen Reparaturen Stand der Technik und keine Notlösung, das funktioniert bereits millionenmal einwandfrei, nur das Aufbringen ist bissl Übungssache.

[DonBoot]

Die Nabe meiner Kurbelwellen wurde auch mit einem Sleeve letztes Jahr repariert, das Originalteil war nicht lieferbar und der Sleeve kostete letztlich nur ein Bruchteil. Hält hervorragend.


Die Welle ist zudem ein gängiges Ersatzteil, die meisten werden krumm gefahren.

Grüße Don

[Detto]

Wie hast du denn denn die angerostete Kreuzgelenkwelle so schön sauber bekommen!?

Steht mir auch noch bevor, hab zur Zeit auch meinen kompletten Trieb (290er DP) abgenommen, um ihn nach einigen Jahren mal zu revidieren.
Hatte zwar null Probleme damit in der letzten Jahren, aber habe Zeit, und Lust, und besser ist das...

Gruß
Detto

[Chili]

Zitat von Detto

Wie hast du denn denn die angerostete Kreuzgelenkwelle so schön sauber bekommen!?

Tja haha!
Das wüsstest du, mein Lieber, wenn du aufmerksam gelesen hättest.

[Detto]

Ach nee, jetzt fällt es mir wie "Schuppen von den Augen" , respektive wieder ein...der war ja vom Kollegen Dirk , und kam schon so sauber bei Dir an...
Na gut, hat sich dann erledigt mit meiner Frage.

Gruß
Detto