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  #1  
Alt 16.09.2023, 17:12
sven6116 sven6116 ist offline
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Standard Erfahrung/Tipps zur Beneteau Antares 11

Hallo, nach ca. 40 Jahren Segelboote 30-35 Fuß wollten wir jetzt auch mal gemütlich motoren. Bestellt habe ich die Antares 11 von Beneteau; soll nächstes Frühjahr kommen.
In Bezug auf das Motorenangebot 2x200 bis 2x300 PS und auch mit Joystick habe ich mal jetzt mal die Einstiegsvariante 2x200 PS mit Bugstrahl ohne Joystick gewählt - passt das oder hättet Ihr das anders gemacht bei dieser Bootsgröße?
Gibt es hier sonst Erfahrungen und Tipps mit diesem Bootstyp?
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  #2  
Alt 17.09.2023, 21:56
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Ich komme grad aus Kroatien zurück. Dort habe ich mit meiner Frau für 2 Wochen eine Beneteau Antares 11 Fly gechartert und kann also ein paar Erfahrungen rauslassen:

Motorisierung war 2x 300 PS Mercury. Damit ist das Boot gut gerüstet und kommt sehr schnell ins Gleiten. Ebenfalls an Bord ein Zipwake-System, welches Pitch und Roll ausreichend ausgleicht.

Das Boot ist für zwei Personen gerade gut. Die zusätzlichen Kojen unterflur sind nur sehr beschwerlich zu erreichen. Für mich - mit lädiertem Rücken - war das nichts.

Bugkabine: Betten von beiden Seiten gut zugänglich, Stauraum mäßig, aber die Unterflurkabine kann dafür zweckentfremdet werden. Die Matrazen sind sehr hart, wie eigentlich immer bei Booten. Hier enpfehle ich mindestens einen Topper oder - noch besser - den Weg zu einem Matrazenhersteller bzw. Bettenladen, um sich eine individuelle Matraze herstellen zu lassen. Ist nicht ganz billig, aber wer in der Größenordnung von 300.000 EUR und mehr ein Boot kauft, sollte diese Zusatzausgabe auch noch schultern. Es lohnt sich!

Naßzelle: Leidlich geräumig mit abgetrenntem Duschabteil. Die Plexiglastüre der Dusche immer fixieren, wenn man fährt. Entweder im geöffneten oder geschlossenen Zustand. Wir hatten eine elektrische Toilette mit Fäkalientank und elektrische Pumpe zur Entleerung. Das hierfür zuständige Seeventil ist mühsam in der Unterflurkabine unter einem der Matrazen und Holzabdeckungen zu erreichen. Stauraum für die wenigen Sachen des Mannes und die umfangreichen Dinge einer Frau ist ausreichend.

Salon: Der ausklappbare Tisch mach im ausgeklappten Zustand einen windigen Eindruck. Die Arme leht man da auf die äußeren Teile besser nicht auf. Das ist nicht gut gelöst. Sehr schön fanden wir, dass die Sitze im Salon bei geöffneter Schiebetüre durch ein kleines Verbindungspolster mit Bechereinsätzen mit der Sitzbank hinten in der Plicht verbunden werden konnten. Tisch und Sitzgruppe lassen sich auch noch (im Notfall) als Bett umbauen. Ich würde da aber nicht schlafen wollen.

Plicht: Ausreichend groß. In unserem Fall war dort kein Tisch. Wir haben den Tisch aus dem Salon, der mit 4 Drehschrauben befestigt war, gelöst und in die Plicht gehoben. Eine Arretierung in der Plicht war dafür auf diesem Boot nicht vorgesehen. Die hintere Sitzbank in der Plicht läßt sich vorschieben und zur Liegefläche kann man die Lehne umklappen. Diese Bank dient auch als großer Stauraum für Tampen und sonstige Utensilien. Unter der längsseitigen Sitzgelegenheit findet man ebenfalls Stauraum. Im Boden selbst sind ebenfalls noch zwei Stauräume, wobe einer davon sogar abschließbar ist. Stauräume hier sind also wirklich großräumig vorhanden.

Pantry: Über der Spüle und dem Gasherd befindet sich eine dunkle gläserne Abdeckung. Das sieht zwar sehr wertig aus, finde ich aber dahingehend verbesserungsfähig, dass diese Abdeckung ein ganzes Teil ist, welches dann sowohl Spüle als auch Herd freilegt. Zwei Teile zu Hochklappen von jeweils Spüle oder Herd fände ich besser. Die Stauräume für Besteck, Geschirr und sonstige Küchenutensilien sowie Lebensmittel in der Pantry selbst und im Salon sind gut dimensioniert.

Steuerstand: Alles liegt gut im Blick. Der Blick voraus ist gut, jedoch vor dem Boot natürlich eingeschränkt. Da sieht man von der Fly aus deutlich besser. Eine Schiebetür zum schnellen Ausstieg auf das steuerbordseitige Gangbord ist vorhanden.

Sonstiges: Gut ist, dass bei diesem Boot unten (auf Wunsch) ein zweiter Kühlschrank verbaut werden kann. Auf der Fly selbst war auch noch ein gut funktionierendes Kühlfach. Gefallen hat uns die Liegefläche auf dem Vorschiff, die mit einem Sonnenschutz überdeckt werden kann. Anker und Ankerkasten sind gut zugänglich. Die Klampen sind da, wo man sie sucht und stabil.

Gangboard: Die Antares 11 ist asymetrisch gebaut. An Steuerbord befindet sich hinsichtlich der Breite ein sehr gut begehbares Gangbord mit einer Türe in Bootsmitte zum seitlichen Ausstieg direkt bei der Schiebetür zum Steuerstand. Am Anfang dieses Gangbords befindet sich eine Vertiefung mit Abdeckung, die die Gasflasche inkl. Anschluß verbirgt. Die Reling rund ums Boot macht einen soliden Eindruck.

Was Dein Boot anscheinend nicht hat:
Flybridge: Der Aufgang auf die Fly und noch mehr der Niedergang ist wie eine Hühnerleiter. Dinge nach oben zu transportieren ist beschwerlich, weil immer mindestens eine Hand zum Festhalten am Gestänge der Hühnerleiter benötigt wird. Hier ist Teamwork gefordert: Einer unten, einer oben zum Abnehmen, andersrum genauso. Oben befindet sich ein Steuerstand mit einem etwas unbequemen Sitz, eine Sitzgruppe für 4 eng sitzende Personen und eine Liegewiese, wie erst dann zu einer solchen wird, wenn auf zwedi der Sitzmöglichkeiten am Tisch verzichtet wird (Lehne umklappen).

Fazit: Insgesamt hat uns das Boot ganz gut gefallen, lag bei jeder Geschwindigkeit gut im Wasser und war mit Doppelmotorisierung und Bugstrahlruder immer sicher zu manövrieren. Vor Corona war das Boot zum halben Preis neu zu bekommen, sagte mit ein Mitarbeiter des Vercharterers. Als Ausführung mit Fly und den beiden 300er Motoren sind heute angeblich über 400.000 EUR fällig. Das ist schon ein stolzer Preis.
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Gruß Axel

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Alt 18.09.2023, 21:03
sven6116 sven6116 ist offline
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Vielen Dank für die ausführliche Antwort; da sind viele gute Details für mich dabei!

Die Boote waren tatsächlich, wie viele andere auch, vor 2 Jahren noch spürbar günstiger.

Ich habe die ohne Fly genommen und etwas sparsam ausgestattet; wir sind mit 2 Kindern und Hund unterwegs und eigentlich wollte ich eine Antares 9. Der Händler hatte gerade eine Antares 9 und 11 Fly bei sich stehen und dann haben wir schnell gemerkt, dass die 11 im Vergleich zur 9 doch deutlich größer ist; auch die hintere Kabine für die Kinder und dann mussten wir etwas zusätzlich finanzieren.

Dann kann ich mich mit Deinen Erfahrungen auf manche Details vorbereiten und das Thema Tisch im Salon frage ich nochmal beim Händler nach (da gibt es, glaube ich, verschiedene Versionen) – hast Du da evtl. ein Foto gemacht?

Und wie waren Deine Erfahrung mit dem Verbrauch?
Gruß
Sven
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  #4  
Alt 19.09.2023, 07:55
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Details zum Tisch kannst Du Dir hier im 360 Grad-Modus am besten anschauen:

https://www.beneteau.com/de/antares-.../antares-11-ob

Die hier sichtbaren Aufnahmen für einen Tisch hatte unser Charterboot nicht.

Zum Verbrauch: Bei überwiegend gemächlicher Fahrt (meist um 8 bis 10 Kn) waren wir da schon bei 20 Liter/Stunde. Speziell auf den Verbrauch habe ich aber nicht geachtet.
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Gruß Axel

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