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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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#1
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Werkstattfehler bei Turboladeraustausch? - Motor Totalschaden
Hallo zusammen,
ich brauche Eure Einschätzung dazu, ob meine Werkstatt Mist gebaut hat und infolge dessen mein Motor hinüber ist, oder ob der Totalschaden auf einer Verkettung unglücklicher Umstände beruht. Es geht um einen Diesel–Innenborder der Marke FNM (ein Italiener) mit 250 PS. Das Boot wurde von der Werkstatt nach Durchführung des normalen Service ins Wasser gelassen, beim Losfahren merkte ich, dass der Motor keine Leistung hat. Der Mechaniker kam sofort an Bord, sagte etwas von festsitzendem Turbolader, schraubte fünf Minuten rum (u.a. nahm er den Luftfilter ab) und erklärte dann, alles sei wieder in Ordnung. Bei der anschließenden Fahrt funktionierte der Turbolader allenfalls 5 Minuten, dann explodierte er. Die Werkstatt tauschte sodann den Turbolader aus und prüfte und reinigte den Ölkühler (jedenfalls ausweislich der Angaben auf der Rechnung). Drei Wochen später blockierte der Motor beim Start. Nachdem ein Austausch des Starters durch die Werkstatt keinen Erfolg gebracht hatte, versuchte diese mit erheblichem Arbeitsaufwand (rund zehn Arbeitsstunden), die Einspritzdüsen herauszubekommen, da man dort einen Defekt vermutete. Da man es in der genannten Zeit nicht einmal schaffte, die erste, relativ leicht zugängliche Düse zu lösen und ich zudem Zweifel an der Diagnose hegte, habe ich mich an eine andere Werkstatt gewandt. Dort sagte man mir nach Abschrauben des Collectors (wie das Teil genau heißt, weiß ich nicht, siehe die Fotos), der Motor habe einen Totalschaden erlitten. So sei infolge des Turboladerdefekts der Collector beschädigt worden, mit der Folge, dass über mehrere Wochen Seewasser in den Motor eingedrungen sei und diesen zerstört habe. Ich frage mich nun, ob die erste Werkstatt fehlerhaft gearbeitet hat. Aus meiner - jetzigen - Sicht war schon das Herumschrauben an dem festsitzenden Turbolader fehlerhaft. Zumindest aber hätte doch bei der Reparatur (Austausch des Turboladers) überprüft werden müssen, ob etwa auch der Collector in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Liege ich mit dieser Einschätzung völlig falsch oder seht Ihr das ähnlich? Da die Rechtschutzversicherung Sachverhalte mit Motorbooten nicht abdeckt, wäre mir Eure Meinung wichtig, bevor ich einen möglicherweise aussichtslosen und teuren Prozess anstrenge, zumal die Werkstatt ihren Sitz in Spanien hat. Bereits jetzt vielen Dank! Zodiac65
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#2
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Hallo, ich würde an Deiner stelle eine Klage bei Gericht lassen.Es ist jetzt auch schwer nur von Bildern eine richtige Einschätzung des Schadens zu erstellen. Wenn der Motor fest sitzt, muß er raus und kompl. überholt werden.
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#3
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Dafür gibt es bei den IHKs Gutachter (ggf. sogar kostenlos). siehe auch z.B. https://www.hwk-koeln.de/32,122,55.html
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Liebe Grüße Lalao0 - Hartwig Hier geht´s zum Blog http://wavuvi.over-blog.com/ Hier kann sinnvoll Geld gespendet werden https://arche-stendal.de/unterstuetz...fuer-container WAVUVI steht wegen Neuanschaffung zum Verkauf. VB 70k Euro
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#4
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Als jemand, der solche Fragen regelmäßig untersucht, kann ich nur eines dazu sagen:
hier an Hand einer Schilderung oder ein paar Fotos einen Befund zu erstellen, oder auch nur Annahmen zu treffen, wäre in höchstem Maße spekulativ, unseriös und unfair allen Beteiligten gegenüber. Das muss sich jemand vor Ort ansehen. Alles andere ist Mumpitz. Ich drück aber mal die Daumen, dass die Sache gut für Dich ausgeht.
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Cheers, Ingo |
#5
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Erstmal Mitgefühl zum Schaden. Zweitens die Frage, wie hoch der denn ungefähr wird.
Wenn Du auf einen Rechtsstreit hinaus willst, musst Da als nächstes Beweissicherung durch einen Gutachter betreiben lassen. Möglicherweise einen in Spanien für Gerichte anerkannten Gutachter, Gerichtsstand wäre ja wahrscheinlich Spanien. Dann Rechtsanwalt (oder den schon vor dem Gutachter), ... Rechtsstreitigkeiten werden gerne ein Hobby für sich. Möglicherweise ein teures. Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand. Ausgang ungewiss. Ganz in Ordung war der Motor eh nicht, sonst hättest Du keinen Mechaniker gebraucht. Nach der ersten Reparatur lief der Motor erstmal. Fazit: Es kann viel Sinn machen, in den sauren Apfel zu beissen, den Schaden schnell auf eigene Kosten reparieren zu lassen und Boot fahren zu gehen. Wenn man denn lieber Boot fährt, als einen Rechtsstreit zu führen. Geändert von Hesti (07.07.2017 um 23:40 Uhr)
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#6
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Hallo,
zu den 10 Stunden Aufwand möchte ich dir folgendes sagen. Es gibt Fälle in denen die Düsen so festgegammelt sind so dass sie nur mit größem Aufwand ohne Beschädigung ausgebaut werden können. Das hab ich leider auch schon öfter gehabt. Zu deinem Turbo möchte ich folgendes anmerken. Durch Salzwasser und mangelnde Wartung/Pflege gammelt er fest. Ich habe auch schon manchen Turbo wieder lose bekommen. Der Mechaniker hat versucht dir eine teure Turboüberholung bzw. Austausch zu ersparen. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Die Bootsmotorenmechaniker stehen im Regelfall unter einem hohen Zeitdruck. Jeder will sein Boot benützen. Die Zeit im Winter nutzen die wenigsten Eigner um ihr Boot durchzuchecken. Wieso auch es hat doch immer alles Funktioniert. Nur auf Verdacht hin schraube ich auch nicht mal so den Sammler ab. Meißtens sind die Schrauben vergammelt und es knackt etwas ab. Gerade bei einem nicht sehr gängigen FNM ( oft Fiat Basis ) ist es nicht so einfach Dichtungen und Teile zu bekommen. Die Ablagerungen soweit ich sie erkenne kommen auch nicht nur von ein paar Tagen. Wie alt ist der Motor, wann war letzter richtiger Service, wann wurde der Turbo das letzte mal gewartet? War der erste Mechaniker von dem Betrieb der den Motor sonst wartet? Oft wird der Motor nicht gewartet und dann kommt das erwachen. Viele Grüße Uwe |
#7
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So iss es....
Seewasser berührte Teile können in turnusgemäßen Abständen getauscht werden, kostet natürlich. Das sollte auch ein Grund mehr sein, Autorisierte und gut geschulte Betriebe zu wählen, die ein Schiff über viele Jahre betreuen. Dann kennen die Mitarbeiter auch das Schiff.
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Disce pati non querens
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#8
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Vielen Dank für Eure Antworten. Ich sehe auch die nicht unerheblichen Risiken eines Rechtsstreits und werde demzufolge wohl in den sauren Apfel beißen und die Kosten für den neuen Motor (immerhin rund 30.000€) selbst tragen.
Ärgerlich finde ich einfach, dass der (erst 8 Jahre alte) Motor in den letzen zweieinhalb Jahren, die ich das Boot habe, immer in dieser Werkstatt (einem Fachbetrieb,, den es hier in Portocolom auf Mallorca schon bestimmt 20 Jahre gibt) zur Wartung war (und zwar für viel Geld und ohne Vorgaben meinerseits, was zu tun ist), man sich um den Turbolader aber wohl nie gekümmert hat (Auskunft der Werkstatt nach dem Schadensfall: "dass der Turbolader festsitzt, konnten wir beim Service nicht feststellen, da der Turbolader nur unter Last geprüft werden kann"). Nicht verständlich ist mir auch, wie man beim Austausch des Turboladers den weiteren Schaden, der ja dann erst zum Eintritt von Salzwasser und damit dem Totalschaden am Motor geführt hat, übersehen konnte. Diese Werkstatt wird mich jedenfalls nicht wiedersehen...
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#9
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Wenn der Turbolader nicht extra mit Seewasser gekühlt wird und das haben bei weitem nicht alle Turbomotoren, hat der Salzwassereintriit nichts mit dem festgegangenen Turbolader zusammen, denn dieser erhöht (wenn er intakt ist) nur die Motorleistung.
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M.f.G. harry
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#10
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Hallo,
so das Kind ist nun mal in den Brunnen gefalle, jetzt heisst es das Kind wieder heraus und trocken zu kriegen. Was meint die Werkstatt mit der Aussage Totalschaden? Wurde der Motor zerlegt, Bestand aufgenomme und eine Reparatur durchgerechnet? Ich rede von Reparatur und nicht Überholung? Für 30 000 Euro was ein Esatz kosten soll kann man viel reparieren. Der FNM ist nicht gerade sehr gebräuchlich und für mich wäre er ein KO Kriterium beim Kauf gewesen ( nur meine Meinung ) weil die Anbauteile sehr teuer sind. Jeder Motoreninstandsetzer kann dir aber Bohrungen schleifen bzw. Buchsen ziehen wenn er welche hat, Lager tauschen und den Kopf überprüfen. Wenn nicht vor Ort dann den Motor ausbauen / lassen und mit nach Deutschland nehmen und zu einem Instandsetzer vor Ort gehen. Die Aussage Totalschaden kommt mir ein wenig zu pauschal vor. Viele Grüße Uwe |
#11
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Könnte sinnvoll sein, den Motor nach Deutschland zu schaffen, und hier zu einem Motorenintandsetzer.
Hat bestimmt einen Grund, das regelmäßig Techniker von hier im Flieger sitzen.....ö
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Disce pati non querens
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#12
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Zitat:
Welcher Motortyp hast du denn verbaut? Es müßte wenn ich es richtig zusammen krieg der 5Zyl. Commonrail sein? Welcher Basisblock hat er? Welle oder Z-Antrieb? Ich würde sagen Welle mit ZF Getriebe. Leider hab ich von FNM keinerlei Unterlagen. Viele Grüße Uwe
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#13
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Ich habe leider überhaupt keine Ahnung von Motoren. Nach Auskunft der Werkstatt, die das Teil abgeschraubt und die Fotos gemacht hat (bis vor kurzem Vertragshändler von FNM), lohnt sich eine Reparatur wirtschaftlich nicht. Hatte bislang auch keinen Grund, daran zu zweifeln, denn man wollte mir noch nicht einmal einen neuen Motor verkaufen. Vorsichtshalber habe ich gleichwohl bei zwei anderen Werkstätten nachgefragt...gleiche Aussage, wobei die als Grundlage natürlich nur die Fotos und meine Schilderung hatten.
Ich habe auch gewisse Bedenken, noch mehr Geld für weitere -ggf. erfolglose-Reparaturversuche zu verbraten (bislang schon knapp 4000€). Und wenn ich mir vorstelle, dass der Motor 5 Einspritzdüsen hat und die erste Werkstatt es in 10 Stunden nicht einmal geschafft hat, eine herauszubekommen (nur abgebrochen haben sie die - Kosten für die Düse rund 400€), dann graust mir vor den Kosten, die allein für das Zerlegen des Motors anfallen. Verbaut ist übrigens ein FNM HPEP 250 (5-Zylinder mit Bravo Antrieb, siehe Datenblatt). Ich habe leider auch überhaupt keine Vorstellung, in welcher Größenordnung eine Reparatur liegen würde. Ein erheblicher Unsicherheitsfaktor ist wohl auch, dass die Kolben etc. durch die Startversuche mit Wasser in den Zylindern Schaden genommen haben können. Würdet Ihr da jetzt gleichwohl raten, weiteres Geld zu investieren und den Motor zu einem Instandsetzer nach Deutschland zu schicken? Wenn ja, wen könnt Ihr empfehlen?
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#14
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Hallo,
ich würde ihn nach Deutschland bringen / lasen und dann vor Ort bei einem Instandsetzer anfragen. Er wird zwar von FNM nicht mehr angeboten, doch FNM hat ihn nur marinisiert und nicht hergestellt. Ich würde sagen geringer Aufwand um Klarheit zu bekommen. Ein Motoreninstandsetzer hat auch andere Möglichkeiten die Injektoren auszubauen ohne dass sie kaputt sind. Die Saison ist eh gelaufen , jetzt heisst es den Schaden zu begrenzen. Viele Grüße Uwe
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#15
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Hallo
weiss ja nicht wo Du Wohnst, deshalb hier mal eine Firma wo Dich Erkundigen kannst was eine Motorüberholung Kostet. https://www.brueckner-und-galley.de/ es kommt natürlich immer darauf an was alles gemacht werden *muss* Collektor Turbolader kommen dann warscheinlich noch dazu, Ausbau sollte nicht so Heftig sein, dann aber der Einbau und Zusammenbau mit allen Aggregaten und nötigen Reparaturen noch...
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und immer eine Handbreit...na Ihr wisst schon Bier im Glas Gruß Rolf Geändert von kpn-hornblower (09.07.2017 um 18:25 Uhr)
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#16
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N'abend.
Den Daten nach ist das doch der Fiat 2,4 Multijet Motor. Da sollte es kein großes Problem sein, an einen Tausch-Block ranzukommen.
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Cheers, Ingo
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#17
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Zitat:
Wenn dem so ist, würde ich einen neuen Block kaufen und die Anbautteile, die noch i.O. sind, wieder verwenden. Dann hast du quasi einen neuen Motor, mit dem du dann wieder lange Zeit Freude hast. Das eine Privatrechtsschutz keinen Vertragsrechtsschutz bietet, kann ich mir nicht vorstellen. Ich würde das mal prüfen lassen.
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha
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#18
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2,4 Liter Multijet mit 250 PS, nie und nimmer!
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Mit Wassersportlichen Grüßen Michael Zitat: Wer alles glaubt was er liest, sollte besser aufhören zu lesen! Meine Vereinewww.yc-stgoar.de+www.bcl-lahn.de |
#19
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...warum nicht? Steht so im Datenblatt: 5Cyl. , 2387ccm, 20V, 184kw/250hp
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Gruß Dete ...weiter weiter ins Verderben, wir müssen leben bis wir sterben |
#20
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Der Fiat ist doch ein Vierzylinder!
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Mit Wassersportlichen Grüßen Michael Zitat: Wer alles glaubt was er liest, sollte besser aufhören zu lesen! Meine Vereinewww.yc-stgoar.de+www.bcl-lahn.de |
#21
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Wenn keine Reparatur möglich sein sollte, könnte man zur Not den 4.5er (250 PS) oder V8 Benziner einbauen. Den Bravo-Antrieb hast du ja schon. Kostet die Hälfte, ist aber im Verbrauch natürlich teurer.
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Gruß Falko
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#22
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Den gibt´s auch als 5-Ender - 20V /Multijet/z.T.Abarth etc.
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Gruß Dete ...weiter weiter ins Verderben, wir müssen leben bis wir sterben |
#23
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Diese aus der Hüfte geschossenen Feststellungen sind nicht sonderlich hilfreich.
Einfach vorher mal informieren - und dann Senf abgeben https://www.fiat-forum.de/index.php?...achmentID=33&h... Dreht man jetzt noch ein wenig am Ladedruck und programmiert ein paar Kennlinien um, sind die 250 Pferde schon erreicht. Bohrung/Hub etc... alles gleich. Denke nicht, dass Fiat hier 2 unterschiedliche Blöcke herstellt.
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Cheers, Ingo
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#24
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Hi Leute,
nicht verwirren lassen, das ist ein Alfa 2,4 20 V JTD Motor. Die Leistung ist dadurch möglich, das die Kühlung im gegensatz zum Auto doch um einiges besser ist, drum sind die 250 Ps ganz leicht zu erreichen . Ach ja, aus dem 1,9 Jtd 16 V (den hab ich im Auto mit 150 Ps ) bringen die von FNM locker und standfest 205 Ps. Also, Rumpfmotor bekommt man überall (Ebay und so) nur die Anbauteile sind speziall von FNM gemacht. Ach wie gernde würde ich so einen Motor mein eigen nennen lg Richie Geändert von JollyJumper (11.07.2017 um 11:08 Uhr) Grund: Schreibfehler
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#25
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Kühlung ist eher weniger das Problem sondern eher die Abgasvorschriften welche ja bekanntlich auf dem Wasser nicht existent sind.
Wenn Ruß "egal" ist, dann kann man schon richtig Leistung aus einem Diesel holen. |
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