#1
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Mast ohne Wanten
Hallo,
habe durch Zufall gesehen dass es mit der Hunter Vision 36 sogar ein Serienboot gibt was komplett ohne Wanten auskommt Hätte gar nicht gedacht dass das geht. Finde es sieht auch gar nicht schlecht aus. Aber widerspricht das nicht vielem was man jemals gelernt hat? Da müssten doch enorme Kräfte auf den Masstfuss wirken. Mastrimmen erscheint auch ausgeschlossen. Irgendwie komisch das es überhaupt funktioniert. Ansonsten gefällt mir das Boot ganz gut. Die stehen sogar gebraucht noch recht hoch im Preis. Käufer scheint es also auch für solche Exoten zu geben. https://sailboatdata.com/sailboat/hunter-36-vision Gruß Chris
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#2
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Wird sie denn mit Backstagen gesegelt?
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#3
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Sieht nach diesem Video so aus, als sei das Rigg kpl. unverstagt.
Kannte ich bislang auch nur von Dschunkenriggs. Allerdings hat der Mast schon ein erhebliches Kaliber. https://www.youtube.com/watch?v=IZfr9QWvgR4 |
#4
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Außer dem Vorstag sehe ich da nix. Auch auf anderen Seiten erkennt man keine Backstage
Habe es ja auch so gelernt dass man dem Mast mit den Backstagen ein leichte Profil gibt damit die Segel besser stehen. Gruß Chris |
#5
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Die komplette Reihe von "Freedom" Yachten (25 - 40 Ft) hatte unverstagte Masten
Grüße, Reinhard "Maltese Falcon" und "A" sind auch unverstagt |
#6
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Die können sich ja bei dem Hartz IV Budget nicht auch noch Verstagungen leisten...
Bei der Hunter könnte ich mir vorstellen, daß für die Trimmung der Kicker eine größere Rolle spielt. |
#7
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https://de.wikipedia.org/wiki/Maltes...con_moored.jpg
Je mehr ich mir den Malteser Falken anschaue, desto weniger gefällt er mir. Denkt man sich die Masten weg ist es ein schönes Boot. Aber auf allen Bildern sehen die Masten irgendwie fremd aus. Die Freedom Yachten kannte ich noch gar. Habe sie vielleicht mal als Exot am Rande wahrgenommen. Was bringt eigentlich das weg lassen der Wanten? So fett wie der Mast aussieht wird man kaum Gewicht sparen. Trimmen geht auch kaum. Und wenn ich auf See bin sind Wanten auf dem Weg nach vorne zum festhalten gar nicht so verkehrt. Gruß Chris |
#8
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zur Stabilität: ich hatte mal irgendwann gelesen, dass Verkehsflugzeugflügel Vwindmax von ca. 1.000km/h aushalten müssen, natürlich ohne Verstagung. Dieses Beispiel finde ich einleuchtend und es relativiert Verstagung.
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#9
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Nun schau Dir mal den Mastdurchmesser von der Hunter an. Das kostet am Wind Performance durch die Abschattung und den Widerstand.
Aktuell geht der Trend ja eher zu mehreren Salingen, um das Mastprofil noch etwas dünner machen zu können, um noch etwas weniger Windwiderstand zu haben. Aber - machbar ist soetwas. Für einen Tourensegler - warum nicht. |
#10
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Jede Wäschespinne steht auch ohne Stagen oder sonst ne Abspannung rum
Ich hätte jetzt -ausser der Aerodynamik, da kann ein Mast ja sogar mitarbeiten- gedacht: Es geht um Topgewicht. Also Gewicht oberhalb der X-Achse um die das Schiff "rollt" in Wellen und so Gedöhns. Meinen Mast haben die oben sogar konisch immer dünner gemacht. Aufwand für´s letzte Kilo da hoch droben betrieben.
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Viele Grüße Fränkie Während die Frauen noch zweifelnd zögern wissen die Männer schon.........dass ihr Handeln falsch war! |
#11
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Zitat:
Grüße, Reinhard Mit der Freedom 25 ist mal ein Yacht Redakteur übern Teich |
#12
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Zitat:
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Gruß Karsten "Wenn die Klugen ewig nachgeben, gewinnen irgendwann die Dummen." |
#13
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Wenn ich im Winterlager den Mast auf den Wagen liege biegt er sich aber schon arg durch. Würde man ihn nur an den Enden auf zweit Böcke legen hätte man bestimmt 20 cm Durchhang. Und das nur vom Eigengewicht. Von daher müsste der freistehende Mast extrem Massiv sein. Der darf sich ja auch nicht groß verbiegen wenn da noch 50-70 qm Segel dran zerren. Aber das Boot hat nur 2.676 kg Ballast.
Die normale Hunter 36 ist mit 2.700 kg angegeben. https://sailboatdata.com/sailboat/hunter-36 Interessant wird es wenn man tatsächlich mal die Riggdaten vergleicht. Die Vision hat mit ihrem frei stehenden Mast viel mehr Segelfläche und auch noch den höheren Mast. Gruß Chris |
#14
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....ich habe gestern den Mast gelegt. Der Transportwagen hat 2 U Auflagen ca. 2m auseinander. Beim Rangieren kippte der Mast in die Seitenlage, und sofort hing er ca. 30cm (jede Seite) oder mehr durch. Liegt er richtig auf der Keep, ist davon nichts zu sehen.
Grüße, Reinhard
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#15
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Zitat:
Könnte natürlich sein dass der Mast vielleicht noch innen irgendwie profiliert ist. Wobei ich mir immer noch nicht vorstellen kann wie die das mit dem Gewicht in den Griff bekommen haben. Gab es nicht mal ne Regel wonach du für 1 Kilo im Mast 5 kg (?) Gegengewicht im Kiel brauchst? Also wenn der Mast richtig massiv wird, brauche ich auch einen entsprechend schweren Kiel. Aber den haben wir hier ja gerade nicht. Gruß Chris |
#16
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Zitat:
Erst mal muss man wissen, dass es sich bei verstagten und unverstagten Masten um zwei unterschiedliche statische Systeme handelt. Bei verstagten Masten und da mit meine ich in erster Linie Wanten, Unterwanten und Salinge, werden die Querkräfte der Segel zu Stauchung gewandelt, ein unverstagter Mast wirkt wie ein Kragarmträger und sein Durchmesser samt Wandungsstärke muss auf die auftretende Biegemomente ausgelegt werden. Man kann mit einem unverstagtem Mast nur unter großem Aufwand für den Mastfuss einen Klappmast realisieren. Das mit dem Gewicht läuft dann wie Üblich, der Mast wird nach oben hin verjüngt und wenn fertigungstechnisch möglich wird auch die Wandung nach oben hin reduziert. Bei konventionellen Riggs kann man heute, durch Wanten und Stagen aus Dynema, einiges an Topgewichten einsparen, ist teuer aber wenn man Zug um Zug umrüstet auch für schmalere Geldbüdel machbar. Wo bei ich mir als Stagreitersegelfahrer genau ansehen würde wie das Abriebverhalten gegenüber Draht ist. Gruß Hein
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#17
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https://www.smartmarineguide.com/L52489744
Der Mast sieht schon ziemlich massiv aus. Es wäre wirklich mal interessant zu wissen was der wiegt und ob sich das Mehrgewicht in etwa aufhebt wenn man beim konventionellen Mast die Wanten mit berechnet. Ein "Geheimnis" scheint übrigens die kleine Fock zu sein. Man kann wohl keine überlappende Genua mit dem frei stehenden Mast fahren. Daher hat man den wahrscheinlich auch so hoch gemacht um das Großsegel entsprechend groß zu haben. In Verbindung mit den Lazy Jacks dürfte aber die Besegelung dem Einhandsegler sehr entgegen kommen. Wobei dann nur mit der Großschot und dem Baumniederholer getrimmt werden kann. Unabhängig von der Hunter ist der Gedanke Wanten durch Dynema zu ersetzen auch ganz interessant. Weniger Wanten Gewicht müsste ja weniger Krängung bedeuten. Weniger Krängung bedeutet mehr Segelfläche im Wind. Kommt man da in einen Fahrtensegler spürbaren Bereich? Oder könnte man sogar das Groß um 1-2 qm vergrößern ? Gruß Chris |
#18
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Moin
Im unterem Bereich hat das Ding ja fast die Abmessungen meines Edelstahlschornsteines, das muss man mögen und wenn man doch mal an den Mast muss beim segeln, dann bin ich immer froh da zusätzlich zum Lifebelt da noch einige Drähte im Rücken zu haben, gerade und vor allem wenn mal einige Handgriffe auf der Leeseite zu machen sind. Gruß Hein
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#19
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Mein Trimaran "kleiner Drache"hatte 2 frei stehende profilierte und frei drehende Masten, der Besan war gesteckt und der Haupmast (12m) klappbar.
Als Einhandsegler habe ich ihn noch ein wenig modifiziert, damit ich ihn alleine legen und stellen konnte. Bei Sturm kamen die Segel runter und durch das profil blieben so ein paar m2 "fláche" die zum "segeln" ausreichten um vortrieb und ruderdruck zu generieren. Konstuktór war Eggart Búlk, Bauplanung war 1976 Bauausfúhrung 1979 ~15 jahre war er in meinem besitz davon hab ich etliche jahre an bord gelebt. Die auftretenen kráfte in einer boe wurden einerseits direkt in speed verwandelt und andererseits bog sich der elastische mast im wind und federte so große plótzliche lasten ab. Ok, er war seiner zeit 30 jahre vorraus auch habe ich alleine zwei Sommer damit verbracht beide masten mit carbon komplett zu úberarbeiten. Nach dem abschleifen und nass machen konnte man gut erkennen wie der aufbau im inneren konstruiert war, genial. Wen es interessiert, https://forum.yacht.de/showthread.ph...derungsversuch Schade das ich mein enges zuhause damals verkauft habe Im frúhling geht's wieder los, mit Uwe zusammen auf seinem 12m Wharram, der Tongaiki https://youtu.be/x5udMDkLBkg
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11°44'25.9"N 99°47'00.2"E |
#20
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Masten
Hallo Federball
Da hatte die Masten jedoch Ausmaße von Telegraphen Masten . und das Rigg hatte eine Gabelbaum ähnliches Konstrukt wie die Surf Gabelbäume. Gr Rudolf |
#21
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Alle raffinierten Ideen sind doch interessant.
Bei meinem Segler ist der Mast drehbar, somit deckt das Mast Profil nicht ab sondern kann Teil des Segelns wirken. Vielleicht könnte man den Mast bei der umverstagten Variante nich drehbar machen... |
#22
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Das mit dem drehbaren Mast ist ja interessant. Mehr noch die "Segelfläche" des Mastes. Letztens beim "Little America Cup" hatte auch schon einer diese Idee : SY "Lady Helmsman" - ob die "Hellcat II" auch schon diesen Mast hatte weiss ich nicht mehr
Grüße, Reinhard |
#23
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Hi!
Ich kann jeden verstagten Mast durch einen unverstagten Mast ersetzen. Das Problem ist nur, dass ich dann den Mast stärker bauen muss, was bei einem Segler die Stabilität aufgrund des aufsteigenden Schwerpunktes schwächt. Echte Dschunkenriggs z.B. sind immer unverstagt. Es geht alles, allerdings hat sich unser westliches Auge an das ganze verstagte Gedöns gewöhnt und von daher kommt es dem Betrachter komisch vor.
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viele Grüße Blondini (Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.) |
#24
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Nee neeh blondini, du kannst nich einfach jeden verstaakten mast einfach gegen einen unverstaakten ersetzen !
Das funzt allein aus staatischen grúnden schon nicht. In meinem trimaran stand der Hauptmast frei stehend und drehend, zudem konnte ich ihn noch zum legen "einfach" mittels flaschenzug umklappen. Die staatik verlief im rumpf ohne mastfuß /stútze in der kajútte , da ansonsten kein durchgang zum vorschiff móglich wáre. Die auftretenen kráfte wurden fachwerkmáßig in den rumpf abgeleitet, das funktioniert nich bei normalen konstruktionen moderner schiffen! Da reißt eher eine bóe den gessamten kajúttenaufbau vom rumpf, als das vortrieb generiert wird Handdrauf⚓⛵ Toto
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11°44'25.9"N 99°47'00.2"E Geändert von Ex round world2 (02.03.2022 um 10:27 Uhr) |
#25
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Denke auch dass du die Kräfte richtig ableiten musst. Mit einem nicht durchgesteckten Mast wird das wohl kaum gehen. Das ganze Boot muss da auf den unverstagten Mast ausgelegt sein.
Gruß Chris |
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