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  #26  
Alt 20.07.2016, 11:41
TheTrooper TheTrooper ist offline
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Beiträge: 15
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Danke für eure Antworten!
eine Kalkulation ist eine gute Idee, das werde ich erstmal machen und dann entscheiden. Pläne gibt es, es war kein Bausatz. Die schaue ich mir auch noch mal an.
Gruß
Dennis
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  #27  
Alt 21.07.2016, 13:05
bob 57 bob 57 ist offline
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Registriert seit: 03.09.2011
Ort: Walsrode
Beiträge: 272
Boot: Leisure 23 + Condor 55
761 Danke in 242 Beiträgen
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Bevor du startest:

1. Literatur:
- http://www.toplicht.de/de/shop/buch-...en-west-system

- Larsson:
https://www.amazon.de/Holzboote-Reno.../dp/376881677X

- Freundeskreis
http://www.fky.org/restaurierung/res...aykowski-2.htm


Du wirst Holz für Spanten brauchen, üblicherweise Eiche.
Wenn du mit Epoxid arbeitest:
Es wird immer wieder behauptet, auf Grund des Gerbsäuregehaltes im Eichenholz würde eine Verleimung mit Epoxid nicht dauerhaft halten.

Das ist m.E. nicht unbedingt richtig.
Es gibt zahllose Waldorte namens "Auf dem Loh", "im Loh", usw
Das deutet auf Lohgerberei hin und mir fiel auf, daß es sich immer um stärker wassernahe Böden handelt, auf denen Stieleiche wuchs. Traubeneiche dagegen war so gut wie nie zu finden.
Das ist logisch, Stieleiche mags eher mal nass, Traubeneiche eher mal trockener.

Ich habe deshalb mal spasseshalber je zwei Holzklötzchen beider Holzsorten mit der gleichen Mischung Epoxid verleimt und festgestellt, daß Stieleiche tatsächlich Probleme macht, und zwar hat das Epoxid an den Aussenkanten zwar sauber abgebunden, beim Auftrennen nach der Verleimung sah es im Inneren dagegen aus, als hätte es einen Fehler beim Anmischen gegeben.
Deshalb verwende ich, wenn ich mit Epoxid arbeite, nur noch Traubeneiche.
Was die Sache aber leider etwas verteuert.

Anschäften großer Sperrholzplatten
Ich geb zu, ich bin zu blöd dazu. Bei mir wird das immer etwas ungenau.
Deshalb habe ich meine Flex mit zwei U-Bügeln versehen, vorne niedrig, hinten höher.
Wenn ich den hinteren U-Bügel schön sauber am quer aufgespannten Anschlag entlang führe, trifft der Schleifteller im konstanten Winkel auf die Holzkante und die Schäftung wird akkurat.

Abnehmen der alte Rumpfplatten.
Nix ist furchtbarer, als wenn dein Projekt plötzlich "aus dem Leim geht" und seine Linien verliert. Wenn du also eine der Rumpfplatten abnimmst, setze mit ein paar Schraubzwingen sofort an den Aussenkanten eine Latte drauf.
Wenn du es professionell machen willst, schneidest du OSB-Platten zu, die innen unter Deck die gegenüberliegenden Spanten miteinander verbinden.
Du kannst bei alten Holzbooten übrigens nicht mehr unbedingt von symetrischen Linien ausgehen, keine Ahnung, woran das liegt.

Aufschrauben der Rumpfplatten:
Setz alle! Schrauben unbedingt in Epoxid. Man wird zwar irre dabei, aber das wird die Haltbarkeitsdauer der Verschraubung schätzungsweise verdoppeln.

Wer schnell zerlegt, wird langsam fertig.
Will sagen, dokumentieren beim Abbau ist alles. Wenn du kein unerträglcher Pedant bist, wirst du genau wie ich irgendwann ein Bauteil in der Hand halten und nicht mehr wissen, wo genau es hin gehört.
Du wirst deshalb die Ernährung deiner Familie komplett umstellen müssen. Beim Einkauf von Lebensmitteln wird zukünftig nicht mehr Preis und Inhalt entscheidend sein, sondern allein die Qualität der Verpackung. Kann man darin vielleicht die Original - Rumpfschrauben aufbewahren (Wurstgläser)? Oder Kartoffelsalat - den macht man nicht mehr selber, sondern den kauft der hochmotivierte Bootsbauer bei Aldi und Co, weil die Plastikeimerchen ideale Sammelbehälter für Unterlegscheiben oder ähnliches sind.


Du wirst feststellen, daß dein Projekt bis in dein privatestes Leben hinein spielt.
Der Tag wird kommen, an dem deiner Ehe weitaus besserer Teil fragt, wie die Leimreste auf die Arbeitsplatte in der Küche kommen. Sie wird reklamieren, daß die Sperrholzplatten, die du mal eben in den Flur gestellt und "vergessen" hast, seit Wochen bei des Heimes Pflege stören.
Und auch die Einzelteile der hölzernen Scheuerleiste können nicht dauerhaft im Wohnzimmer hinterm Schrank bleiben, auch wenn das Raumklima sie optimal abtrocknen lässt. All das führt zum Posten "Entschuldigungen und Geschenke" in deiner Kalkulation; du bist gut beraten, ihn nicht zu gering anzusetzen.

Und bevor ich wieder zu meiner "Geliebten" gehe, wie meine liebe Frau etwas sarkastisch meine jeweiligen Projekte nennt, noch etwas äääh, Intimes.
Nicht nur die äusseren Rahmenbedingungen verändern sich, auch dein Körper reagiert auf dein völlig verändertes Leben. Weil zum Beispiel der Akkuschrauber immer genau dann leer ist, wenn man ihn dringend braucht, wirst du hunderte von Schrauben von Hand aus deinem Boot drehen. Zum Schluß geht das sogar ohne Schraubenzieher, zumindest bei den etwas los sitzenden Exemplaren.
Dadurch wird sich dein Händedruck spürbar verändern und auch die Haut deiner Handinnenflächen wird schrundig und rissig, erst recht, wenn die Schleiferei am Boot los geht.
Wundere dich also nicht, wenn deine Frau fluchtartig einschläft, wenn du sie zärtlich in den Arm nehmen willst. Trage das wie ein Mann, kanalisiere deine Libido lieber gleich auf den Feinschliff der neuen Spanten und sei zufrieden, wenn sie so glatt sind wie die Haut deiner Liebsten (an die du dich nur noch schwach erinnerst).
__________________
Gruß vom Bob
Tief und süß der Skipper pennt,
ist er von seiner Frau getrennt.
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Alt 22.07.2016, 09:00
TheTrooper TheTrooper ist offline
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Beiträge: 15
0 Danke in 0 Beiträgen
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Zitat:
Zitat von bob 57 Beitrag anzeigen
Bevor du startest:

1. Literatur:
- http://www.toplicht.de/de/shop/buch-...en-west-system

- Larsson:
https://www.amazon.de/Holzboote-Reno.../dp/376881677X

- Freundeskreis
http://www.fky.org/restaurierung/res...aykowski-2.htm


Du wirst Holz für Spanten brauchen, üblicherweise Eiche.
Wenn du mit Epoxid arbeitest:
Es wird immer wieder behauptet, auf Grund des Gerbsäuregehaltes im Eichenholz würde eine Verleimung mit Epoxid nicht dauerhaft halten.

Das ist m.E. nicht unbedingt richtig.
Es gibt zahllose Waldorte namens "Auf dem Loh", "im Loh", usw
Das deutet auf Lohgerberei hin und mir fiel auf, daß es sich immer um stärker wassernahe Böden handelt, auf denen Stieleiche wuchs. Traubeneiche dagegen war so gut wie nie zu finden.
Das ist logisch, Stieleiche mags eher mal nass, Traubeneiche eher mal trockener.

Ich habe deshalb mal spasseshalber je zwei Holzklötzchen beider Holzsorten mit der gleichen Mischung Epoxid verleimt und festgestellt, daß Stieleiche tatsächlich Probleme macht, und zwar hat das Epoxid an den Aussenkanten zwar sauber abgebunden, beim Auftrennen nach der Verleimung sah es im Inneren dagegen aus, als hätte es einen Fehler beim Anmischen gegeben.
Deshalb verwende ich, wenn ich mit Epoxid arbeite, nur noch Traubeneiche.
Was die Sache aber leider etwas verteuert.

Anschäften großer Sperrholzplatten
Ich geb zu, ich bin zu blöd dazu. Bei mir wird das immer etwas ungenau.
Deshalb habe ich meine Flex mit zwei U-Bügeln versehen, vorne niedrig, hinten höher.
Wenn ich den hinteren U-Bügel schön sauber am quer aufgespannten Anschlag entlang führe, trifft der Schleifteller im konstanten Winkel auf die Holzkante und die Schäftung wird akkurat.

Abnehmen der alte Rumpfplatten.
Nix ist furchtbarer, als wenn dein Projekt plötzlich "aus dem Leim geht" und seine Linien verliert. Wenn du also eine der Rumpfplatten abnimmst, setze mit ein paar Schraubzwingen sofort an den Aussenkanten eine Latte drauf.
Wenn du es professionell machen willst, schneidest du OSB-Platten zu, die innen unter Deck die gegenüberliegenden Spanten miteinander verbinden.
Du kannst bei alten Holzbooten übrigens nicht mehr unbedingt von symetrischen Linien ausgehen, keine Ahnung, woran das liegt.

Aufschrauben der Rumpfplatten:
Setz alle! Schrauben unbedingt in Epoxid. Man wird zwar irre dabei, aber das wird die Haltbarkeitsdauer der Verschraubung schätzungsweise verdoppeln.

Wer schnell zerlegt, wird langsam fertig.
Will sagen, dokumentieren beim Abbau ist alles. Wenn du kein unerträglcher Pedant bist, wirst du genau wie ich irgendwann ein Bauteil in der Hand halten und nicht mehr wissen, wo genau es hin gehört.
Du wirst deshalb die Ernährung deiner Familie komplett umstellen müssen. Beim Einkauf von Lebensmitteln wird zukünftig nicht mehr Preis und Inhalt entscheidend sein, sondern allein die Qualität der Verpackung. Kann man darin vielleicht die Original - Rumpfschrauben aufbewahren (Wurstgläser)? Oder Kartoffelsalat - den macht man nicht mehr selber, sondern den kauft der hochmotivierte Bootsbauer bei Aldi und Co, weil die Plastikeimerchen ideale Sammelbehälter für Unterlegscheiben oder ähnliches sind.


Du wirst feststellen, daß dein Projekt bis in dein privatestes Leben hinein spielt.
Der Tag wird kommen, an dem deiner Ehe weitaus besserer Teil fragt, wie die Leimreste auf die Arbeitsplatte in der Küche kommen. Sie wird reklamieren, daß die Sperrholzplatten, die du mal eben in den Flur gestellt und "vergessen" hast, seit Wochen bei des Heimes Pflege stören.
Und auch die Einzelteile der hölzernen Scheuerleiste können nicht dauerhaft im Wohnzimmer hinterm Schrank bleiben, auch wenn das Raumklima sie optimal abtrocknen lässt. All das führt zum Posten "Entschuldigungen und Geschenke" in deiner Kalkulation; du bist gut beraten, ihn nicht zu gering anzusetzen.

Und bevor ich wieder zu meiner "Geliebten" gehe, wie meine liebe Frau etwas sarkastisch meine jeweiligen Projekte nennt, noch etwas äääh, Intimes.
Nicht nur die äusseren Rahmenbedingungen verändern sich, auch dein Körper reagiert auf dein völlig verändertes Leben. Weil zum Beispiel der Akkuschrauber immer genau dann leer ist, wenn man ihn dringend braucht, wirst du hunderte von Schrauben von Hand aus deinem Boot drehen. Zum Schluß geht das sogar ohne Schraubenzieher, zumindest bei den etwas los sitzenden Exemplaren.
Dadurch wird sich dein Händedruck spürbar verändern und auch die Haut deiner Handinnenflächen wird schrundig und rissig, erst recht, wenn die Schleiferei am Boot los geht.
Wundere dich also nicht, wenn deine Frau fluchtartig einschläft, wenn du sie zärtlich in den Arm nehmen willst. Trage das wie ein Mann, kanalisiere deine Libido lieber gleich auf den Feinschliff der neuen Spanten und sei zufrieden, wenn sie so glatt sind wie die Haut deiner Liebsten (an die du dich nur noch schwach erinnerst).
Danke für die Literatur, die schaue ich mir mal an. Soweit ist weiß, bestehen die Spanten aus Mahagoni oder ähnliches Tropenholz. Wenn wir das Projekt starten, kaufe ich nur Mangos in Dosen. Ansonsten achte ich mal auf die Reaktionen meiner Freundin, aber eigentlich muss die mithelfen.
Gruß
Dennis
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