3 unterschiedliche Batterietypen an einem Ladegerät?

[Hamburger Jung]

Moin zusammen,

für die nächste Saison 2019 möchte ich meine 3 Batterien austauschen.
Aktuell habe ich recht einfache Autobatterien drin:
3 x Varta Blue Dynamic 12V 70Ah.
-Batterie 1: Starter- und Versorgerbatterie
-Batterie 2: Backup (kann über Hauptschalter mit 1 kombiniert werden)
-Batterie 3: Bugstrahlruder

Die 3 Batterien werden alle über ein Ladegerät (ProMariner ProNautic 1230P) aufgeladen. Das Ladegerät stellt dafür auch 3 separate Anschlüsse (+) und eine gemeinsame Masse (-) zur Verfügung.

Da aktuell alle 3 Batterien vom selben Typ "Sealed" sind und die identische Kapazität aufweisen, ist das auch alles kein Problem.

Nun meine Frage:
Ich möchte zukünftig ggfls. verschieden Batterietypen mit verschiedenen Kapazitäten einsetzen. Am Ladegerät kann man zwar den Batterietyp (Flooded/Sealed/AGM/Gel/LiFePO4/Calcium) auswählen, ich bin mir aber nicht sicher, ob man die Auswahl dann immer für alle 3 Anschlüsse gemeinsam treffen muss/kann oder jeder Anschluss separat ausgewählt werden kann. Das Manual sagt dazu leider nichts...

Meine Idee wäre z.B.:
Batterie 1: Typ "AGM" mit 120Ah (neu)
Batterie 2: Typ "Sealed" mit 70Ah (die alte)
Batterie 3: Typ "AGM" mit 70 Ah (neu)

Zudem stellt sich dann die Frage, ob eine kurzzeitige Kombination von Batterie 1. + 2. (eigentlich nur zum Motor starten für den Notfall, falls 1. schwächelt) in der o.g. Konstellation Probleme bereiten würde?!?!?

Wäre es grundsätzlich besser, einfach 3 x AGM mit der gleichen Kapazität zu nehmen?

Danke schon mal für Eure wertvollen Tipps.

Beste Grüße
Marc

[tritonnavi]

Eine Varta blue dynamic ist eine einfache geschlossene Starterbatterie mit ungebundener Säure.
"Sealed" sind m.E. nur verschlossene Batterien mit Sicherheitsventil.
Die blue dynamic hat kein Sicherheitsventil und daher einen mehr oder weniger offenen Zugang der Gase zur Atmosphäre.

Die neuen AGM-Batterien werden (höchstwahrscheinlich) "sealed", also verschlossen inkl. Sicherheitsventil sein.

Das Ladegerät mit insgesamt 30A Nennstrom sollte auch weiterhin reichen.
Die Einstellung wird dann für Nassbatterien vorgenommen, da diese i.d.R. für etwas weniger Ladeschlussspannung ausgelegt sind. Mit ca 14,5V bei moderaten Temperaturen sollte aber alle 3 Batterien hin kommen.

Alternativ könnte man für die alte Batterie 2 (blue dynamic) ein kleines Extra-Ladegerät vorsehen, welches auf Nassbatterien eingestellt ist, während man das 1230P auf AGM-Batterien einstellt.
damit hätte man dann im Notfall, wenn das große Ladegerät ausfallen sollte, eine Möglichkeit, die anderen Batterien zu laden.
(Welche maximale Ladeschlussspannung für die AGM genommen werden kann, sollte man am besten dem Datenblatt des Batterie-Herstellers bzw. dem Aufdruck auf der Batterie entnehmen, denn diesbezüglich weichen die Vorstellungen von Batterie-Herstellern untereinander und auch in Relation zu den Ladegeräteherstellern meist etwas voneinander ab)

ich persönlich würde auf eine Backup-Batterie in Form einer älteren, einfachen Säure-Starterbatterie verzichten oder diese als reine Starterbatterie einsetzen. Für einen Notfall kann vermutlich auch die Batterie des BSR benutzt werden.

[Hamburger Jung]

Korrektur: Aktuell habe ich die Varta BLACK Dynamic drin

[tritonnavi]

...die ist m.E. noch preisgünstiger, als die blue dynamic...

[Hamburger Jung]

Zitat von tritonnavi

...die ist m.E. noch preisgünstiger, als die blue dynamic...

Stimmt, ist die billigste und einfachste Batterie von Varta. Eigentlich für Boote gänzlich ungeeignet. In dem Manual von meinem Mercury Verado AB steht auch ganz klar, dass ausschließlich AGM Batterien mit 975 A Kälteprüfstrom verwendet werden sollen.
Eine Nachfrage bei dem Händler, der das Boot damals ausgerüstet hatte ergab nur: "kein Problem, das passt schon..."

Deswegen möchte ich die Batterien jetzt auch tauschen.

Die Frage ist halt nur, ob man tatsächlich 3 teure AGM Batterien mit hoher Kapazität benötigt...

[tritonnavi]

so wie ich es weiß, schafft keine ca 70Ah-Varta die (vermutlich auch für das BSR ca.) geforderten 975A CCA auch nur annähernd....
Mit rund 70Ah käme da eigentlich nur die Optima 75Ah (AGM) infrage und die ist ca 3-mal so teuer, wie eine black dynamic 70Ah.
Die black dynamic hat übrigens 640A...

Für die Starter- und für die BSR-Batterie würde ich daher unbedingt eine Batterie mit ca dem Kaltstartstrom nehmen.

So wirklich viele 120Ah-AGM-Starterbatterien mit mindestens ca 1000A CCA, die auch als Versorgungsbatterie geeignet sind, gibt es m.E. gar nicht.

Besser wäre daher eine Trennung, so dass nur für das Starten exklusiv eine Batterie (z.B. die o.a. Optima) zuständig ist und eine günstigere Versorgungs-AGM-Batterie für die normalen Verbraucher (quasi eine neue und sinnvolle Aufgabe für deine Backup-Batterie...).

Interessant wäre dabei, zu wissen, wie alle Batterien von der Lichtmaschine des Motors geladen werden.

[Hamburger Jung]

Stimmt, ich war auch schon bei der Optima aber die ist mir ehrlich gesagt einfach zu teuer. Erst Recht in 3-facher Ausführung...

Inzwischen habe ich die Varta Silver Dynamic AGM 95Ah (850A CCA) im Auge.
Davon würde ich dann auch direkt 3 Stück bestellen um einer evtl. Problematik mit dem Ladegerät, wie in meinem Eingagströöt beschrieben, vorzubeugen. Die hat zwar nicht ganz die geforderten 975A CCA, aber im Vergleich zu meiner aktuellen Batterie ist das ja schon mal ein riesen Schritt in die richtige (bessere) Richtung. Und tatsächlich hatte ich auch mit den einfachen Black Dynamics nie Probleme.

Die LIMA lädt bei mir übrigens zuerst die Starterbatterie und dann via DVSR (BEP) die Backup-Batterie und dann zuletzt über einen zweiten DVSR die BSR-Batterie.

[tritonnavi]

Zitat von Hamburger Jung

Stimmt, ich war auch schon bei der Optima aber die ist mir ehrlich gesagt einfach zu teuer. Erst Recht in 3-facher Ausführung...

Inzwischen habe ich die Varta Silver Dynamic AGM 95Ah (850A CCA) im Auge.
Davon würde ich dann auch direkt 3 Stück bestellen um einer evtl. Problematik mit dem Ladegerät, wie in meinem Eingagströöt beschrieben, vorzubeugen. Die hat zwar nicht ganz die geforderten 975A CCA, aber im Vergleich zu meiner aktuellen Batterie ist das ja schon mal ein riesen Schritt in die richtige (bessere) Richtung. Und tatsächlich hatte ich auch mit den einfachen Black Dynamics nie Probleme.

Die LIMA lädt bei mir übrigens zuerst die Starterbatterie und dann via DVSR (BEP) die Backup-Batterie und dann zuletzt über einen zweiten DVSR die BSR-Batterie.

ich denke auch, dass die Geschichte mit den 3x 95Ah-AGM völlig ausreichend ist und du sparst insgesamt immerhin ca 180€ gegenüber der Optima-Lösung.

Wie schon geschrieben:
Deine "Backup"-Batterie würde ich für die sonstigen Verbraucher einsetzen.
1.ist sie dann quasi nicht mehr nahezu arbeitslos und
2.ist die dann nur noch ausschließlich für das Starten vorgesehene Batterie automatisch immer voll geladen.
(Bedienungsfehler/ungewollte Entladung sind/ist nahezu ausgeschlossen)

Zu aller Not (Startschwierigkeiten), kannst du die Starterbatterie dann ja immer noch über den ohnehin vorhandenen Schalter mit der (dann) Versorgungsbatterie parallel schalten.

Schwierig um zu setzen dürfte das eigentlich nicht sein, denn ansonsten (Ladung über DVSR mit dem zusätzlichem Schalter, Ladung über das Ladegerät)
bleibt ja alles beim alten.