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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Refit 2x Volvo Penta DPS-A Winter 18/19
Motiviert durch die Anleitung von Chris https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=267958 habe ich mich im Herbst auch entschlossen meine beiden Antriebe einer „kleinen“ Wartung zu unterziehen.
Grund dafür war, das wir bei der letzten Ausfahrt beim Rückwärts fahren leichte Vibrationen und ein leises klackern der Steuerbord Antriebseinheit feststellten. Da wir im April die Bälge und die Gimballager bereits erneuert hatten und damals die Kreuzgelenke nicht mehr den besten Eindruck machten war für mich klar das hier während der Winterpause etwas zu tun ist. An der Backbord Einheit gab es schon länger das Problem das beim Rückwärts fahren der Antrieb immer wieder leicht nach oben stieg. Eigentlich wollte ich das ganze von einem befreundeten Mechaniker aus Jezera erledigen lassen, Chris und Schorsch haben mich dann allerdings überzeugt und ermutigt selbst Hand anzulegen. Das schrauben macht mir ja Spaß wenn da nicht immer diese Arbeit mit dem reinigen und putzen wäre, ich weiß das gehört dazu, das ist aber das Problem bei mir, es soll dann immer aussehen wie neu. Damit das ganze nicht zu langweilig wird gibts dazu auch ein paar Bilder. Da wir ja nicht mehr die jüngsten sind und die Antriebe nicht ganz so leicht sind mußte eine Demontage- und Montagehilfe angefertigt werden. Also auf in den Baumarkt und das nötige Material besorgen, die Idee für den Bau konnte ich hier im Forum bei torsti58 finden. Etwas abgeändert entstand dann dieses Wägelchen. Ende Oktober war es dann soweit, die Antriebe wurden mit Hilfe von Schorsch demontiert und ins Auto verfrachtet. Die Trimmzylinder der Backbordseite habe ich auch demontiert und ebenfalls verstaut. Leicht überladen, die Batterien und einiges an Werkzeug und anderes Gedöns mussten auch noch mit, ging es zurück nach Hause zum reinigen, das macht wirklich nicht viel Spaß. Zuerst wurden die Antriebe mit einem Antifouling Entferner von International bestrichen und dann mit dem Hochdruckreiniger gewaschen, welch sauerei. Nach der Reinigung ging es ans zerlegen, natürlich streng getrennt um die Teile nicht zu verwechseln. Zuerst wurden die Kreuzgelenke demontiert und erneuert. Die Schaltkulisse sollte auch noch gereinigt und neu abgedichtet werden. Damit sollte dann auch schon genug sein, dem Unterteil wollte ich frei nach dem Motto „never touch a running system“ keinerlei weiterer Aufmerksamkeit widmen. Bei einem morgendlichen Kaffeetratscherl hat Chris mich überzeugt das ein tauschen der Propellerwellendichtungen in Kroatien am dreckigen Boden in der Marina um einiges komplzierter wäre als es jetzt gleich ordentlich zu machen. Lange Rede kurzer Sinn, ich habe auch noch die Dichtungen des Unterteils getauscht und das Lager natürlich auch gleich mit. Eigentlich habe ich befürchtet das da etwas schief laufen wird, so kam es dann auch. Beim ersten Antrieb lief das zerlegen wie gewünscht, ein Lächeln machte sich breit. So noch schnell Nummer 2, die Schrauben des Lägerträgers bewegten sich kein bisschen, egal WD40 wird es schon richten. Eingesprüht, einwirken lassen, gewartet. Am nächsten Tag ein neuer Versuch, oje der Schraubenkopf beginnt bereits seine Kanten zu verlieren, die Stecknuß auch nicht mehr die beste hat dafür gesorgt. Das ganze noch mit Hammer und Hitze bearbeitet leider ohne Erfolg. Irgendwann in der Vergangenheit habe ich das Handwerk ja gelernt also mußte der Bohrer herhalten und den Schraubenkopf entfernen. Mit dem ganzen Zeug ging es dann auf die Drehbank zum polieren der Dichtflächen. Da auch bei mir die Gewinde der Ölmessstäbe nicht mehr den besten Eindruck machten hat Chris mir 2 Stück seiner verlängerten Verschlussschraube angefertigt. Inzwischen habe ich auch meine Trimmzylinder von Herrn Visser zurück bekommen. Er hat die Ursache für die Fehlfunktion auch gefunden, vom Vorbesitzer wurde eine Dichtung durch einen Simmering ersetzt der weder die Funktion noch die Dichtheit zu 100% gewährleisten konnte. Die beiden Kolbenstangen waren auch etwas in Mitleidenschaft gezogen worden und wurden ebenfalls erneuert. Rechts die Originale Dichtung, Links die Manipulation. Das ganze wieder zusammen gebaut und einer Druck- und Vakumprüfung unterzogen, hat ein bisschen gedauert da ich jeden Zustand 24Stunden anhalten lies, ich weiß das ist übertrieben aber das war ein schönes Gefühl das alles wieder Dicht ist. Öl gefüllt und dann ging es ans lackieren. Das lackieren überlies ich einer Fachfirma in der Nähe, für dem Transport habe ich mir noch eine Transportbox gebaut damit nach dem lackieren nicht gleich wieder alles zerkratzt wird. Lackiert wurde mit Flexishield von Epiform. 2x Primer und 3x Decklack. Inzwischen wurden die Propeller noch in einer Entkalkungslösung gebadet, das restliche Antfouling entfernt und ein bisschen poliert. Letztendlich noch die restlichen Anbauteile montieren und so sieht das Ergebnis aus. An dieser Stelle nochmal ein Danke an Chris und Schorsch die mich bei der Arbeit mit Rat und Tat unterstützt haben und auch an das den ohne dieses Forum hätte ich die Arbeit wahrscheinlich nicht selbst gemacht.
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Beste Grüße Andy Geändert von winetouu (20.01.2019 um 07:56 Uhr)
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#2
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Als Hinweis für alle, ich habe die Möglichkeit Wellen an den Stellen an den die Simmerringe dichten und die Wellen eingelaufen ist, mit Keramik beschichten zu lassen.
Das macht die Firma für viele Getriebehersteller schon von Anfang an. Ein Einlaufen der Wellen ist somit ausgeschlossen. Gruß Robert Geändert von schopp65 (20.01.2019 um 18:33 Uhr) Grund: tippfehler |
#3
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Zitat:
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Gruß Fabian |
#4
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Sehr schöner Bericht!
Viel Erfolg für die kommende Saison und immer eine handbreit... Dietger Gesendet von meinem SM-G950F mit Tapatalk
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___________________________________________ Männer schnarchen, um ihre Frauen nachts vor wilden Tieren zu beschützen! Geändert von lachshunter (22.01.2019 um 19:05 Uhr) Grund: Zitierte Fotos entfernt.
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#5
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Danke Dietger, Dir natürlich auch.
Vielleicht verfährst du dich ja mal und kommst in unsere Ecke. Werden komischerweise immer mehr aus dem
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Beste Grüße Andy |
#6
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Ich liebe solche Dokumentationen mit reichlich Bilder. Danke Andy
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Lieben Gruß Marco Mein privates Sammelsurium Segel und Motorbootverein ESV Turbine Stralsund
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#7
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Da es einige Fragen per PN zum Montagewäggelchen gab, hier noch die Anmessungen.
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Beste Grüße Andy |
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So, die zwei Antriebe hängen wieder an der Lady. Heute bei 20 Grad hat das schrauben richtig Spaß gemacht. Morgen ist aber entsalzen angesagt, die Bura des letzten Wochenendes hat ihre Spuren hinterlassen.
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Beste Grüße Andy |
#9
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sehr geil
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Lieben Gruß Marco Mein privates Sammelsurium Segel und Motorbootverein ESV Turbine Stralsund
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#10
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Ein Zwischenergebnis zum Flexishield Anstrich, nach 8 Wochen im Wasser sieht alles noch gut und Bewuchsfrei aus.
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Beste Grüße Andy
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#11
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Sag mal Andy hast du kein AF auf den Antrieben?
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Lieben Gruß Marco Mein privates Sammelsurium Segel und Motorbootverein ESV Turbine Stralsund |
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Nö, nur den Flexishield Anstrich.
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Beste Grüße Andy |
#13
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wie kommt es das keine Pocken ansetzen? Du liegst doch im Salzwasser. Das Flexishield ist doch nur ein reiner Zweikomponenten-Teerepoxid Anstrich. Versteh ich gerade nicht warum da keine Pocken ran gehen.
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Lieben Gruß Marco Mein privates Sammelsurium Segel und Motorbootverein ESV Turbine Stralsund |
#14
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Anscheinend mögen die Seepocken das Zeug auch nicht, schau mer mal wie der Langzeit Test verläuft.
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Beste Grüße Andy |
#15
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Na das wäre ja geil. Hätte schon längst was zu sehen sein müssen. Geiles Zeug.
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#16
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16 Wochen sind mittlerweile vergangen, leichter Bewuchs konnte mit einem Schwamm entfernt werden.
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Beste Grüße Andy
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#17
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Wahnsinn für mich völlig unverständlich wie das funktioniert.
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#18
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Zitat:
Ich finde da nur Zeugs fürs Auto .. Oder meinst Du das ? Da gibts dann aber auch wieder 4 verschiedene Produkte .. Danke !
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Gruss Jürgen |
#19
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Steht in der Anleitung von Chris, ich habe nur auf das AF verzichtet.
https://www.boote-forum.de/showpost....9&postcount=25
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Beste Grüße Andy
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#20
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Weitere 4 Wochen sind vergangen, man sieht kleine Kalkablagerungen, die sich aber noch immer mühelos entfernen lassen.
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Beste Grüße Andy
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#21
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Guten Abend Leute,
ich muss das Thema nochmal anfassen weil es mich brennend interessiert. Mich wundert es ehrlich gesagt warum kein weiterer User nach dem Hintergrund fragt. Wie kommt es, das die Antriebe ohne Antifouling nicht eine einzige Pocke haben? Ich kenne nur Antifouling was Pocken abhält! Was läuft hier anders? Bitte versucht mich aufzuklären! Warum können wir dann nicht alle unsere Z-Antriebe an der Ostsee so spritzen? Ich habe immer am Ende der Saison Pocken am Antrieb obwohl ich AF nutze.
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Lieben Gruß Marco Mein privates Sammelsurium Segel und Motorbootverein ESV Turbine Stralsund
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#22
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Da die Antriebe letzten Winter ein umfangreiches Refit bekommen haben und wir mit ca. 60 Bh eine problemlose Saison hatten werden wir im Wasser überwintern und im Frühjahr nur kurz für den Ölwechsel und zum polieren raus gehen.
Als zusätzlichen Schutz haben die Antriebe bereits ein Tütchen bekommen, das sollte sich positiv als Bewuchsschutz auswirken.
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Beste Grüße Andy |
#23
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Corona Bedingt sind wir nicht an Land gegangen und haben die Saison ohne Ölwechsel so gut wie hinter uns gebracht, der September Urlaub wird wohl Dank unseres Kindkanzlers ins Wasser fallen.
So schaut’s nach mittlerweile 18 Monaten aus.
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Beste Grüße Andy |
#24
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Dank der Tüte?
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#25
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Beste Grüße Andy
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