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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel

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  #1  
Alt 01.01.2020, 16:51
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Jörg L. Jörg L. ist offline
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Standard Erfahrungen mit Brandschutzschalter

Moin,

hat schon jemand Erfahrungen mit den Brandschutzschaltern gesammelt? Egal ob auf dem Boot oder in der Hausinstallation.
Exemplarisch: https://www.hager.de/neuheiten/markt...fdd/928612.htm

Von der Sache her finde ich sie eine tolle Sache, aber wie sensibel sind sie in der Wirklichkeit? Jeder wird ja schon einmal beobachtet haben, dass es beim einstecken eines Steckers eines Schaltnetzteils (wie z.B. vom Laptop) zu einem Funken kommen kann. Löst er dann schonn aus?

Jörg
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  #2  
Alt 01.01.2020, 17:52
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Bumblebee Bumblebee ist offline
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Hallo Jörg,
seit der Installationspflicht haben wir mehrere Kindergärten und Seniorenheime mit den Brandschutzschaltern ausgestattet.
Bis jetzt ist es dort zu keinen Fehlauslösungen gekommen.
Gruß Kai
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  #3  
Alt 02.01.2020, 10:12
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Wie oft und wie stark waren denn die Brandverletzungen bevor ihr die Geräte eingebaut habt? Oder seit ihr deswegen öfter abgebrannt?
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Gruß Uli07

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  #4  
Alt 02.01.2020, 10:45
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Weitgehend ohne Probleme, bei Elektroniksteuerungen kann es ab und an zu Problemen kommen, die Probleme sind allerdings eher selten.
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  #5  
Alt 02.01.2020, 19:03
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Zitat:
Zitat von uli07 Beitrag anzeigen
Wie oft und wie stark waren denn die Brandverletzungen bevor ihr die Geräte eingebaut habt? Oder seit ihr deswegen öfter abgebrannt?
Darüber habe ich mir keinen Kopf gemacht.
Da die Vorschrift Ende 2017 Für Neubauten in Kraft getreten und Schlaf bzw. Aufenthaltsräume hilfsbedürftiger Personen und Räume mit erhöhten Brandlasten mit solch einem Schalter abgesichert werden müssen, lohnt es sich auch nicht für mich das zu hinterfragen.
Im Zweifel lieber zu viel abgesichert als zu wenig.
Gruß Kai
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  #6  
Alt 04.01.2020, 15:51
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Zitat:
Zitat von uli07 Beitrag anzeigen
Wie oft und wie stark waren denn die Brandverletzungen bevor ihr die Geräte eingebaut habt? Oder seit ihr deswegen öfter abgebrannt?
Die Vorschrift zum Einbau wurde von den großen Herstellern (Siemens, usw) beeinflusst, damit die eigenen Produkte endlich an den Mann gebracht werden können, ob es Sinn macht oder nicht. Bis dahin wurden diese Brandschutzschalter nämlich nicht verbaut. Zum Einen, weil sie rund 100,- das Stück kosten und zum Anderen, weil der Schaltschrank plötzlich doppelt so groß werden muss, was Platz und natürlich Geld kostet.

Dass die Vorschrift so stark hinterfragt wird und über die Sinnhaftigkeit diskutiert wird, liegt vielleicht auch daran, dass die Vorschrift nur für Wechselstromkreise gilt, aber nicht für Drehstromkreise. Brennen Drehstromgeräte etwa nicht?
Zudem nur vorgeschrieben in Räumen, wo sich hilfsbedürftige Personen aufhalten. Im Raum daneben, wo sie sich nicht aufhalten, kann auf den Brandschutzschalter verzichtet werden.
Merke: Es kann also nur zum Brand kommen, wo sich hilfsbedürftige Personen aufhalten, in anderen Räumen brennt es nicht!

Man sieht, die Vorschrift ist unlogisch. Leider muss man sie aber befolgen, sonst plant man einen Mangel in die Elektroanlage. Bin gespannt, wann Siemens und Co es schaffen, dass die Brandschutzschalter für alle Gebäude vorgeschrieben werden.

Zur Funktion kann ich folgendes sagen: Wir haben die Schalter jetzt in einem Gebäude mit Behinderten einplanen müssen. Dort ist bis jetzt der Fall noch nicht aufgetreten, dass die Schalter ausgelöst haben, wenn irgendein Gerät in Betrieb genommen wurde.

Gruß Axel
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  #7  
Alt 04.01.2020, 16:54
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Dann hat also nur Siemens usw. seine Muskeln spielen lassen und das alles weil ein Mitarbeiter ne Vision hatte. Super mit was für geldgeilen Spinnern wir hier zu tun haben.
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Gruß Uli07

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  #8  
Alt 04.01.2020, 17:20
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@Axel: Danke für die Hintergründe.

Meine elektrotechnische Ausbildung liegt etliche Jahre zurück und dieser Thread hat mich auf Brandschutzschalter aufmerksam gemacht.

Wenn ich so lese bin ich aber auch zukünftig gut beraten darauf zu verzichten und einfach die Grundsätze von ausreichendem Querschnitt, Schutzmassnahmen und Vermeidung von Übergangswiderständen und Netzüberlastung zu befolgen?
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Gruss, Dirk


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  #9  
Alt 05.01.2020, 09:34
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Sagen wir mal so: Wenn man pro Boot jetzt 100,- investiert und hat damit eine zusätzliche Sicherheit erkauft, dann sehe ich jetzt nicht das Problem. Die 100,- sind sicherlich gut investiert, wenn ein Brand vermieden werden kann.
Wenn man aber dafür Sorge trägt, dass die Geräte, Leitungen, Klemmstellen in Ordnung sind, dann ist die Brandgefahr eher gering, ein Brandschutzschalter dann unnötig und 2x Essen gehen mit der Frau ist dann für diese 100,- evtl. besser und sinnvoller.

Gruß Axel
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  #10  
Alt 05.01.2020, 09:53
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Moin,

ich finde, gerade bei Booten kann man nie sicher sein, dass die E-Installation immer 100% in Ordnung ist. Weniger vielleicht durch Pfusch, aber durch die äußeren Einflüsse, wie Bewegungen, Feuchtigkeit, Schamfilen der Leitung und Dergleichen.
Da finde ich die 100,-€ für die zusätzliche Sicherheit nicht übertrieben. Dann lieber dreimal selber kochen.

Jörg
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  #11  
Alt 05.01.2020, 16:50
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...hab mich heute entschieden:

- kein Brandschutzschalter
- Frau selbst bekochen-
- für den Restbetrag Biervorräte an Bord ergänzen
(Sorry für kurzes Off-Topic..)
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Gruss, Dirk


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  #12  
Alt 05.01.2020, 17:05
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Da kann ich dir nur zustimmen. Ehrlich gesagt, ich habe da überhaupt noch nicht drüber nachgedacht, weder für's Boot noch für mein Haus und die Halle. Werde ich auch nicht.
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Gruß Uli07

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  #13  
Alt 06.01.2020, 19:48
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Nur eine Anmerkung zur Sinnhaftigkeit der gesetzlichen Regelung. Der Gesetzgeber wollte hier sicher nicht eine Verbesserung des Brandschutzes an sich erreichen, sondern die Überlebenschance von hilfsbedürftigen Personen bei einer Brandentstehung an oder durch elektrische Anlagen erhöhen.
Ich denke folgende Überlegung steckt hinter der Regelung: Jede nicht hilfsbedürftige Person kann sich bei der Entstehung eines Brandes in Sicherheit bringen. Eine hilfsbedürftige Person kann das nur mit Hilfe, die u.U. aber gerade nicht im Raum ist.
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Gruß
Christian
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  #14  
Alt 07.01.2020, 15:14
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Hallo Zusammen,

ein sicher interessantes Thema.
Ein Bekannter von mir hat sich vor über 20 Jahren die Grundlagen der Detektion von Lichtbögen in Stromnetzen mittels Auswertung des erzeugten Störsignals (Rauschen) patentieren lassen.
Der Versuch der Vermarktung stieß allerdings damals auf allgemeine Ablehnung.

Allerdings reagieren derarte Detektoren in ihrer Anwendung in normalen Stromnetzen (230V Wechselspannung) zu Schutzkleinspannung (12V Bordnetz) stark unterschiedlich.

In 12V Bordnetzen kommt es auf Grund der höheren geschalteten Ströme zwar vermehrt zu Kontaktblitzen, aber die Energie reicht nicht aus um einen stehenden Lichtbogen zu erzeugen

(Quelle: https://www.fh-dortmund.de/de/ftrans...b3/krueger.pdf)

Die meißten Fehlerquellen sind Erhitzungen durch zu große Übergangswiderstände. Diese können aber nach den angebotenen Methoden nicht detektiert werden.

Über Sinn und Unsinn läßt sich also streiten.
Die Frage ist welche Leistung nehmen meine Verbraucher im Landstromnetz auf, dass ein solcher Schutzschalter Sinn macht?
Natürlich können auch in gut gewarteten Netzen Probleme z. Bsp. durch Korrosion auftreten, aber die Gefahr eines Brandes durch stehende Lichtbögen ist bei den zu erwartenden Strömen eher gering.

Gruß Ronald
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