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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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#1
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Mercruiser 4.3 - Ansteuerung Benzinpumpe
Hallo,
zunächst möchte ich mich vorstellen. Mein Name ist Michael, ich bin 53 und habe im Januar im Januar mein erstes Boot gekauft. Es ist ein Bayliner 2050 Capri Bowrider, Baujahr 1993 mit Mercruiser 4.3 Liter Motor geworden. Der Motor hat den 4 fach Vergaser und sollte somir 205 PS haben. Momentan bin ich dabei das Boot ein bisschen hübsch zu machen und Teile zu tauschen bzw. zu verbessern und original machen (Auspuff, Kühlsystem, Elektrik, Instrumente ....) Nun zu meiner eigentlichen Frage. Der Vorbesitzer hat hinten, unter der Klappe eine Halterung verbaut in der eine Dose Bremsenreiniger steckt die vom einem dünnen Schlauch mit dem Luftfilter verbunden ist. Der Grund dafür ist, dass wenn der Motor länger als 2 Wochen steht springt er nicht an. Dann muss man einen Stoß Bremsenreiniger in den Vergaser geben und danach läuft der Motor einwandfrei. Mir persönlich gefällt das nicht so richtig und ich habe mir deshalb mal den Anschluss der Benzinpumpe angeschaut. Laut Schaltplan bekommt die nur Spannung wenn die Lichtmaschine dreht und Öldruck vorhanden ist. Ich gehe davon aus, dass das Benzin in der Schwimmerkammer des Vergasers mit der Zeit verdunstet und diese dann mehr oder weniger leer ist. Die Pumpe fängt aber erst dann zu fördern an wenn der Motor dreht und deshalb springt er nach einiger Standzeit nicht an. Nun frage ich mich wie man das verbessern könnte und habe dazu ein paar Fragen bevor ich etwas verschlimmbessere. - Schaltet die originale Pumpe ab wenn der Solldruck erreicht ist oder pumpt die dann kontinuierlich gegen das Schwimmerventil ? Falls sie abschaltet, was würde dagegen sprechen die Pumpe einfach auf Zündungsplus zu klemmen ? Dann würde der Vergaser gefüllt sobald die Zündung an ist. - Ist der Anschluss über den Öldruckschalter überhaupt nötig ? Wenn der Öldruck abfällt kommt doch sicher das akustische Warnsignal bevor die Schwimmerkammer ganz leer ist und der Motor ausgeht. Braucht man diese doppelte Sicherheit ? - Wenn es gute Gründe gibt (die ich momentan nicht verstehe) dass die Pumpe so angeklemmt sein muss, was würde dann dagegen sprechen wenn ich über ein Zeitrelais ein paar Sekunden Spannung auf die Benzinpumpe gebe wenn man die Zündung einschaltet ? - Verdunstet der Sprit in der Schwimmerkammer vielleicht gar nicht und das Startproblem ist ein ganz Anderes ? Wobei wenn der Motor nur über Nacht aus ist startet er problemlos ohne Bremsenreiniger. Viele Grüße Michael |
#2
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Hallo Michael,
zur Fehlereingrenzung würde ich das (probehalber) genau so machen... springt der Motor dann nach Standzeit einwandfrei an, musst Du am Vergaser weiter suchen.
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Gruß Werner es kommt nicht drauf an welches Boot du fährst, sondern wer es fährt... |
#3
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Hallo Werner,
vielen Dank für Deine prompte Antwort. Verstehe ich das dann richtig, dass sich das Benzin in der Schwimmerkammer mit der Zeit nicht verflüchtigen dürfte ? Was würde dagegen sprechen die Pumpe grundsätzlich auf Zündungsplus zu hängen ? Viele Grüße Michael |
#4
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Hallo Michael,
idR ist es so, das die E-Kraftstoffpumpe bei Zündung an schon fördert ( wohl eher die neueren Typen), damit eben das Problem, verdunstetes Benzin in der Schwimmerkammer, der mit der Erhöhung der Umgebungs Temperatur, um so schneller verdunstet, ergänzt wird. Falls es bei dir nicht so ist, würde schon eine Art Taster genügen, der bei Fingerdruck und Zündung an, die Pumpe anlaufen lässt.
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M.f.G. harry |
#5
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Bei meinem Motor ist es definitiv nicht so. Bei Zündung an liegt an der Pumpe keine Spannung an. Im Service Manual ist soll das laut Schaltplan ja auch so sein. Aber irgendwie ist das doch doof, oder ich verstehe den Sinn dahinter nicht.
Ein Taster wäre mein Plan C nach A (generell auf Zündungsplus) und B (Zeitrelais). |
#6
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Zitat:
Hallo Michael, probehalber JA, im Dauerbetrieb eher Nein, sonst hätte man es ja Werkseitig schon so gemacht... Im Fahrzeugbereich läuft die Pumpe bei "Zündung an" so lange bis Druck ansteht, und schaltet dann ab.
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Gruß Werner es kommt nicht drauf an welches Boot du fährst, sondern wer es fährt... |
#7
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Hallo Michael,
ich denke deine Benzinpumpe nicht mehr die Beste ist. Mit zunehmenden Verschleiß rinnt der Sprit in den Tank zurück und leert die Schwimmerkammer, da die Rücklaufsicherung undicht wird. Ich würde einfach die Pumpe erneuern und dann funktioniert wieder alles wie es soll Ich habe bei mir noch zusätzlich Magnetventile in den Spritleitungen verbaut, die auch über den Öldruckschalter geschaltet werden, damit kann die Benzinpumpe nie trockenlaufen
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#8
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Mein Verständnis von Vergasern stammt noch aus meiner Motorrad Zeit. Aber meinst Du wirklich, dass das Benzin über die beiden Schwimmerventile zurück in den Tank laufen kann ? Das Niveau der Schwimmerkammern sollte doch unterhalb des Einlasses sein.
Hat die Benzinpume ein Rückschlagventil verbaut und wenn der Sprit wirklich zurück in den Tank läuft, wäre die Pumpe dann selbstansaugend ? |
#9
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Ja, wenn die Benzinpumpe steht sollte nichts zurück fließen (Zahnradpumpe).
Wenn die Pumpe ok ist saugt sie auch, nicht aber wenn sie innen undicht wird, dann braucht das einige Zeit bis sie wieder fördert. Ich hatte das Problem schon bei beiden Motoren, nach Tausch der Pumpen starten beide auch nach Wochen nach nur wenigen Motorumdrehungen |
#10
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Zitat:
Glückwunsch, du hast den Schaltplan verstanden und, das ist hier nicht jedem gegeben Grundsätzlich, du hast von einem Vergasermotor gesprochen, verdunstet der Vergaser über "Überläufe"den Saft. Für den Fall, das der Vergaser zuviel Sprit bekommt, spritzt das nicht irgendwo hin, sondern wird in den Motor zurück geführt. Im Zweifelsfalle bekommt der soviel, das der Aus geht! Der Nebeneffekt ist halt das der Vergaser "austrocknet". Die Schaltung ist soweit auch korrekt und ich würde die so nicht anfassen, auch nicht die Tipps beherzigen. Alternativ wird es bei einem Brand deines Dampfers zu fragen kommen... Im Prinzip ist die Schaltung ja i.O. Wenn du Zündung an hast und der Anlasser öldruck aufgebaut hat, läuft die Pumpe an. Eine mech. Pumpe würde mit dem Anlasser loslaufen - einziger Unterschied. geht der motor aus, egal weshalb !!!, wird die pumpe ihren Dienst einstellen und dein boot wird nicht mit Sprit geflutet. Stell dir mal vor, Zündung is an - Motor Aus - Benzinschlauch ist ab - und dein Kumpel holt mit Ziggarette ein Bier aus der kalten Bilge...wegen deiner Super-Spezialisten-Schaltungsidee. Das ist eine Sicherheitsvorschrift der USCG und hat sich durch amerikanische Motoren in allen Booten verbreitet (bei Vergaser-Autos aus USA läuft das auch allerdings auch so). Bei Einspritzern ist das anders. Da weiß die Motosteuerung das die Zündung eingeschaltet wird und die Pumpe geht kurz an. Wenn der Anlasser läuft und startet die Benzinpumpe und sie läuft weiter, wenn Zündimpulse kommen. Diese Funktion wirst du mit "Kabel hier nach da" und "Zeitrelais" nur unzureichend abdecken... Es gibt aber Benzinpumpenrelais die mehr sind als der Name vermuten läßt und genau das können... Stephan Bei
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Die Hälfte meines Geldes geht drauf für Sportboot & Alkohol - den Rest verschwende ich
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#11
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Nicht umsonst schrieb ich bereits, die E- K-Pumpenansteuerung nur nach Zündung EIN und mit TASTER Bedienung zu installieren.
Damit ist der Zweck des Vorpumpens und der Sicherheit erfüllt
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M.f.G. harry |
#12
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Hallo Michael,
bei meinem 4.3LX Bj 95 ist außer der von Dir beschriebenen Ansteuerung noch eine weitere Ansteuerung über einen Hilfskontakt des Anlassers vorhanden. Damit läuft die Pumpe schon direkt wenn der Anlaser dreht, sollte eine gelb/lila Leitung sein. Die Startprobleme hatte ich aber auch, ich habe ein Relais nachgerüstet und einen Schalter extra ,den ich vom Motorraum bedienen muss. So kann ich gut hören wenn das Laufgeräusch der Pumpe sich ändert wenn die Schwimmerkammer gefüllt ist und das Nadelventil schließt. Teilweise kann es schon mal 10 Sekunden dauern. Wenn Du den Schaltplan und die Bezeichnung des Relais möchtest, PN an mich. Dann Starten wie bei alten Vergasermotoren üblich, ein- zweimal Gasgeben um mit der Beschleunigerpumpe zusätzlich Kraftstoff einzuspritzen und die Chokeklappe geschlossen zu bekommen. Wenn jetzt der wunderbare Weber 4 bbl Vergaser auch noch eine Einstellschraube für den Kaltleerlauf hätte, Startprobleme bei kalten Motor hättest Du nicht mehr. Aber auch diese Schraube kann nachgerüstet werden. Gruss Egbert
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#13
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Schalter können grundsätzlich im EIN -Zustand vergessen werden, was ein Unheil bewirken kann
Taster dagegen nicht, es sei denn, man möchte das, bis der Finger "abfault"
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M.f.G. harry |
#14
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Danke für die Tips, das hilft mir weiter.
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Zitat:
1.) Wenn die Zündung an und der Motor aus ist löst der Öldruckschalter nach wenigen Sekunden eine so laute penetrante Hupe aus, dass man die Zündung gerne ausmacht und man das niemals vergessen kann. Nur aus diesem Grund habe ich die Zündungsplus Lösung überhaupt in Erwägung gezogen. 2.) Ich reagiere allergisch auf Zigarettenrauch. Auf meinem Boot wird nicht geraucht. Außerdem käme dieses Szenario nur zum tragen in dem unwahrscheinlichen Fall dass die Schwimmerventile nicht schließen. Unwahrscheinlich ist dieser Fall deshalb weil dann die Schwimmerkammer dann auch bei laufendem Motor überlaufen würde und das sollte man am Motorlauf bemerken. Wie dem auch sei, ich habe jetzt einige Vorschläge und Ideen wie ich die Dose mit Bremsenreiniger nicht mehr brauche. Der Taster im Motorraum ist auch eine gute Idee, wobei ich dafür eigentlich kein Relais brauche. Die Stromaufnahme der Pumpe ist nicht so groß, dass das ein Taster nicht aushalten würde. Geändert von MichaelBC (20.03.2020 um 16:28 Uhr) |
#15
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das interessiert mich. Ich habe gegoogelt, aber nichts dazu gefunden. Hast Du darüber weitere Informationen für mich ? |
#16
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Hallo Michael,
da der Weber und die Edelbrockvergaser weitgehend baugleich sind kannst Du hier aus dem Edelbrock Manual sehen wo die Einstellschraube verbaut ist. (Seite 8 Figure 11 Schraube A). https://www.edelbrock.com/pub/media/...ers-manual.pdf Normalerweise werden in Bootsvergasern diese Schrauben nicht eingebaut um immer, auch bei kaltem Motor eine sehr niedrige Leerlaufdrehzahl zu ermöglichen. Gerade bei einem Alpha Antrieb hilft das dem Getriebe um möglichst geräuschfrei den Gang einlegen zu können, ist halt ein Klauengetriebe. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, das es schon ein bischen braucht nach dem Motorstart die Leinen loszumachen etc. und dann die Drehzahl soweit abgesunken ist das der Gang problemlos reingeht. Gruss Egbert
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#17
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Hallo Michael,
lass die Buddel drin...es kommt wieder Eiszeit und der Forumskollege Startpilot verdient damit sein Geld... Spaß... Wie oben schon geschrieben, überbrück mit einem Taster den Öldruckschalter und primer damit vor...die Pumpen sind oftmals noch gut, lassen mit der Zeit halt etwas durch und der Sprit im Vergaser verdampft auch. Der Hintergrund warum das so gemacht wurde ist der, das bei nicht vorhandenem Öldruck der Motor einerseits Schaden nimmt oder nehmen könnte und bei einem Überschlag(die Motoren werden auch in Autos verbaut und kommen von dort)die Pumpe und somit der Motor weiterläuft. Beim Benziner hab ich´s noch nicht getestet...mein Diesel amerikanischer Bauart tuckert aber weiter... Glück Auf ! Gunar |
#18
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Wenn sich mein Boot überschlagen hat ist es nicht mein primäres Problem ob der Motor ausgeht oder nicht und dadurch kaputt geht. Er wird aber auch so ausgehen weil der Vergaser auf dem Kopf steht und die Schwimmerkammer leer läuft.
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#19
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Hey...kommt etwas angepisst rüber...schreibst ja nicht mal deinen Namen drunter...
Du bist mit solch einem Vergasertyp noch nicht geflogen und damit meine ich fliegen... Glück Auf ! Gunar |
#20
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Sorry, so war das nicht gemeint und ich bin in keinster Weise angepisst. Schreibe nur gerade auf dem Tablet ohne Tastatur und dafür bin ich eigentlich schon zu alt. Deshalb war der Beitrag ein bisschen kurz.
Viele Grüße Michael |
#21
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Tablet, hat ja auch keine Tastatur...geht ja auch so...
Und 52...hach...ist das ein Alter...?! Glück Auf ! Gunar |
#22
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Dann werd ich hier mal mitlesen, da ich den selben Motor und das selbe Problem habe.
Vielleicht gibst Bescheid wie deine endgültige Lösung aussieht. Gruß Franz |
#23
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Ich habe noch einige andere Dinge am Boot zu machen. Die Instrumente sind noch nicht komplett, die Krümmer, die Zweikreiskühlung, die neue Trimpumpe und Trimzylinder sind auch noch in der Schachtel und wollen eingebaut werden. Die Benzinpumpe kommt dann zum Schluss.
Allerdings kann ich schon sagen, dass ich das Risiko des Anschlusses auf Zündungsplus für überschaubar halte. Es wird also entweder das oder ein Taster zum Vorfüllen des Vergasers. |
#24
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Du müsstest ja einen Blower haben, oder? Den du auch brav vor jedem Motorstart laufen lässt? Dann klemme die Spritpumpe doch dort mit an. Diode dazwischen, damit man den Blower auch wieder aus machen kann..
Gruß Enno
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gruß enno
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#25
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Zitat:
Darauf bin ich noch dar nicht gekommen, gefällt mir aber ! Statt der Diode werde ich aber lieber ein Relais nehmen. Wasserdichte Relais müsste ich noch irgendwo in der Bastelkiste haben und dann ist das ja eine ganz einfache Geschichte. Geändert von MichaelBC (26.03.2020 um 17:16 Uhr) |
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