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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #2126  
Alt 01.06.2022, 14:43
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Heimfried Heimfried ist offline
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Holgers "Schnell-Baustelle" wird immer mehr zum Fundus für Anregungen (nicht nur, weil das Lesen Spaß macht). Nachdem die Chefin den Stretchfilz an der Kajütdecke gesehen hatte, war es auch für uns geklärt, dass wir das so machen. Allerdings planen wir, die "Sprühkleberfalle" (vor allen Dingen das Abkleben) zu umgehen und wollen mit selbstklebendem Filz arbeiten. Ich habe heute ein Probestück bestellt, um zu sehen, ob der auch hält, was er verspricht.

https://www.selbstklebe-filz.de/Ausbau-Filz-KFZ
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Gruß, Günter

Geändert von Heimfried (01.06.2022 um 17:47 Uhr)
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  #2127  
Alt 01.06.2022, 15:11
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Nebenbei habe ich zarte Anfänge der Elektroinstallation im Boot gemacht und stehe vor ein paar Praxisfragen. Welche Kabelverbinder sind zu empfehlen? Ich plane aus Platzgründen Stoßverbinder zum Crimpen mit Schrumpfschlauch, frage mich aber, ob die wirklich, wie angepriesen, wasserdicht sind. Weil beim Crimpen doch wahrscheinlich die Kunststoffhülle "durchgekaut" also undicht wird, wenn man eine verläßliche Crimpung haben will. Diese Art der Verbindung sehe ich natürlich nur an Stellen vor, an die ich voraussichtlich nie wieder ran muss. Da, wo man Anschlüsse ändert oder auswechselt, also quasi an Abzweigdosen u.Ä., möchte ich lieber klemmen.

Gerade ist mir eingefallen, dass ich ja vor einiger Zeit schon mal 'ne Menge Reihenklemmen und eine Hutschiene gekauft habe für die Verteilung. In einem Kasten auf der Schiene funktioniert das sicherlich ganz gut, aber für "unterwegs", also in einer Art Abzweigdose ist die Handhabung vermutlich sehr schwierig, der Platzbedarf relativ hoch und dann muss auch noch ein Isolationsproblem gelöst werden, wenn ich nicht aneinanderreihen kann.
Aber immerhin habe ich ja noch Aderendhülsen und Dosenklemmen (aus dem Bereich der Haushaltsinstallation) als Möglichkeit.

Für Hinweise auf Erfahrungen und natürlich auch andere Tips bin ich dankbar.
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  #2128  
Alt 01.06.2022, 20:35
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Hallo Günter,

auch wenn das jetzt in manch Augen wieder kritisch gesehen wird...bring doch deinen Kat erstmal ins Wasser...und fahr ne Runde...

Ob das oder die wasserdicht ist/sind oder nicht ist doch so was von unwichtig und überlebt auch einfachst ausgelegt deinen Sohn...

Glück Auf !
Gunar
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Alt 03.06.2022, 07:37
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Standard Mit Heißkleber...

Zitat:
Zitat von Heimfried Beitrag anzeigen
... Ich plane aus Platzgründen Stoßverbinder zum Crimpen mit Schrumpfschlauch, frage mich aber, ob die wirklich, wie angepriesen, wasserdicht sind. Weil beim Crimpen doch wahrscheinlich die Kunststoffhülle "durchgekaut" also undicht wird, wenn man eine verläßliche Crimpung haben will. ..
Mit Heißkleber gefüllter Schrumpfschlauch, der zusätzlich und ausreichend lang über die Verbindung gezogen und dann erwärmt wird, so daß der Schlauch beim Schrumpfen an den Enden Heißkleber 'rausdrückt. DAS sollte dicht sein.---> s.a.2131
Grüße aus Berlin von Günter
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Alt 03.06.2022, 08:19
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Moin allerseits,

beim Einkauf aber aufpassen, den Schrumpfschlauch gibt's auch ohne Kleber!

....oder meinst Du mit "gefülltem Schrumpfschlauch" den mit Kleber ?!?
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Jens

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Alt 03.06.2022, 09:06
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Standard Schrumpfschlauch

Zitat:
Zitat von shakalboot Beitrag anzeigen
......oder meinst Du mit "gefülltem Schrumpfschlauch" den mit Kleber ?!?
Ja, genau den... ( das bezog sich auf den Betreff ´"Mit Heißkleber...")
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Alt 03.06.2022, 14:57
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Ich möchte hier nicht den Experten spielen und daher den Ball ganz flach halten.
Aber: Es gibt keine "wasserdichten" Verbindungen, die auf solche Art hergestellt werden. Die Bezeichnung "wasserdicht", die man beispielsweise auch für Crimp-Stecker im SAT-Antennenbereich findet, ist relativ. Das ist wie der "rostfreie Stahl", das "holzfreie" Papier, das "bügelfreie" Hemd und das "wartungsfreie" Kugellager. Alles eine Frage der Definition.
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Alt 03.06.2022, 18:42
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Moin
Bei der Frage nach wasserdichten Leitungsverbindungen ergibt sich für mich die Frage: Wie viel Wasser wird im normalem Betrieb im Boot erwartet?
Auf seegehenden Booten und Schiffen ist es schon so, dass salzige Aerosole den Weg auch in das Boot finden, deshalb gibt es da extra dichte Abzweigdosen, Schalter usw die früher für die Seeschifffahrt auch gerne teuer und aus Bronze waren und wohl auch noch sind.
Gruß Hein
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Alt 03.06.2022, 19:19
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Silikonfett auf die Kontakte kann schon viel gegen Korrosion helfen.

Darüber hinaus - was im Auto im Motorraum taugt, dass sollte Binnen auch eine recht gute Figur machen. Solange es nicht untergetaucht ist. Buten wirst Du ja wahrscheinlich nicht gehen - wobei, ein bischen Salznebel kann das Zeug, was im KFZ-Motorraum verbaut wird, auch ab.

Wenn es ganz gut sein muß - https://jowo.ag/ und dort die Unterwasser-Steckverbinder anschauen.
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  #2135  
Alt 03.06.2022, 21:22
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Heimfried Heimfried ist offline
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Vielen Dank für eure Beiträge.
Nein, es geht nicht um besonders heikle Installationen, keine Bewitterung, kein Eintauchen in Wasser (jedenfalls kein planmäßiges), keine Salzwasserfahrten.

Aber ich habe mehrfach gelesen (und die Quellen schienen mir seriös), dass die Hauptursache für Probleme mit der Elektroinstallation auf Booten die Korrosion von Verbindungen ist. Und meine eigene Erfahrung (ganz ohne Boot) mit dereinst beseitegelegten und nach Jahren wieder ausgegrabenen elektrotechnischen Teilen bestätigt das, besonders, wenn die ein paar Jahre im Keller verbracht haben (ein normaler Wohnhauskeller, der keine Tropfsteinhöhle ist). Litzen sind braun-schwarz überzogen dort, wo mal blankes Kupfer war. Das erzeugt einen erheblichen Übergangswiderstand, wenn man es neu verklemmt. Wenn man das Ende abkneift und neu abisoliert, stellt man fest, dass oft mehrere Zentimeter Kabelkürzung nötig sind, um wieder blankes Kupfer zu finden. Diesen "Vorrat" an Leiterlänge hat man aber meist nicht bei einer festen Installation.

Vermutlich mal wieder übertriebene Vorsicht, wie ihr sie ja von mir kennt, wenn ihr hier ab und zu mal reinschaut. Aber ich habe ja die Hoffnung, dass das Boot noch gefahren wird, wenn ich mir schon die Radieschen von unten angucke. Ob es so kommt, weiß ich freilich nicht.
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Gruß, Günter
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Alt 03.06.2022, 21:54
Hesti Hesti ist offline
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Ja, das mit dem korrodierten Kabel kenne ich. Das letzte Kabel, das ich deswegen tauschen mußte, war das Antennenkabel im Mast. Das war nicht nur verfärbt - das hatte keinen Durchgang mehr, auch nach dem Abschneiden von ein paar cm an beiden Enden.

Bei SVB gibt es verzinnte Kabel - ich vermute genau aus dem Grund.

Stecker und Kabeldurchführung wasserdicht hilft natürlich auch. Silikonfett kann auch helfen - keine Ahnung allerdings, wie sich das bei hohen Stromstärken verhält.

Schrumpfschläuche mit Kleber helfen auch.

Die Qual der Wahl ...

Viel Erfolg. Und gut, dass Du das sorgfältig machst.
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  #2137  
Alt 03.06.2022, 23:41
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Zitat:
Zitat von Hesti Beitrag anzeigen
[...]
Bei SVB gibt es verzinnte Kabel - ich vermute genau aus dem Grund.
[...]
Ja, das wird so sein. Ich habe hier schon eine Menge Kabel verzinnt liegen. Wenigstens der Hauptteil der Verdrahtung wird daraus bestehen. Ausnahmen kommen nur daher, dass ich zu Beginn des Bootsbaus noch nicht wusste, dass man besser die verzinnte Qualität nehmen sollte. Die damals gekauften Kabel werde ich vermutlich trotzdem einbauen und nicht wegwerfen. Manchmal ist es auch nicht ganz einfach, passend zu Querschnitt, Aderzahl usw. verzinnte Kabel zu finden. Ich werde deshalb viel mit Einzeladern arbeiten.
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Gruß, Günter
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Alt 12.06.2022, 16:42
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Weitere Fragen zur Problemlösung im Thema Bootselektrik (Antriebsmotore/Steuerung).

Nachdem die Planung nun ein bisschen konkreter wird, gehen mir die folgenden Überlegungen durch den Kopf:

1. Generell gilt, dass man auf Booten nur Kabel mit Litze verwendet und keine Kabel mit Einzeldrahtadern. Der Grund dafür ist sicherlich, dass Boote typischerweise im Fahrbetrieb (wie auch im Liegen auf dem Wasser) erheblichen Vibrationen ausgesetzt sind, die wiederum dazu führen, dass auch Kabel im Boot mitschwingen - durch Resonanz ggf. sehr stark. Also besteht die Gefahr des Adernbruchs durch Materialermüdung, daraus wiederum kann sich eine Brandgefahr ergeben.

2. Nachdem ich vor wenigen Tagen im trockenen Probebetrieb erlebt habe, dass der Servomotor, der mal die Ruderfunktion übernehmen soll, also die senkrechte Drehachse des Außenborders dreht bzw. stellt, plötzlich spinnt, also ohne Drehen am Eingabe-Poti den AB dreht, bin ich ein bisschen beunruhigt, was die Verläßlichkeit der künftigen Steuerung angeht. Ein Grund für das Verhalten war nicht ersichtlich. Ich vermute Kontaktprobleme in der Verbindung zwischen dem ziemlich neuen 3-Gang Wendelpoti und den Stiften auf der Platine.

3. Nun werden ja in der fertigen Installation die Eingaben über das Poti über mehrere Meter Kabel zum Servo laufen und dieses Kabel läuft mehrere Meter parallel zu den Kabeln, die den Motorstrom leiten (max. 60 A, später mal das Doppelte). Wenn sich nun der Motorstrom abrupt ändert, hat das ja eine Auswirkung auf das elektromagnetische Feld, das diese Leiter umgibt, dadurch also auch eine Induktionswirkung auf die Leiter, an denen die Potis hängen. Kann man diese Auswirkung einschätzen?

4. Innerhalb der Elektro-ABs hat der Hersteller, soweit ich das erkennen kann, keinerlei Schirmung der Leiter vorgenommen, da laufen ja auch Motorstromkabel und Poti-Leiter gemeinsam durch den stählernen Schaft. Aber vielleicht ist die mögliche Auswirkung ja auf irgendeine andere Art kompensiert. Für jeden Motor nutze ich ja 2 Potis, eines für Drehzahl ("Gas") das andere für die Richtung ("Ruder"). Und natürlich ist es nicht erwünscht, dass sich möglicherweise die Ruderstellung ändert, weil ich Gas gebe.

5. Zurück zu Nr. 1 oben. Nun habe ich hier seit Jahren eine Rolle Netzwerkkabel liegen, CAT5, CCA, 8 Leiter zu 0,2 mm² plus Schirm aus Alufolie mit einem blanken Draht, je zwei Leiter miteinander verdrillt. CCA ist verkupfertes Aluminium, was einen höheren spezifischen Widerstand als Kupfer hat und außerdem auch empfindlicher gegen Bruch sein dürfte. Könnte es trotzdem sinnvoll sein, dieses Kabel für die Potis zu nutzen?
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Gruß, Günter

Geändert von Heimfried (13.06.2022 um 09:17 Uhr) Grund: Tippfehler
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Alt 13.06.2022, 08:13
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Zitat:
Zitat von Heimfried Beitrag anzeigen
Weitere Fragen zur Problemlösung im Thema Bootselektrik (Antriebsmotore/Steuerung).

Nachdem die Planung nun ein bisschen konkreter wird, gehen mir die folgenden Überlegungen durch den Kopf:

1. Generell gilt, dass man auf Booten nur Kabel mit Litze verwendet und keine Kabel mit Einzeldrahtadern. Der Grund dafür ist sicherlich, dass Boote typischerweise im Fahrbetrieb (wie auch im Liegen auf dem Wasser) erheblichen Vibrationen ausgesetzt sind, die wiederum dazu führen, dass auch Kabel im Boot mitschwingen - durch Resonanz ggf. sehr stark. Also besteht die Gefahr des Adernbruchs durch Materialermüdung, daraus wiederum kann sich eine Brandgefahr ergeben.

2. Nachdem ich vor wenigen Tagen im trockenen Probebetrieb erlebt habe, dass der Servomotor, der mal die Rudenfunktion übernehmen soll, also die senkrechte Drehachse des Außenborders dreht bzw. stellt, plötzlich spinnt, also ohne Drehen am Eingabe-Poti den AB dreht, bin ich ein bisschen beunruhigt, was die Verläßlichkeit der künftigen Steuerung angeht. Ein Grund für das Verhalten war nicht ersichtlich. Ich vermute Kontaktprobleme in der Verbindung zwischen dem ziemlich neuen 3-Gang Wendelpoti und den Stiften auf der Platine.

3. Nun werden ja in der fertigen Installation die Eingaben über das Poti über mehrere Meter Kabel zum Servo laufen und dieses Kabel läuft mehrere Meter parallel zu den Kabeln, die den Motorstrom leiten (max. 60 A, später mal das Doppelte). Wenn sich nun der Motorstrom abrupt ändert, hat das ja eine Auswirkung auf das elektromagnetische Feld, das diese Leiter umgibt, dadurch also auch eine Induktionswirkung auf die Leiter, an denen die Potis hängen. Kann man diese Auswirkung einschätzen?

4. Innerhalb der Elektro-ABs hat der Hersteller, soweit ich das erkennen kann, keinerlei Schirmung der Leiter vorgenommen, da laufen ja auch Motorstromkabel und Poti-Leiter gemeinsam durch den stählernen Schaft. Aber vielleicht ist die mögliche Auswirkung ja auf irgendeine andere Art kompensiert. Für jeden Motor nutze ich ja 2 Potis, eines für Drehzahl ("Gas") das andere für die Richtung ("Ruder"). Und natürlich ist es nicht erwünscht, dass sich möglicherweise die Ruderstellung ändert, weil ich Gas gebe.

5. Zurück zu Nr. 1 oben. Nun habe ich hier seit Jahren eine Rolle Netzwerkkabel liegen, CAT5, CCA, 8 Leiter zu 0,2 mm² plus Schirm aus Alufolie mit einem blanken Draht, je zwei Leiter miteinander verdrillt. CCA ist verkupfertes Aluminium, was einen höheren spezifischen Widerstand als Kupfer hat und außerdem auch empfindlicher gegen Bruch sein dürfte. Könnte es trotzdem sinnvoll sein, dieses Kabel für die Potis zu nutzen?
zu 1: Es genügt auch schon eine Materialversprödung durch die erwähnte Materialbewegung, die dann z.B. an einer (auch nur partiellen) Bruchstelle im Kupfer zur Erhöhung des Widerstands führt, an der dort vermehrt Verlustleistung in Wärme umgesetzt wird.
zu 2: Oh weh... Hast du den Schleifer des Potis mit einem Kondensator gegen "Minus" gepuffert? Sehr kurze Impulse, die die Steuerung beeinflussen können, werden dadurch abgefangen. Wird die Steuerspannung ( also "+" oben am Poti ) mit einem separaten Stabi-IC stabilisiert?
zu 3: das Magnetfeld, das elektrische Leiter umgibt, kann durch Verdrillen mit dem Rückleiter recht gut kompensiert werden (symmetrische Ausbreitung, einfach ausgedrückt "Magnetfeld hin" kompensiert das "Magnetfeld zurück") . Anders als z.B. kurze, steilflankige Impulse, die sich unsymmetrisch auf der Leitung ausbreiten, also auf ALLEN Adern in einer Ricktung fließen, der "Rückfluß" erfolgt dann über Verschiebeströme durch die Luft. Das läßt sich auch als Abstrahlung bezeichnen, derartige Impulse koppeln dann überwiegend kapazitiv auf andere Leiter.
Derartige Vorgänge sind parasitär und damit eher unerwünscht und lassen sich durch räumliche Entkopplung zwischen "Energieleitungen" und "Steuerleitungen" beheben ( entweder in metallischen Kabelkanälen verlegen ( im Holzschiffbau eher ungünstig ) oder in zwei voneinander getrennten Plastkabelkanälen.
zu 4: Separate Stabilisierung der Spannungen der beiden Potis?
zu 5: Ein Schirm ist nur dann wirkungsvoll, wenn er an beiden Enden der Leitung mit dem "gnd"-System der jeweiligen Schaltung GUT, also HF-wirksam verbunden ist.

Fazit: deine Problematik kann auch prüftechnisch erfaßt werden ( Aufkoppeln sog. "bursts", das sind kurze Bündel steilflankiger Impulse, die z.B. beim Prellen mechanischer Kontakte entstehen, zum Überprüfen einer Schaltung )
Ruf' mich doch einfach mal tagsüber an zur Dimensionierung von Entstörmaterial und Verabreden eines Termins zur in situ- Prüfung.
Grüße aus Berlin von Günter
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Na wenn das nicht mal eine perfekte Problemlösung wird.
Danke auch von mir, das frischt auch mein schon lange eingestaubtes (und vergessenes) Elektronikwissen wieder auf.
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Jens

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Alt 13.06.2022, 08:44
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Eigentlich müsste die Ansteuerung des Servocontrollers mit dem Poti recht geringe Ansprüche an die Verkabelung stellen, wenn die Leitungslänge nicht zu lang wird.
Netzwerkkabel würde ich dafür allerdings nicht nehmen (u.a. wg. des geringen Leitungsquerschnitts), sondern eine feindrähtige, geschirmte Datenleitung mit mindestens 2x2. Schau mal, was man so für NMEA2000 nimmt, das passt dann hier auch.

"Mindestens 2x2" weil du dann, wenn das mit dem Poti nicht so gut klappt, auf die Ansteuerung des Servocontrollers mit PWM oder PPM umstellen könntest.
Damit das aber gut über die Leitung geht, würde man einen differentiellen Leitungstreiber / -Empfänger nehmen, der ja auch noch eine Spannungsversorgung benötigt (somit Signal, /Signal, +V, -V). Zur Not nimmt man dann zwei von solchen Teilen https://www.aliexpress.com/item/1005004299174329.html
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  #2142  
Alt 13.06.2022, 09:57
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Heimfried Heimfried ist offline
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Zitat:
Zitat von kreuzberger Beitrag anzeigen

[...]
zu 2: Oh weh... Hast du den Schleifer des Potis mit einem Kondensator gegen "Minus" gepuffert? Sehr kurze Impulse, die die Steuerung beeinflussen können, werden dadurch abgefangen. Wird die Steuerspannung ( also "+" oben am Poti ) mit einem separaten Stabi-IC stabilisiert?
[...]
Danke Günter!

Ich habe nur das nackte Poti angeschlossen, keinen Kondensator oder gar einen IC. Hauptsächlich, weil ich keinen Schimmer von solchen Dingen habe. Optimistischerweise ging ich aber auch davon aus, dass das, was zu einem effektiven Steuern nötig ist, von der Elektronik auf der Servo-Platine geregelt wird. Denn die bietet ja an ihren Pins "GND" und "+5V" an und nimmt dort auch "0-5" zurück (im Bild die linke Seite des grünen Stiftsockels).

Über die Auswertung der empfangenen Stellgröße durch die Elektronik weiß ich nichts, aber ich würde davon ausgehen, dass man die abgegriffene Spannung mit der Gesamtspannung ins Verhältnis setzt (bzw. die beiden abgegriffenen Teilspannungen) und sich dadurch eine Schwankung der Gesamtspannung heraushebt. Aber vielleicht bin ich auch hier zu optimistisch.

Jedenfalls hast du meine Überlegung bestärkt, durch den Rumpf eine neue "Trasse" für die Steuerleitungen zu legen, die dann etwa 50 cm Abstand zur Energieleitung hätten.
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Gruß, Günter

Geändert von Heimfried (13.06.2022 um 10:25 Uhr)
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Alt 13.06.2022, 17:00
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Hallo zusammen!

Den Kondensator hat man immer sobald man eine längere Leitung mit nicht gerade HF-Qualität (die Netzwerkkabel hat!) verwendet um Bursts zu übertragen.

Bursts sind so ziemlich das hässlichte elektrische Signal wenn es gilt es über Strecken zu übertragen. Verfälscht wird sowas immer! Ob diese Verfälschung relevant für ein Fehlverhalten eines Systems ist ist nicht immer zweifelsfrei zu klären.

Günter Du erzeugst doch Deine Stellbefehle mittels Poti an Gleichspannung?

Dann geht es in den Controller und der macht die Bursts daraus deren Pulsbreite als Lenkwinkel verstanden wird (oder auch nicht).

Gibt es keine Möglichkeit das Potisignal über die Leitung zu schicken? Das ist DC und man kann nach herzensliebe verdrosseln, abblocken und filtern um Unbill draussen zu halten und ohne das Nutzsignal zu verfälschen.

Das mit der separaten Kabeltrasse kann man machen, schadet sicher nichts. Aber daran sollte ein System nicht hängen. Schließlich sollte das auch noch tun wenn jemand sein Handy auf die Kabeltrasse legt und dieses angerufen wird oder Daten überträgt. (Mit Bursts!)

Gruß, der Stefan, eben zurück aus dem Urlaub
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Alt 13.06.2022, 22:50
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Moin Stefan,

um Missverständnisse zu vermeiden: die Platine, die das Potisignal empfängt und verarbeitet, sitzt unmittelbar am Stellmotor und wird durch einen Akku mit nominal 12 Volt Gleichspannung versorgt. Ausgelegt ist sie eigentlich für 24 Volt, aber ich bin auf 12 V gewechselt, weil mir das Ansprechverhalten bei 24 V zu hart war (weiter oben schrieb ich darüber: https://www.boote-forum.de/showthrea...6&#post5276326).

Ich nehme an, dass das Halbieren der Versorgungsspannung keinen Einfluss auf die Spannung von 5 V hat, die für das Poti auf der Platine bereitgestellt werden. Nachgemessen habe ich das aber nicht.

Über die Leitungen von mehreren Metern Länge in der Bootsinstallation vom Poti zum Servo soll also Gleichstrom fließen mit einer Spannung von bis zu 5 V. Jetzt im Probeaufbau ist das Poti einfach mit einer 3-adrigen Leitung von etwa 20 cm Länge mit simplen Steckhülsen an den Enden der Adern mit der Platine verbunden. Diese Kabel sind wohl im RC-Modellbau üblich und wurden mit dem Servo geliefert. Jetzt sehe ich auch eine Quetschstelle im Kabel, die von der für den Postversand aus China unzureichenden Verpackung herrührt und die ich vergessen hatte.

Die mit dem jetzt eingesetzten Wendelpoti erstmals festgestellten "Zuckungen" hatte ich auch früher schon manchmal, habe die aber immer auf die mangelhafte Qualität der mitgelieferten Potis geschoben. Allerdings traten die auch auf, nachdem ich die Potis durch (selbsternannte) "Präzisionspotis" ersetzt hatte. Vielleicht ist die Ursache einfach eine verletzte Leitungsader oder ein Wackler im Stiftkontakt und ich hätte früher schon darauf kommen können.
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... dann habe ich wieder mal Käse geschrieben, die Kabelkapazität kann es jedenfalls nicht sein.

Mann müsste selber mal dran messen. Evtl müsste man die Regelverstärkung im Kreis etwas zurücknehmen. Aber dann ist das schon heftiges Kramen in den elektronischen Eingeweiden.

Eine einfache Lösung fällt mir da jetzt nicht ein.
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Alt 14.06.2022, 08:44
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dampfspieler dampfspieler ist offline
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Moin Günter,

Zitat:
... erstmals festgestellten "Zuckungen"
ist im RC-Modellbau ein ziemlich zuverlässiges Zeichen für zu geringe Versorgungsspannung und die hast Du Dir mit der Reduzierung der Versorgungsspannung von 24 auf 12 V selbst "organisiert".

Viele Grüße
Dietrich
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Alt 14.06.2022, 09:31
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Heimfried Heimfried ist offline
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Zitat:
Zitat von dampfspieler Beitrag anzeigen
[...] zu geringe Versorgungsspannung und die hast Du Dir mit der Reduzierung der Versorgungsspannung von 24 auf 12 V selbst "organisiert". [...]
Danke Dietrich,
erst, als ich gestern schrieb
Zitat:
Ich nehme an, dass das Halbieren der Versorgungsspannung keinen Einfluss auf die Spannung von 5 V hat, die für das Poti auf der Platine bereitgestellt werden. Nachgemessen habe ich das aber nicht.
kamen mir die entsprechenden Zweifel. Ich sollte das wohl mal nachmessen.
Andererseits hatte ich ja in der Anfangszeit der Tests immer 24 V am Servo anliegen und da hatte ich ja auch schon bisweilen den "Zuck-Effekt".

Kommt Zeit, kommt Rat (hoffentlich). Ich habe ja eine Reihe von Teilbaustellen am Boot, an denen es weitergeht. Wenn es dann an der nächsten hakt, kann ich nochmal wechseln.

Und: ich habe ja immer noch die angefangene Seilsteuerung als Rückfallebene.
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Gruß, Günter

Geändert von Heimfried (14.06.2022 um 14:12 Uhr)
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Alt 14.06.2022, 11:03
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Hallo Günter,

da drücke ich Dir mal die Daumen, zumal der Teufel sehr oft im Detail liegt. Und von wegen "Rückfallebene" und so, bring mich bloß nicht auf dusselige Gedanken bezüglich der "Rudermaschine" für mein Dampfboot. Das wäre auch noch etwas, was mich reizen würde, aaaaaaber .... .

Wenn Du kannst, benutze für Signallleitungen (Potis u.ä.) doch einfach geschirmte Kabel/Leitungen. Ab und an kann auch eine verdrillte Leitung Wunder wirken.

Viele Grüße Dietrich
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Alt 14.06.2022, 11:57
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Moin allerseits,

Diese Servos werden normalerweise mit einer RC Funkfernsteuerung betrieben, wofür sie auch entwickelt worden. Sie haben aber durch Umstecken der Pins die Möglichkeit direkt mit einem Poti geregelt zu werden.
Im RC Funk sind die 5V üblich zur Spannungsversorgung des Empfängers und kleinerer Servos, die nicht über ein internes "UBEC" verfügen.
Das UBEC Modul ersetzt sozusagen die Extrabatterien (Akkus) für Empfänger.
Bei sogenannten Fahrtreglern, sowie in diesen Powerservos ist diese Spannungsaufbereitung bereits integriert, weil diese eine separate Spannungsversorgung (meist 8-30V) für die Fahrmotoren bzw. hier den Servoantrieb haben.
Diese 5V Versorgungsspannung ist stabilisiert, egal welche Spannung für den Powerbetrieb anliegt.
Übertragen wird diese 5VSpannung durch die kleinen dreiadrigen Servokabel...rot = Plus, schwarz = Minus, gelb oder weiß = Signal.
Diese 5V wird auch in Günters Powerservos bereitgestellt und sollte auch an den Pins für den Servoanschluß anliegen.
Die weitere Möglichkeit dieser Servos sieht ja, wie schon gesagt, den direkten Anschluß eines Potis vor (das dürften die drei anderen Pins sein).
Wie lang hier aber die Zuleitung sein darf und wie empfindlich die Leitung gg. HF Störungen ist, weiß ich nicht.
Da ich diese Servos über eine RC Funkfernsteuerung betreibe, sind mir beim Probebetrieb derartige Fehler nicht aufgetreten.
Vielleicht tritt der Fehler nicht mehr auf, wenn statt dem Poti ein Servotester(an den Pins für RC Betrieb; PWM Signal) zur Regelung eingesetzt wird, denn da wird für den Servo ein PWM Signal erzeugt. Gegebenfalls lässt sich das Testerpoti gegen das dreigang Präzision Poti austauschen.

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beste Grüße,
Jens

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Alt 14.06.2022, 13:07
Martin Stein Martin Stein ist offline
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Servozittern ist normal. Eine Servoansteuerung ist ein schneller Regelkreis. Ein Regelkreis wie dieser erreicht niemals eine stabile Ruhelage. Das ist so wie beim Balancieren eines Besenstiels auf der Hand. Die Pendelbewegungen lassen sich minimieren, aber niemals völlig ausschalten. Das Servozittern wird verstärkt, wenn der Regelkreis mit mechanischen Trägheiten beaufschlagt wird, wie hier zum Beispiel durch die Bowdenzüge und die angehängten Ruderflächen im Flugmodell.

Geändert von Martin Stein (14.06.2022 um 13:20 Uhr)
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