Stitch and glue: Bodenplanken nicht identisch

[WildeKuh12]

Moin liebe Bootbauer! Neu hier und würde gerne nen rat haben wie ich ein Problem bei meinem Stitch and Glue beheben könnte.
Beim kleben der Bodenplanken ist mir aufgefallen, dass diese nicht identisch sind. Falls ich beide Spitzen überlager und mit klemmen fixiere ist die Mitte der einen Bodenplanke circa 2cm unter der anderen. Mit der Hand kann ich sie zwar an die richtige Stelle setzen doch von alleine springt sie wieder zurück. Ich gehe von nem Fehler beim vorherigen Fräsen und dem entsprechenden Winkel der Puzzleverbindung aus. Nur weiß ich leider nicht wie ich das jetzt beheben könnte und ob das gravierend sei.
Lieben Gruß

[huebi]

So ganz habe ich das Problem nicht verstanden, aber auf jeden Fall erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum der Bootsverrückten!

Kannst Du die Planken derart zusammenfügen, dass die Kiellinie auf jeden Fall gerade wird? Dann würde ich sagen, das ist ein Schönheitsfehler. Es sei denn, Dein Boot wird so klein wie ein Optimist. Aber der ist ja sowieso ein Scharpie-typ mit flachem Boden.

Stell mal ein Foto oder eine Skizze ein!

[dampfspieler]

Moin,

mach mal Bilder. Die Beschreibung ist leider so, dass damit nix anzufangen ist.

Grüße
Dietrich

[hein mk]

Moin
Ob die Bodengänge identisch sind oder nicht kann man ja gut überprüfen bevor man die auf den Mallen zusammenrödelt, einfach in dem man sie auf einer planen Fläche übereinander legt. Das sollte man mit allen anderen Planken auch machen. Als ich meine bis zu 9m langen Plattengänge hergestellt habe wurde das sinngemäß auch so von mir gemacht, weil das ganze Ausstraken und Anreißen eine mords Arbeit ist. Die Gefahr ist natürlich, dass Fehler dann auf beiden Bootsseiten vorhanden sind, wenn man welche gemacht hat, aber das Boot wird wenigstens symmetrisch. Die Plattengänge habe ich dann alternierend zusammengeheftet, also immer eine Kopie an ein Original um die 1-2mm die die Kopie größer wird zu kompensieren.
2cm Fehler hatte ich dann im vorderen Bereich der Bodengänge, da wo sie zum Vorsteven hin etwas verdreht werden, allerdings auf einer Länge von über sieben Metern und 40-50cm die dann ausgetauscht werden mussten, das schöne beim Metallbootbau ist , dass man das was gar nicht passen will mit dem Winkelschleifer rausschneiden kann und etwas passenderes, ohne Festigkeit zu verlieren reinschweißt.
Gruß Hein

[Michael61]

Hallo Wildekuh12
wenn ich deine Beschreibung richtig verstehe, hat die eine Planke einfach nur einen anderen Radius.Du schreibst das du die Planken nur zusammenklammerst und sie dann von Hand einfach verschieben kannst bis es passt. Ich denke dann kann die Spannung nicht allzu groß sein so das du alles auf den Mallen hinziehen und verkleben kannst. Die Spannung im Holz gibt sich mit der Zeit von selbst.
Gruß Micha

[WildeKuh12]

Danke für die lieben Antworten und Gedanken ich stell hier mal paar Bilder rein. Danke Michael ich gehe stark vom Radius an der Verbindung aus und hoffe ich kann es ohne großen Verzug auf der Malle zusammenstitchen. Gesamtlänge ist 5 Meter

Auf den Bildern wurden jetzt Bug und Heck so wie es sein soll ohne Versatz zusammengehalten aber die zur Mitte hin ist ein Verzug zu erkennen

[Michael61]

habe mir gerade deine Bilder angeschaut.Überprüfe einfach welche Planke von dem Plan abweicht, lege beide Planken aufeinander (die verzogene obenauf)und klammere sie deckungsgleich zusammen. Du musst jetzt nur noch die Klebestelle der oberen mit dem Heißluftfön gefühlvoll bearbeiten und wieder abkühlen lassen. Im Normalfall ist dann alles gut.
Gruß Micha

[blondini]

Hi!

Aus meiner Erfahrung von ca. 10 gebauten Booten kann ich nur dazu raten, eine einmal erkannte Ungenauigkeit nicht hinzunehmen, sondern das Teil zur Not neu zu bauen. Wenn es hinterher an der Stelle zwickt, ist Ärger vorprogrammiert. Ich habe mich einmal darauf eingelassen, ein Teil einzubauen, das verzogen war. Der Ärger, das hinterher auszubügeln, hat gefühlt endlos gedauert. Noch dazu wird bei stitch and glue die Bootsform durch die Genauigkeit der Panels hergestellt. Von mir bekommst Du daher kein Empfehlung, es gut sein zu lassen.

[WildeKuh12]

Das geplante Kanu
https://imgur.com/ShpK9vQ
Die geplanten Bodenplanken
https://imgur.com/a/mAhIvWF

[blondini]

Hi!

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Das ist wesentlich einfacher. Und man wird nicht zugespamt.

[hein mk]

Moin
Ich denke der Fehler entsteht durch die Schäftung etwas Spiel wird ja wohl vorhanden sein und wenn man die Plankenteile zusammenleimt ohne eine Kontrollgerade zu haben dann kann das, so wie das aussieht vorkommen. Da würde ich tatsächlich mal ausprobieren ob sich die Verbindung mit etwas Heißluft erweichen und etwas hinziehen lässt. Sonst gibt es noch die Möglichkeit den Fehler etwas zu vermitteln und die zusammengezwungenen Planken mit einem Schiffhobel oder Bandschleifer zueinander hinzuarbeiten, das hat dann aber etwas Auswirkung auf den folgenden Plankengang.
Na gut auf einige Millimeter kommt es ja bei der Bauweise nicht an, wenn das fertige Boot farbig lackiert wird kann man mit Harz und Füllstoff so einiges an Spalten überbrücken.
Ist das jetzt ein vorgefertigter Bausatz? Da könnte man eigentlich verlangen, dass da eine Ausrichthilfe in Form einer Linie die man nach einer Schnur, langem Stahllineal oder heute auch Laser ausrichten kann.
Gruß Hein

[CC 3829]

Hallo,
Ein Weiterbau mit den derzeitigen Ungenauigkeiten wird dazu führen, dass das Boot verzogen ist und mehr oder weniger nicht geradeaus fahren wird. Weiter summieren sich eventuelle Ungenauigkeiten auf und beim 2 oder dritten Plankengang ergeben sich noch mehr Probleme beim erstellen der Naht.
Ein ungleicher Zusammenbau wird ganz einfach vermeiden, indem die gleichen Plankengänge beim Fügen übereinandergelegt und dann festgezwungen werden. Ein mindestens 2 Meter langes Brett auf dem jede Seite 2 mal mit Schraubzwingen festgelegt werden erleichtert die Sache ungemein. Damit die unterschiedlichen Plankengänge nicht zusammenkleben einfach ausreichend Plastikfolie zwischenlegen.

Gruß Jan

[WildeKuh12]

Ich habe jetzt mal die Planken übereinander gelegt und mit einigen Schraubzwingen an den verzogenen Stellen festgemacht, es beult zum Glück nur ganz leicht aus. Wäre kochendes Wasser auf die Stellen die sich etwas ausbeulen eine gute oder ganz dumme Idee?Bezieht sich auf 6mm Okoume Schälfurniert

[hein mk]

Moin
Beulen sind immer(bei Stahl so wie so)ein Materialüberschuss gegenüber einem geradem Teil, das entsteht hier durch das Verspannen der Planken gegeneinander. So weit ich weiß kann man Sperrholz nicht ernsthaft schrumpfen(Stahl in engen Grenzen schon und auch strecken). Meines Erachten nach bringt das nix. Ein ähnliches Problem hatte ich mal beim Bau eines Deckshausdaches( vor 43J.) mit Sperrholz wegen Biegung in zwei Richtungen (doppel-konvex) da half nur einschneiden und Überschuss keilförmig wegschneiden.
Gruß Hein

[nawarthmal]

Soll das Kanu später klar lackiert werden? Wenn nicht - es ist "nur ein Kanu" - spanne beide Teile übereinander und ziehe die Kanten mit dem Bandschleifer auf Deckung. So ist die Abweichung wenigstens auf beiden Seiten gleich und eventuelle Spalte füllst Du nach dem Verstrapsen mit angedicktem Epoxy.
An einer einzelnen Platte würde ich jetzt nicht rumdoktern. Die rächt sich später
Das ganze fällt natürlich auf, wenn das Boot später holzfarben sein soll. Aber es läuft wenigstens geradeaus. Und die nächsten Puzzleschäftungen machst Du ja sicher sorgfältiger

Viel Erfolg!