MOB - Ex-Risiko 40%

[Silberkorn]

Wenn ich sehe dass selbst "Profis" von YachtTV im Herbst auf einem sportlichen Schiff bei gutem Wind keine Westen tragen, und den Kanal schauen viele, dann müssen wir und nicht wundern warum so viele in anderen Situationen keine Westen tragen.

https://www.youtube.com/watch?v=kXGgwx_XAvQ

[blondini]

Hi!

Wer solche Videos produziert, ist auch sonst nicht ganz auf der Höhe. Eine Seglerzeitschrift, bei der die Leutchen munter ohne Westen rumturnen. Das gehört bei der "Yacht" zum guten Ton. Ich habe noch kein Video gesehen, wo sie Westen getragen haben.

Wie nannte es hier jemand aus dem Forum: "Seglerbravo".

Ich kann da nur den Kopf schütteln.

[Joe(rg)]

Zitat von Fraenkie

Ich stell zur Schwimmleine mal meine Theorie in den Raum.

...

Ich hab nen Kragen mit Schwimmleine und nen Ring mit Schwimmleine.

Fest dran. (m.M. wäre es Wahnsinn in so ner Situation noch irgendeinen Strick zu suchen und ranzutüddeln).

Aber beide Leinen sind lose aufgeschossen und nicht mit dem Boot verbunden. Wie soll sich die Leine denn von ner Rolle abwickeln, ohne den Kragen / Ring hinter dem Boot herzuschleppen, weg von der Person im Wasser Und 30 oder 50 meter sind doch schnell mal nix.

...

Der Sinn der festgemachten Schwimmleine (ich prüfe bei jeder Charter, ob die Leine auch an der Reling befestigt ist !!):

MOB
Rettungsmittel werfen und einen Kreis um die Person fahren
==> Damit kommt die Leine in die Nähe der Person und sie kann sie greifen
Mit der Leine kann man sie dann zum Schiff ziehen

Voraussetzung: Die Person kann noch mitarbeiten.

Versuch mal, im Vollzeug zu einer Leine zu schwimmen, die Du bei dem Wellengang im Wasser nicht mal sehen kannst. Dein Kopf schaut ja gerade mal aus dem Wasser raus.

Wie gesagt
a) hoffentlich werden wir das alle niemals brauchen
b) wenn wir es geübt haben, laufen die Handgriffe / das Manöver erheblich schneller und sicherer ab

Allzeit gute und sichere Fahrt

Joe(rg)

[Leukermeerbewohner]

Einige Bootsfahrer machen sich darüber zu viele Gedanken, die liegen eh nur im Hafen
Die sollten sich lieber Gedanken darüber machen wie man sich aus der misslichen Lage befreit wenn man sich mit dem Bein oder Fuß in den Fenderleinen verfängt und kopfüber im Wasser hängt

[rascala17fm]

Ich hole mal meinen alten Trööt von 2008 hoch.
https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=50932

Carsten

[Joggel]

@Oldskipper
Der Tipp mit der Rettungsschlaufe ist gut, hatte ich noch garnicht auf dem Schirm.
Ohne Schwimmweste hat man einen guten Griff. Und mit einer Leine kann Er nicht verloren gehen.
Gruß Joggel

[blondini]

Hi!

Auch der von rascala17fm verlinkte Beitrag betrifft das Problem der einstelligen Wassertemperaturen. Innerhalb von Minuten geht da das Licht aus.

Ich habe noch eine Rettungsplattform Seago RP 500, die ich auf Yachten mitführe, wenn ich Skipper bin.

https://www.sostechnic.com/produkte/rettungsinseln-rafts/rettungsinseln-sportschifffahrt/seago-rp500.html

Die habe ich außerdem auf meinem Micro dabei, wenn das rechnerisch unsinkbare Micro dennoch sinken sollte.

Auf Motoryachten kann man wahrscheinlich ganz gut ein SUP Board mitnehmen. Das fliegt auch sofort rein, wenn einer bei niedrigen Temperaturen reinfällt. Es geht wie gesagt um Minuten.

[Oldskipper]

Zitat von Joggel

@Oldskipper
Der Tipp mit der Rettungsschlaufe ist gut, hatte ich noch garnicht auf dem Schirm.
Ohne Schwimmweste hat man einen guten Griff. Und mit einer Leine kann Er nicht verloren gehen.
Gruß Joggel

Das Prinzip ist folgendes:
Man schmeißt die Schlaufe über Bord und fährt einen Kreis um die Person.
Die Person bekommt die Leine zu fassen und zieht sich die Schlaufe über den Kopf und unter die Arme.
Die Leine wird eingeholt und die Person kann an der Leine ins Boot gezogen/hochgewinscht werden.

Auf Motorbooten ist meistens keine Winsch vorhanden. Um das per Muskelkraft zu erledigen, braucht es ein paar starke Männer. Die Leine ist auch recht dünn.

Es ist das gleiche Prinzip, wie auch die Bergeschlaufe an Hubschraubern funktioniert.

Auf jeden Fall hat man einen Zugriff auf die Person, wenn die Schlaufe angelegt wurde. Solange die Arme unten bleiben, kann die Person nicht raus rutschen. Die Dinger sind preiswert, einfach von der Handhabung und fliegen nicht rum. Passt auch auf kleinere Boote. Allemal besser, als ein Rettungsring.

[Lippi]

Ich bin auch eher der besonnene Typ (auf dem Boot) und ich verstehe manche Leute nicht.
Mir gerade bei ner kurzen Testfahrt (also auch kurz bis knapp 45) passiert.
Als ich langsam zurück kam, begegneten mir 2 aufm kleinen Boot.
Der eine zum andren: " ... der hat ne Weste an. Ha ha ha.."
Gut, die waren zu zweit. Aber über einen alleine zu lachen, find ich doof!

(An deren Boot stand irgendwas von Charter dran)

[Federball]

Zitat von Joggel

Hallo
Mal eine Zwischenfrage, wer hat den noch einen Rettungsring an Bord. Braucht Platz, oder sieht uncool aus.
PS. Ich habe einen, aber ohne Leine, aber die ist schnell rangetüddelt.
Gruß Joggel

Mein Rettungsring (Vorschrift Italien) hängt an der Car Port Kammer = denkt ans Ahrtal!!
An Bord 1 Sekumar 17 mit 60m Schwimmleine - "fest" am Boot (Webleinenstek). Binnen in der 8er Piek, Buten am Heckkorb.
Grüße, Reinhard

+ auch angelesen : wenn mindestens 2 Personen noch an Bord sind, hat 1 einzig die Aufgabe, mit ausgestrecktem Arm auf die Person im Wasser zu zeigen. Nur hinsehen reicht nicht! Wenn der Kopf im Wellental ist, verliert man sie schnell. Der Arm zeigt aber dahin, wo der Kopf wieder auftaucht, + das wiederfinden ist zumindest sicherer.

[Woody]

Die US Coast Guard hat vor vielen Jahren mal unter Echtbedingungen (eben kein Ententeich) alle am Markt befindlichen Hilfsmittel und -methoden zum Anbordholen eines MOB getestet. Fazit: Es hat nur eine Methode funktioniert - nicht über Bord gehen. Die Methode mit Helikopter und Rettungsschwimmer am Seil haben sie nicht getestet.

[blondini]

Hi Woody!

Das stimmt schon. An Bord bleiben ist das A und O. Dennoch denke ich, dass man jemandem der Über Bord gegangen ist, einen echten Bergungsversuch schuldet.

Bei dem Todesfall Speedy Go auf der Flensburger Förde hatte der verunfallte Skipper die Crew scheinbar nicht eingewiesen und keine Sicherheitsrollen verteilt. Dennoch haben die sich ziemlich professionell verhalten. Sie haben auch versucht, ihn mit Polstern und sonst was über Wasser zu halten. Allerdings ist niemand auf die Idee gekommen, sofort die Rettungsinsel einzusetzen. Daher denke ich, dass man so etwas üben sollte und man ruhig etwas in Equipment investieren darf. Wenn ich erstmal auf meiner Rettungsplattform sitze, dann kann ich in Ruhe auf den Rettungskreuzer warten. Das halte ich dann auch noch aus.

[Silberkorn]

Zitat von Woody

Die US Coast Guard hat vor vielen Jahren mal unter Echtbedingungen (eben kein Ententeich) alle am Markt befindlichen Hilfsmittel und -methoden zum Anbordholen eines MOB getestet. Fazit: Es hat nur eine Methode funktioniert - nicht über Bord gehen.

Viele Amis legen es drauf an über Bord zu gehen, und das oft ohne Weste

https://youtu.be/Oqxgun6wnLc

[blondini]

Hi!

Finde ich nicht (Ironie an), die bleiben alle schön an Bord, auch wenn sie hinterher ziemlich zermatscht sind:

https://www.youtube.com/watch?v=8h9rz46MOj8

Bei Minute 2:15 wird es ernst.


Oder mit ein paar saftigen Kommentaren:

https://www.youtube.com/watch?v=b9mtM0uIQ9Q