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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Hier und da wurde das Thema Gütertransport auf Binnenschiffen ansatzweise angesprochen, doch ich habe keinen eigenen Faden hierzu im Forum gefunden.
Deshalb stelle ich mal einen aktuellen Artikel (Deutschlandfunk) zur Verkehrswende mit Ausbau der Binnenschifffahrt als Beitrag oder gar neues Thema ein. Ist zwar viel zu lesen und mag ermüdend sein, doch vielleicht hat jemand Interesse. Insbesondere der Ausbau der Wasserstraßen mit z. B. Schleusenausbau betrifft uns Sportbootfahrer ja auch. Quelle und Auszüge: https://www.deutschlandfunk.de/binne...andel-100.html Güter auf dem Wasser zu transportieren ist klimafreundlicher als auf der Straße. Für die Verkehrswende will die Bundesregierung die Binnenschifffahrt daher fördern. Doch Niedrigwasser, veraltete Schleusen und ökologische Bedenken stehen dem im Weg. Nicht so gut wie die Bahn, aber besser als Lkw: Bei Binnenschiffen ist der Ausstoß an Treibhausgasen pro Tonne Fracht laut Umweltbundesamt zwar etwa doppelt so hoch wie beim Güterverkehr auf der Schiene, beträgt aber nur etwa ein Drittel dessen, was beim Transport auf der Straße in die Luft gelangt. Die Bundesregierung will für die Erreichung der Klimaziele daher eigentlich verstärkt auf die Binnenschifffahrt setzen. Doch dem stehen einige Hürden im Weg. Welche Rolle spielt die Binnenschifffahrt beim Gütertransport? Bis 2030 soll ihr Verkehrsanteil bei zwölf Prozent liegen – fast doppelt so viel wie die aktuelle Transportleistung. So steht es im „Masterplan Binnenschifffahrt“, der 2019 noch unter der Großen Koalition ausgearbeitet wurde. Während das Netz sowohl bei der Schiene als auch bei der Straße hochbelastet sei, gebe es bei der Binnenschifffahrt noch freie Kapazitäten, meint Oliver Luksic (FDP), der als parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr für die Wasserstraßen zuständig ist. Dabei habe die Binnenschifffahrt dann Vorteile, wenn große Mengen über lange Wege transportiert werden. Motorgüterschiffe könnten mit einer Tragfähigkeit von 3.000 Tonnen bis zu 150 Lkw ersetzen, heißt es seitens des Verkehrsministeriums. Marktanteile aktuell eher rückläufig Doch Branchenvertreter wie Marcel Lohbeck, Geschäftsführer des „Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen“ bezweifeln, dass die politisch angestrebte Aufteilung des Gütertransports zwischen den Verkehrsträgern, der „Modal Split“, kurzfristig überhaupt zu erreichen ist. Denn momentan sind die Marktanteile sogar eher rückläufig. Ein Grund: Durch die Energiewende werden immer weniger Massengüter wie etwa Kohle oder Heizöl transportiert, für die sich die Binnenschifffahrt anbietet. Doch die Energiewende biete auch große Potenziale, etwa beim Transport von Windkraftanlagen, vielleicht auch von Wasserstoff, sagt Lohbeck. Prognose: Binnenschifffahrt könnte Anteile verlieren Voller Unverständnis schaut die Branche deshalb auf die Ergebnisse der langfristigen Verkehrsprognose, die das Bundesministerium im März 2023 veröffentlichte. Die Gutachter erwarten zwar einen Anstieg des gesamten Güterverkehrs bis Mitte des Jahrhunderts. Der Anteil der Straße allerdings könnte laut der Studie sogar wachsen, während Schiene und Binnenschifffahrt verlieren würden. Welche Probleme gibt es beim Ausbau der Binnenschifffahrt? Die Infrastruktur ist eines der großen Probleme der Branche: Ähnlich wie das deutsche Schienennetz sind auch die Wasserstraßen der Bundesrepublik vielerorts in einem desolaten Zustand, viele Anlagen wurden schon über Jahrzehnte nicht mehr saniert. Dass viele Schleusen und andere Wasserstraßenbauwerke dringend erneuert werden müssen, weiß auch die Politik – im „Masterplan Binnenschifffahrt“ wird deshalb die „Bereitstellung einer bedarfsgerechten Infrastruktur“ als wichtiges Ziel genannt. Doch die Modernisierung dauert ziemlich lange. Infrastruktur und Bürokratie Laut Binnenschifffahrtslobbyist Marcel Lohbeck beobachtet einen gigantischen Sanierungsstau: Bis 2026 müssten 250 Bauwerke runderneuert werden, darunter alleine 50 Schleusen. Gebaut worden seien allerdings in den vergangenen sieben Jahren weniger als fünf. Lohbeck sieht zwei Probleme: Zum einen sei die Wasserstraßen-Infrastruktur nicht ausreichend finanziert. Während im Bundeshaushalt in diesem Jahr rund 1,4 Milliarden Euro für die deutschen Wasserstraßen vorgesehen sind, fordern die Interessenvertreter der Branche mindestens zwei Milliarden Euro. Zum anderen müssten die Verfahren für Planung und Bau dringend vereinfacht und beschleunigt werden. Problem Niedrigwasser Doch selbst mit mehr Geld für die Wasserstraße und deutlich beschleunigten Planungs- und Bauverfahren wären die großen Probleme der Branche längst noch nicht alle gelöst. Denn auch wenn die Binnenschifffahrt im Kampf gegen den Klimawandel ihren Beitrag leisten soll, ist sie von diesem wiederum stärker betroffen als andere Verkehrsträger wie Schiene und Straße. Das Problem: Niedrigwasserphasen machen es immer schwieriger, Touren noch sicher zu planen. Das betrifft laut den selbstständigen Binnenschiffern vor allem die mit großem Abstand wichtigste deutsche Wasserstraße: den Rhein. Wie könnte das Problem Niedrigwasser gelöst werden? Wer auf den Mittelrhein unterwegs ist, dürfte schon bald auf die Hilfe von Rupert Henn angewiesen sein. Der Geschäftsführer des Entwicklungszentrums für Schiffstechnik und Transportsysteme in Duisburg erforscht, wie sich Binnenschiffe besser an Niedrigwasserphasen anpassen lassen. Die erste Maßnahme sei, die Grundfläche des Schiffes zu vergrößern, denn: Je breiter und länger das Schiff, desto geringer der Tiefgang. Auch sehr leichte Materialien beim Schiffbau würden helfen, die jedoch mit hohen Kosten verbunden seien. Weil das Schiff so zunehmend unwirtschaftlich werde, müsse man auch auf andere Möglichkeiten setzen. Konkret heißt das: Die Fahrrinne muss vertieft werden, damit die mögliche Abladung, also die Eintauchtiefe der Schiffe, größer wird. Schiffe können so größere Lasten transportieren. Um Planungszeiten zu verkürzen, hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing, FDP, das sogenannte Infrastruktur-Beschleunigungsgesetz vorgelegt. In dem Entwurf sind zwar zahlreiche Bauvorhaben von Straße und Schiene aufgelistet, die nun schneller umgesetzt werden sollen – die Binnenschifffahrt sucht man dort allerdings vergebens. Im Bundesministerium für Digitales und Verkehr schiebt man die Verantwortung auf den grünen Koalitionspartner: Dieser habe sich wegen ökologischer Bedenken gesperrt, etwa die Rheinvertiefung mit in die Liste der prioritären Projekte aufzunehmen. Was spricht für und gegen den Ausbau der Fahrrinne? Geht es nach Oliver Luksic von der FDP, dem parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium, sollten die Arbeiten lieber heute als morgen beginnen: „Diese Abladeoptimierung am Mittelrhein, die hat wirklich eine absolut überragende Bedeutung, weil das der Hotspot ist im Bereich der Binnenschifffahrt, da geht es auch um sechs sehr punktuelle Verbesserungen bei der Fahrrinne, da geht es um hundert Meter, die haben aber einen großen Effekt, weil man sonst auf der ganzen Strecke nicht tiefer beladen fahren kann.“ Ökonomische Argumente treffen auf ökologische Bedenken Doch das ist umstritten: Lokalpolitiker und Umweltschützer leisten Widerstand. Sie fürchten negative Auswirkungen für Fische und auf die Gewässerökologie, weil der Rhein durch die Vertiefung der Fahrrinne nicht mehr Wasser führe, sondern sich das Wasser nur anders verteile. Bei Niedrigwasser könnten manche Zonen trockenfallen und als Lebensraum für Tiere verloren gehen – so die Bedenken. Zudem würden der Wasserspiegel des Rheins und auch der Grundwasserstand in der Umgebung absinken. Experten erwarten deshalb lange rechtliche Auseinandersetzungen um die Rheinvertiefung.
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#2
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Naja, ist ja alles lieb gemeint, aber...
Es wird mal wieder irgendwas zusammen geworfen, vermeintliche Lösungen angesprochen dir in Details scheitern, und weiter Probleme aufgehäuft - wie immer. Z.b. der Vorschlag die Schiffe in Länge und Breite zu verändern, mehr Fläche - weniger Tiefgang. Spitze. Passt keine Schleuse mehr! Gar keine! Auch schiffshebewerke die eh schon zu kurz sind - Alter, wer kommt auf so einen scheiß? Aber im ernst: europaweit sind Schiffsmaße festgelegt, nachdem sich alle richten. Alles abgestimmt für die befahren Gewässer. Danach bemessen sich die anlagen! Seit Jahrzehnten. Die Vertiefung z.b. verstehe ich nicht... Wie will man mit weniger Wasser einen tieferes gewässer auf gleichen pegel halten? Wenn man das vorhandene Wasser in eine tiefere Fahrerinnen zwingt, ist es nicht mehr so breit... Aber klingt ja wohl gut. Egal was man anfasst - klingt gut aber taugt nichts. Ein rumgekasper. Wie immer. Egal ob Strom, Auto, heizung, Rente, sozialversicherung oder sonstwas. Maximal gehirnblähungen Gesendet von meinem SM-G977B mit Tapatalk
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Auch ich sehe hier nur Aktionismus. Die Binnenschiffe sind überwiegend für bestimmte Güter ausgelegt. Wenn man sich diese anschaut, dann stellt man fest, dass diese Güter ohnehin nicht via Straße befördert werden. Die wichtigsten Gütergruppen, die mit Binnenschiffen befördert werden, sind Steine und Erden, Kohle, Mineralölerzeugnisse sowie Erze und Metallabfälle. Diese Gütergruppen stellen eine Anteil von ca. 70 % des Verkehrsaufkommens in der Binnenschifffahrt dar.
Siehe auch hier: https://www.tis-gdv.de/tis/tagungen/.../inhalt05-htm/
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Gruß Axel * Lebenskünstler, Gaunereien aller Art * |
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Autos, Container und Eisenwaren in jeglicher Art, Dünger fest und flüssig, Getreide, Zuckerrübenerzeugnisse, (geht bald wieder los) Holz und Holzschnitzel, und Passagiere. Gruß Manfred
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Aktuell ist es so, daß alle ausbauplanungen z.b. DEK auf den bisherigen Schiffsmaßen beruhen. Andere Planungen beziehen sich auf diverse Grundinstandsetzungen wobei die meisten seit 8-12 Jahren hängen. Das ist meine arbeitstägliche Realität! Oder an was dachtest du/meinst du? Planung ist was anderes.[emoji1787] Und alles was in den letzten 15jahren irgendwie gestartet wurde und als bald verhungerte weil ja wie überall alles kaputtgespart wurde, wird Aktuell so verkauft, als wenn die heldenhafte Ampel alles mögliche startet. Allerdings ist die Finanzierung schwierig...letztlich sind diverse Krisen zu bezahlen. Und, Leute die etwas umsetzen sind ebenfalls selten - überraschung: Mitmenschen, genannt politiker, die aus bildungsgründen nicht mal eine praktikumsstelle bekämen, entscheiden über Gehälter im öffentlichen Dienst. Ja ne, is klar. Gesendet von meinem SM-G977B mit Tapatalk
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Ich habe den aktuellen Artikel gefunden, gelesen, für Interessierte eingestellt, auch in der Hoffnung, das andere mehr Ahnung haben und mehr verstehen als ich. Natürlich auch mit dem Gedanken auf Erkenntnisgewinn durch die Meinungen, Erfahrungen oder Fachwissen Dritter. Und dein Beitrag bringt mir neues Wissen in meiner Unwissenheit. ist doch klar.
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Jemand der interessiert ist[emoji846] Der Anspruch ist ja lobenswert. Durch meine Tätigkeit reagiere ich aber tatsächlich sehr allergisch - geb ich ja zu. Aber tatsächlich zahle ich auch Steuern Und viele Dinge nerven mich einfach. Softfact. In den letzten Jahren hat sich etwas eingeschliffen, was ich mal als schönreden bezeichnen will. Naja, es wird alles so rundgelutscht bis sich wirklich jeder gut fühlt. Der Beitrag ist das gleiche. das heißt quasi "wir tun was, weil wir ja tolle Ideen haben" und jeder freut sich. Allerdings ist es wie immer, das Details alles negieren. Gesendet von meinem SM-G977B mit Tapatalk
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Was soll es an Infos zum Thema bringen? Außer Dir geht es wie Millionen Anderer, deren Gefühl es ist, in der Masse unterzugehen?
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Es ist faszinierend zu sehen, was passiert, wenn man in Geduld abwartet ![]() ![]() Geändert von Aurora-13 (18.08.2023 um 07:24 Uhr) Grund: "es" eingefügt |
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Neben dem in Hamburg immer leidigen Thema "Elbvertiefung", das ja immer ein Zankapfel und letztlich durch von der Nordsee per Tide herangeschafften Schlick eine nie endende Aufgabe ist, geht es auch um Bauten. Da werden Schleusen über Jahre geschlossen (Reiherstieg) und man merkt an vielen Ecken, das bis zum Schluss gewartet wird, bis mal was ersetzt wird. Wir liegen jetzt direkt an der Tatenberger Schleuse in Hamburg, dessen Brücke grad erneuert wird. Bin ma gespannt, wann die Schleuse an sich dran ist.... In meinem 1. Bootsjahr lag ich an der Ilmenau (Nebenfluss der Elbe der z.B. durch Lüneburg fließt). Seit vielen Jahren sind aber die Schleusen der Ilmenau (z.B. bei Bardowick) kaputt und werden nicht mehr ersetzt. ![]() Zudem wird das Wehr an der Ilmenaumündung seit Jahren erneuert - der Grund für meinen Umzug mit dem Boot. Eigentlich sollte das nur eine Saison dauern, jetzt sind wir in der 2. Die Stadt Lüneburg würde es sich wünschen, das Gäste diese wunderschöne Stadt auch per Boot besuchen können, aber für die Infrastruktur sind ja andere Stellen zuständig.... Vermutlich kann jeder Sportbootfahrer in Deutschland ähnliche Geschichten erzählen.... Gruß H.P.
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#11
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Zum einen erstreckt sich die Aufzählung über mehrere Zuständigkeitsbereich. WSA Elbe-nordsee, HPA und NLWKN. Letzteres bin ich nicht sicher. Aber es zeigt unterschiedliche Interessen, Finanzierungen und Arbeitsweisen. Auch daran scheitern die tollen Ideen aus dem zitierten pamflet bzw werden natürlich nicht benannt. Gesendet von meinem SM-G977B mit Tapatalk
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