Batteriekontrollleuchte Lichtmaschine

[MaxSchmidt]

Hallo ihr lieben,
ich habe einen Mercuiser D219 mit einer Drehstromlichtmaschine. Bisher war es immer so, dass die Batteriekontrollleuchte auch nach starten des Motors noch an blieb. Erst bei etwas höherer Geschwindigkeit (ca. 600 Umdrehungen) als Standgas fing die Lichtmaschine an zu arbeiten und meine Voltanzeige zeigte über 14 Volt an. Der Strom kam auch bei meinen beiden Batterien an. Bzw. bei der Motorbatterie welche geladen wurde. Die Lichtmaschine arbeitete auch weiter wenn ich danach auf Standgas zurück gegangen bin.

Dieses Jahr nach dem reinkranen, ging die Lichtmaschine jedoch nicht an und die Batterieleuchte blieb auch bei mehr Gas an der Drehzahlmesser ging dementsprechend auch nicht. Ich habe dann teilweise noch mehr Last gegeben und nach 10 min. ca. fing sie plötzlich an zu arbeiten dann war auch alles normal so wie sonst. Da hatte ich dann 1000 Umdrehungen. Bei der nächsten Ausfahrt probierte ich es wieder so, jedoch passierte diesmal gar nix.

Hat jemand einen Tipp von euch oder schonmal dasselbe Problem gehabt? Meine einzige Werkstatt in der Nähe ist so weit ausgebucht und ich möchte endlich mal wieder fahren.

Vielen Dank Euch schonmal vorab!

Anbei mal ein Bild von meiner Lichtmaschine. Vielleicht erkennt sie auch jemand. Ich habe Sie im Internet nicht gefunden, da keine Nummer drauf steht.

[hein mk]

Moin
Da würde ich annehmen, dass die Kohlestifte am Ende sind, aus Erfahrung weiß ich, dass bei Valeo-Generatoren da ziemlich schwer ran zu kommen ist und das die recht klein im Durchmesser dimensionierten Kupferschleifringe dann auch entsprechend verschlissen sind.
Neu kaufen und einbauen, unter Umständen eine gute alte Bosch ergattern, die war noch einfach zu überholen, Regler tauschen(da sind die Kohlen mit dran)ging meistens am Motor und notfalls in max 15 min., obwohl ich es immer bevorzuge den Generator auf der Werkbank zu haben um alles, Lager Schleifringe, durchsehen reinigen und überholen zu können.
Der vorhandene ist ein Valeo-Marine ---wahrscheinlich ex geschützt, das macht die Dinger nicht gerade preiswert, die Leistungsdaten kann man leider nicht erkennen.
Gruß Hein

[uli07]

Sehe ich auch so. Die Kohlen dürften alle sein oder fest sitzen.

[MaxSchmidt]

Danke für eure schnelle Antworten!
Ich bin heute noch einmal gefahren um zu schauen. Diesmal ist die Lichtmaschine angesprungen aber erst bei höherer Drehzahl (wieder so um die 900) als letztes Jahr.
Meint Ihr also die Kohlen sind durch oder das es am Spannungsregler ( Motorola 9RC 7052) auch liegen könnte?
Macht es eventuell auch Sinn die Lichtmaschine auszubauen und überholen zu lassen? Das ich nicht genau weiß wie die derzeitige heißt um eine neue zu kaufen?
Ich bin da etwas überfragt 🤔

[sporty]

Hi
Bau die Lima aus und lass sie von einem Fachbetrieb testen und evtl. in Stand setzen (alte Schreibweise).
Sollte sie defekt sein, erneuere sie.
Kostet nicht die Welt und ist kein Hexenwerk.
Grüße aus OWL

[hein mk]

Moin
Ja aber er schreibt da was von einem Motorola-Regler?? Scheint aber für diese Lima gar nicht nötig zu sein???
Neue Lima mit integriertem Regler 150-250 € und fertig.
Gruß Hein

[MaxSchmidt]

Hallo Hein und Sporty,

ja ich habe einen Motorola Marine Typ 9RC 7052 Spannungsregler welcher an der Lima verbaut ist.
LG

[FDSHD]

Das lässt sich eigentlich bis ins Detail ausmessen, so dass dann genau bekannt ist, wo das Problem liegt. Hab schon dutzende Lichtmaschinen repariert. Nur das mechanische Zerlegen ist manchmal problematisch.

Zum Regler finde ich die Info:
-Positiv regelnd (schaltet Erregerwicklung nach Plus)
-Spannung 14,2V
-Rot: D+
-Schwarz: D-
-Grün DF

Solche Regler lassen sich an einem Labornetzteil einfach prüfen:
-Verbinde Klemme D+ an Labornetzteil +
-Verbinde Klemme D- mit Labornetzteil -
-Verbinde DF über eine Glühlampe 12V/21W (Blinkerlampe vom Auto...) nach Labornetzteil -

Schalte das Labornetzteil mit Spannungseinstellung 0 ein und erhöhe die Spannung. Die Lampe sollte ab ca. 5V leiuchten, dann heller werden und ab 14...15V ausgehen. Dann ist der Regler in Ordnung.

Man kann auch einfach den Regler testweise abklemmen und bei laufendem Motor mal Klemme DF der Lima *kurzzeitig* mit Batterieplus verbinden. Dann müsste die Lichtmaschine volle Leistung bringen und die Batteriespannung auf über 15V ansteigen. Das würde dann zeigen, dass Wicklung und Drehstromgleichrichter okay sind. Der Test erfolgt auf eigene Gefahr, denn wenn die Verbindung zu lange besteht, läuft die Bordspannung hoch und es kann Elektronik wie Radio, Echolot oder Motorsteuergerät beschädigen.

Recht gerne gehen auch die Gleichrichterdioden defekt. Bei einem Freund mit AQ290 war die Diodenplatte komplett ausgebrannt. Zum Glück gibt es heutzutage fast alles im Netz, da die Lichtmaschinen meist als Bauskasten entwickelt sind.

Diese Lichtmaschine müsste 9 Dioden haben: 6 Hochstromdioden als Drehstromgleichrichter und dazu 3 Hilfsdioden, die letztlich auch die Erregerspannung liefern. Ideal ist, die Lima zu zerlegen und jede Diode einzeln zu messen. Wenn man von Außen einen der drei Wicklungsanschlüsse kontaktieren kann, kann ein Schnelltest erfolgen:
-Multimeter in Diodenberich
-Rotes Messkabel an einen Wicklungsanschluss. Zu B+ und zu D+ müssen 0,3V angezeigt werden, zu B- unendlich
-Schwarzes Messkabel an Wicklungsanschluss. Zu B+ muss unendlich angezeigt werden, zu B- 0,3V
-Rotes Kabel an D+, schwarzes Kabel an Wicklungsanschluss. Unendlich muss angezeigt werden.

Die Klemmen sind:
B+: Kabel zu Batterieplus
B-: Kabel zu Motorblock und Batteriemasse
D+: Ausgang Hilfsgleichrichter, steuert Ladekontrollampe und dient auch als Versorgung für den Laderegler/Erregerkreis.

An meinem AQ170 war eine Ducellier Lima verbaut, die ganz wunderbar funktioniert hat. Die Batterie wurde heiß und gemessen waren 18,7V anliegend. Da es den Regler nicht mehr gab und ich mit Freunden eine Tour geplant hatte, hab ich nach Feierabend noch aus einem alten PC Netzteil Teile geschlachtet und einen Regler selbst gebastelt. Sah nicht schön aus, hat aber funktioniert.

[FDSHD]

So sah das aus.