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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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Verlegung / Installation Flexiteek
Hallo,
ich habe jetzt schon einiges im Forum über das für und wider bzgl. echtem Teak und Teakersatz (wie z.B. Flexiteek) gelesen. Ich möchte hierüber auch keine neue Diskussion anstoßen, das muss jeder für sich entscheiden, und ich habe mich für Flexiteek entschieden. Es ist nun so, dass ich die nach Schablonen gefertigten Teile für die Badeplattform bzw. den Übergang ins Cockpit geliefert bekommen habe. Dazu habe ich Kleber von SABA, und zwar Sabatack 750XL geliefert bekommen. Nun bin ich am überlegen, wie ich das Material auf das Deck klebe. Im Netz finden sich hierzu die unterschiedlichsten Infos und auch Videos. Einige bringen den Kleber ohne Schleifen direkt aufs Deck auf und betten dann die Flexiteek Teile darin ein und beschweren sie anschließend. Andere machen sich die Mühe, und Schleifen die Antirutschstruktur des Decks zuvor an bzw. zum Teil auch ganz ab bevor Geklebt wird. Das macht mich natürlich nicht wirklich sicherer hinsichtlich der einzuschlagenden Vorgehensweise. Von Flexiteek gibt es sogar eine (englischsprachige Anleitung) - siehe Anhang - aber so ganz klar ist das dort auch nicht formuliert ob und in welchem Umfang ev. (an-)geschliffen werden muß. Hat vielleicht jemand hier aus dem Forum schon eigene Erfahrungen hinsichtlich der Montage auf dem Deck gemacht? Würde mich über Informationen freuen. Ahoi! Oliver |
#2
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Wir haben letztes Jahr Flexiteak verlegen "lassen" auf dem gesamten Deck.
Nach vorheriger Rücksprache mit dem Verleger (Ubben) haben wir vorher den alten Antirutschbelag per Exenterschleifer und teils auch mit einem Lackschaber plan geschliffen. Kann eigentlich nicht gut sein, wenn der neue Belag nur auf den Spitzen der alten Pickelfarbe Kontakt zum Deck bekommt. Auch wenn's ne sche...s Arbeit ist - man kann sich das Deck nur einmal versauen.... Wäre doch schade um den schönen neuen Belag..... Edit.... Sehe grad, du hast nen GFK-Boot.... Bei dem Riffelbelag wirst du vermutlich nur anschleifen müssen und etwas mehr Kleber verbrauchen, um die Struktur des Decks aufzufüllen.
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Gruß - Georg Geändert von gbeck (30.04.2016 um 14:02 Uhr)
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#3
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Moin,
Anschleifen braucht man nicht. Fertige Flexiteekplatten auflegen und die Aussenränder mit Bleistift anzeichnen. Platten runter und die zu beklebende Fläche reinigen und entfetten. Danach Kleber mit 10er Zahnspachtel komplett auftragen. Dann Platten rauflegen und ausrichten. Dazu wäre es hilfreich 1-2 Helfer dabei zu haben( je nach Größe der Platten) Kleiner Tip noch: Klebe die Ränder am Bootsboden vorher noch mit Tape ab. Der Kleber ist schwer zu entfernen .
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Gruß Frank
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#4
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Verlegung von Flexiteek: ein Erfahrungsbericht
Hallo,
am vergangenen Wochenende habe ich die Badeplattform sowie den Durchgang zum Cockpit mit Flexiteek belegt. Da ich selbst im Vorfeld nach Informationen dazu gesucht habe, und zwar in verschiedenen Beiträgen Hinweise gefunden habe, jedoch keinen zusammenhängenden Erfahrungsbericht auffinden konnte, habe ich mal meine Erfahrungen nachfolgend zusammengefasst: Vorbereitungen: Das benötigte Material - neben dem eigentlichen Decksbelag - stellt keine Herausforderung dar. Benötigtes Material: Ich habe folgendes verwendet: - Chinaspachtel zum Auftragen des Klebers in verschiedenen Breiten - hängt auch von den Bereichen ab, auf die Verlegt werden soll. Bei mir waren ein paar recht filigrane Bereiche im Bereich der Badeleiter dabei, weshalb ich auch sehr schmale Spachtel verwendet habe. - Zahnspachtel oder Dreieckspachtel, Flexiteek empfiehlt einen 2mm Spachtel, ich habe ein etwas breiteres Muster verwendet (3,5mm). - Eine Anpressrolle - habe für 5 EUR eine sehr robuste Druckerrolle auf Ebay gekauft - Ganz wichtig: gutes Maskierband welches auch enge Radien zulässt - Ein gutes Cuttermesser - Beschwerungen und Anpresshölzer. Ich habe im Baumarkt einfache Kiefernholzbretter in passender Größe gekauft sowie einige Ziegelsteine (gutes Preis/Leistungsverhältnis) - Powertape - Waschbenzin oder Aceton und viele saubere Lappen - Küchenrollen würden sicherlich auch gehen wenn sie nicht zu sehr fusseln - Bleistift / Permanentmarker zum anzeichnen - Zollstock - 80er Sandpapier - Eimer und ein sauberes Microfasertuch - Mehrere Paar ganz einfache Wegwerf-Plastikhandschuhe - Mehrere Stück flache Pappe um die schmutzigen Werkzeuge ablegen zu können Eine Spritzpistole habe ich nicht benötigt, da ich den verwendeten Kleber (Sabatack 750 XL) in sog. "Würsten" verwendet habe. Das hat meiner Erfahrung nach den Vorteil, dass es sich schneller verarbeiten lässt, da man die Wurst einfach aufschneiden und die benötigte Menge Kleber herauspressen kann. Geht schneller und kräftesparender als bei Verwendung einer Pistole. Da hat man dann bei dem sehr zähflüssigen Material schon zu schaffen um die benötigte Menge herauszubekommen. Vorbereitende Arbeiten Wichtig ist, die Flexiteek Deckteile auf einem sauberen Untergrund auszubreiten, damit sie sich entrollen können. Dabei hilft es auch speziell die Ecken ev. zu beschweren wenn sie störrig sein sollten. Ich habe das alles ohne Hektik durchgeführt und die Decks fast einen halben Tag liegen lassen - solange habe ich die anderen, unten beschriebenen Arbeiten durchgeführt. Es sollte nicht zu heiß oder zu kalt sein. Ich habe in einem beschatteten Bereich bei ca. 20° gearbeitet. Als Unterlage habe ich sauberes Malervlies verwendet. Der Decksbelag auf den das Flexiteek verlegt werden sollte war bei mir mit einem rutschhemmenden Muster versehen. Diese habe ich per Hand mit 80er Papier trocken angeschliffen (nicht abgeschliffen!) und anschließend mit einem Microfasertuch nass gereinigt. Nachdem die Feuchtigkeit getrocknet war habe ich mit einem sauberen Baumwolllappen und unter großzügiger Verwendung von Waschbenzin die Flächen entfettet. Mit Aceton geht das natürlich auch. Nun habe ich das sog. "Trockenfitting" durchgeführt. Die mittlerweile glatten und geschmeidigen Flexiteek Deckteile habe ich an die Positionen gelegt, an die sie geklebt werden sollten und genau ausgerichtet. Wenn ich die Position gefunden hatte, habe ich die Flexiteek Teile mit ein paar Streifen Kraftklebeband fixiert um ein Verrutschen zu vermeiden. Anschließend habe ich den Umrand exakt mit Maskierband abgeklebt. Bei sehr engen Radien kann man gut mit folgender Methode arbeiten: Man klebt Maskierband z.B. und die betroffene Ecke, legt dann das Deck darauf und schneidet den Radius mit dem Cuttermesser genau nach. Anschließend entfernt man das herausgeschnittene Stück und hat ein exaktes, wellenfreies Ergebnis. Da ich Befürchtungen hatte, dass der Kleber u.U. auf Decksbereiche kommt auf denen er nichts zu suchen hat, habe ich um die Maskierung noch mal sicherheitshalber eine weiter Lage Abklebeband aufgebracht. Ein meiner Meinung nach wichtiger Punkt sind die Beschwerungen, die man benötigt um das in den Kleber eingebettete Deck für die Dauer des Durchhärtungsprozesses zu fixieren. Diese habe ich während der Vorbereitung auch schon vorbereitet, so dass ich wusste welches Teil mit was zu beschweren wäre. Nun wurden die Decks wieder entfernt und deren Unterseite mit ordentlich Waschbenzin entfettet. Die Deckflächen habe ich sicherheitshalber auch noch einmal gereinigt. Damit waren die Vorbereitungen abgeschlossen. Aufbringen des Klebers und Verlegung des Decks Ich habe mit einem kleinen Teil, das gut erreichbar war angefangen. Da das Boot noch im Winterlager auf dem Hafentrailer stand konnte ich sehr gut an der Badeplattform in ca. 1,1 m Höhe arbeiten. Ich würde nicht mit einem schwer zu verlegenden Teil anfangen, da das die Sache unnötig verkompliziert. Sehr wichtig ist die Menge des verwendeten Klebers. Flexiteek empfiehlt als Faustregel eine "Kleberwurst" für 1m² Deck. Da nicht alle Teile genau 1m² groß sind, habe ich mir eine "Umrechenformel" erstellt: 1m² = 600 ml 0,1m² = 60 ml usw. Die "Kleberwürste" die ich verwendet habe, waren ca. 34 cm lang. D.h. pro cm sind es etwa 17,5 ml Kleber. Nun habe ich die Teile die ich ankleben wollte grob vermessen - einfach Länge x Breite ohne Berücksichtigung von Aussparungen für Beschläge und ähnliches. Das erste Teil, das verlegt wurde hatte eine Fläche von ca. 0,2m². Damit benötigte ich also 120 ml Kleber, was in "Wurstlängen" ca. 7 cm waren. Ich habe dann 7 cm "Kleberwurst" abgeschnitten, und die offene "Wurst" mit einer Plastiktüte wieder so dicht wie möglich verschlossen. Der Kleber, den ich verwendet habe reagiert mit Luftfeuchtigkeit, und zwar sehr schnell (30 Minuten offene Zeit). Das sollte man im Auge behalten, ich habe also versucht, alle Teile jeweils in maximal 30 Minuten zu verlegen. Dabei muss aber auch berücksichtigt werden, dass der Kleber bevor das Flexiteek-Deck in ihn verlegt wird, ausreichend Zeit hat mit der Luftfeuchtigkeit zu reagieren. Ist dies nicht der Fall, dauert der Abbindeprozess deutlich länger (zumindest bei Decks, die keine Feuchtigkeit speichern, so wie dies bei GfK Oberflächen typischerweise der Fall ist). Um die Zeit im Blick zu haben, habe ich die Stopuhr meines Smartphones verwendet. Nun habe ich die Klebemasse auf das Deck aufgebracht und flächig so gleichmässig wie möglich verspachtelt. An den äußeren Ecken habe ich bewusst ein bischen dicker Aufgetragen um sicherzustellen, dass die Ecken gut in den Kleber eingebettet sind. Nach dem Aufbringen des Klebers wurde dieser von mit dem Zahn- oder Dreieckspachtel durchkämmt. Dies habe ich gemäss der Empfehlung des Herstellers in der Richtung in welche die "Planken" des Flexiteekbelags ausgerichtet sind vorgenommen. Bei dem ersten, kleinen Teil, hat das ca. 5-10 Minuten in Anspruch genommen. Nun habe ich weitere 5-10 Minuten gewartet, damit der Kleber ausreichend Zeit hat mit der Luftfeuchtigkeit zu reagieren. Anschließend habe ich das zu montierende Teil mit einer "rollenden" Bewegung - also nicht gleich vollflächig - auf dem Deck aufgebracht. Nun kommt die Anpressrolle zum Einsatz mit der ich systematisch das Montageteil an das Bootsdeck angepresst habe. Der Satatack Kleber hat eine sehr hohe Anfangshaltekraft, das ist auf der einen Seite gut, erschwert natürlich auch das nachträgliche Korrigieren wenn ein Teil nicht genau sitzt. Es ist sicherlich kein Fehler - natürlich auch abhängig von der Größe der zu montierenden Teile - zu zweit zu Arbeiten. Ich habe alles was ich hier beschreibe allerdings alleine hinbekommen. Nur bei Montage des größten Teils hätte ich mir einen Helfer gewünscht. Nachdem das Teil so positioniert und ausgerichtet war (dabei helfen auch Markierungen auf den Maskierbändern die man vorher z.B. mit dem Permanentmarker aufbringen kann) kam als nächstes die vorbereitete Beschwerung zum Einsatz. An einigen Stellen habe ich heikle Stellen zusätzlich mit Kraftband fixiert bzw. "runtergeklebt". Das hat schon mit dem ersten Teil ganz ausgezeichnet geklappt, und mit den nachfolgenden um so besser, bis auf das größte Teil, das vom Handling natürlich für eine Einzelperson etwas schwieriger war, aber auch bewerkstelligt werden konnte. Ich habe für jedes Teil weniger als 30 Minuten Zeit benötigt. Nur bei dem größten Teil (ca. 0,8 m²) habe ich exakt die 30 Minuten Zeitvorgabe ausgeschöpft. Flexiteek bzw. die Fa. Saba empfehlen eine Mindstaushärtezeit von 24 h. Als diese Zeit verstrichen war, kam es mir noch nicht so vor, als wäre das Material ausreichend durchgehärtet. Ich entschloss mich, weitere 24 h zu warten. Danach war das Material (man konnte das gut an einzelnen Stellen sehen, an denen Kleber herausgequollen ist) nicht mehr "tacky" - also klebrig, sondern hatte eine trockene, feste Oberfläche. Das hängt aber auch stark von den - siehe oben - örtlichen Gegebenheiten in Form von Temperatur und Luftfeuchtigkeit ab. Nacharbeiten nach der Verlegung Nun musste die Maskierung, also das Abklebeband entfernt werden. Da der Kleber nach Durchhärtung eine sehr zähelastische Struktur aufweist, habe ich vor Ablösen des Abklebebands mit dem Cuttermesser vorsichtig um die Flexiteek-Flächen herumgeschnitten. Dies hat zu ausgezeichneten Ergebnissen geführt, da eine sehr saubere und abgegrenzte Kante das Resultat ware. An einigen, wenigen Stellen, an denen trotzdem etwas Kleber auf der Decksoberfläche hängengeblieben ist, konnte dieser unter Zurhilfenahme von kleinen Holzstäbchen leicht weggerubbelt und letzte Reste mit Waschbenzin entfernt werden. Fertig! Anbei habe ich noch ein paar Fotos von einzelnen Arbeitsschritten hochgeladen, das veranschaulicht das Ganze noch etwas besser. Zu den Kosten: Mein Flexiteek-Deck hat ca. eine Fläche von 2m² auf 5 Teile zwischen 0,1 und 0,8 m² verteilt. Dieses hat mir ein irisches Unternehmen nach Schablone auf Maß gefertigt. Das Ganze hat mit EUR 780,- zu Buche geschlagen. Dafür habe ich ein ausgezeichnet und maßgenau gefertigtes Deck incl. Montagematerial (Sabatack, Zahnspachtel, Anleitung, Schleifpapier) geliefert bekommen. Zusätzlich habe ich nur noch Kleinmaterial - ein paar Ziegelsteine, Kraftband, Maskierband und Waschbenzin für insgesamt ca. EUR 30-40 benötigt. Damit kommt man auf einen m² Preis von ca. EUR 400,- OHNE Arbeit. Das kann man natürlich nicht verallgemeinern, da einige der 5 Deckstücke in der Fertigung sicherlich mehr Zeit in Anspruch genommen haben wie ein "einfaches" quadratisches oder rechteckiges Stück. So, das war's - vielleich kann ja jemand etwas damit anfangen. Viele Grüße Oliver |
#5
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René Ich bin verantwortlich für das was ich sage....... nicht für das was du verstehst. |
#6
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Zitat:
Kennst jemand von euch eine Firma in Zadar, die den Belag professionell verlegen kann? Da ich in HR keinen Zugang zu einer Halle habe, wo ich mich selbst spielen könnte, würde ich es gerne von einem Profi machen lassen. Danke im Voraus für eure Antworten. LG Heinz |
#7
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Servus Heinz,
ich habe vor 10 jahren mein Flexiteek von Primus aus Slovenien machen lassen. Der kam sogar 3x nach Österreich (Schablone - Nachmessen - Montieren) zu mir. Kann mir gut vorstellen daß ihm Zadar nicht zu weit weg ist bin bis jetzt voll zufrieden https://www.primusr.com/de/kontakt/ |
#8
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Zitat:
LG aus Graz/Sukošan |
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