VOm Zeuthener See zum Scharmützelsee und zum Teupitzer See

[ChrAK78]

Zitat von Tuppernavy

Ich wüsste jetzt nix, wo man zwischendurch Sprit bunkern könnte. Auch nicht fußläufig, um Kanister zu befüllen.

In Storkow sind zwei Tankstellen, die etwa 500 Meter (Q1) bzw. 650 Meter (Aral) vom Kanal entfernt sind.
Einen Liegeplatz (Gelbe Welle) gibt es unmittelbar vor der Klappbrücke auf der rechten Seite, nachdem man durch die Schleuse gefahren ist und man muss dann über die Brücke und nur noch geradeaus laufen.

[Berlinskipper]

Danke euch für die tollen Tipps. [emoji106][emoji41]

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[Berlinskipper]

Guten Abend zusammen, anbei für den geneigten Leser mein erster Versuch eines Törnberichtes zum Scharmützelsee und zurück.. Viel Spaß beim Lesen...

Gruß, Peter

Freitag morgen um ca. 09:00 Uhr ging es bei relativ schönem Wetter an unserem Heimathafen am Zeuthener See los. Nachdem alles auf’s Boot geladen war, war zunächst ein Boxenstopp an der Wassertanke Niederlehme angesagt. Der Tank war zwar noch fast voll, aber da ich mit dem neuen Boot noch keinerlei Erfahrungen habe, was den Verbrauch angeht, war mir jeder Schluck Kraftstoff wichtig. Auch zwei volle Reservekanister hatte ich noch an Bord geschafft, somit sollte dann alles Mögliche getan sein, dass uns der Sprit nicht so schnell ausgeht.
Nächster Halt quasi um die Ecke dann die Schleuse Neue Mühle. Der Schleusenwärter war wohl beschäftigt, weil er uns nicht bemerkt hat. Später hatte ich gesehen, dass er wohl mit Gartenarbeiten zu tun hatte. Nachdem ein zweites Sportboot hinter uns zum Schleusen auftauchte und sich immer noch nichts tat, rief ich über Handy kurz durch. Der Wärter meldete sich freundlich, und ich sagte, „Moin moin, zwei Sportboote möchten zu Berg bitte". „Geht gleich los!" Kam prompt als Antwort. Fein.



Weiter ging's dann durch den Krimnicksee und Krüpelsee in den schönen „Bindower Fließ“. Der alte Passagierkahn steht immer noch genau so friedlich dort, wo er letztes Jahr auch schon stand.



Es folgte der Dolgensee, den wir durch die Brücke wieder verließen, vorbei an den "Kuddels". Hier scheint auch noch alles beim Alten, wir haben aber heute hier nicht angelegt.



Nächste Abfahrt, hart Backbord in den „Langer See“ und dann durch den Sauwinkel. Ich betrete ja nun Neuland was das Funken angeht, da dieses hier mein erstes Boot mit Funk an Bord ist. So habe ich mich dann brav gemeldet mit: „Engstelle Sauwinkel, Sportboot zu Berg". Keine Antwort, ist eine gute Antwort dachte ich und so ging es weiter, die Tiefenanzeige immer mit einem Auge im Blick, aber alles blieb gut, im Schnitt 1,3 Meter wurden mir angezeigt. Dann begrüßte uns auch schon der Wolziger See, den wir dann über den Storkower Kanal wieder verlassen haben, um dann die nächste Schleuse in Kummersdorf zu meistern. Eine freundliche Schleusenwärterin ging uns hier etwas zur Hand, denn unsere Schleusung wurde dann voller als erwartet und so mussten wir noch zweimal weiter aufrücken, da hinter uns noch mehr Boote und ein Bumbo nachzogen. Das Bumbo hatte wirklich so seine Probleme die Kontrolle über seinen Holzkasten zu behalten und der Käptn wirkte merklich überfordert.



Weiter ging's entlang der hier sehr schönen Natur, durch den Kanal bis zur Schleuse Storkow. Die Schleusung (normalerweise eine SB Schleuse) wurde entgegen meiner Annahme heute durch einen Schleusenwärter bedient, war aber ansonsten unspektakulär und wir konnten zügig weiter durch die Zugbrücke und dann über den schönen Storkower See weiter in die Schleuse Wendisch Rietz, die uns schon mit offenen Toren in Empfang nahm. Ein Sportboot war schon vor uns eingefahren, hier war dann auch die zu erwartende Selbstbedienung angesagt. Wir machten fest und das vor uns fahrende Sportboot fragte uns ob wir „save" sind, ich antwortete entsprechend: „Alles klar zum Schleusen", dann betätigte er den Anforderungshebel und die Schleusung ging los. Nun dauerte es nicht mehr lange, bis uns der schöne Scharmützelsee im Empfang nahm und wir die schöne Aussicht auf den See genießen konnten. Ein Blick auf die Uhr zeigte, wir sind super in der Zeit, es war grade knapp 16:00 Uhr. Ich bin die ganze Tour sehr sparsam und entspannt gefahren.



Yvonne, meine Freundin, nahm ihr Handy und rief schonmal im Hafen Bad Saarow an, um sich zu erkundigen ob wir dort einen Platz für heute Abend bekommen können, sonst wäre der Hafen Wendisch Rietz, Plan-B gewesen. Aber alles schick, ein freier Liegeplatz ist noch im Fontanepark zu haben, den haben wir dann natürlich auch gern genommen.



Etwas gewöhnungsbedürftig war der schwimmende Fingersteg, aber daran haben wir uns schnell gewöhnt. Zwei Tage wollten wir hier bleiben, neben uns lag ein älteres Paar, mit denen wir uns gut unterhalten hatten, sie kamen zufällig aus der gleichen Ecke wie wir, und liegen jedes Jahr im Sommer für 3 Monate hier in Bad Saarow, wie wir erfahren hatten. Die beiden Tage waren sehr schön und das Wetter war super. So konnten wir die Zeit hier sehr genießen.

Dann ging es auf zur nächsten Station nach Wendisch-Rietz. Das ist ja nur eine knappe Stunde entfernt, am anderen Ende des Scharmützelsees. Auch hier bekamen wir noch einen guten Liegeplatz, leider aber wurden an diesem Abend alle
Sitzplätze innerhalb des Hafenrestaurants komplett reserviert und es gab nur noch draußen einen Sitzplatz, wie uns die Bedienung etwas unfreundlich mitteilte. Allerdings zog ein derart grauslicher Wind auf, dass wir hier nicht draußen sitzen wollten. Hier flogen uns nämlich sämtliche Dinge um die Ohren, auch die Pappaufsteller wurden jedes Mal Opfer der starken Böen, so dass wir uns dann ein anderes Restaurant im Ort ausgesucht haben. Abends dann legte sich noch ein recht großes Schiff hinter uns, welches sich durch die dröhnenden Seitenstrahlruder lautstark ankündigte.



Nächster Morgen, gemütliches Frühstück im Boot mit duftendem Kaffee, und ich registrierte dass das große Schiff hinter uns wieder losmachte. Ich beobachtete beim Frühstück das Ablegemanöver, mit anschließender Rückwärtsfahrt aus dem Hafen, als ich sah, dass das Schiff mit dem Bug plötzlich viel zu weit Richtung Ufer gedreht hatte. Das Schiff stand plötzlich fast quer in der für Schiffe dieser Größe engen Hafeneinfahrt und rumms.. das Heck des Schiffes rammte das Segelboot, das noch am Ufer fest war mit einem hörbaren Knall. Ich beobachtete dann, dass der erste Passagier des Seglers aus der Kajüte kam und von Bord kletterte und sichtlich erschrocken und verständlicherweise auch sauer war. Nachdem dann vermutlich alle von Bord des Seglers geklettert sind, machte das große Schiff auch wieder vorwärts am Steg fest, vermutlich um nun die Schäden festzustellen und zu regulieren. Es gab Gottseidank keinerlei Personenschäden, aber mir war einfach schleierhaft, was sich der Kapitän des großen Schiffes "Lisbet" bei diesem Manöver gedacht hatte. Später erfuhr ich, dass sein Bugstrahlruder oder Heckstrahlruder wohl ausgefallen war und er große Probleme hatte, das große Ding ordentlich zu manövrieren, der recht böige Wind tat sein übriges. Das Schiff war auch nicht seins, das hatte er nur geliehen. Ich sprach am Ende noch mit der Frau der Seglerfamilie hinter uns. Sie erzählte mir, das der Unfallverursacher sehr freundlich war, aber auch selbst erschrocken und es tat ihm unheimlich leid, aber es ist nichts Schlimmes passiert zum Glück. Die Versicherungsdaten wurden ausgetauscht und dann machte das Große Schiff wieder los. Diesmal ohne große Zwischenfälle…
Wir packten ebenfalls alles zusammen und machten alles Klarschiff zum Ablegen Richtung Teupitz. Der nächste Halt dann wieder an der Schleuse Wendisch Rietz. Ich staunte nicht schlecht, dass das große Schiff "Lisbet" auf einmal an der Schleuse wieder hinter uns auftauchte. Ich rief dem Kapitän zu, dass er gern zuerst schleusen möge und ich ihm den Vortritt gebe, das lehnte er aber ab und meinte ich solle zuerst. Na gut.. Er erkannte mich auch wieder und erklärte mir dann auch, dass er ein technisches Problem mit dem Schiff hatte und ich möglichst Abstand zu ihm halten solle, was ich auch tat. Schleusung war unspektakulär und so ging es weiter über den Kanal nach Storkow, Lisbet immer hinter uns. Wir fuhren dann in Storkow an die Anforderungshebel der Zugbrücke, um sie zu betätigen, hier wollte ich hinter der Brücke gleich links festmachen, um meine beiden Kanister nochmal zu tanken.



Es war auch heute wieder recht windig und ich versuchte hinter der Brücke dann mein Anlegemanöver zu fahren, als ich plötzlich bemerkte, dass Lisbet hinter uns wieder recht unvorhersehbare Manöver im Schleusenbereich fuhr. Lisbet kam mir fast gefährlich nahe, als ich sah, dass das der Kapitän offensichtlich einen seiner großen Kugelfender im Wasser verloren hatte und nun auch irgendwo festmachen wollte, um das Gummiding wieder an Bord zu holen. Oh Mann, der arme Kapitän wurde heute wohl vom Pech verfolgt. Aber am Ende ist alles nochmal gut gegangen und Lisbet fuhr in die Schleuse ein. Ich machte dann fest und kramte meine beiden 10 Liter Kanister hervor und marschierte dann mehrfach zur Tanke. Auch das hat prima geklappt, hier ist wirklich eine gute Möglichkeit, um nochmal zu tanken. Danke für den guten Tipp.

Dann ging es weiter durch den Storkower Kanal Richtung Wolziger See, denn da wollten wir irgendwo übernachten.



Wir haben dann am Wolziger See ein schönes Plätzchen in Blossin gefunden. Nettes Ambiente hier, offensichtlich wird hier viel Jugendarbeit betrieben, denn hier sahen wir viele Jugendliche, die sich mit Ballspielen, Baden, Kanufahren und vielen anderen Freizeitaktivitäten vergnügten. Ein sehr nettes Plätzchen hier, also blieben wir. Das Personal war ebenfalls sehr freundlich, kann ich also weiterempfehlen. Abends zum Essen gab es dann ein leckeres Fischgericht beim Fischer nebenan.



Da das Wetter zunehmend kälter und ungemütlicher wurde, haben wir beschlossen die Fahrt nach Teupitz zu verschieben und lieber hier noch einen Tag länger zu bleiben und im Anschluss dann Richtung Heimathafen zu fahren. Wir haben uns dann den Ort Blossin angesehen, ein schönes verträumtes Dorf, sind hier spazieren gegangen und haben es uns auf dem Boot gemütlich gemacht. Der Vorbesitzer meines Bootes hatte einen kleinen Heizlüfter noch an Bord gehabt, und nur weil ich den noch nicht aus dem Boot geräumt hatte, haben wir uns gefreut, dass wir uns wenigstens morgens die Kajüte etwas wärmen konnten. So einen kalten Juli habe ich echt nicht in meiner Erinnerung. Aber was soll's, es war trotzdem schön, sowie auch lehrreich und spannend. Wir holen Teupitz sicher bald nach. So legten wir dann wieder in Blossin ab und machten uns auf dem Heimweg..



Als wir dann später in unserem Heimathafen ankamen war es wieder ungemütlich kalt und so richtig nass, unser Anlegemanöver fand also in strömenden Regen statt, aber den sind wir ja mittlerweile gewohnt.

[ericjoo]

Hallo Peter,

Danke für den schönen Bericht.

Frank

[jasko68]

Hallo Peter, schöner Bericht und beim nächsten mal wird das Wetter besser sein. Greta hat wohl mit Corona einiges in 2020 durcheinander gebracht Schöne Zeit und bleibt gesund
Jasko, der sich immer über schöne Törnberichte freut und hoffentlich bald selbst starten wird

[Tuppernavy]

Hallo Peter,

danke für den schönen Törnbericht! Die Teupitzer Gewässer laufen dir ja nicht weg.

Anfang August bin ich für knapp zwei Wochen auch am Zeuthener See (bei Rolls). Vielleicht begegnen wir uns da mal.

Gruß Torsten

[Berlinskipper]

Hallo Torsten, Dankeschön.
Bootshaus Roll kenne ich gut, da hatte ich früher mal mein Schlauchboot liegen. Der ist ganz ok. [emoji106]. Wir sind zwar Anfang August auch wieder unterwegs, aber ich werde mal die Augen offen halten.[emoji41]

Gruß Peter

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[Mikro]

Hallo Peter,

Danke für den schönen Bericht.

Bei uns geht die Tour in genau einer Woche los. Wir starten aber in Pritzerbe an der Havel. Ziel ist es erstmal bis Potzdam und am Freitag dann in Schmöckwitz ankommen. Dort wollen wir erstmal 3 Tge bleiben und am Montag weiter nach Teupitz wo wir für 3 Wochen ne Ferienwohnung haben. Denke bis zum Scharmützelsee werden wir nicht fahren aber bis Storkow wollen wir schon. Alleine schon zum Eis essen

Bin gespannt ob noch sowas wie Sommer aufkommt.

Viele Grüße Stephan

[Berlinskipper]

Hallo Stephan, da wünsche ich Dir viel Spaß und besseres Wetter als wir es hatten. [emoji6] Ist ne schöne Tour [emoji41]

Gruß Peter

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[Mikro]

Zitat von Berlinskipper

Hallo Stephan, da wünsche ich Dir viel Spaß und besseres Wetter als wir es hatten. [emoji6] Ist ne schöne Tour [emoji41]

Gruß Peter

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Hallo Peter ,

wir sind nun auch wieder zurück und ja, das Wetter war uns gnädig Teilweise ogar etwas zu warm.
Ich hab die Hintour in 3 Etappen geteilt.

Teil 1: Pritzerbe - Potsdam
Teil 2: Potsdam - Berlin Schmöckwitz ( übern Teltowkanal)
Teil 3: Berlin Schmöckwitz - Teupitz

wobei Teil 1 und 3 Landschaftlich sehr reizvoll sind.

anbei noch ein paar Bilder

[Tuppernavy]

Hallo Stephan,

sehr schöne Bilder! In der Tat ist der Teltowkanal nicht unbedingt so der Brüller. Als Überführungsetappe gehts, da kann sich die Crew mal um ein paar Dinge aufm Boot kümmern - oder eben das Wasser und die unspannende Gegend an sich vorbei ziehen lassen. Muss auch mal sein.

Gruß Torsten