GPS wird überflüssig

[iXware]

GPS kann ausfallen, wird auch gelegentlich mal in der Genauigkeit verringert (in Kriegsgebieten zB) außerdem gibts dann noch Gallileo, Glonass und Beidou... die modernen Navigationssysteme (auch Smartphones) können oft mind. 2 davon empfangen.
achso, was ist denn wenn so ein Sechstant mal runterfällt - im schlimmsten Fall auf eine Metallkante? Bleibt der dan intakt?

[Puuh]

Zitat von Volker1165

Kinners, ich dachte hier an Beiträge zur Astronavigation

Jo, denn will ich auch mal meinen Senf dazugeben.
Erstmal dies: Gratulation zu dem Kauf, Volker. Beim Thema Sextant kommen nostalgische Gefühle bei mir auf. Na gut, ein bisschen Nostalgie darf es sein, auch für dich auf dem Boot. Ich habe in meinen jungen Jahren als WO auf Frachtschiffen viel mit dem Sextanten gearbeitet; was anderes hatten wir ja nicht, außer LORAN, DECCA, und manchmal auch noch das olle Consol. Alles Funknavigations-Techniken, deren Grundlagen mehr oder weniger während des 2. Weltkrieges entwickelt wurden. Mitten auf dem Atlantik aber alle nicht oder nur sehr unzureichend zu gebrauchen.

Zurück zum Sextanten:
Zum Beobachten braucht man nicht nur freie Sicht auf das Gestirn, sondern auch auf eine möglichst scharfe Kimm (Horizont). Folglich geht AstroNav nur bei Tageslicht. Deswegen "schiesst" man Sterne in der Dämmerung, wenn die Kimm noch gut zu sehen ist. Beobachtungen über der so genannten Mondkimm (nachts bei hellem Mondschein - kein Scherz!) gehen zur Not auch, dabei muss man aber immer mit Fehlern rechnen.
Den Sextanten fallen lassen ist auch keine gute Idee hatte hier ja jemand gefragt. - Im Ernst: Man hält ihn an einem soliden Griff in der rechten Hand, fallen lassen kann man ihn eigentlich nicht.
Dann sollte man als Beobachter aber auch noch möglichst einen festen, ruhigen Stand haben. Also bei wild bewegter See und stark rollendem und stampfenden Schiff werden Beobachtungen schwierig, wenn nicht unmöglich. Kommt auf die Übung und Erfahrung des Beobachters an. Ergo: Auf einem Sportboot, das sich auf See ja fast immer mehr oder weniger heftig bewegt, wird das auch eine schwierige Angelegenheit. Ich kann ja kaum mein Fernglas ruhig halten, um die Nummer an einer Tonne abzulesen.

Trotz- und alledem: Ich wünsche dir Viel Erfolg mit dem Gerät und lass dir den Spaß dabei nicht verderben!

[hein mk]

Zitat von coffeemuc

Zur Navigation braucht es in jedem Fall eine präzise Uhr (die Engländer haben sich damals da richtig reingestresst), und die kann auch ausfallen.

Moin
Hast du im Prinzip recht,aber z.B zur halbwegs präzisen Ermitlung der sogen.Mittagsbreite geht es auch ohne Chronometer.Dann "Breitelt"man,das war bevor Harrisons Chronometer zum navigatorischem Algemeingut wurden jahrhunderte lang die gängige Praxis auf hoher See.Dann gibt es noch die,einige Zeit auch in Konkurenz zu den H-Chronometern stehende,Methode der Berechnung der Schiffslänge nach "Monddistanzen",da muss man aber ein wirkliches Matheass sein und deshalb hat sich diese Methode nicht durchsetzen können.
Joshua Slocum der wohl erste Einhandweltumsegler hat nach dieser Methode navigiert,nach eigenen Angaben weil er kein Geld für die Instandsetzung seines Chronometers ausgeben wollte.
gruss hein

[coffeemuc]

Zitat von hein mk

Methode der Berechnung der Schiffslänge nach "Monddistanzen",da muss man aber ein wirkliches Matheass sein und deshalb hat sich diese Methode nicht durchsetzen können.

https://de.wikipedia.org/wiki/Monddistanz
Laut Beschreibung braucht man da zusätzliche Mondtafeln, die man von "zu hause" mitbringt. Es kann sehr gut sein, dass diese Tabellenwerke auch nicht für jedermann zugänglich waren.
Immerhin war das (ohne Uhr) die einzige Möglichkeit auf hoher See (oder neu entdeckten Insel) eine tatsächliche Position zu bestimmen und somit auch von militärischem Interesse.

Für einen Seefahrer der "nur" das Meer überqueren will, reicht ja das Breiteln völlig aus -> auf gewünschten Breitengrad fahren und dann immer nach Westen (bzw. Osten). Mit einer täglichen Korrektur des Kurses zu Mittag.
Der tatsächliche Längengrad wird nicht benötigt. Wenn Land in Sicht kommt ist man da

[Puuh]

Für die genaue Uhrzeit hat man doch GPS.

[volker1165]

So, ich habe erst mal den Koffer und die Optik geputzt, jetzt kann man auch wieder durchsehen. Da es heute nachmittag vereinzelt Sonne gab, hab ich das mit den Filtern mal probiert, geht wirklich prima. Von Mark habe ich eine Anleiting zum Spiegel justieren gefunden, das werde ich mal überprüfen. Und wenn ich mir den von C&P im SVB Shop ansehe, haben die Chinesen sehr gut kopiert.
Und als das Weib aus der Wanne kam, habe ich mal den Oberkörper angepeilt, kann man lustige Bilder............

[Woody]

Zitat von coffeemuc

...Der tatsächliche Längengrad wird nicht benötigt. Wenn Land in Sicht kommt ist man da

Aber nicht unbedingt da wo man hinwill. Die Einwohner der Isles of Scilly haben so ein schönes Zusatzeinkommen gehabt, der schlimmste Fall waren 1450 Tote in einer Nacht. Die Gedenktafel ist in St. Pauls Cathedral in London zu besichtigen, der Unfall führte zum "Longitude Act" und den Uhren von John Harrison - die heute in Greenwich zu besichtigen sind (die Schlange vor der Selfie-Gelegenheit auf dem Nullmeridian links liegen lassen).
Gruß,

Jörg

[hermann.l]

Zitat von volker1165

So´n alter Kutter wie datt Minchen braucht natürlich eine zeitlich angemessene Navigation.
Hab ich ja gar keine Ahnung von, werde mir aber erst mal Bobbys Buch antun und auf die Sonne warten

Auch Christoph Columbus hat GPS für völlig überflüssig gehalten .
Francis Drake später ebenfalls.

[Der mit dem Boot tanzt]

Na Columbus hat aber total versagt auf seinem Weg nach Asien der hat ja noch nicht mal den richtigen Kontinent getroffen.

[volker1165]

Eigentlich war er ja schon auf dem richtigen Weg, konnte nur nicht wissen, dass da noch so´n bischen Land zwischen ist.
Aber einen Sextanten hat er nicht gehabt

Zitat von Der mit dem Boot tanzt

Na Columbus hat aber total versagt auf seinem Weg nach Asien der hat ja noch nicht mal den richtigen Kontinent getroffen.

[Metalfriese]

Zitat von coffeemuc

Im deutschen Museum in München gibt es eine Vorführung des Faradayschen Käfigs. Mit einer lebenden (auch hinterher) Person im Käfig. Solltest du unbedingt mal anschauen.
Und mit etwas gutem Zureden nehmen sie vielleicht sogar dein Handy mit rein.

Das war vor 40 Jahren zur Schulzeit schon imposant anzusehen, nur- mit einem Blitzeinschlag hats wenig zu tun. Dabei sitzt man- ausser man ist grad mit dem PKW unterwegs - selten in einem Faradayschem Käfig.

Schlägt der 5m neben dir ein, fließt der Saft durch den Körper und das Handy dürfte das kleinste Problem sein. Wir haben hier ca 20m vorm Küchenfenster seit etwa 10 Jahren die Reste von einer Eiche, die hat es mit einem ohrenbetäubendem Knall zerlegt - war damals eh Zeit für einen neuen Fernseher, zwei Radios und die Steuerung der Heizung waren hinüber...
Das war Sekunden vorher irgendwie totenstill, dann hats kurz seltsam geknistert und wir haben und im Wohnzimmer angeschaut - Sekunden drauf ein Knall und im Garten flogen Holzfetzen rum.

Mit so einem Sextanten liebäugel ich auch schon lange- mein Vater hatte einen (ist vor meiner Geburt zur See gefahren) und konnte auch damit umgehen. aber irgendwann ist der leider verschütt gegangen. Wie der dann im "Das Boot" gezeigt wurde, kam die Erinnerung

[Woody]

Bitte unterschätzt die Komplexität der Ortsbestimmung mit dem Sextanten nicht. Das ist auf einem großen Frachter schon schwierig. Auf einem schwankenden Böötchen mit einer Augeshöhe, bei der schon etwas Seegang den Horizont verdeckt, wird das zur echten Herausforderung. Wer das dann auch noch als Notlösung nach Blitzeinschlag verwenden will lese sich mal schlau, wie die Berechnungen per Hand, also ohne Taschenrechner, zu machen sind.
Gruß,

Jörg

[Lippi]

Ich kenne einen (leider verstorben), der war jahrelang Navi-Offizier bei Deutfracht. Er hat mal erzählt, dass der Studienteil ne ganze Weile dauerte und nicht ganz einfach war. Die mussten alles "mit der Hand" bringen, nichtmal Taschenrechner durften verwendet werden zu einigen Teilprüfungen.

[coffeemuc]

Zitat von Metalfriese

Das war vor 40 Jahren zur Schulzeit schon imposant anzusehen, nur- mit einem Blitzeinschlag hats wenig zu tun. Dabei sitzt man- ausser man ist grad mit dem PKW unterwegs - selten in einem Faradayschem Käfig.

Schlägt der 5m neben dir ein, fließt der Saft durch den Körper und das Handy dürfte das kleinste Problem sein. Wir haben hier ca 20m vorm Küchenfenster seit etwa 10 Jahren die Reste von einer Eiche, die hat es mit einem ohrenbetäubendem Knall zerlegt - war damals eh Zeit für einen neuen Fernseher, zwei Radios und die Steuerung der Heizung waren hinüber...
Das war Sekunden vorher irgendwie totenstill, dann hats kurz seltsam geknistert und wir haben und im Wohnzimmer angeschaut - Sekunden drauf ein Knall und im Garten flogen Holzfetzen rum.

Da vom TE bereits in #23 OT Beiträge kritisiert wurden, verzichte ich an dieser Stelle auf eine Antwort. Du kannst aber gerne einen "Blitz" Thread aufmachen.

[coffeemuc]

Zitat von Woody

Aber nicht unbedingt da wo man hinwill. Die Einwohner der Isles of Scilly haben so ein schönes Zusatzeinkommen gehabt, der schlimmste Fall waren 1450 Tote in einer Nacht. Die Gedenktafel ist in St. Pauls Cathedral in London zu besichtigen, der Unfall führte zum "Longitude Act" und den Uhren von John Harrison - die heute in Greenwich zu besichtigen sind (die Schlange vor der Selfie-Gelegenheit auf dem Nullmeridian links liegen lassen).

Seemann war früher generell ein gefährlicher Beruf.
Der Herr Cook wurde bei seiner dritten großen Reise ermordet, und warum?

Weil der Mordversuch auf seiner zweiten Reise fehlgeschlagen war.

[Metalfriese]

Zitat von coffeemuc

Da vom TE bereits in #23 OT Beiträge kritisiert wurden, verzichte ich an dieser Stelle auf eine Antwort.

Auf welche Frage?
Und schon wieder zwei (fast)nutzlose posts....

Das die Nutzung eines Sextanten nicht ganz ohne ist, hat schon die Betrachtung einiger Videos und einer recht guten anleitung die man im .net findet, gezeigt. Man erhält ja auch immer nur die Position die man vorhin hatte- bei einem sich bewegendem Schiff. Bis die Rechnerei etc erledigt ist, legt man ja schon wieder Strecke zurück.
Insgesamt ist die Verwendung etwas anders, als man (zumindest ich) es sich vorgestellt hat.

[volker1165]

Ich habe mir mal so eine Anleitung zum Einstellen der Spiegel organisiert, das passt naürlich alles gar nicht. Scheint aber nicht ganz so ein großes Hexenwerk zu sein, benötigt aber einen 2mm Vierkantschlüssel. Auf den warte ich jetzt

[coffeemuc]

Zitat von Metalfriese

Auf welche Frage?

na auf den Text, den ich in #39 zitiert habe.

[coffeemuc]

Zitat von Metalfriese

Man erhält ja auch immer nur die Position die man vorhin hatte- bei einem sich bewegendem Schiff. Bis die Rechnerei etc erledigt ist, legt man ja schon wieder Strecke zurück.

Im Rahmen der Messgenauigkeit kann man das vermutlich vernachlässigen. Zumal man ja einen daraus berechneten neuen Kurs auch wieder nur ungefähr halten kann.

[hermann.l]

Zitat von iXware

GPS kann ausfallen, ........
achso, was ist denn wenn so ein Sechstant mal runterfällt - im schlimmsten Fall auf eine Metallkante? Bleibt der dan intakt?

Dann passiert dasselbe , wie , wenn der Skipper auf eine Metallkante knallt :
Finito , Sense , Schicht im Schacht , ....

[hein mk]

Zitat von Lippi

Ich kenne einen (leider verstorben), der war jahrelang Navi-Offizier bei Deutfracht. Er hat mal erzählt, dass der Studienteil ne ganze Weile dauerte und nicht ganz einfach war. Die mussten alles "mit der Hand" bringen, nichtmal Taschenrechner durften verwendet werden zu einigen Teilprüfungen.

Moin
Das ist natürlich klar,dass heute niemand Logarythmustafeln an Bord hat,sondern tatsächlich einen Taschenrechner,am besten einen programierbaren benutzt.Als Versicherung gegen den Ausfall auch dieses Gerätes hat der altbackene Navigator dann die sogen. HO-Tafeln an Bord,meistens die US-Amerikanischen "Sightreductiontables for Airnavigation"ein Tabellenwerk für fliegende Nautiker das aber auf See genau so gut anwendung findet.Weiss ich nu gar nicht ob der vollständige Satz nur noch im Antiquariat zu erhalten ist,zu mindest für unsere gemäßigten und hohen Breiten(auch auf der Südhalbkugel zu verwenden) habe ich noch einen Band der HO-249 an Bord rumoxidieren und das im wahrsten Sinne des Wortes,weil nach vierzig Jahren die Stahlringheftung des Bandes doch etwas Rost angesetzt hat.
gruss hein

[Coal]

Ich finde Sextanten schön und ich bewundere die, die damit umgehen können. Für mich kommt so etwas nicht in Frage. Ich bin viel zu schusselig. Meine Frau sagte damals zu mir "Nimm du das Baby und gib lieber mir die Eier, du lässt doch immer alles fallen..." :-(

[volker1165]

Heute kam schom mein bestellter Uhrenschlüsselsatz, davon passt die Größe 00 auf die Vierkante der Spiegeljustage.
Für die Indexspiegelmontage wird die Alhidale auf etwa 50° gestellt, wenn man dann von oben waargerecht in den Spiegel und gleichzeitig nebenher auf den Gradbogen schaut, sollte da keine Stufe drin sein. Kann man auf dem Bild nicht so richtig gut erkennen, lies sich aber prima einstellen. Der Spiegel muss nur senkrecht zur Alhidale stehen.
Der zweite ist etwas kniffiliger und verlangt eine weit entfernte waargerechte Linie, vorzugsweise den Horizont und ein entferntes Objekt wie einen Planeten. Bei 0° Einstellung muss der Horizont durch beide Bilder eine durchgehende Linie sein und es darf nur ein Planet zu sehen sein. In Ermangelung an Wetter und Weite habe ich mal meine Küche genommen, die Arbeitsplatte als Waargerechte und den Knopf vom Backofen als Planet.
Unter richtigen Bedingungen wird das natürlich noch mal vernünftig gemacht, aber so habe ich schon mal einen Eindruck, wie die Optik funktioniert.
Als ich dann den kleinen Schlüssel ins Kästchen packen wollte, habe ich ganz tief unten in einem Loch festgeklemmt den originalen gefunden .
Na ja, doppelt hält besser

[hein mk]

Moin
Wo bei die Frage ob Halb-oder Vollsichtspiegel sich jezt auch geklärt hat.Wie geschrieben eignet sich der Sextant auch gut für die terrestische Navigation,waagerecht gehalten zur Messung von Horizontalwinkeln zwischen zwei drei oder mehr zu peilenden Landmarken.Die Messungen werden dann genauer als mit einer Peilscheibe,die heute auch kein schwanz mehr an Bord hat,ich auch nicht.
So ja,der Justierschlüssel ist normal immer im Kasten mit bei.
gruss hein

[volker1165]

Habe gerade in einem alten Trööt hier gelesen, dass es wohl genau andersherum ist, C&P kauft die Dinger in China und klebt ihr Label drauf. Ob´s stimmt, weiss ich nicht...

Zitat von volker1165

Und wenn ich mir den von C&P im SVB Shop ansehe, haben die Chinesen sehr gut kopiert.