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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #51  
Alt 02.02.2021, 11:53
MarcBoat MarcBoat ist offline
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Zitat:
Zitat von Shearline Beitrag anzeigen
Es gibt eine ganz einfache Formel, mit der man den max. Durchmesser in Abhängigkeit von Maschinenleistung und Wellendrehzahl berechnen kann:

D(in Zoll) = 632,7 x SHP(hoch0,2) / RPM(hoch0,6)

Wobei SHP (Shaft Horsepower) der Einfachheit halber mit 0,96 x Nennleistung der Maschine angesetzt werden kann.

Für die RPM an der Welle muss man die Motordrehzahl klarerweise noch durch das Übersetzungsverhältnis des Red.Getriebes dividieren.

Bezüglich des Drehmoments hast Du natürlich völlig Recht. Um einen 40 Zöller zu bewegen, bedarf es schon einer entsprechenden Maschine (siehe meine vorangegangenen Berechnungen).

Und bei den Standard-Schnelläufern bewegen wir uns in Übersetzungsverhältnissen von mind. 3,5 bis 4, was die Auswahl eines passenden Getriebes (je nach SAE Flansch) auch entsprechend einschränkt.

Im Prinzip gibt es 2 Möglichkeiten:

Man kann versuchen, aus den Gegebenheiten am lokalen Markt die beste Konfiguration rauszukitzeln (was vermutlich einen ziemlichen Pferdefuss ergibt). Oder man will das Optimum herausholen und nimmt dafür entsprechende Mehrkosten in Kauf.

Hängt halt davon ab, wie gut man mit einem Pferdefuss leben kann (wird angesichts der Performance der Konkurrenzboote wahrscheinlich nicht so schwer sein ).

PS: um das Ganze weiter zu vertiefen, kannst Du mich auch gerne per Email kontaktieren: info [at] yacht-experts.com

Denke, das wäre etwas einfacher und man muss ja auch nicht unbedingt alle Daten öffentlich breittreten.
Hi Ingo.

Hab dir per mail geantwortet, Ist das ei dir angekommen? marc [at] samaraliveaboard.com oder im Spam gelandet?

Gruss aus Komodo
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  #52  
Alt 05.02.2021, 05:12
MarcBoat MarcBoat ist offline
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Zitat:
Zitat von Shearline Beitrag anzeigen
Es gibt eine ganz einfache Formel, mit der man den max. Durchmesser in Abhängigkeit von Maschinenleistung und Wellendrehzahl berechnen kann:
Irgendwie scheint mein Mail nicht zu dir zu kommen.

Um nochmals auf deine Ausführungen zurück zu kommen, und auf die Berechnung des Propellerdurchmessers.

Das benötigte Drehmoment müsste doch direkt abhängig sein vom Pitch, den Blattflächen und der Masse die bewegt werden soll und nicht nur vom Durchmesser, oder? Wie ist das in der Berechnung berücksichtigt?
Nimmt die Formel einen gewissen Standard an der dann in den 632.7 enthalten ist?

Was ganz anderes:


Hast du schon einmal ein klassisches Deck aus Teakholz gebaut oder hast du da Erfahrungen? Bei meiner Grösse (22-26m) und costal Sailing war das ja noch alles belastungsmässig in Grenzen. Bei 32 m über Deck und Crossings durch die Banda Sea werden die Belastungen schon einiges grösser. Entsprechend möchte ich das Deck Stabil auslegen und die Bewegungen zwischen den Stäben minimieren um es so dicht wie möglich zu haben.

Ich baue meine Decks bisher als “Single-Layer” heisst also bei meinem 26m Boot bau ich 90 x 45 x 2500mm Stäbe ein die ich beidseitig mit einem L Profile versehe damit sie ca 1 cm “untereinander greifen. Das Ganze wird mit Holznägeln ineinander verbunden und mit Bolzen zwischen den Stäben Verschraubt sowie mit Epoxy verleimt. Danach fräsen wir eine 6 x 8 mm nut in die Verbindung und hauen eine Schnur zwischen die Stäbe. Dann ausschleifen und reinigen, Premier und Sikaflex 290DC in die Nut.

Screen Shot 2021-01-27 at 14.17.12.jpg

Meine Überlegung bei diesem System ist, dass das Deck so dicht wie möglich ist aber falls es undicht ist, weiss ich sofort wo, da der Defekt genau dort ist wo es reinregnet.



Ich habe Gesehen das Klassische Europäische Holzboote Stäbe mit einem schrägen Abschnitt verwenden.

Screen Shot 2021-01-27 at 14.17.16.jpg

Ich sehe die Verarbeitungsvorteile, da weder ein L noch eine Nut für das Sikaflex gefräst werden muss. Ich bin mir aber nicht so sicher ob das sich nicht durch mehr undichte Stellen rächt. Habe das bisher nur mit Grösseren Stäben gesehen, so um die 8-9 cm Dick.


Einige hier schlagen auch “Multi-Layer" vor dass man das Deck zuerst mit Eisenholz schliesst dann fiebert oder sogar 2-3mm Stainless Platten aufbringt und danach 2 cm Teak aufklebt.

Screen Shot 2021-01-27 at 14.40.10.jpg

Ist natürlich super Stabil sehr schwer und einiges Teurer sowie aufwändiger. Nach dem Einbau des Eisenholz Bodens zuerst alles epoxifiziert bzw. gefiebert oder alles in Stainless Platten eingekleidet werden muss.
Danach abschleifen, alle Anschlüsse und Abschlüsse machen. Dann grosse Mengen Sikaflex Kleber aufbringen (da weiss ich das Produkt von Sikaflex noch nicht, scheint aber hier nur schwer erhältlich zu sein) und damit das Teak aufkleben.
Darüber hinaus, Wenn das mal undicht ist brauchst einen Hellseher um herauszufinden wo der Defekt ist.
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Alt 07.02.2021, 15:14
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Shearline Shearline ist offline
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Hi Marc,

tatsächlich hat sich Dein Mail in meinem Spam Netz verfangen. Aber da Du nun schon mal hier gepostet hast, antworte ich auch auf diesem Wege:

Drehmoment und Leistung sind ja über den Zusammenhang M=P/n untrennbar miteinander verbunden. Insofern ist es auch in der Formel (wenn auch nur indirekt) enthalten.

Die erforderliche Blattfläche wiederum ergibt sich in Folge über eine Funktion aus Leistung, Effizienz, Speed of Advance und max. Blattbelastung (Druck, ab welchem mit Kavitation zu rechnen ist).

Ist ein wenig wie im Bootsdesign selbst: man rechnet spiralförmig herum und ändert die Parameter so lange, bis sich unter den gegebenen Rahmenbedingungen das Optimum einstellt.

Natürlich gibt’s auch weit ausgefeiltere Ansätze, aber dann wird’s wirklich extrem aufwändig.

Zum Deck:

Ich kann jetzt nicht gerade behaupten, dass ich den einzelnen Ausführungen spezifische Erfahrungswerte zuordnen könnte. Beruflich bin ich ja doch eher mit GFK Yachten beschäftigt.

Ich würde aber meinen, dass es vom Prinzip her am Besten wäre, die Steifigkeit eher im Unterbau (also mit zusätzlichen Stringern und Querverbänden) zu realisieren, als über die Beplankung selbst.

Aber wirf doch diesbezüglich mal einen Blick auf die Website von Kasten Marine (meines Wissens einer der wenigen echten Naval Architects, der sich mit der Konstruktion von Phinisis beschäftigt)

http://www.kastenmarine.com/phinisi_history.htm

PS: sorry, dass ich gerade etwas kurz angebunden rüberkomme – aber langsam trudeln endlich wieder Aufträge rein und angesichts der geltenden Reisebeschränkungen hab ich gerade den doppelten Planungsaufwand als sonst.

Was aber nicht heißt, dass ich nicht weiterhin gern behilflich bin.

L.G.
Ingo
__________________
Cheers, Ingo
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  #54  
Alt 08.02.2021, 11:42
MarcBoat MarcBoat ist offline
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Beiträge: 29
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Danke Ingo!

Super das wieder Aufträge kommen.

Ja den Kasten kenn ich. Der hat hier schon ein par schöne boote gebaut!

Melde mich per Mail wenn ich Daten hab.

Gruss Marc
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  #55  
Alt 09.02.2021, 15:36
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hein mk hein mk ist offline
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Standard Fischkutter Decks

Moin Marc
Beim klasischem Fischkutter aus Holz wurden die Decksstäbe tatsächlich nur auf die Decksbalken genagelt geschraubt,etweder mit verdeckter nagelung oder später mit Schrauben und Querholzdübeln(Froppen).Die nach oben offenere Naht bzw der keilförmige Querschnitt der Naht entsteht einerseits schon durch die Decksbucht andererseits durch leichtes anschrägen.Wenn das Deck fertig aufgebracht war wurde es sorgfältig kalfatet und da nach erst mit unterschiedlichen teilweise bitumenartigen Marineglues vergossen.
Alles in allem ein ähnliches Vorgehen wie beim erstellen des karweel geplankten Rumpfes.Die Keilform der Nähte ist m.E.wichtig da mit es erstens von unten schön dicht aussieht,aber wichtiger noch die Voraussetzung bietet das Werg beim kalfaten gut verdichten zu können.
gruss hein

Geändert von hein mk (09.02.2021 um 23:46 Uhr)
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