Törn Ostsee / Dänische Südsee 2019 mit 42 Fuß: Ziele, Infos, Tipps etc. gesucht

[Fuselkönig]

Da könnt ihr kostenlos mit dem Bus in die Stadt zum einkaufen fahren der Bus hält direkt vor einem Brugsen

Gruß Dirk

[Tuuut]

Zitat von Fuselkönig

Da könnt ihr kostenlos mit dem Bus in die Stadt zum einkaufen fahren der Bus hält direkt vor einem Brugsen

Gruß Dirk

Nicht zu vergessen die kostenlosen Fahrräder. Einzig, dass man Kleingeld für die (sehr guten) Duschen benötigt ist doof.

[Tuuut]

Zitat von KaiB

Angenommen das Wetter ist "durchgehend optimal" und Du machst überschaubare Tagesmärsche mit 5-6 Kn Schnitt.
Tag 1:
Fl, Dyvig

2-Dyvig Middelfaart
3-Middelfaart Ballen, Samsö oder Tunö (besser,da West v. Samsö)
4-Tunö nach Grenaa
5-Grena nach Aalborg, oder vorher am Anfang Hals.

Also 5 Tage hin.

Also wären selbst 3 Wochen schon "knapp" mit Wetterreserve und ohne Hektik haben zu wollen.

Na, da muss ich nächstes Jahr wohl mal gucken, ob nicht doch irgendwo in Nord-Dänien ein MoBo Vermieter ausfindig zu machen ist.

Zitat von KaiB

Neben Aaalborg sind auch Struer, Lögstör, Hals usw. einen Blick wert.

Etwas nördlich von Struer wohnen unsere Dänischen Freunde. Ein Träumchen die Gegend. Leider hat der Struer Hafen seit diesem Jahr eine Wasserski-Anlage. Der Zieh-Schlitten ist echt laut und nervig.

Zitat von Methusalix

Da (im Limfjord) habe ich richtig viele Segelurlaube verbracht (dort gechartert). Kann übrigens je nach Wetter und Region durchaus anspruchsvoll sein. Da sollte der schwimmende Untersatz aber wirklich nicht zu groß sein. Die wirklich idyllischen Plätzchen, die mir spontan einfallen, wären für die Größenordnung GB 42 oder vergleichbar echt nur sehr schwierig oder gar nicht zugänglich!
Gute Reise!!!

Ich glaube nicht, dass wir uns die GB ein zweites Mal in diesem Leben leisten können ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen. Das wird wohl eher ein "once in a life" bleiben. Insofern würden wir eh mit einem kleineren Boot erscheinen. Also passt das.



P.S.
T minus 2 Tage. Hui bin ich voller Vorfreude. Hui, habe ich vor lauter anderer Themen vergessen, dass ich ja hier in Hamburg noch ein bis zwei Stunden Doppel-Maschine üben/testen wollte. Na, wird wohl auch so gehen.

[MarDan]

Wir wünschen Euch eine gute Fahrt, ganz viel Spaß, immer ne Handbreit Wasser unter dem teuren Grand Banks Kiel und möge euch das Flens nicht ausgehen.....wir sehen uns in Minde.

[Tuuut]

Zitat von MarDan

Wir wünschen Euch eine gute Fahrt, ganz viel Spaß, immer ne Handbreit Wasser unter dem teuren Grand Banks Kiel und möge euch das Flens nicht ausgehen.....wir sehen uns in Minde.

Dankeschön! Wir freuen uns auch schon wie Hulle auf morgen.


Von morgen abgesehen scheinen wir wie jedes Jahr sehr durchwachsenes Wetter zu bekommen. Vor allem die Durchgehend 4-5 Bft nerven. Ob wir jemals einen Ostseetörn mit zwei schönen Tagen am Stück erleben werden?

Naja, meckern auf höchstem Niveau.


P.S.
T minus 1

[hansenloewe]

Wusste ich gar nicht, war auch letztes Jahr nicht dort.
Seine Fassbetankung war aber auch nicht schlecht - in D-Land hätte man ihn dafür in ein dunkles Loch gesperrt....

Zitat von anco

Dyvig Bro ist der Hafen an dem Hotel ... oder?
Wäre vlt. Unser letzter Halt vor Minde.

Jepp...

[Emotion]

Zitat von Tuuut

Dankeschön! Wir freuen uns auch schon wie Hulle auf morgen.


Von morgen abgesehen scheinen wir wie jedes Jahr sehr durchwachsenes Wetter zu bekommen. Vor allem die Durchgehend 4-5 Bft nerven. Ob wir jemals einen Ostseetörn mit zwei schönen Tagen am Stück erleben werden?

Naja, meckern auf höchstem Niveau.


P.S.
T minus 1

Naja Samstag und Sonntag Sonne und ein bisschen Wind, Montag und Dienstag weniger Wind dafür Sprühsonne...

danach besser

[SammyFL]

Wünsche euch richtig viel Spaß.

Freue mich wie Bolle auf deine lesenswerten Berichte.

[Tuuut]

Zitat von Emotion

Naja Samstag und Sonntag Sonne und ein bisschen Wind, Montag und Dienstag weniger Wind dafür Sprühsonne...

danach besser

Je nach Wetterbericht ist in der Dänischen Südsee Montag bis Freitag Wolken, Regen und Wind angesagt. Naja, ich hoffe einfach mal, dass die Meteorologen wie immer daneben liegen.

Zitat von SammyFL

Wünsche euch richtig viel Spaß.

Freue mich wie Bolle auf deine lesenswerten Berichte.

Dankeschön.

[MarDan]

Wie ist die Sicht von der Fly auf das mindere Fußvolk

[Tuuut]

Zitat von MarDan

Wie ist die Sicht von der Fly auf das mindere Fußvolk

GEIL!

Ein ausführlicher Bericht kommt wie immer nach dem Törn.

[trockenangler]

Moin Volker, ist ja recht pustig heute bei uns.
Wo startet ihr eigentlich?

[SammyFL]

Zitat von Tuuut

GEIL!

Ein ausführlicher Bericht kommt wie immer nach dem Törn.

Dein Ernst? Mach keinen Scheiß
Und ich sitze hier und warte

Schönen Urlaub.

[Tuuut]

Zitat von trockenangler

Moin Volker, ist ja recht pustig heute bei uns.
Wo startet ihr eigentlich?

Wir sind Flensburg gestartet und machen heute einen Hafentag. Angesagte Böen Bft 9 waren mir dann doch zu derb. ;)

[Tuuut]

Zitat von SammyFL

Dein Ernst? Mach keinen Scheiß
Und ich sitze hier und warte

Schönen Urlaub.

Same procedure as every year. ;)

[Tuuut]

Nur eine kurze Rückmeldung damit ihr Euch keine Sorgen machen müsst: bei uns ist bis auf das Wetter alles super. Ihr könnt mich ab sofort auch 4 Hebel Kapitän nennen.

[SammyFL]

Echt schade, dass ihr mit dem Wetter so ein Pech habt. So richtiges Kieler Woche Wetter.

Trotzdem weiterhin einen schönen Urlaub

[Tuuut]

Wir sind gerade im Nakskov Fjord. Ankern ging nicht, der Boden ist völlig verkrautet. Wir hängen jetzt an einer Ankerboje. Halten die 18 Tonnen aus? Der Wind soll schwach bleiben. Aber man weiß ja nie bei den Meterolügen.

[Emotion]

Auf alle Fälle!

[Tuuut]

Zitat von Emotion

Auf alle Fälle!

Zumindest liegen wir heute morgen immer noch an derselben Stelle.

[KaiB]

Falls das eine der gelben Dansk Sejlunion Bojen war, die sind für ein 15 T Maximum ausgelegt. Was natürlich je nach Wind erst zum tragen kommt.
Allerdings gibt es für die Dinger offizielle Regel, neben Tonnage aiuch Liegedauer etc..
Läßt sich bei näherm Int. über "Dansk Sejlunion Böjer" raussuchen.

Böjer mit dem Strich durchs o, finde hier die Sonderzeichen nicht...

[KaiB]

Zitat von Tuuut

Also wären selbst 3 Wochen schon "knapp" mit Wetterreserve und ohne Hektik haben zu wollen.

Na, da muss ich nächstes Jahr wohl mal gucken, ob nicht doch irgendwo in Nord-Dänien ein MoBo Vermieter ausfindig zu machen ist.

ISt wirklich vom Wetter und den persönlichen Vorlieben abhängig.
Mein letzter Limfjordbesuch war, ab Schlei durch den NOK, via Helgoland nach Thyborön, dann Limfjord und an der Jütenküste Ostsseseitig wieder runter zur Schlei.

Drei Wochen Zeit, mit Hafentagen auf Helgoland und im Limfjord (Aalborg) und hier und da noch auf der "Runterreise zurück". Allerdings waren ab und an dann auch längere Stropps dabei um nicht zu langsam zu werden.
Wenn möglich würde ich in Eurem Fall auch besser nach einem Chaerterer im Fjord gucken, weil der Fjord alleine schon eine Reise für sich wert sein kann.

[Tuuut]

Zitat von KaiB

Falls das eine der gelben Dansk Sejlunion Bojen war, die sind für ein 15 T Maximum ausgelegt. Was natürlich je nach Wind erst zum tragen kommt.
Allerdings gibt es für die Dinger offizielle Regel, neben Tonnage aiuch Liegedauer etc..
Läßt sich bei näherm Int. über "Dansk Sejlunion Böjer" raussuchen.

Böjer mit dem Strich durchs o, finde hier die Sonderzeichen nicht...

Danke, Kai mein Ostsee Lexikon.

Aber gut, dass ich die 15 Tonnen nicht wusste, sonst hätte ich nochmal weiter gemusst.

Zum ø: wenn du Windows benutzt: die ALT Taste gedrückt halten und am Ziffernblock 0248 eingeben (ich habe gerade nur eine Handy hier und hoffe dass die Nummer stimmt).

[MarDan]

Zitat von Tuuut

Danke, Kai mein Ostsee Lexikon.

Aber gut, dass ich die 15 Tonnen nicht wusste, sonst hätte ich nochmal weiter gemusst.

Zum ø: wenn du Windows benutzt: die ALT Taste gedrückt halten und am Ziffernblock 0248 eingeben (ich habe gerade nur eine Handy hier und hoffe dass die Nummer stimmt).

ø = alt 0248 - check

[Tuuut]

Törnbericht Tag 1, Freitag 07.06., Planung: Übernahme Boot, Fahrt nach Dyvig

Endlich endlich endlich ist der Tag der Übernahme gekommen. Wie jedes Mal vor einem Törn wollten die letzten Wochen so garnicht vergehen. Bei uns hat sich in letzter Zeit einiges doofes ergeben im Leben und so war der Urlaub für uns doppelt wichtig und herbeigesehnt.

Bei meinem bisherigen Stamm-Vermieter Greenline Holidays war die Übernahme immer am Samstagnachmittag und die Abgabe Samstag morgens. Motorbootcharter-flensburg.de hat das etwas anders geregelt: Die Übernahme ist am Samstagmorgen und Abgabe am Freitagmittag. Was sich erstmal wie ein Tag weniger anfühlt ist eigentlich ganz nett, weil der erste Tag ein vollwertiger Törntag ist da man morgens starten kann. So kann man gleich am ersten Tag schon Strecke machen. Da die Grand Banks in der Woche vor uns nicht verchartert war, haben wir sie gegen faires Aufgeld bereits am Freitagmorgen übernehmen können.

Wir sind mit dem Auto von Hamburg nach Flensburg gut durchgekommen und waren um 09:00 Uhr am Steg in Flensburg. Es war zwar schon vorher klar.... aber wenn man live davor steht wird es noch klarer: diese Boot - ach Quatsch Schiff! - ist ein Traum. Ein bisschen Respekt flößt mir dieser 18 Tonnen Riese aber auch ein. Die Übergabe der Grand Banks konnte sofort beginnen und dauerte über zwei Stunden. Es gibt aber tatsächlich auch vieles zu erklären auf so einem großen Dampfer. Wir räumen unsere Sachen ein (man ist das Bier schwer ) und dann geht es kurz vor 13 Uhr los.

Hinweis vorab: die An- und Ablege Beschreibungen in meinem letzten Törnbericht waren sogar mir im Nachhinein zu ausschweifend. Ich gelobe dieses Jahr Besserung. Und wenn es doch mal länger werden sollte warne ich vorher. Also fange ich gleich mal mit dem ersten Ablegemanöver an. Warnung: ein klein bisschen länger. Ich fahre zum ersten Mal zwei Maschinen und dann auch noch eine 4-Hebel-Bedienung. Das ist für mich etwas ganz neues. Man fährt die Manöver komplett ohne Ruder, nur mit den beiden Maschinen. Die Gashebel werden immer nach vorne geschoben, auch im Rückwärtsgang. Das kann einen in hektischen Situationen ungeübterweise durchaus mal durcheinander bringen. Ich war bei ersten Ablegemanöver überrascht, dass das Drehen auf der Stelle (ein Motor vorwärts den anderen Rückwärts) doch deutlich langsamer geht als gedacht. Ich bin aber gut rausgekommen.

Auf geht es nach Dyvig, wo es uns im letzten Jahr so richtig gut gefallen hat. Das Wetter ist schön und wir genießen die Fahrt auf der Fly. Toll toll toll. Ich fahre tatsächlich eine Grand Banks. Der Hammer, geil!









Meine Frau ruft in Dyvig an und fragt, ob uns der Hafenmeister etwas frei halten kann für unseren riesen Kasten. Kann er. Aber nur unter der Voraussetzung, dass wir morgen den Hafen wieder verlassen. Es ist Pfingst-Wochenende und es haben sich viele größere Schiffe angemeldet. Grundsätzlich wäre das kein Problem, da wir wir nur einen Tag bleiben wollen. Das Wettervorhersage für morgen (Samstag) wird aber immer schlechter:










Bei Böen 6-7 will ich nicht gerne im engen Hafen von Dyvig mit dem unbekannten Boot manövrieren üben. Der Skipper beschließt: wir fahren zur Sicherheit nur bis Sønderborg. Die Crew meutert kurz, doch "the Captains word is law" und Sicherheit geht vor.

Wie im letzten Jahr üben wir auf der Förde mit einem Fender noch ein wenig MOB Manöver. 2x zu weit weg, 1x fast überfahren und 1x ok muss reichen. . Es geht weiter Richtung Ziel. Die Flensburger Förde gefällt uns sehr gut. Lediglich die Tatsache, dass man alle 5 Minuten einem Segler ausweichen muss ist doch ein bisschen nervig. Ziemlich voll hier. Nach knapp drei Stunden sind wir dann bei weiterhin schönem Wetter kurz vor Sønderborg.








Da wir die Marina schon kennen, beschließen wir dieses Mal in den Stadthafen zu gehen (auch weil dieser aus Seitenanlegern besteht ). Ich lege ein Traum Anlegemanöver hin, bin Stolz wie Bolle und fühle mich wie Captain 4-Hebel zur hohen See. (seht ihr, ich kann auch kurze Beschreibungen von Anlegemanövern ).

Knapp 3,5 Stunden nach Ablegen in Flensburg liegen wir nach 19,1 sm fest vertäut in Sønderborg.











Ich hatte erst Vorbehalte gegen den Stadthafen: direkt an einer Straße und mit blöden Dalben am Steg. Am Ende hat uns der Hafen aber sehr sehr gut gefallen. Man hat immer etwas zu gucken, sowohl auf der Landseite, als auch auf der Wasserseite (kreisende Segler vor der Klappbrücke). Aber die Sanitären Anlagen sind bääähh. Sie sind in brüllend heißen, stickigen Containern untergebracht und auf den Toiletten gibt es keine Seife. Für 195 Kronen (Euro 26,-) erwarte ich was anderes.

Die Grand Banks ist eine Attraktion. Fast jeder der vorbei geht bleibt stehen und guckt sie sich an. Sie ist aber auch eine Schönheit. Keine Angst, es gibt im laufe der Berichte noch ausführlich Bilder von ihr. Am ersten Tag habe ich das Fotografieren anscheinend vor lauter Freude vergessen. Wir sitzen auf der Fly und gucken dem Trubel zu.







Der Hafen wird schnell immer voller. Es bilden sich Riesenpäckchen.







Da kommt auf einmal eine zweite Grand Banks in den Hafen. Genau dieselbe 42 Classic wie unsere. Was wäre das denn für eine geiles Päckchen? Wir gestikulieren wild. Aber leider wollen die garnicht in den Hafen sondern weiter in den Als Sund. Schade, dass wäre echt cool gewesen.













Abends sehe ich zwei Leute mit einem Döner in der Hand. Hmmm, da habe ich jetzt auch Lust drauf. Also auf in die Stadt. Wir müssen von unserem Liegeplatz nur über diese lustig bemalte Treppe gehen...






... und schon sind wir mitten in der Innenstadt. Ich finde einen Dönerladen und bestelle. Leider habe ich zu spät bemerkt, dass es in dem Laden gar keinen Drehspieß gibt. Das Fleisch würde aus einem Warmhalte-Behälter genommen. Urgs, ich will garnicht wissen, wie lange das da schon drin ist. Der Besitzer des Ladens war ein türkischer Gastarbeiter, der 37 Jahre lang in Mainz gelebt hat und seit 5 Monaten sein Glück Dänemark versucht. Er hat aber lustigerweise gemeckert wie ein Rohrspatz, dass ihm hier in Dänemark die Deutsche Kultur fehlt. Der Döner schmeckte wie zu erwarten scheiße. Bis auf Softeis habe ich in Dänemark noch nie etwas gutes zu Essen bekommen.

Wir gehen um Mitternacht ins Bett. Krass wie Hell der Himmel immer noch ist. Wir lieben die Zeit rund um Mittsommer.


Mitten in der Nacht weckt mich meine Frau: "Da ist jemand an Deck". Ich springe auf und renne raus. Ich sah vor meinem geistigen Auge schon besoffene Halbstarke vor mir. Der Lärm entpuppte sich dann aber als ein kleinerer Segler, der gerade im dunklen angekommen und bei uns ins Päckchen gegangen ist. Er entschuldigte sich mehrmals. Alles gut sage ich ihm, natürlich darf er ran.